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Quietschen i.V. mit den Bremsen: Verschleiß oder Garantie?

Renault
Themenstarteram 1. Juni 2007 um 14:42

Mein erster Eintrag hier und ich will mich gleich als KFZ-Simpel outen. Ich kann Autos fahren, weiß wo die Batterie ist und kann den Ölstand überprüfen ... das wars eigentlich mit meinen Kenntnissen bzgl. der Innereien eines Autos.

Nun würde ich hier gerne klären, ob folgendes Problem normal, üblicher Verschleiß, ein klassisches Renault Problem oder ein Garantiefall ist und ob das Vorgehen der Werkstätten üblich ist oder mich jemand übers Ohr gehauen hat. Entschuldigt bitte, dass es ein längerer Salmon wird, aber ich möchte gerne genau wissen woran ich eigentlich bin.

Wir fahren seit über 10 Jahren Renaults (überwiegend Kangoo) und sind grundsätzlich sehr zufrieden. Außer einem Thema: Quietschgeräusche beim Fahren

Das trat bisher bei jedem Modell auf. In der Regel hatten wir neue oder ein Jahr alte Wagen bzw. Vorführwagen, die überwiegend 2 bis max. 4 Jahre gefahren wurden. Unsere Kilometerleistung liegt um und bei 15.000 km im Jahr.

Das Quietsch-Geräusch tritt meist nicht dauerhaft auf und hört auf, sobald man die Bremse betätigt. Wenn man die Bremse wieder loslässt fängt es auch wieder an zu quietschen. So das ich selbst als Laie die Bremsen als Ursache betrachte.

Anfangs tritt das Geräusch fast nie auf und wenn dann nur bei Nässe und nur die ersten paar hundert Meter. Mit der Zeit tritt es dann immer häufiger auf und meist wenn man etwas in eine Richtung lenkt.

Bei einem Wagen wurde daher mal nach drei Jahren alle Bremsen komplett ausgetauscht und auch alle Bremsschreiben (Laufleistung war meiner dunklen Erinnerung nach ca. 40.000 km). Leider hatten wir zu dem Zeitpunkt keine Garantie mehr und mußten die Reperatur selbst tragen.

Beim nächsten Fahrzeug (Kangoo, Neuwagen,2004) haben wir uns auch aus diesem Grund eine Renault Plus Garantie gegönnt. Als das Quietschen nach einem halben Jahr wieder bei Regenwetter auftrat bin ich sofort zur Werkstatt des Händlers. Der hat mir erklärt, dass das durch Bremstaub verursacht würde und man daher die Bremsen reinigen müßte, um das zu unterbinden, was aber keine Garantieleistung wäre. Auf meine Frage, ob die Reinigung zwingend sei und ohne Reinigung ein Schaden am Fahrzeug entstehen wurde mir klar mit "Nein" geantwortet. Ich könne problemlos weiterfahren auch ohne gereinigte Bremsen. Das habe ich dann geglaubt und hatte auch keine Lust wegen des zu diesem Zeitpunkt wirklich selten auftretenden Quietschens schon wieder Geld an Renault zu überweisen.

Jetzt zweieinhalb Jahre und 38.000 km später (30.000 Inspektion bei Renault vor einem halben Jahr anstandslos durchlaufen) tritt das Quietschen bei einer mehrstündigen Fahrt kontinuierlich auf, sobald ich auch nur ein ganz wenig nach links lenke.

Da ich denke jetzt wird es zuviel mit dem Bremsstaub für meine Nerven beim Fahren, laufe ich bei einer passenden Gelegenheit eine ATU Werkstatt an und lasse die Bremsen überprüfen und den Bremstaub entfernen. Bremstest wird anstandlos durchgeführt laut Aussage von ATU und ich darf zugucken wie der Mechaniker den Bremsstaub entfernt indem er die zwei hinteren Reifen abmontiert und dort irgendwie mit einem Spray rumsprüht, dass die Soße nur so auf den Werkstattboden rinnt. Für die Bremsstaubreinigung werden mir 37,- EUR berechnet.

1. Frage: Ist es üblich, dass beim Reinigen der Bremsen von Bremsstaub nur die hinteren Räder bearbeitet werden und ist der Preis von 37,- EUR OK?

Gleich am folgenden Tag trat das Quitschen wieder genauso auf wie vorher. Also wieder Termin bei ATU gemacht und dort wurden diesmal die Vorderäder abgenommen. Der Mitarbeiter hat dann auch die Bremse auseinandergebaut und es war deutlich zu erkennen, dass er große Schwierigkeiten hatte ein Teil der Bremse zu lösen (mehrere Versuche mit verschiedenen Werkzeugen + leises Fluchen).

Dann holte mich der Kollege heran und sagte, dass die linke Bremse sehr fest gesessen hätte und keinerlei Schmierung in der Mechanik besessen hätte. Dadurch hätte die Bremse dauerhaft eng angelegen und hätte sich nach Bremsvorgängen nicht vollständig wieder von der Scheibe gelöst. Dadurch wäre dauernde Reibung dagewesen und in Kurvenlage kann dann solch ein quietschendes Geräusch entstehen. Seiner Aussage nach wäre die Bremse so grundsätzlich nicht in Ordnung und müsse gangbar gemacht werden. Er zeigt mir einen Schrägen Abreib auf dem rechten Bremsbelag im Vergleich zu dem linken und es war zu erkennen, dass die rechte Bremsscheibe von Außen deutlich dunkler aussah als die Linke. Außerdem ließ sich die linke Scheibe deutlich leichtgängiger Bewegen als die rechte.

Sein Angebot war entweder nur die Bremse gangbar machen oder dabei die Bremsbeläge erneuern, da dieser zumindest links schon weit runter ist oder dazu auch die Bremsscheiben erneuern, da diese ja auch beieinträchtig ist. Ich wollte den Preis für die Gesamterneuerung wissen und nachdem er das geklärt hatte nannte er mir 245,- EUR für Belege, Scheibe und Arbeitslohn.

2. Frage: Ist das ein angemessenes Angebot?

Da seiner Aussage nach die Bremse wohl grundsätzlich nicht i.O. war, beschloß ich zu Renault zu fahren und meine Plus Garantie zu nutzen.

Ich fuhr dazu zu der nach unserem Umzug nächstgelegenen Werkstatt und wurde dort beim Meister vorstellig. Dieser fuhr das Auto mit der Hebebühne nach oben und guckte von innen auf die rechte Bremsscheibe, die von dort aus normal aussah. Er begann mir zu erläutern, dass das ganz normal wäre und mit dem Bremsstaub zusammenhinge. Auf meine Frage warum denn die Trennscheibe in Mitleidenschaft gezogen wäre und die Bremse dann so fest gesessen hat, gab er einerseits an, dass es eben an dem Bremsstaub läge der sich eben ablagert und wie übrigens bei allen anderen Autos auch zu so einem Problem führt. Das wäre eben normaler verschleiß.

Als ich Einwand, dass ich nicht verstünde wieso denn das rechte Rad schwergängiger als das rechte sei. Drehte er beide Räder und es war eindeutig, dass das rechte schneller wieder zum Stillstand kam. Daraufhin schlug er mehrmals von innen gegen das Rad und dann ging es leichter. Daran könnte ich jetzt erkennen, dass es am Bremsstaub läge. Auf meinen Einwand hin, dass der Wagen doch vor kurzem zur Inspektion in seiner Werkstatt gewesen sei und sie keinerlei Problem gefunden hätten, sagte er wieder dass es eben verschleiß sei und man eben den Bremsstaub regelmäßig entfernen lassen müßte. Er sagte dann, da wir in zwei Monaten sowieso über den TÜV müßten, könnten wir problemlos noch solange mit den Bremsen so fahren und dann alles machen lassen.

Naja, so bin ich als Laie etwas konsterniert von dannen gezogen. Da wir sowieso in Erwägung zogen das Auto zu erneuern, sind wir dann nochmal zu unserem ursprünglichen Hänler gefahren und haben dort das Bremsthema ebenfalls auf den Tisch gepackt. Der dortige Meister fahrt also den Wagen in die Werkstatt und montiert die Vorderräder ab und holt uns in die Wekstatt und fragt wo nun das Problem läge. erstaunlicherweise kann ich nicht wie bei ATU erkennen, dass die rechte Bremsscheibe dunkler als die linke aussieht. Er erklärt wieder das das mit dem Bremsstaub ganz normal sei und alle Fahrzeuge davon betroffen wären. Auf meinen Einwand, dass sein Vorgänger mir gesagt hätte Bremsstaub wäre ungefährlich und müsste nicht entfernt werden. Seufzte er nur und sagte, dass er das nicht gesagt hätte. Er meinte wir könnten mit der Bremse so problemlos bis zum TÜV weiterfahren. Als ich fragte wieso sich denn die beiden Räder unterschiedlich leicht drehen ließen, sagte der Meister mir, dass das normal wäre, das sich schwerer drehen ließe. Das hätte etwas mit der Übersetzung zu tun und wäre immer so.

Meine Frau sagte nun, dass sie vor kurzem das Problem auf der Autobahn gehabt hätte, dass der Wagen bei einer Notbremsung seitlich ausgebrochen wäre und das doch auch nicht in Ordnung sein kann. Der Meister rollte mit den Augen und meinte lappidar dass an der Stelle wohl Spurrinnen gewesen seien. Als meine Frau das Verneinte meinte er wir würde es ja beim Bremstest sehen.

Er fuhr das Auto auf die Bremstestanlage und begann zu testen. Es gab dort zwei Anzeigen mit Skalen zwischen 0 und 400. Bei seinen Test konnte man recht schnell erkennen, dass die Anzeige für rechts immer 50 mehr anzeigte als links. Daraufhin meinte er, dass die Bremsen doch möglichst gleich gemacht werden müssten (Preis ca. 300 EUR,-).

Ich war mittlerweile so gereizt, dass ich ihn borend fragte, wie es sein könnte, dass es jetzt doch auf einmal so merkwürdig ungleichmäßig sei, wo er doch den Eindruck erweckt hätte, dass das mit dem Bremsstaub normal wäre. Ich bekam keine eindeutige Erklärung. Im Grunde wurde mir immer wieder erzählt, dass es normal sei. Als ich fragte wieso denn die Werte für beide Seiten sich um ein drittel unterschieden, wurde mir wieder gesagt, dass sei nicht ungewöhnlich. Wenn der Unterschied nicht 50 sondern 400 betragen hätte, dann wäre es wirklich schlimm gewesen.

Mittlerweile haben wir uns mit dem Verkäufer des Hauses geeinigt. Da wir einen neuen Wagen kaufen, übernimmt er das Bremsthema auf seine Kappe.

Mir lässt das Thema aber keine Ruhe, weil ich jetzt wirklich Wissen möchte was Fakt ist und ich zukünftig weiß wie ich mit den Themen und den Meistern umzugehen habe, daher ...

3. Frage: Ist das mit dem Bremsstaub wirklich so normal und über alle Fahrzeugmodell hinweg so (ich habe in unserem Bekanntenkreis bisher nichts derartiges gehört)?

4. Frage: Passt die unterschiedliche Bremsleistung auf beiden Seiten zu dem Bremsstaub Problem und sind 50 (was auch immer) Unterschied wirklich nur wenig?

Ich weiß, dass es ein halber Roman geworden ist und wäre wirklich dankbar, wenn ihr mich ein wenig erhellen könntet, woran ich hier bin.

PS.: Ich habe auch schon Google und die Forensuche bemüht, bin dabei aber nicht wirklich fündig geworden. Falls ich etwas übersehen habe, wäre ich auch für Hinweise wo ich Infos finde dankbar.

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1 Antworten
am 2. Juni 2007 um 12:12

Ok, habe jetzt nicht alles 100% gelesen (wie lange hast du da dran geschrieben^^) aber zu deinen Fragen:

 

1.) 37€ für das Reinigen finde ich überzogen, aber Werkstatt muss halt Lohn berechnen, ok ATU istn icht unbedingt günstig. Das Reinigen kannste aber auch selbst machen, Bremsenreiniger kostet so 5€/Dose im Zubehör/Baumarkt (aber nur explizit Bremsenreiniger nehmen! Auf keinen Fall was mit Öl drin), Reifen runter, drauf halten bis das ganze Sauber ist und wieder montieren.

2.)Der Preis: 250€ für neue Scheiben und Beläge halt ich für in Ordnung, ATU ist aber nicht immer empfehlenswert, kannst ja mal noch einen Vergleich zu einer freien Werkstatt und zu Renault ziehen, aber viel wird der Unterschied nicht betragen.

3.) Das Bremsstaub die Bremsen zusetzt ist normal, der Staub verpappt gerne zu richtig festen Massen, schwer zu vermeiden. Was mir aber schon bei meinem Clio aufgefallen ist, der hatte laut Vorbesitzer auch schon lange das Problem mit den quietschenden Bremsen. Er war mehrmals bei Renault, aber warum auch immer haben die nicht das geamcht was dir jeder erzählen wird, nämlich die Bremsen mit Kupferpaste (oder ähnlichem) geschmiert. Schmieren in dem Sinne dass die Auflageflächen der Kolben und des Sattels sowie die Führungen der Bremsklötze dünn beschmiert werden. Dam ir das Quietschen auch auf den Senkel gegangen ist, habe ich das ganze kurzerhand selbst gemacht (Beläge lösen war auch nur noch Schwer möglich, alles zusammengebrannt) und seitdem ist Ruhe mit dem Quietschen. Warum Renault das nicht macht, ich weiß es nicht.

Theoretisch sollen ähnliche Aufgaben solche Pads auf den Rückseiten der Beläge übernehmen, aber irgendwie sind die nicht das wahre.

4.) Die Bremsleistung wegen Bremsstaub scheint mir unpasssend. Hängt normal eher an der Anlage bzw unterschiedlich verschlissenen Scheiben und Belägen. Ein Unterschied von 50 daN (1 daN = 10 N) scheint mir zu viel. Glaube die RIchtlinie sind max. 20% Unterschied, wenn er jetzt auf der einen Seite mit 250 daN auf der anderen mit 200 daN bremst, wirst du vermutlich schonmal keinen TÜV bekommen und ganz ungefährlich ist die Sache auch nicht, zumal wenn sie sich noch verschlimmert.

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