Radschrauben zu weich

VW Tiguan 1 (5N/5N2)

Hallo Tigerfreunde,
am Sonntag wollte ich meine Räder tauschen von Winter auf Sommer ,bei dem versuch die Schrauben mit dem Drehmomentschlüssel und der geforderten NM lt.Heft anzuziehen stellte ich fest das sich einige
Schrauben nicht bis zum knackgeräuch festziehen liesen, und ich diese Schrauben wieder rausdrehte um nachzusehen warum die nicht fest werden da bekam ich einen Schreck weil ich soetwas noch nie in meinem Leben bei irgend einem Auto hatte, das die Schrauben ohne Gewalt so gezogen waren. Wie weiter, VW Hotline- Händler-Serviceauto -Monteurspruch : Das giebt es ja nicht so was habe ich noch nie gesehen . Da habe ich gleich 20 neue Schrauben verlangt mit dem hinweis das ich kein Vertrauen zu den restlichen kaugummischrauben habe,und da hat er auch nach 1 Std. 20 neue besorgt. Kurz zu den Schrauben :Auto wurde am 14.5.11 in Wolfsburg ausgeliefert ,eine Prägung im Sechskant ist ABC VW AG
aber kein Güte Stempel,bei den neuen Schrauben steht 8.8 als Güte, kennt sich jemand aus mit der Güte Bezeichnung ob 8.8 i.O. ist die Schrauben sollen 55,00 Eur.kosten mal sehen wer die bezahlt. Eine habe ich behalten um evtl. selbst eine Güteprüfung machen zu lassen.

Beste Antwort im Thema

Hallo Tigerfreunde,
um der Diskussion ein ende zubereiten ob das Bild unscharf ist oder der Drehmo-Schlüssel nicht der richtige ist oder ich zu blöd bin
das Gerät zu bedienen werde ich noch mal 2 Bilder einstellen in der Hoffnung die gefallen Euch. Weiter giebt es von VW oder vom AH keine Äußerung zum Thema. (Totgeschwiegen ) Ich habe damals 20 neue Radschrauben ( keine orig. VW Güte 8.8 ) erhalten und das wars. Noch etwas, Jahrzehnte lang habe ich Erfahrung mit LKW , PKW, Oldtimer ich glaube mir muß niemand erklären wie ich einen Drehmo -Schlüssel zu bedienen habe, aber ich muß auch sagen so etwas ist mir auch in den vielen Jahren nicht unter die Finger gekommen. Ich hoffe, ich konnte euch weiterhelfen.
MfG Reiner

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Ich kann mir nicht vorstellen das eine Schraube durch einen falschen Drehmomentschlüssel so lang wird . Da reist die Schraube eher ab . Ich habe auf der Arbeit eine alte Radnabe , da werde ich mal testen wie fest man eine Radschraube anziehen kann bis sie abreist oder länger wird . Werde mal berichten .

Nach fest kommt ab. Und die war schon fast ab!
Eine Schraube ist dann fest, wenn sie unterhalb ihrer Elastizitätsgrenze gedehnt wird. Ein erfahrener Schrauber spürt das sogar, auch ohne Drehmomentschlüssel (wir mussten das als Azubis noch in der Werkstatt mit in den Schraubstock eingespannten Schrauben üben). Doch von da an ist es nicht mehr weit, bis sie abreisst.
Die in dem Bild oben gezeigte Schraube zeigt gleich zwei Probleme: Erstens wurde sie über die Elasizitätsgrenze gedehnt (geht mit einem guten, langen Drehmomentschlüssel sehr wohl, mit einem Pressluft-Schlagschrauber ganz besonders leicht),
und das Gewinde sieht auf dem leider etwas unscharfen Foto wie ein Trapezgewinde aus, und nicht mehr wie ein Spitzgewinde.
Das lässt darauf schliessen, daß sie z.B. schon mal mit Gewalt irgendwo krumm reingedreht wurde etc. Ich würde mir bei dieser Schraube auf jeden Fall auch mal das Gegengewinde anschauen.
Die Schraube in dem verlinkten Thread schaut da noch wesentlich besser aus!
Wie es allerdings dazu kommen kann, ob die Schraube nicht die erforderliche Härte besitzt, oder ob da pure Gewalt angewandt wurde, kann man an so einem Bild leider nicht sehen. Dazu müsste eine gleichartige, noch nicht beschädigte Schraube einer Materialprüfung unterzogen werden.
Bedenklich finde ich es auf alle Fälle!

so long...

Mal abgesehen davon, dass das "Beweisfoto" aufgrund abstinenter Schärfentiefe wirklich nicht sehr aussagekräftig ist, kann man dennoch erkennen und bereits erwähnt, dass die Überdehnung beim Festziehen passiert sein muss und das Gegengewinde in der Radtrommel wahrscheinlich keinen Schaden davongetragen hat (die Gewindegänge haben in diesem Bereich anscheinend noch ihre konstante (metrische) Steigung).

Man sollte bei der Beurteilung auch in Betracht ziehen, dass nicht jedes Werkzeug (Drehmomentschlüssel) unbedingt richtig funktioniert und ein (allzu) langer Hebel falsche Voraussetzungen schaffen könnte.

Des weiteren könnte es u. U. fatale Folgen haben, wenn man diese Radbolzen zu hart (und somit auch spröde) auslegen würden. Ihre "Weichheit" ist durchaus beabsichtigt und verhindert, dass im Falle einer Überbelastung die Radschrauben mehr oder weniger "explosionsartig" ihre Funktion aufkündigen.

- Gewinde-gängige Grüße -

Daß das Gegengewinde keinen Schaden genommen hat, kann man da leider nicht erkennen, aber vermuten, denn die Gewindespitzen sehen auf dem Foto sehr abgeflacht aus (wie ein Trapezgewinde), und es besteht die Gefahr, daß das Gegengewinde genauso aussieht, denn irgendetwas muß das Schraubengewinde ja so ruiniert haben ...

Die Länge des Drehmomentschlüssels spielt keine Rolle, solange der Auslösemechanismus richtig funktioniert. Es ändert sich nur die aufzuwendende Kraft (aufgrund der Hebelgesetze), bis er auslöst. Allerdings ist es natürlich sehr wohl einfacher, auch eine große, harte Schraube mit einem sehr langen Hebel zu killen, als mit einem kurzen Hebel, bei dem man die dazu benötigte Kraft mit der Hand u.U. gar nicht aufbringen kann. Es gibt aber immer noch Hobby-Mechaniker in irgendwelchen Tankstellen oder sog. freien Werkstätten, die das Anziehen der Schrauben mit dem Schlagschrauber nach Gefühl bewerkstelligen, und hinterher nur prüfen, ob sie fest genug ist. Ob die Schraube da schon überdehnt ist, merken sie dann gar nicht mehr.
Normalerweise wird die Schraube mit dem Drehmomentschlüssel festgezogen. Löst der schon ohne eine weitere Drehung der Schraube aus, sollte das ein Alarmzeichen sein, denn in dem Moment kann die Schraube schon überdehnt sein.

Allerdings möchte ich noch zu bedenken geben, daß es auch Schrauben gibt, bei denen nicht nur das eine Anzugsdrehmoment angegeben wird, sondern zwei (oder mehr), und, wie diese damit angezogen werden:
Bis zum ersten ganz normal, und z.B. von da ab ohne Unterbrechen der Drehbewegung bis zum zweiten Drehmoment (oder einen bestimmten Winkel).
Hatten z.B. bei Pleuel-Augen schon richtig Lehrgeld bezahlt, weil uns da nagelneue Schrauben immer wieder abgerissen sind... Solche 'Dehnschrauben' müssen nach der Demontage aber grundsätzlich ersetzt werden, und kommen bei Felgen eher nicht zum Einsatz...

So long...

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Über die Güte der Einstellung der Schlagschrauber in den Werkstätten habe ich mir schon öfter Gedanken gemacht. Wenn ich mal Radschrauben lösen musste, die in der Werkstatt angezogen wurden, habe ich manchmal große Probleme gehabt, die Schrauben selbst mit einem großen Kreuzschlüssel unter großem Krafteinsatz zu lösen. Selbst mit dem alten Trick, mit beiden Händen an einem Ende des Schlüssels zu ziehen und mit einem Fuß auf dem anderen Ende zu stehen, ist es noch fast unmöglich. Mit 120-130 Nm angezogene Schrauben bekommt man dagegen mit einem guten Kreuzschlüssel recht problemlos wieder gelöst.

... das ist der Grund, warum ich meine Reifen wieder selbst wechsele. Das was die sog. Fachwerkstätten da machen, ist beschämend. Habe heute morgen meine Winterpuschen runter und die Sommerschläppchen drauf - alles ohne gigantischen Kraftaufwand bei 2 Autos, die ich im Winter selbst ummontiert hatte... Als ich die die letzten beiden Male von der Werkstatt hatte, musste ich teilweise auch auf Radkreuz steigen...

Da werden Nm an Drehmoment angegeben und die Werkstätten hauen alles mit einer Einstellung weg - egal ob Klein-KFZ bis hin zum dicksten SUV, von Stahlfelgen bis hin zu den edelsten Alu-Socken. Das kann ja wohl eher nicht sein sollen... 😠

Gruß
Caipi

Ich habe noch einen Drehmomentschlüssel mit Schleppzeiger-Messuhr von Belzer, dessen Messbereich geht bis 210 Nm. Vor dem nächsten Radwechsel (02.04.2012) könnte ich damit mal ausprobieren, welches Drehmoment zum Lösen einer Radschraube (hier im November vom 🙂 angezogen) notwendig ist. Wäre interessant.

Das Drehmoment für s Lösen ist nicht sooo aussagekräftig, da über die Kilometer und Erschütterungen sich schrauben lösen können oder durch die Verschmutzung (auch Salz, Rost usw.) die Schrauben fester sitzen können.

... dann müsste man halt eine die direkt vom Umontieren in der Werkstatt kommt, austesten... sollte ja aktuell eher nicht das Problem sein...

Gruß
Caipi🙂

Die Radschrauben werden angezogen, bis der Drehmomentschlüssel auslöst. Zu dem Zeitpunkt liegt noch Gleitreibung vor, die niedriger ist, als die Haftreibung. Auch eine Schraube, die gerade eben mit 120 Nm angezogen wurde, kann ich nicht mit 120 Nm Kraftaufwand wieder lösen. Da hier erstmal die Haftreibung überwunden werden muss, ist das dazu benötigte Drehmoment deutlich höher.

so long...

Dumme Frage (hoffe nicht, dass ich damit jemanden beleidige, aber manchmal muss man solche Fragen stellen):

Wurde die Schraube bzw. das Gewinde vorher geschmiert, gefettet, mit Graphit eingerieben...?

Zitat:

Original geschrieben von Caipi69


... das ist der Grund, warum ich meine Reifen wieder selbst wechsele. Das was die sog. Fachwerkstätten da machen, ist beschämend. Habe heute morgen meine Winterpuschen runter und die Sommerschläppchen drauf - alles ohne gigantischen Kraftaufwand bei 2 Autos, die ich im Winter selbst ummontiert hatte... Als ich die die letzten beiden Male von der Werkstatt hatte, musste ich teilweise auch auf Radkreuz steigen...

Da werden Nm an Drehmoment angegeben und die Werkstätten hauen alles mit einer Einstellung weg - egal ob Klein-KFZ bis hin zum dicksten SUV, von Stahlfelgen bis hin zu den edelsten Alu-Socken. Das kann ja wohl eher nicht sein sollen... 😠

Gruß
Caipi

Diese Aussage kann ich bestätigen. Bei der Inspektion im Dezember wurde an unserem Golf ein Austausch der vorderen Radlager ausgeführt. Dazu mussten natürlich die vorderen Felgen demontiert werden.

Jetzt folgte der der Wechsel von Winter- auf Sommerbereifung, den ich selbst durchführte. Ergebnis:

Die hinteren Felgen liessen sich ohne grossen Kraftaufwand mit dem Radkreuz lösen, zu den vorderen benötigte ich ein Rohr als Verlängerung.

Es grenzt aber an Übertreibung, deswegen die Werkstatt nicht mehr aufzusuchen.
Vielleicht ist die Werkstatt ja auch dankbar für einen Hinweis.

Gruß,
FSItiger

 

Zitat:

Original geschrieben von Triumph BGH 125


. . . sehen auf dem Foto sehr abgeflacht aus (wie ein Trapezgewinde), und es besteht die Gefahr, daß das Gegengewinde genauso aussieht, denn irgendetwas muß das Schraubengewinde ja so ruiniert haben ...

In der Metallurgie gibt es - wie im übrigen Leben auch - (fast) immer etwas, was härter / fester ist als das / der andere. Darauf beruhen unter Anderem die Verformungstechniken der spanabhebenden oder spanlosen Verformung. Bei diesen Radschrauben scheint es offensichtlich, dass selbige bei diesem Vergleich den Kürzeren gezogen haben (

. . . obwohl sie etwas länger sind als zuvor

😛 ). 

Dieses "Trapezgewinde" wird eher nicht 😉 durch das oder beim Eindrehen in ein bis dato intaktes Innengewinde (Radtrommel) enstanden sein können. Selbst oder gerade dann, wenn der Bolzen sich ganz oder teilweise in der "Obhut" des (härteren) Innengewindes befindet.

Da müsste ein Drehmomentschlüssel schon massiv fehlfunktionieren, respektive ein völlig unangemessener Krafteinsatz (während des Reindrehens oder Herausdrehens) stattgefunden haben, um eine solche "Verschlankung" zu verursachen. Das Innengewinde dürfte schon aus konstruktiver Überlegung heraus dabei als "Sieger" hervorgegangen sein und mehr oder weniger "schadlos" geblieben sein.

Ich denke vielmehr. dieses (punktuelle) Abtragen der Gewindespitzen Richtung Trapez ist durch dern seitlicher Versatz der Felge zu seinem Gewindeloch entstanden - vergleichbar mit dem Schruppstahl einer Drehbank. Diese Erklärung ertscheint mir auch insofern schlüssig(er), da die Räder eines "T" nicht gerade zu den Leichtgewichten zählen und ein Handling bei der Montage für ungeübte Laien nicht so einfach ist.

Meine Vermutung dazu:
Aufgrund eines geringfügigen achsialen Versatzes der Radschrauben (Felgenlöcher) zu den Gewindeaufnahmen wäre demzufolge auch nicht völlig auszuschliessen, dass der TS beim Festziehen zwar "zweckenstsprechend" - aber dennoch fälschlicherweise und mit destruktiver Folge mit einem höheren Kraftaufwand versucht hat, die Räder / das Rad an "seinen Platz zu ziehen", als dies bei korrekter Anlage-Position der Felge notwendig gewesen wäre.

Das dann auch naturgemäß schwerere "Nachziehen" könnte dann den Schrauben "finalement" ihre "Taille" verpasst haben.

Anmerkung: Das ist meine persönliche Einschätzung dieses Schadensbildes, die jedoch nicht zwingend der Wirklichkeit entsprechen muss. Darüber sollte der TS eigentlich besser Bescheid wissen 😉 . 

- Mutmaßende Grüße -

Hmm was ist draus geworden ?

Wahrscheinlich außer dem Austausch der Radschrauben: Nichts!
Ich nehme mal an, daß die Radschrauben morsch waren. Das Problem gab es ja nicht nur beim Tiguan...

Habe mich aber nochmal davon überzeugt: Mein Reifenhändler dreht die Schrauben mit der schwächsten Stufe des Druckluftwerkzeugs ein, und zieht sie dann mit einem Drehmomentschlüssel nach, wobei er da durchaus ein bis zwei Umdrehungen nachziehen muss...
Also in meinen Augen absolut save!
Es gibt da aber durchaus Zeitgenossen, eher nicht in seriösen Werkstätten, eher an Tankstellen, o.ä., die sich das Nachziehen ersparen wollen, und den Wert "schätzen", indem sie die Stufe des Pressluftwerkzeugs hochdrehen, und hinterher eher alibimässig nochmal den Drehmomentschlüssel ansetzen, der dann natürlich sofort auslöst. Doch solche Leute sind Laien, die denken, fester wäre besser als fest.
Auch Zündkerzen werden normalerweise sehr viel weniger fest angezogen, als mancher denken (oder in der Ratsche fühlen) würde...
Dazu gibt es zwei Lösungen:
Entweder zieht man die Schraube erstmal ganz bewusst nicht fest genug an, und bringt sie hinterher mit dem Drehmomentschlüssel auf die richtige Spannung,
Oder:
Jemand ist ein wirklich erfahrener Schrauber: Der hat das tatsächlich im Gefühl. Nicht täuschen lassen: Sowas gibt es tatsächlich!
Wobei der ersteren Methode der Vorzug zu geben ist!

so long...

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