Recht des Schwächeren?

Hallö

In Städten erlebt man sie des Oefteren: Fahrradkuriere, gestresste Manager, Rollerfahrende Pizzaiolos u.s.w
Die meisten von ihnen, riskieren immer wieder ihr Leben und rennen/fahren über rote Ampeln um den Bus zu erreichen oder schnell beim Kunden zu sein.

Und wenns kracht.......?

Heisst es wieder der Autofahrer als stärkerer Verkehrsteilnehmer hat Mitschuld.
Obwohl er bei grün gefahren ist und den Fahrradkurier nicht sehen konnte, weil dieser zwischen den wartenden Fussgängern durch auf die Strasse geschossen kam.

Ich hab in meiner Zeit als UPS-Fahrer oft solche Situationen erlebt, und hatte riesiges Glück das ich nie einen geplättet hab. (Dann hätts sowiso geheissen "immer die Kuriere und ihre Sprinter"😉.

Jetzt meine Fragen:
"Wäre es nicht sinnvoll wenn man auf Radfahrer und Fussgänger mehr Verantwortung legen würde, ähnlich dem Autofahrer?
Klar die Strafmassnahmen müssten angepasst werden, man kann ja dem Fussgänger im Wiederholungsfall nicht einfach für nen Monat die Schuhe wegnehmen. Aber wäre es nicht auch sinnvoll fehlbare Fussgänger und Radfahrer härter zu strafen? Punkte und hohe Bussgelder wie man sie von Autofahrern verlangt?

Denn auch der fehlbare schwächere kann Leben zerstören.

Gruss Marco

Beste Antwort im Thema

Hallö

In Städten erlebt man sie des Oefteren: Fahrradkuriere, gestresste Manager, Rollerfahrende Pizzaiolos u.s.w
Die meisten von ihnen, riskieren immer wieder ihr Leben und rennen/fahren über rote Ampeln um den Bus zu erreichen oder schnell beim Kunden zu sein.

Und wenns kracht.......?

Heisst es wieder der Autofahrer als stärkerer Verkehrsteilnehmer hat Mitschuld.
Obwohl er bei grün gefahren ist und den Fahrradkurier nicht sehen konnte, weil dieser zwischen den wartenden Fussgängern durch auf die Strasse geschossen kam.

Ich hab in meiner Zeit als UPS-Fahrer oft solche Situationen erlebt, und hatte riesiges Glück das ich nie einen geplättet hab. (Dann hätts sowiso geheissen "immer die Kuriere und ihre Sprinter"😉.

Jetzt meine Fragen:
"Wäre es nicht sinnvoll wenn man auf Radfahrer und Fussgänger mehr Verantwortung legen würde, ähnlich dem Autofahrer?
Klar die Strafmassnahmen müssten angepasst werden, man kann ja dem Fussgänger im Wiederholungsfall nicht einfach für nen Monat die Schuhe wegnehmen. Aber wäre es nicht auch sinnvoll fehlbare Fussgänger und Radfahrer härter zu strafen? Punkte und hohe Bussgelder wie man sie von Autofahrern verlangt?

Denn auch der fehlbare schwächere kann Leben zerstören.

Gruss Marco

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Wird Zeit, das man die Unterscheidung bei Verkehrsteilnehmer aufhebt und alle Verkehrsteilnehmer gleich berechtigt.
Und auch im Falle eines Fehlverhaltens gleich bestraft...

Ich sehe bei einem Rotlichtverstoß keinen Sinn drin, hier zwischen Fahrradfahrern, Fußgängern und PKW zu unterscheiden...

Es gibt aber einen Sinn: die BETRIEBSGEFAHR!
Von einem PKW geht nunmal eine größere Betriebsgefahr aus als von einem Fahrrad bzw. einem Fußgänger.

Zitat:

Original geschrieben von ToniX20SE


Es gibt aber einen Sinn: die BETRIEBSGEFAHR!
Von einem PKW geht nunmal eine größere Betriebsgefahr aus als von einem Fahrrad bzw. einem Fußgänger.

Wie ich weiter oben schon geschrieben habe, rechtfertigt das aber noch lange nicht das rücksichtslose Verhalten der schwächeren Verkehrsteilnehmer, die sich genau diesen Umstand zu Nutze machen und Autofahrer nötigen.

Aber rot ist rot. Und der Fußgänger, der dafür mal 5 € abdrücken muss, lacht sich doch ins Fäustchen....... (dafür ist er ja geschätzt 200 mal nicht erwischt worden....)

Und Radfahrer könnte man für schwerwiegendere Sachen durchaus auch mal einen Punkt auf´s Auge drücken. Dazu noch komplett die Geldbussen für Fußgänger/Radler hoch und die Kontrollen verstärkt, und schon KÖNNTE die Welt anders aussehen...

Hat grundsätzlich mit Betriebsgefahr erstmal nix zu tun. Die ist unbestritten.

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Zitat:

Original geschrieben von BlubbC280



Zitat:

Original geschrieben von ToniX20SE


Es gibt aber einen Sinn: die BETRIEBSGEFAHR!
Von einem PKW geht nunmal eine größere Betriebsgefahr aus als von einem Fahrrad bzw. einem Fußgänger.
Wie ich weiter oben schon geschrieben habe, rechtfertigt das aber noch lange nicht das rücksichtslose Verhalten der schwächeren Verkehrsteilnehmer, die sich genau diesen Umstand zu Nutze machen und Autofahrer nötigen.

Das hier zeigt ziemlich gut, dass sich die Diskussion derzeit im Kreis dreht. Betriebsgefahr <-> trotzdem!

Ich schlage vor, dass die Trotzdem-Fraktion sich mal an ihre Politiker wendet, um was zu bewegen. Ich kann euch aber gleich sagen, dass das nichts bringen wird. Denn dann werden Statistiken angeführt, wonach die Gefahr durch Fußgänger verschwindend gering ist und Unfälle mit Auto/Fußgänger selten. 🙄

Zitat:

Original geschrieben von ToniX20SE


Sorry, aber mit diesem Punkt bin ich nicht einverstanden!
Dass auf ältere Leute und Kinder rücksicht genommen werden muss, ist verständlich. Aber Betrunkene? Drogenabhängige?
Sorry, aber diese Leute sind für ihren Zustand selbst verantwortlich.

Du kannst überhaupt nicht schnell genug erkennen, ob ein Fußgänger drogenabhängig oder angetrunken ist. Ich nehme auf alle Fußgänger größtmögliche Rücksicht, auch auf Betrunkene. Wie sollte ich das überhaupt differenzieren?

Zitat:

Original geschrieben von BlubbC280


Genau da liegt der Hase im Pfeffer. Das pauschale Aburteilen des Autofahrers mit "Du trägst eine höhere Verantwortung" ist undifferenziert und geht häufig an der Praxis vorbei.

Man muß unterscheiden zwischen
a) Verkehrsteilnehmern, die unbeabsichtigt in brenzlige Situationen geraten
und
b) Verkehrsteilnehmern, die bewußt keine Rücksicht nehmen und andere durch ihr Verhalten nötigen.

Diese Trennung ist in der Praxis aber sehr fließend. Was ist schon unbeabsichtigt, ab wann ist etwas beabsichtigt? Die Extrembeispiele wie z.B. bewusstes Springen auf die Autobahn sind immer klar zuzuordnen, aber 90% der Fälle finden in einem Graubereich statt, der nicht eindeutig a) oder b) ist. Und im Zweifelsfall gilt für mich die Unschuldsvermutung unter a).

Außerdem habe ich noch nie einen Menschen erlebt, der sich als Fußgänger freiwillig in Gefahr begibt, um Autos zu ärgern! Das ist doch viel zu gefährlich und kann sogar tödlich enden!

Zitat:

Kein Verständnis habe ich jedoch z.B. für
- Fußgänger, die eine Straße überqueren und bewußt mitten auf der Straße stehen bleiben wenn sie sehen, daß sich ein Auto nähert.

Sorry, aber solche Typen habe ich noch nie gesehen. Lebst Du in der Nähe eines umzäunten Irrenhauses?

Zitat:

- Fußgänger, die bewußt "gemütlich" über eine schon seit mehreren Sekunden rote Fußgängerampel gehen (Motto: "Der Autofahrer ist ja eh dran wenn mir etwas passiert, also mache ich, was ich will."😉.

Ist halt so, machen viele. Die Ampel für die Autofahrer wird doch sowieso mit einigen Sekunden Verzögerung Grün. Und da Du als Autofahrer nicht fährst, sondern stehst, ist das auch keine Gefährdung des Verkehrs. Denn Du siehst ja beim Warten den Fußgänger.

Zitat:

- Radfahrer, die grundsätzlich jede Ampel und jede Straßenmarkierung ignorieren und überall dort fahren, wo gerade Platz ist.

Wenn man in einer Radfahrerstadt aufwächst, lernt man sowas von klein auf kennen und damit umzugehen. Natürlich ist dieses Verhalten verkehrsgefährdend, die Straßen sind aber in den meisten Städten auch extrem radfahrerfeindlich angelegt. Zum Beispiel müssen an vielen Kreuzungen die Autofahrer auf

eine

Ampel warten, die Radfahrer aber auf

zwei

. Was würden die Autofahrer sagen, wenn man das umkehren würde?

Zitat:

Die Verkehrsregeln und das Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme gelten für alle Verkehrsteilnehmer. Wer meint, sich dem vorsätzlich entziehen zu müssen, sollte m.E. auch die Konsequenzen für sein Verhalten tragen.

Bei einem Unfall trägt der Fußgänger / Radfahrer ja auch einen Großteil der Konsequenzen, weil er einen

gesundheitlichen

Schaden davon trägt, während der Autofahrer dank seiner Blechummantelung nur

finanziellen

Schaden hat. Der gesundheitliche Schaden ist ja wohl weit tragischer!

Zitat:

Original geschrieben von Bucklew2


ich frage mich jetzt allerdings, welche verantwortung der fußgänger/radfahrer trägt, der bei rot einfach über die ampel läuft/fährt - offensichtlich ja nichtmal die verantwortung für sein eigenes leben, denn das muss ihm dann ja der autofahrer retten. irgendwie kann es das auch nicht sein....

Doch, denn wenn es kracht, könnte der Fußgänger sein Leben leicht verlieren.

Zitat:

dein grundgedanke finde ich auch gut und stimme ich zu, aber die auswüchse sind nicht so der bringer. ich denke bevor man als eltern sein kind alleine auf die straße schickt sollte es schon wissen, was eine rote ampel oder eine straße ist - und der erwachsene sollte das erst recht wissen. und ein minimum eigenverantwortung kann man doch heutzutage verlangen, oder?

Von Kindern konnte man das noch nie verlangen, und das wird man auch in Zukunft nicht können. Warst Du nie Kind? Glaube mir, die Sorgen der meisten Eltern um ihre Kinder sind durchaus groß. Und das, obwohl die Unfallzahlen in den 1970ern noch viel schlimmer waren, weil damals in den Städten noch gerast wurde, was das Zeug hält. Inzwischen sind die Autofahrer ja weitgehend "gezähmt". Als ich Kind war, galt in unserer Anwohnerstraße noch Tempo 50. Aus heutiger Sicht völlig unfassbar. Seit 15 Jahren gilt dort Tempo 30, und es kommt mir vollkommen normal vor, weil dort oft Kinder auf der Straße spielen, mit Kreide auf dem Asphalt ihre Spielflächen gestalten oder sogar mit dem Dreirad / Kettcar kleine Verkehrswelten nachspielen. Als Autofahrer muss man da gut und gerne mal 1 Minute anhalten und warten, bis die ihr Spielzeug zusammengesammelt haben.

Und das finde ich auch gut so, denn Kinder haben sowieso schon zu wenig Spielraum. Diese Minute warte ich gerne.

Uli

Zitat:

Original geschrieben von ToniX20SE


Es gibt aber einen Sinn: die BETRIEBSGEFAHR!
Von einem PKW geht nunmal eine größere Betriebsgefahr aus als von einem Fahrrad bzw. einem Fußgänger.

Und eben genau dieser Schwachsinn gehört solangsam echt entsorgt...

Außerdem sollten gerade schwächere Verkehrsteilnehmer Rücksichtsvoll sein, in Deutschland ists aber genau das Gegenteil!!

Da wird einfach auffe Straße gelatscht, weil wenn man angekarrt wird, hat der Autofahrer Schuld...

Zitat:

Original geschrieben von Beethoven


Diese Trennung ist in der Praxis aber sehr fließend. Was ist schon unbeabsichtigt, ab wann ist etwas beabsichtigt? Die Extrembeispiele wie z.B. bewusstes Springen auf die Autobahn sind immer klar zuzuordnen, aber 90% der Fälle finden in einem Graubereich statt, der nicht eindeutig a) oder b) ist. Und im Zweifelsfall gilt für mich die Unschuldsvermutung unter a).

Ich bezog mich aber konkret auf die Art von Verkehrsteilnehmern, der man ihr vorsätzliches Verhalten schon anhand von Gesten und Gesichtsausdrücken ansieht, sodaß kein Interpretationsspielraum mehr zwischen a) und b) übrigbleibt. Sonst stimme ich Dir zu, im Zweifel gilt immer a).

Zitat:

Außerdem habe ich noch nie einen Menschen erlebt, der sich als Fußgänger freiwillig in Gefahr begibt, um Autos zu ärgern! Das ist doch viel zu gefährlich und kann sogar tödlich enden!

Wem sagst Du das. Aber es gibt offensichtlich Gruppen, denen die "Coolness" wichtiger als alles andere ist - und mit dem Hintergedanken des sowieso haftenden Autofahrers ("Ich stand ja schon seit 5 Sekunden auf der Straße, der Autofahrer mußte mich sehen und bremsen."😉 sinkt die Hemmschwelle offensichtlich nochmal deutlich.

Zitat:

Original geschrieben von Beethoven



Zitat:

Kein Verständnis habe ich jedoch z.B. für
- Fußgänger, die eine Straße überqueren und bewußt mitten auf der Straße stehen bleiben wenn sie sehen, daß sich ein Auto nähert.

Sorry, aber solche Typen habe ich noch nie gesehen. Lebst Du in der Nähe eines umzäunten Irrenhauses?

Ich drücke es mal so aus: Ich wohne ganz in der Nähe einer Großstadt, in der sich viele verschiedene Kulturen angesiedelt haben...

Auf dem "Land" mag dieses Verhalten noch nicht so verbreitet sein, aber in der Nähe von "kulturellen Sammelplätzen" trifft man dieses Verhalten häufiger an.

Zitat:

Original geschrieben von Beethoven



Zitat:

- Fußgänger, die bewußt "gemütlich" über eine schon seit mehreren Sekunden rote Fußgängerampel gehen (Motto: "Der Autofahrer ist ja eh dran wenn mir etwas passiert, also mache ich, was ich will."😉.

Ist halt so, machen viele. Die Ampel für die Autofahrer wird doch sowieso mit einigen Sekunden Verzögerung Grün. Und da Du als Autofahrer nicht fährst, sondern stehst, ist das auch keine Gefährdung des Verkehrs. Denn Du siehst ja beim Warten den Fußgänger.

Genau da sind wir wieder beim springenden Punkt!

- Die Ampel für die Fahrzeuge wird grün, wenn der Fußgänger ca. 1/3 der Straße überquert hat.

- Der Fußgänger ist sich sehr wohl bewußt, daß er die Fahrbahn zu spät betreten hat, macht aber keinerlei Anstalten, sich auch nur ansatzweise zu beeilen.

- Es ist keine Gefährdung, aber eine Behinderung. Warum soll ich als Autofahrer Rücksicht auf jemanden nehmen, der mich

vorsätzlich

behindert? Gilt §1 der StVO nur für Autofahrer?

Mir geht es dabei nicht um die Rücksichtnahme an sich (damit habe und hatte ich nie ein Problem), sondern um die Dreistigkeit, mit der sich der Fußgänger im o.g. Fall sein vermeintliches Recht erzwingt.

Zitat:

Original geschrieben von Beethoven


Wenn man in einer Radfahrerstadt aufwächst, lernt man sowas von klein auf kennen und damit umzugehen. Natürlich ist dieses Verhalten verkehrsgefährdend, die Straßen sind aber in den meisten Städten auch extrem radfahrerfeindlich angelegt. Zum Beispiel müssen an vielen Kreuzungen die Autofahrer auf eine Ampel warten, die Radfahrer aber auf zwei. Was würden die Autofahrer sagen, wenn man das umkehren würde?

Das Überfahren einer roten Ampel ohne Not ist nicht zu rechtfertigen, egal wie die Umstände im konkreten Fall sind. Was würden die Radfahrer sagen, wenn sie die selben Strafen wie die Autofahrer beim Überfahren einer roten Ampel zu erwarten hätten?

Nebenbei: Ich bin selbst auch Radfahrer, aber auch da halte ich mich an die Verkehrsregeln.

Zitat:

Original geschrieben von Beethoven



Zitat:

Die Verkehrsregeln und das Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme gelten für alle Verkehrsteilnehmer. Wer meint, sich dem vorsätzlich entziehen zu müssen, sollte m.E. auch die Konsequenzen für sein Verhalten tragen.

Bei einem Unfall trägt der Fußgänger / Radfahrer ja auch einen Großteil der Konsequenzen, weil er einen gesundheitlichen Schaden davon trägt, während der Autofahrer dank seiner Blechummantelung nur finanziellen Schaden hat. Der gesundheitliche Schaden ist ja wohl weit tragischer!

Natürlich, aber in diesem Thread geht es um das "Recht des Schwächeren". Die Schwächeren haben nunmal

kein Recht

, andere Verkehrsteilnehmer durch ihr Verhalten zu nötigen. Trotzdem tun sie es weil sie genau wissen, daß der Autofahrer im Zweifelsfalle "den Anker werfen wird".

Zitat:

Original geschrieben von Beethoven


Doch, denn wenn es kracht, könnte der Fußgänger sein Leben leicht verlieren.

scheint ihn wohl nicht zu interessieren, wenn er bei rot über die kreuzung rennt. daher scheint diese "natürliche gesetzgebung" nicht mehr zu funktionieren heutzutage

Zitat:

Original geschrieben von Beethoven


Von Kindern konnte man das noch nie verlangen, und das wird man auch in Zukunft nicht können. Warst Du nie Kind?

ja, aber ich bin nie einfach so über die straße gelaufen oder über ne rote ampel, weil ich vom ernsten mal an, wo ich alleine unterwegs war, wusste, was ich tun musste. du nicht?

Zitat:

Original geschrieben von ToniX20SE


Es gibt aber einen Sinn: die BETRIEBSGEFAHR!
Von einem PKW geht nunmal eine größere Betriebsgefahr aus als von einem Fahrrad bzw. einem Fußgänger.

Wir leben im Jahre 2008 und sind mit Autos aufgewachsen und nicht 1800 wo man glaubte das Züge die schneller als 30 km/h fahren die Leute verrückt machen würden wegen der Geschwindigkeit.

Zitat:

Original geschrieben von BlubbC280


Ich bezog mich aber konkret auf die Art von Verkehrsteilnehmern, der man ihr vorsätzliches Verhalten schon anhand von Gesten und Gesichtsausdrücken ansieht, sodaß kein Interpretationsspielraum mehr zwischen a) und b) übrigbleibt. Sonst stimme ich Dir zu, im Zweifel gilt immer a).

OK. Solche Gruppen begegnen mir eher selten. Wahrscheinlich hätte ich eine andere Meinung, wenn mir diese tagtäglich auf die Straße hopsen würden.

Zitat:

Original geschrieben von BlubbC280


Wem sagst Du das. Aber es gibt offensichtlich Gruppen, denen die "Coolness" wichtiger als alles andere ist - und mit dem Hintergedanken des sowieso haftenden Autofahrers ("Ich stand ja schon seit 5 Sekunden auf der Straße, der Autofahrer mußte mich sehen und bremsen."😉 sinkt die Hemmschwelle offensichtlich nochmal deutlich.

Dies passiert nicht, wenn durch die betroffene Straße regelmäßig schwere LKW fahren. Wetten? :-)

Zitat:

Original geschrieben von BlubbC280


Genau da sind wir wieder beim springenden Punkt!
- Die Ampel für die Fahrzeuge wird grün, wenn der Fußgänger ca. 1/3 der Straße überquert hat.
- Der Fußgänger ist sich sehr wohl bewußt, daß er die Fahrbahn zu spät betreten hat, macht aber keinerlei Anstalten, sich auch nur ansatzweise zu beeilen.

Erlebe ich anders. Ich will jetzt nicht den Haarspalter spielen, aber meiner Erfahrung nach merken die Fußgänger durchaus, wenn sie bereits eine Behinderung des Verkehrs darstellen. Und meines Erachtens nach dürfen sie auch eine gewisse Behinderung sein, denn wenn all diese Fußgänger stattdessen Auto fahren würden, wäre die Behinderung noch viel größer. (Das Argument mag sich seltsam anhören, aber ich sehe das tatsächlich so.)

Zitat:

- Es ist keine Gefährdung, aber eine Behinderung. Warum soll ich als Autofahrer Rücksicht auf jemanden nehmen, der mich vorsätzlich behindert? Gilt §1 der StVO nur für Autofahrer?

Uns bleibt nichts anderes übrig. Behinderung ist kein Grund für Gefährdung. Weder zwischen Autofahrern, noch zwischen Autofahrern und Fußgängern.

Zitat:

Mir geht es dabei nicht um die Rücksichtnahme an sich (damit habe und hatte ich nie ein Problem), sondern um die Dreistigkeit, mit der sich der Fußgänger im o.g. Fall sein vermeintliches Recht erzwingt.

Das mag wirklich vom Landkreis abhängen, im relativ autofreundlichen Süden Deutschlands habe ich das noch nie erlebt. Da fahren die Autos ohnehin relativ zügig, und dementsprechend würde es kein Fußgänger wagen, sich in den Weg zu stellen.

Zitat:

Original geschrieben von BlubbC280


Das Überfahren einer roten Ampel ohne Not ist nicht zu rechtfertigen, egal wie die Umstände im konkreten Fall sind. Was würden die Radfahrer sagen, wenn sie die selben Strafen wie die Autofahrer beim Überfahren einer roten Ampel zu erwarten hätten?
Nebenbei: Ich bin selbst auch Radfahrer, aber auch da halte ich mich an die Verkehrsregeln.

Auch für Radfahrer gilt, dass sie netto eine deutliche Entlastung des Straßenverkehrs darstellen, denn sie alle könnten ja z.B. auch Auto fahren. Da wäre die Behinderung noch viel größer. Außerdem: Wie viele rasende Radler fahren Dir denn täglich vor die Haube? Es müssen ja wirklich Hunderte sein...!

Zitat:

Original geschrieben von BlubbC280


Natürlich, aber in diesem Thread geht es um das "Recht des Schwächeren". Die Schwächeren haben nunmal kein Recht, andere Verkehrsteilnehmer durch ihr Verhalten zu nötigen. Trotzdem tun sie es weil sie genau wissen, daß der Autofahrer im Zweifelsfalle "den Anker werfen wird".

Da stimme ich Dir zu. Wobei ich mich darüber nicht groß aufregen würde. Es ist ja nicht so, dass mich diese Gruppe der Fußgänger tagtäglich eine halbe Stunde Zeit kostet, weil sie mich am reibungslosen Autofahren hindert. In meinen Augen gibt es keinen Grund dafür, diese doch recht kleine Gruppe Verrückter als das Hauptproblem des Straßenverkehrs zu werten. Und (auch wenn dies nun ein albernes Argument ist) außerdem sind viele Autofahrer auch nicht gerade zimperlich mit Fußgängern. Zumindest beim konsequenten Zuparken von Gehwegen.

Zitat:

Original geschrieben von HighspeedRS


Wir leben im Jahre 2008 und sind mit Autos aufgewachsen und nicht 1800 wo man glaubte das Züge die schneller als 30 km/h fahren die Leute verrückt machen würden wegen der Geschwindigkeit.

Und trotzdem gibt es die Betriebsgefahr des PKW. Wer sonst sollte die Verantwortung für Unfälle tragen, die nur deshalb passieren, weil es Autos gibt? Das müssen die Autofahrer tragen, und zwar auch dann, wenn sie nicht direkt schuldig am Unfall sind. Wer ein Auto auf seinen Namen zulässt, akzeptiert diese Grundregel stillschweigend.

Ich selbst bin nun wirklich kein Autogegner (im Gegenteil, ein begeisterter Autofan, seit ich laufen kann), aber in vielen Fragen halten wir unser Recht auf das Autofahren für zu selbstverständlich. Es gibt auch noch andere Gruppen im Verkehr, die ebenfalls eine Daseinsberechtigung haben.

Auf Fußgänger und Radfahrer sollte selbstverständlich besondere Rücksicht genommen werden, aber es kann nicht sein, dass bei Unfälle, bei denen man als Autofahrer kein Zeit zum reagieren hatte oder wirklich nicht damit rechnen musste (Rotlichtverstoss!), der Autofahrer in irgendeiner Form eine Teilschuld bekommt.

Denn das führt auf lange Sicht (falls es das nicht schon längst hat) dazu, dass schwächere Verkehrsteilnehmer meinen, sich alles rausnehmen zu können, weil sie ja im Zweifelsfall zumindest Schmerzensgeld und Mitleid hinterhergeschmissen bekommen. Und das kommt niemandem zu Gute, sondern sorgt nur für mehr Verkehrstote und eine absurde Rechtsauslegung.

Man sollte immer daran denken, dass die meisten Fußgänger/Radfahrer auch Autofahrer sind und umgekehrt. Ich würde sagen, es läuft etwas verdammt schief, wenn sich diejenigen unmotorisiert so verhalten, dass sie theoretisch mit sich selbst (bzw. praktisch mit jemandem mit identischen Verhaltensmustern) als motorisierter Verkehrsteilnehmer "in Konflikt" geraten würden und umgekehrt.

Aber das sieht man ja leider tagtäglich an rasenden Muttis, die in der Spielstraße, wo ihre Kinder vor 10 Minuten noch auf der Straße gespielt haben, mit 40 km/h durchbrettern und dabei geschätzte 30cm Abstand zu Fußgängern halten - macht ja nichts, die Kinder sitzen ja sicher auf der Rückbank. 😠

Zitat:

Original geschrieben von razor23


Denn das führt auf lange Sicht (falls es das nicht schon längst hat) dazu, dass schwächere Verkehrsteilnehmer meinen, sich alles rausnehmen zu können, weil sie ja im Zweifelsfall zumindest Schmerzensgeld und Mitleid hinterhergeschmissen bekommen. Und das kommt niemandem zu Gute, sondern sorgt nur für mehr Verkehrstote und eine absurde Rechtsauslegung.

Und genau das ist seit einigen Jahren nach MEINER Auffassung der Fall.....

Zitat:

Original geschrieben von HighspeedRS



Zitat:

Original geschrieben von ToniX20SE


Es gibt aber einen Sinn: die BETRIEBSGEFAHR!
Von einem PKW geht nunmal eine größere Betriebsgefahr aus als von einem Fahrrad bzw. einem Fußgänger.
Wir leben im Jahre 2008 und sind mit Autos aufgewachsen und nicht 1800 wo man glaubte das Züge die schneller als 30 km/h fahren die Leute verrückt machen würden wegen der Geschwindigkeit.

ja, aber wenn ein fahrradfahrer einen fehler macht, mit einem gesamtgewicht von max 100kg (bei fettleibigen fahrern auch was mehr^^), richtet er weniger schaden an als ein auto mit einem gesamtgewicht von >1t.

Zitat:

Original geschrieben von BlubbC280



Zitat:

Original geschrieben von ToniX20SE


Es gibt aber einen Sinn: die BETRIEBSGEFAHR!
Von einem PKW geht nunmal eine größere Betriebsgefahr aus als von einem Fahrrad bzw. einem Fußgänger.
Wie ich weiter oben schon geschrieben habe, rechtfertigt das aber noch lange nicht das rücksichtslose Verhalten der schwächeren Verkehrsteilnehmer, die sich genau diesen Umstand zu Nutze machen und Autofahrer nötigen.

da gebe ich dir recht.

mittwoch meinte auch ein ganz schlauer radfahren in Köln hinter einem parkenden lkw ohne zu gucken eine 4 spurige straße (2 in jede richtung) überqueren zu müssen.

Ende der geschichte, der radfahrer liegt lebensgefährlich verletzt im krankenhaus, der autofahrer sowie die restlichen insassen stehen vermutlich immer noch unter schock.

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