1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Radnabenmutter fetten ???

Radnabenmutter fetten ???

Hallo zusammen!
In den Vorgaben eines Herstellers steht als Anzugsdrehmoment "20 daNm (+/- 2) gefettet" für eine Radnabenmutter. Das wundert mich, da die Reibungszahl ja durch die Fettung abhängig von der Art des Schmiermittels verändert wird und somit vermutlich auch die Vorspannkraft.
Eigentlich kenne ich es so, dass man ein solches Gewinde bzw. die Mutter nicht fettet und sich die angegebenen Anzugswerte auf "saubere" Teile beziehen.

Kann mir jemand dazu etwas sagen? Was ist der Grund dafür, dass eine Fettung gefordert wird?

Vielen Dank für eure Antworten / Erklärungen.

Beste Antwort im Thema

Ich kenne das Fahrzeug und die Nabenkonstruktion nicht. Manche Radnaben werden mit ca 300 Nm angezogen. Das liegt im Bereich des mit einer 1/2" Ratsche gerade noch erzielbaren Momentes.
Damit wird vermutlich erreicht, daß Kugellager sich nicht auf ihrem Sitz bewegen und den -Sitz dabei zerstören. Beim Rad muß der umlaufende Ring des Lagers fest auf der Welle verbunden sein. Nur der stehende Ring darf lose im Sitz sein.

Zum Fetten selbst: Im Stahlbau werden Schrauben nur als Pärchen mit den dazugehörigen Muttern verkauft und mit einem bestimmten vorgeschriebenen Fett geschmiert. Nur so wird die vorgesehene Anpresskraft mit dem vorgegebenen Moment erreicht.

Warum bei Radmuttern nicht gefettet und nur der Rost beseitigt wird, ist bei diesen Besonderheiten unerklärlich.

Ich habe einst aus Gewindesteigung, Gewindewinkel und Reibungsfaktor die Anpresskraft bei einem gegebenen Moment errechnen müssen. Die bei den Radmuttern eingesetzten Drehmomentschlüssel sind Schwachsinn wenn das Gewinde gerostet ist.

schrauber

35 weitere Antworten
35 Antworten

Gefragt ist jetzt ein Messschieber für den Durchmesser und ein Tiefenmessschieber. Der Drehmomentschlüssel und das in den Beitrag gebrachte Fett spielt erst später eine Rolle.

MfG kheinz

Es müssen doch zwei Schrägrollenlager sein, oder was sonst?

Diese beiden Lager werden auf dem Achsstummel zusammen eingebaut, oder wie sonst?

Auf dem Foto ist nur von einem Lager etwas zu sehen. Wie steht das zweite dazu?
Mach mal eine Zeichnung von beiden Lagern! mit dem Achsstummel und der Bremstrommel im Querschnitt!

Was befindet sich denn zwischen den beiden Innenringer der beiden Lager?
Ich nehme zumindest mal an, daß es eine derartige Konstruktion ist.
Dabei dürfen die beiden Innenringe auf dem Achsstummel verschieblich und relativ lose auf dem Achsstummel sitzen. Fest eingepresst ist der umlaufende Außenring in der Bremstrommel.

Beim 600er aus Turin war dazwischen ein Rohrstück als Distanzstück, das beim Anziehen der Mutter zusammengedrückt und verformt wurde, bis das Lagerspiel stimmte. Eine unmögliche Konstruktion damals.

schrauber

Das ist ein Kombilager, siehe Schnittbild auf Bild2.
22Nm ist sehr wenig. Andere sind bei 235Nm aber bei Kegelrollenlagern und getrennt. Auch da habe ich erlebt das es bei einer Seite passte und auf der anderen nicht. Nachgezogen bis das Lagerspiel passt und fertig. Sch... auf das Drehmoment. Das erleichtert die Montage in der Werkstatt und passt wohl 90% der Fälle.

Also wenn das ein Kegelrollenlager mit zwei Laufringen sein sollte und sonst nichts in der Trommel verbaut ist, kann man auch kein Lagerspiel einstellen.

Wenn das Lager montiert ist und immer noch zu viel Spiel hat, muß man anderweitig suchen.
Einerseits kann der Innenring auf dem Achsstummel immer als Loslager ausgeführt werden.
Bei einem Kegelrollenlager mit zwei Laufringen könnte es auch ein Festlager sein. Es wird ja dann nichts eingestellt.
Wie man ein solches Lager allerdings herstellt, würde mich schon interessieren. Die beiden Rollbahnen müßten ja als ein spielfreies Lager fertig montiert sein.

Der Innnering müßte nur festgeschraubt werden, damit das Rad nicht abhaut und das Auto überholt.
Der Innenring darf lediglich kein Spiel auf dem Achsstummel haben, weil sonst das Rad wackeln könnte.
Das sollte man mit der Mutter leicht erreichen können.

schrauber

Ich hatte das Foto "Radlagersatz" extra mit hochgeladen, damit man sieht, wie das Lager aussieht. Das Lager, was man dort sieht, ist aber bereits vom Hersteller in die Bremstrommeln eingepresst (siehe Foto "Bremstrommel komplett"😉.
Das Lager an sich ist innen zweigeteilt.

Anbei Fotos vom alten Lager, wie es aussieht, wenn man es auseinander pflückt.

Innenteile.jpg
Lager-Aussenteil (noch verpresst).jpg
Lager-Aussenteil (noch verpresst).jpg

Die letzten Fotos sind ja nun eindeutig Kegelrollenlager.

https://www.motor-talk.de/.../skizze-bremstrommel-i209847890.html
Dies ist aber etwas völlig anderes, scheint ein Pendelrollenlager zu sein.

Zitat:

@techman122 schrieb am 7. Mai 2020 um 12:05:19 Uhr:


Ich hatte das Foto "Radlagersatz" extra mit hochgeladen, damit man sieht, wie das Lager aussieht. Das Lager, was man dort sieht, ist aber bereits vom Hersteller in die Bremstrommeln eingepresst (siehe Foto "Bremstrommel komplett"😉.
Das Lager an sich ist innen zweigeteilt.

Anbei Fotos vom alten Lager, wie es aussieht, wenn man es auseinander pflückt.

Danke für die Aufklärung!

Also ein ganz normales Radlager wie es in vielen Fahrzeugen verbaut ist. Ich habe übrigens diese Lager noch nie gewechselt und damit immer über 240.000 und einmal 330.000 km erreicht.
Es ist bei diesen Lagern notwendig die Innenringe auf dem Achsstummel so zu verschieben, daß kein Lagerspiel mehr festellbar ist. Der Innenring ist das Loslager. Dann wird etwas zurückgedreht, die Mutter mit einem Splint fixiert und das Lager sollte (fast) spielfrei und ohne Lagergeräusche laufen.
Ein besonders hohes Anzugsmoment an der Achsmutter ist da völlig fehl am Platz.
Gefühl beim Einstellen ist gefragt.
Wenn sich da ein zu großes Spiel einstellen sollte, fehlt vermutlich ein Distanzing, um die Innenringe zu verschieben.

Je besser das Lagerspiel eingestellt ist, desto länger hält das Lager. Bei zu wenig Spiel wird es nach kurzer Zeit blau. Bei zu viel Spiel trägt es nur auf einem Teil des Innenringes und nutzt sich dort vorzeitig ab.

Nur beim 600er aus Turin hatte man einst eine Buchse zwischen den beiden Innenringen vorgesehen. Sie sollte sich derartig verformen, daß sich das Rad spielfrei und ohne Zwang drehen konnte und alles sollte gemeinsam festgezurrt sein.

schrauber

Ich habe gerade noch mal geguckt: Die früheren Radlager sind vom gleichen Hersteller (SNR) und laut Aufdruck sogar genau das gleiche Modell wie die, die ATE in die Bremstrommeln eingepresst hat. Daher verstehe ich es noch weniger, dass das von Citroen vorgegebene Drehmoment nicht zum gewünschten Ergebnis führt.

Bezogen auf die Posts weiter oben: ja, ich weiß, dass 22 daNm 220Nm sind und eingebaut habe ich auch die Anpressscheibe, auf die die Mutter drückt.

Ich habe noch mal überlegt und da ist mir die Anpressscheibe in den Sinn gekommen. Dann habe ich die alten mit den neuen Anpressscheiben verglichen. In der Tat sind die neuen an der entscheidenden Stelle etwa 0,1 mm dünner. Entsprechend müsste der Anpressdruck auf das Lager bei gegebenem Anzugsdrehmoment der Achsmutter geringer sein. Aber ob das daran liegen kann? Ich denke, eher nicht. Ich probiere es vielleicht nachher oder morgen trotzdem mal aus.

0,1 mm macht den Kohl nicht fett.
Das wird schon 0,5 mm oder mehr sein, die da nicht anpressen.
Aber in dieser Richtung wird der Fehler wohl liegen.

Es kann auch auf der anderen Seite der Lager ein Ring fehlen.
Da der Übergang des Achstummels auf die Schwinge wegen der Kerbwirkung ausgerundet sein muß, muß da auch ein Ring sein, der die Ausrundung ausgleicht.

schrauber

Moin

Sind dann die 220 Nm nicht etwas hoch?

Solche Lager sind doch meist geteilt aufgebaut, Außenschale wird fest in die Nabe gepresst, Innenlager wird nicht ganz so fest auf den Achsstumpen gepresst (sollte sich aber nicht drehen können) Lager dazwischen, Spiel wird über Pressung der Lager eingestellt, Mutter gesichert, fertig.

Wenn das die Lager sind, und sich an denen nichts geändert hat in den letzten 30 Jahren, dann sollten die in 30 min getauscht sein.

Mit 220 Nm habe ich da nie was angezogen. Ist das Vorne oder hinten? Leider finde ich auch keine Anleitung im Netz, kannst du die deinen verlinken?

Moin
Björn

@techman122
Während des Anzugsprozesses muss die Bremstrommel gedreht werden!. Hast du das berücksichtigt?

@player495 Ja, habe ich jedes Mal gemacht. Stand sogar extra auf dem „Beipackzettel“ der Bremstrommeln.

Habe nun durch Überlegen / Messen / Ausprobieren / ... eigentlich alle Fehlermöglichkeiten ausgeschlossen. Die beiden Achsstummel sind übrigens auch in Ordnung. Anscheinend sind die Lager als solche nicht so wie sie sein sollten, auch wenn sie neu sind/waren. Werde daher die Trommeln mit den eingebauten Lagern wohl tauschen und diese hier reklamieren.

Das sind Kompaktlager auf den Bildern
Die mit einem vordefinierten Drehmoment angezogen werden.
Allerdings sollte man diese Kompaktlager
immer nur mit ca 20% vom Festanzugsmoment Anziehen,
dann 20 Umdrehungen mit der Hand drehen und
erst danach den Festanzug machen!

Hast Du die Schlüsselnummern vom Fahrzeug?

Mfg

Deine Antwort
Ähnliche Themen