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Rally-Fahrer werden!

Themenstarteram 9. Januar 2005 um 20:57

Hallo

Ich hab folgendes Problem:

Ich will Rallyfahrer werden.

Ich bin zwar erst 17. kann aber schon seit ich 14 bin Auto fahren. Ich wohne auf dem land da ist das nicht so ein Problem. Ich fahre auch gut und schnell.

Jetzt wollte ich fragen wie ich in so ein Förderprogramm reinkomme.

- Brauch ich erst eine Kart- Karriere?

- Gibt es auch so ne Art Casting?

- Und wo gibt es sowas? ( Ich wohne bei Ulm also Süddeutschland)

Danke für eure Hilfe

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13 Antworten

Dubios nur das in der WRC ehemalige Maurer und Rechtsanwälte fahren bzw. gefahren sind.

Wie kommt sowas zustande?

am 12. Januar 2005 um 2:30

Wie kommt so was zustande?!

Wie alles in unserem Welt:

Durch GELD und BEZIEHUNGEN!!!

leider...

Also das ein Maurer aus Skandinavien der in Deutschland auf Montage ist soviel Geld und Beziehungen hat bezwefifel ich mal ganz stark...

Geld und Beziehungen machen auch viel aus - klar.

Aber um ganz nach oben zu kommen und sich da zu halten braucht man doch wohl noch immer ne Menge Talent und Können, denn welches Team ballert schon Millionen von € für einen Fahrer raus der keine guten Ergebnisse liefert? (sofern nicht papi das team gehört...)

Talent und Können sind halt durch nichts zu ersetzen - Geld und VitaminB aber leider auch nicht...

war Marcus Grönholm nicht Landwirt ?

auf jeden fall ist talent durch nichts zu ersetzen, was bringt dir geld und beziehungen wenn du nicht fahren kannst ?

ich würde aber auch gerne mal wissen wie ein "otto-normal-verbraucher" dann plötzlich dazu kommt ein weltklasse Rallye Pilot zu werden...

ein gewisses interesse am Rallye- und Motorsport setze ich jetzt mal vorraus.

obwohl ich schon diverse andere sachen gehört habe, denke ich das man nur was erreichen kann, indem man auf sich aufmerksam macht.

mfg

Eben, eben! Das meine ich ja. Kenn ein paar Leute die Rallye fahren und die meinten mal zu mir es gibt zich Leute die besser sind als sie, die auch regelmäßig gewinnen aber da kommt kein WRC Team angerannt?!

am 22. Januar 2005 um 15:04

Am besten wendest Du dich an die ADAC-Motorsportabteilung, DMSB.de oder an Harald Demut etc. Die erzählen Dir wenigstens keinen Scheiß...

Allerdings wenn Du nur Hobbymäßig fahren möchtest, suche Dir Veranstalltungen in Deiner Nähe und sprich dort mit den Leuten. Die geben Dir sicherlich gerne Tipps wie Du ein Auto aufbaust, in welcher Klasse Du anfangen solltest und was Du ansonsten noch zu beachten hast.

Jo, am besten erstmal zu gucken fahren und mit den Jungs/Mädels sprechen bevor du nen Haufen Geld investierst aber es soll Mordsspaß machen :o)

Trotzdem ist es leider in Deutschland so , daß Beziehungen und Geld mehr zählt als Talent.

Um "entdeckt" zu werden muß man zumindest schonmal in der DM fahren. Aber welcher 18 oder 20jährige ohne reiche Eltern oder Sponsoren kann es sich erlauben im ach so angepriesenen Cup für Einsteiger (ADAC-Junior-Cup) zu fahren? Mit Talent allein kommt man da leider nicht weiter.

am 24. Januar 2005 um 22:23

Genau das meinte ich auch!!!

Ohne talent kann man nicht gewinnen. ABER es gibt sehr viel talentierte Fahrer und sehr wenig Rallye-Fahrer-Arbeitsplätze. Und da haben wir es wieder: Geld und Bezihungen!!!

Genau so sieht es übrigens bei jeder "guter" Arbeitstelle aus. Es kommen hunderte von Bewerbungen und dann wird es zu Lotterie. Aber zuerst kommen immer die "direckt emfohlene" ran. Traurig, aber war. Ob Du wirklich besser als der andere bist interessiert nur auf zweiter Stelle.

Jetzt könnt ihr mich steinigen :-))

Aber es ist trotzdem so.

MfG

Ist leider nicht nur bei der Rallye so. Lupo/Beattle Cup, da musste schon die Kohlen mitbringen, sonst läuft da leider gar nix...

Schau Dich um nach einem Rally-Club - mit aktiven Fahrern - in Deiner Nähe und werde dort Mitglied. Diese Clubs veranstalten Rallys – spannen ihre Mitglieder mit ein bei Veranstaltungen. Lerne dort dieses Handwerk von der Pike auf … Die aktiven Fahrer brauchen Mechaniker und Leute die ihnen helfen ihre Reifen zu transportieren und zum Wechseln bereit zu legen, sowie Leute die mit Asbesthandschuhen ihre Bremsbeläge wechseln.

Werde Mechaniker …

Bewerbe Dich als Renn-Mechaniker in einem Rennstall …

oder für den Anfang, nachdem Du in einem Club Mitglied geworden bist und einen Führerschein (und eine OSK-Fahrerlizenz) hast: schau Dich um nach einem Rally-Fahrer der einen BEIFAHRER sucht !!!

 

Rally-Fahrer werden ...

War vor 40 bis 45 Jahren viel einfacher ...

Ich bin Österreicher und heute 65 Jahre alt. Damals gab es bei uns keine großen Hindernisse - man konnte sofort beim ÖAMTC in der Sportabteilung eine OSK-Fahrerlizenz lösen (keine Auslese durch Nachwuchs-Rallys durch die man sich bewehren musste), man hatte nur die Versicherung zu bezahlen (minimal). Schulfreunde aus meiner Mittelschulzeit fuhren bei Rallys mit und so kam ich auch auf die Idee teilzunehmen. Ich bin im Waldviertel am Land aufgewachsen. Auto zu fahren begann ich mit 11 Jahren - über Felder und Waldwege, entlegene Straßen (nicht in Ortschaften wo Gendarmerie-Posten waren!)

Meine erste Veranstaltung fuhr ich mit einem serienmäßigen - am dritten Zylinder etwas angeschlagenen (darüber sitzt der Ölkühler und dieser Zylinder wird am heißesten) - 1300 VW Käfer, 40 PS und mit 68.000km am Buckel (Geschenk meines Vaters, der sich ein neueres Modell gekauft hatte) – die „Badener Herbstwertung“ , veranstaltet vom Rally-Klub in Baden bei Wien in Österreich. Mit Teilnahme an dieser Veranstaltung lernte ich erst richtig „schnell“ Auto fahren. Ich hatte danach das Gefühl vorher nur durch die Landschaft gerollt zu sein – ich fuhr bei dieser Rally „ums´ Leben“ (um die Ehre weiter vorne zu sein) – das einzige was mich auf der Straße hielt, war Instinkt und reiner Selbsterhaltungstrieb sonst nichts !!! Ich hatte ein Fahrzeug mit wenig PS, das aber sehr viel auf schlechten Straßen aushielt. Ich musste aber mehr riskieren als andere, um schneller zu sein. Ich musste die erreichte Geschwindigkeit in jede Kurve mitnehmen und bei Hügeln/Kuppen das Gas stehen lassen (an Bäumen und Licht-/Telefonmasten erkennen lernen wie die Straße weiter verläuft, ob ich riskieren kann mit Vollgas weiter zu reiten oder doch bremsen muss …) … und ich merkte bald, ich bin ziemlich gut !!! – und schneller wie viele andere die mehr PS haben !!!

Ich habe nach drei Rallys bei denen ich mit meinem VW mit serienmäßigem Motor teilgenommen hatte, diesen auffrisiert. Ich bin Bastler von Berufung. Es war mein erster Automotor den ich zerlegt habe, aber nach zwei-ein-halb Wochen Arbeit hatte er mehr als doppelt so viel PS wie vorher. Ich hatte das Glück in der VW-Werkstätte meines Klubkollegen (eigentlich von seinem Vater) arbeiten zu können. Später habe ich dort viel Wochenende - mutterselenalleine an meinem Motor arbeitend – verbracht. Ich bin eins sehr genau arbeitender Mensch und bin bei Rallys niemals mit Motorschaden ausgefallen. Ich habe mein hochgezüchtetes Aggregat alle 3500km auseinandergenommen und Verschleißteile wie Kolbenringe, Lager und Ventile erneuert. Meine Einlass-Ventile z.B. hatten eine Sitzbreite von nur 0,3mm (serienmäßig lag der Wert bei 1,2mm). Aus dem doppel-nierenförmigen Brennraum eines Serien-Zylinderkopfes machte ich einen möglichst halbkugelförmigen, nachdem ich die Köpfe um 4mm abdrehen habe lassen. Alle beweglichen Teile machte ich möglichst leichter und brachte sie auf gleiches Gewicht auf einhundertstel Gramm genau (mit Hilfe von elektronischen Molekular-Gewichtswaagen bei der Krems-Chemie) damit sich Momente von drehenden Teilen möglichst untereinander aufheben. Mei n 1300 Käfer sprintete gleichschnell weg wie die 1600 Porsche Salzburg Käfer, nur mit der besseren Höchstgeschwindigkeit zogen sie zuletzt an mir vorbei.

In meinem zweiten Jahr absolvierte ich 78000km mit meinen zwei Autos. Ich lebte drei Jahre vom Rally-Fahren. Meine Haupteinnahmsquelle waren Leute voll im Berufsleben stehend,die zu den Wochenenden auch gerne Rallys fuhren und bereit waren für einen Stoß Kopien meiner Streckenaufzeichnungen den halben Monatslohn eines Mechanikers hinzulegen. Ich hatte bald bemerkt: kurze kurvenreiche Etappen nahe eines Baches/Flusses können in der Nacht oft nebelig sein … > mein Beifahrer und ich - notierten beim trainieren ca. zwei Drittel der gesamten Strecke - jede Kurve, machten Aufzeichnungen wie für eine Sonderprüfung (gesperrter Streckenabschnitt). Mein langjähriger Beifahrer war ein Berufsmilitarist, der jede Menge an Tagen frei bekam, mit mir zu trainieren – nicht nur für die Rallys selbst !!! – war halt Spitzensport wie jeder andere – Staatsmeisterschaftsläufe in Österreich und auch einige wenige Europameisterschaftsläufe im Ausland. Ich hatte Verträge mit Castrol, Billstein und Kleber Reifen, später kam eine Nahbeziehung zum ELAN-Racing-Team, was mir den Bezug von Benzingutscheinen zum trainieren einbrachte. Die gaze Zeitspanne war ich Mitglied des „Kremser Rally-Klub Zweigverein des ÖAMTC“. Mein besonderer Dank gilt allen Mitgliedern, die mir in vielen Stunden und kalten Nächten meine Reifen zum Wechseln bereitgestellt haben – und selbst bei über minus 19° in der Panzerschlucht am Truppen-Übungsplatz im Waldviertel , eine ganze Nacht für mich bereit gestanden sind zu schieben, sollte ich hängen bleiben (u. in unserem Clubfahrzeug mit Standheizung) bei dieser Kälte ausgeharrt haben (meine handgeschmiedeten Stahl-Schneeketten reichten damals aus - diese erlaubten selbst auf Asphalt, Geschwindigkeiten von 160km/h (nur scharf bremsen sollte man nicht auf Asphalt ...)).

Mit freundlichen Grüßen

Flying Kremser

 

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