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Radlagerschaden durch einmalig zu fest angezogene Radlagerschraube?

Themenstarteram 30. September 2015 um 19:51

Hallo,

ich habe letztens bei meinem Skoda Octavia auf der Hinterachse die Radlager gewechselt. Mein Bruder (nicht-Handwerker) hat mir dabei geholfen und ich trug ihm auf, den Drehmomentschlüssel auf 180Nm einzustellen, um die Radlagerschraube (Bild Pos. 8) vorzuspannen. Blöde wie ich bin, habe ich das ganze nicht mehr überprüft und im Endeffekt die Schrauben mit 180 lbf*ft angezogen, was umgerechnet 250Nm entspricht (der Drehmomentshclüssel hat zwei Skalen) und ihnen hinterher noch mal schön 180° gegeben. Nachdem wir dann am Ende aufgeräumt haben, ist mir das dann aufgefallen. Also Schrauben wieder beide komplett gelöst und richtig angezogen. Das Auto ist in der Zwischenzeit keinen Meter gefahren.

Ich bin mir dessen absolut bewusst, dass Schrauben eine Zugfestigkeit und eine Streckgrenze haben, und dass die elastische Verformung auch irgendwann in eine plastische übergeht und die Schraube dann entweder Schrott ist, oder nicht mehr so gut hält.

Eigentliche Frage: Steckt das das Lager mal eben weg oder habe ich dadurch auch noch beide Lager geschrottet? Sind ja denke ich mal Schrägkugellager, die könnten das schon wegstecken, oder vielleicht auch nicht. Mal angenommen, die 70Nm machen eine achtel Umdrehung zu viel Vorspannung aus, dann wäre das bei einer Gewindesteigung von 1,5mm eigentlich 'nur' zwei zehntel? Lager sind von SKF. Was meint ihr?

Aasdf
Beste Antwort im Thema

Da brauchst Du Dir Null Gedanken drum machen. Diese Abweichung ist kein Problem für Schraube und Lager.

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Da brauchst Du Dir Null Gedanken drum machen. Diese Abweichung ist kein Problem für Schraube und Lager.

Ich glaube auch nicht, dass das Lager Schaden genommen hat. Ich hätte es nicht mal mehr gelöst.

Aber die Schraube ein zweites mal zu verwenden grenzt schon an Suizid. Bei dem Drehmoment und Winkelanzug geht die Schraube garantiert in den plastischen Bereich.

Ich habe mal eine Schraube vom Motorlager testweise nach vorgaben (Nm + Winkel) versucht zu killen. Beim zweiten Vorgang ist nix passiert, beim dritten nur noch Drehmoment und ab war sie.

Ich würde diese unbedingt tauschen.

 

Gruß

Die Schraube würde ich vorsichtshalber auch tauschen, selbst wenn sie es überstanden hat. Das ist ja eine Sache von fünf Minuten.

Das Radlager hat es wohl ausgehalten; wenn nicht, wirst du es ja merken. ;)

mfg

Zitat:

@h0rsti18 schrieb am 30. September 2015 um 21:51:26 Uhr:

Blöde wie ich bin, habe ich das ganze nicht mehr überprüft und im Endeffekt die Schrauben mit 180 lbf*ft angezogen, was umgerechnet 250Nm entspricht (der Drehmomentshclüssel hat zwei Skalen) und ihnen hinterher noch mal schön 180° gegeben.

Du hast die Schrauben auf Drehmoment angezogen und dann nochmal 180° drauf gelegen? Warum hast du nicht gleich nen Schlagschrauber ohne Drehmomentbegrenzung genommen?

Du hast gemeint, die +70Nm sind nur 1/8 Umdrehung... Wie viel Nm sind dann deine zusätzlichen 180°...?

Ersetze die Schraube! Diese hast du sicher zu stark belastet.

MfG

am 1. Oktober 2015 um 8:03

Zitat:

@Johnes schrieb am 1. Oktober 2015 um 09:37:31 Uhr:

Du hast die Schrauben auf Drehmoment angezogen und dann nochmal 180° drauf gelegen? Warum hast du nicht gleich nen Schlagschrauber ohne Drehmomentbegrenzung genommen?

wieso? er hat genau nach anleitung gehandelt; siehe das bild von ihm, punkt 8.

(ich schätze mal aus irgendeinem jetzt-mache-ichs-mir-selbst:D)

achsmuttern werden meist nicht mehr mit einfacher nw-angabe wie früher a la 250nm angezogen.

teilweise mit vorspannen (damit sichs setzt) lösen und wieder anziehen.

hier mal für ein vorderrad:

Zitat:

-Neue Achsmutter mit 300 Nm anziehen.

- Achsmutter um 180° mittels starrem Schlüssel und Winkelscheibe lösen.

- Achsmutter dann mit 50 Nm anziehen.

- Mit starrem Schlüssel und Winkelscheibe (3) Achsmutter dann um weitere

45° anziehen.

Die Antriebswelle ist nun verschraubt

und das Radlager korrekt gespannt.

btw.: neue schrauben würd ich jetzt trotzdem einbauen, nach diesem ganzen hin und her. die dreieurofuffzich machen den kohl nicht fett und du hast ein gutes gefühl:D

Zitat:

@Johnes schrieb am 1. Oktober 2015 um 09:37:31 Uhr:

Du hast die Schrauben auf Drehmoment angezogen und dann nochmal 180° drauf gelegen? Warum hast du nicht gleich nen Schlagschrauber ohne Drehmomentbegrenzung genommen?

Hä? Da komme ich jetzt nicht mit.

Bei manchen Schrauben ist das doch so angegeben Drehmoment X und dann noch Y Grad.

Gruß Metalhead

Das Bild habe ich mir nicht angeschaut, da mobil.

Dann ist ja okay, wenn es so sein soll. Kam im Text so nicht rüber. Ich kenne genug Pfeifen, die erst mit Drehmoment anziehen und dann "zur Sicherheit" noch weiter drehen. Meist ist der Bolzen dann Schrott.

Zitat:

und ihnen hinterher noch mal schön 180° gegeben

Ist etwas mehrdeutig formuliert! Stand nichts von wegen "lt. Anleitung/Vorgabe gearbeitet"

Mit Kollegen hatte ich mal die Diskussion, als wir Stromschienen nachzogen. Bekommen ~80Nm und nix mit weiter drehen. Sie haben aber "zur Sicherheit" noch mal 90° gegeben. Bis die ersten Bolzen nachgegeben haben. Danach musste man alle Bolzen tauschen. Alle defekt. Bei mehreren tausend Ampere kein Spaß mehr, wenn da ein Bolzen unter Dampf reißt.

PS: Eine Schraube um ~70Nm zu überspannen ist nicht wenig! Wenn du von den 180Nm Vorspannung ausgehst, sind es nicht nur +/- 10%, sondern schon >35%... Dazu kommen dann die 180° oben drauf. Das kann über der Belastungsgrenze der Schraube liegen und sie geschwächt haben. Ich würde sie ersetzen. Sie ist eines der wenigen Bauteile, die das Rad an der Achse fixiert.

MfG

Schraube ist definitiv zu ersetzen, laut Anleitung von ihm "nach jedem Ausbau ersetzen". Da er die Schraube mit 250Nm angezogen hat und seinen Fehler bemerkt hat, wurde diese wieder gelöst um mit den korrekten Nm anzuziehen. Dies kommt eindeutig einem Ausbau gleich. Demnach muss die Schraube ersetzt werden.

Aus und Punkt, so einfach ist das, zumal es so auch noch da steht. Alles andere ist murks und grob fahrlässig gehandelt.

Man soll diese Dehnschrauben jedesmal ersetzen. Die 250NM sind egal. Aber 2x 180° sollte man nicht machen.

Wahrscheinlich passiert gar nichts, auch nicht in der Praxis.

Aber das Ding kostet 2-4€, mach es neu. Ja, ich weiß die 180° gehen in die Arme. Einfach laaaaaange Verlängerung nehmen. Vor allem in einem Zug die 180°, nicht zwischendurch stoppen.

Ja echt mal ich würde dir auch e pfehlen die schraube zu tauschen :D Merkt selber wa :D

Auf Drehwinkel angzogene Schrauben sind im Allgemeinen auf Anzug bis in die Streckgrenze ausgelegt.

Das heißt das Anziehen der Schraube ist so ausgelgt dass eine geringfügige plastische Verformung erfolgt. Das halten hochfeste Schraubenstähle auch aus.

Der Vorteil liegt darin dass diese Schraubenstähle eine ziemlich genaue Streckgrenze haben und man damit also auch eine ziemlich genaue Schraubenkraft erhält. Bei reinem Drehmomentanzug ist die Streuung durch die Reibung und damit der Schraubenkraft weit größer.

Außerdem kann man eine Schraube beim Drehwinkelanzug bis zur Streckgrenze ausnutzen. Bei Drehmomentanzug ginge das nicht da man bei Erreichen der Streckgrenze die Schraube bis zum Bruch weiterdrehen könnte.

Man kann also eine Drehwinkelgesteuerte Schraube merklich besser ausnutzen.

ALLERDINGS wird die Schraube bei jeder weiteren Verwendung zusätzlich plastisch verformt!

Die Vorschrift diese Schrauben jedes mal zu erneuern ist daher nicht umsonst.

Kann schon sein dass die Schraube es öfter als einmal aushält, aber es ist nicht sinnvoll, früher oder später kann sie brechen und das sollte man nicht riskieren, das zahlt sich bestimmt nicht aus.

Themenstarteram 3. Oktober 2015 um 10:17

Wie es das Schicksal so wollte, haben es die Lager höchst wahrscheindlich nicht überlebt. Nach 300km Strecke sind sie denke ich wieder hinüber.

Siehe bzw höre Video: https://www.dropbox.com/s/7smo9nohoh777qa/octi%20radlager.3gp?dl=0

Ich schiebe das Auto hier auf gerade Strecke einfach nur und ich denke man hört doch irgendwie dass etwas nicht stimmt, auf beiden Seiten ist das gleich und auch nur auf der Hinterachse, also würde ich mal darauf schließen, dass es wieder die Radlager sind, nur viel schlimmer als zuvor.

Dann verbuchst du es halt unter "dumm gelaufen". Gehe zurück auf los, ziehe kein Geld ein.

Radlager kosten ja zum Glück nicht die Welt und die Arbeit fürs Wechseln ist ja auch überschaubar.

Nächstesmal bist du halt schlauer. Irgendein Missgeschick ist wohl jedem von uns schonmal passiert.

Wer ohne Schuld ist, werfe das erste Schwein (oder so ähnlich).

mfg

Für die hinteren >

http://www.motor-talk.de/forum/radlager-wechseln-t1855522.html

Für die vorderen

Im Prinzip siehe Word > Vorderes Radlager SLK

 

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