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Endlich mal einsteigen ins Rallye fahren - in Gruppe G so leicht wie es scheint?

Themenstarteram 17. Juni 2016 um 15:55

Hallo zusammen!

Nachdem ich schon einen ADAC Rallye Wochenendkurs absolviert habe, und begeistert bin vom Rallyesport, möchte ich endlich mal selber aktiv werden. Es scheint mir, die Gruppe G ist der leichteste Einstieg (Slalom ist nicht interessant für mich), stimmt ihr zu? Brauche ich hier eigentlich eine Rennlizenz? Die könnte ich beantragen, dank dem ADAC Kurs. Käfig und Schalensitze rein, fertig oder? Ich würde mir hierfür einen günstigen E36 3er BMW besorgen. Soviel zu meinem bisherigen Plan. Da kamen mir ein paar Fragen in den Sinn:

1. Muss der Käfig geschweißt sein oder geht auch geschraubt? (um ihn bei Totalschaden im nächsten E36 verwenden zu können, oder macht das keinen Sinn, weil die Materialkosten so klein sind im Vergleich zum Einbau? Und ja, selber einbauen lass ich die Finger von)

2. Kennt ihr eine Seite oder Marktplatz, um günstig (gerne gebraucht) Schalensitze zu kaufen, und auch weitere Teile?

3. Wie macht ihr das so mit der Teilesuche? Online? Autoverwerter? Schorttplätze?

4. Reifen: Mein erster Gedanke war, möglichst günstige Reifen drauf und los. Oder ratet ihr zu speziellen Rallye/Sportreifen?

5. Wie sind denn grob die Kosten pro Veranstaltung? (wenn ich nicht im Graben lande)

6. Bastelt/repariert ihr selbst? Wenn ja, würde ich mich übernehmen wenn ich keine Ausblidung/große Ahnung davon habe bisher oder ist das ein "learn as you go" Prozess, wenn nichts gravierendes gemacht werden muss am Wagen?

7. Wenn ihr die Gruppe G nicht für den leichtesten Einstieg haltet, dann gerne Vorschläge und allgemeine Tipps =)

Freue mich auf eure Expertenmeinungen =)

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4 Antworten
am 21. Juni 2016 um 16:36

Hallo,

wenn du schon beim ADAC-Kurs warst, hättest du da die meisten Fragen schon beantwortet bekommen. O.K.

Auto, Käfig, Sitze, Gurte, Helme, Fahreranzüge sollten grundsätzlich homologiert sein! D.h. die Teile müssen ein Prüfzeichen haben. Ob alles für die Gruppe G zutrifft, bitte in der Sportabteilung des ADAC erfragen.

Die Gruppe G war deshalb sehr günstig, weil ALLES ganz dicht an der werksseitigen Serienausführung bleiben muss,

also Zurückhaltung beim Aufmotzen.

Gerade der Käfig sollte unbedingt von einem FACHBETRIEB stammen und unbedingt zu "diesem" Auto passen. Hier sind originale Papiere ganz wichtig, denn der TüV muss den Käfig eintragen. Ich selbst habe seinerzeit sehr gute Erfahrung mit Käfigen von HEIGO, oder MATTER gemacht. Kein Alu - ist schon lange verboten.

Nun sind meine Erfahrungen schon älter, grundsätzlich sollte bei der Sicherheit von Fahrer und Beifahrer nur auf neues und namhaftes Material zurück gegriffen werden.

Letzter Tipp: Schau einmal auf die Seiten des DMSB - Rallyereglement, Homologationen, Tech.Vorschriften, etc.

Viel Spaß,

rallyealf

Zitat:

Brauche ich hier eigentlich eine Rennlizenz?

Ja, in der Regel schon. Bei Amateur-Veranstaltungen kann auch eine "Tageslizenz" genügen. Die beantragst du bei Nennung beim Veranstalter. Ist aber nicht bei allen Veranstaltungen und Gruppen möglich. Da braucht man meistens schon die "richtige".

Die Lizenz fungiert nämlich auch als Versicherungsnachweis. Da ist dann sowohl der Veranstalter als auch du über den DMSB (Deutscher Motorsport Bund = Oberste Sportinstanz in Deutschland) unfallversichert.

Die Tageslizenz ist für ein Jahr gültig - weshalb die so heißt weiß ich nicht :D - und kostet ca. 50 EUR. Wenn du ADAC-Mitglied bist kriegst du Rabatt. Die erste richtige Lizenzstufe kostet allerdings schon 150 EUR und du musst sowohl zum Arzt als auch zum Optiker. ;)

Zitat:

1. Muss der Käfig geschweißt sein oder geht auch geschraubt? (um ihn bei Totalschaden im nächsten E36 verwenden zu können, oder macht das keinen Sinn, weil die Materialkosten so klein sind im Vergleich zum Einbau? Und ja, selber einbauen lass ich die Finger von)

Geht beides. Ich habe meinen eingeschweißt: Hat den Vorteil, dass er sich auch positiv auf die Verwindungssteifigkeit auswirkt (besseres Kurvenverhalten). Allerdings ist beim Unfall auch schnell mal die Karosserie irreparabel verzogen.

 

Zitat:

2. Kennt ihr eine Seite oder Marktplatz, um günstig (gerne gebraucht) Schalensitze zu kaufen, und auch weitere Teile?

eBay...

Aber pass auf: Die Homologation von bestimmten Bauteilen, wie etwa die der Sitze, kann auslaufen! Das heißt man kann bestimmte Dinge nur für einen gewissen Zeitraum nutzen und dann darfst du damit nicht mehr an Rennen teilnehmen. Das macht man vor allem bei "Sicherheitsrelevanten Teilen" - also die Sitze hatte ich schon erwähnt, und die Fahrerbekleidung ebenfalls. Natürlich auch nicht uneigennützig für die Hersteller dieser Ausrüstung.

Zitat:

3. Wie macht ihr das so mit der Teilesuche? Online? Autoverwerter? Schorttplätze?

Alles das was du aufgelistet hast...

Sei dir gesagt: Motorsportfahrzeuge sind immer Einzelstücke. Für die 3er BMW aller Baureihen gibt es natürlich sehr viel Motorsport-Equipment, keine Frage. Passt alles, kann man sich alles bestellen, kostet auch dementsprechend. Trotzdem bekommst du gewisse Dinge zum Beispiel nur noch auf dem Schrott. Unterdruckdosen... :rolleyes:

Teilebeschaffung ist immer ein Krampf. Und immer dran denken: Kaufst du günstig, kaufst du zwei Mal.

Zitat:

4. Reifen: Mein erster Gedanke war, möglichst günstige Reifen drauf und los. Oder ratet ihr zu speziellen Rallye/Sportreifen?

Ja, kann man machen. Aber du musst dran denken: An einem Rennwagen - völlig egal ob Rundstrecke oder Rallye - sind die Reifen das wichtigste überhaupt. Als Anfänger vielleicht nicht so wichtig. Also, nur zu.

Bei Asphalt-Rallyes - würde ich generell für den Einstieg empfehlen - kann man einen Semi Slick fahren. Im unteren Preisregal findet man bspw. die "Regal Racer". Die kommen aus Südafrika. Nicht schlecht. Fangen allerdings relativ früh an zu schmieren. Das wird aber bei den kurzen Wertungsprüfungen sicherlich nicht das Problem darstellen. Willst du 12 Runden Nordschleife am Stück fahren sieht das wieder anders aus...

Zitat:

5. Wie sind denn grob die Kosten pro Veranstaltung? (wenn ich nicht im Graben lande)

Teuer! Nur mal so eine kurze Rechnung:

Sprit (Anfahrt zur Rennstrecke / zum Veranstaltungsort; Veranstaltung; Heimweg)

Nenngebühren je nach Veranstaltung (in der Regel so um die 200 EUR, kann aber auch deutlich drunter oder drüber liegen).

Verschleiß!!!!!

Bei Rallyes ist mit extrem hohen Verschleiß zu rechnen. Die ganzen Sprünge, das Driften, das hinterlässt alles Spuren. Auch an Stellen wo man es nicht erwarten würde.

Ich rechne pro Lauf (12 Runden Nordschleife) mit ca. 500 EUR. Und das ist Rundstrecke wohlgemerkt (und dazu noch optimistisch gerechnet)!

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man bei Rallyes mit mehr rechnen sollte und muss!

Zitat:

6. Bastelt/repariert ihr selbst? Wenn ja, würde ich mich übernehmen wenn ich keine Ausblidung/große Ahnung davon habe bisher oder ist das ein "learn as you go" Prozess, wenn nichts gravierendes gemacht werden muss am Wagen?

Teils, teils. Ich bin gelernter Sesselpupser.

Den Käfig hat eine befreundete Werkstatt eingeschweißt. Manche Dinge kann ich einfach nicht, weil mir dazu nicht nur das Know How sondern etwa auch das Gerät fehlt. Motor tauschen? Ja, ok. Aber nur mit Hilfe. Steuergerät programmieren? Vergiss es!

Manches kann man mal eben selbst fixen. Aber das musst du dir schon selber zutrauen, oder halt Schrauben lassen. Meine Empfehlung: Wenn du nicht schrauben kannst such dir einen der es kann. Und wenn das nicht klappt, lass es. Es sei denn du hast den finanziellen Background.

Alles wo "Motorsport" draufsteht ist vor allem eines: TEUER. Mir - mit nicht gerade niedrigem Angestelltengehalt - frisst es die Haare vom Kopf. Ich habe allerdings auch eine eigene Wohnung. Man sollte sich dann klar sein, dass man keine anderen Hobbies mehr hat, bzw. keine Urlaube mehr.

Und um ein Zweitauto wird man auch nicht herumkommen - auch aus eigener Erfahrung.

Ascender hat hier schon fast alles gesagt. Zum schrauben:

Wenn du Lust, Zeit und jemanden hast der dir hilft, kann man, vor allem an älteren Autos wie dem E36, sehr viel selbst machen. Erfahrung oder eine Ausbildung dafür braucht man nicht, mit ein wenig "Talent", Spaß an der Sache und viel Durchhaltevermögen sollte man sehr viel schaffen können. Vor allem der 2. Mann hilft mir immer sehr, zum einen beim Durchhalten, zum anderen geht sehr viel zu zweit auch um einiges besser und: 4 Augen und 2 Hirne finden immer mehr Lösungen als du alleine! :)

Ich gebe auch noch zu bedenken: Je älter das Auto ist desto einfacher ist es auch zulassungstechnisch (Airbags ausbauen).

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