Qualitätsverbessernde Maßnahme !
Laut meiner Werkstatt gibt es seit gestern die Anweisung einer sog. "qualitätsverbessernden Maßnahme" von der Audi AG an die Händler für den 8J mit TFSI Motoren. Irgend ein Teil an der Nockenwelle soll unverzüglich ausgetauscht werden. Die haben meinen 1.8 (Mj. 2009) direkt da behalten und mich gar nicht mehr vom Hof gelassen. Fragt doch mal Euren Freundlichen.
Best regards,
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Zum Thema:
Die Nockenwellenversteller dienen zur Einstellung der relativen Winkellage der Nockenwellen zur Kurbelwelle, bzw. der beiden Nockenwellen relativ zueinander. (Stichwort Ventilüberschneidung)
Heutige Nockenwellenversteller sind i.d.R. als sogenannte hydraulische Schwenkversteller mit Flügelzellenkammern ausgebildet,
wobei zwei zueinander verdrehbare, ineinander verschachtelte Gehäuseteile zusammenwirken.
Der äußere Gehäuseteil wird über die Steuerkette oder einem Zahnriemen von der Kurbelwelle angetrieben, und überträgt das Drehmoment über die ölgefüllten Flügelzellen auf den das inneren, zweiten Gehäuseteil, welcher drehfest mit der Nockenwelle verbunden ist.
Durch das wechselseitige befüllen bzw. entleeren jeweils zweier benachbarter Kammern kann dadurch die Nockenwellenwinkellage um ca. 30 Grad relativ zum Kettenrad bzw zur Riemenscheibe verstellt werden.
Während der Drehung der Nockenwellen treten beim An- und Ablaufen der Nockenrampen über die Ventilfederkräfte jedoch Wechselmomente auf, die über die Druckkammern der Flügelzellen als Druckstöße auf das Hydrauliksystem des Nockenwellenverstellers übertragen werden können.
Um eine Weiterleitung dieser Druckstöße in das gesamte Hydrauliksystem zu unterbinden, werden dabei in den Ölzuleitungen des Nockenwellenverstellers hydraulisch entsperrbare Rückschlagventile eingesetzt.
Die Rückschlagventile schotten das System also quasi unmittelbar am Nockenwellenversteller von der vorgelagerten Hydraulik ab.
Lediglich bei einer Verstellungbewegung wird über ein Wegeventil Drucköl in die eine Kammer geleitet, wobei zum notwendigen, gleichzeitigen Entleeren der benachbarten Kammer dessen Rückschlagventil während der Verstellbewegung entsperrt wird.
Wenn jedoch ein Rückschlagventil nicht richtig schließt, so ist ggf. keine "starre" Verbindung mehr zwischen NW und KW gegeben,
da es durch die Leckage zu einem "Druckpulsieren" (schwankende Druckverhältnisse) oder gar zu einem Druckabfall in den Flügelzellenkammern kommen kann.
Dies kann insbesondere auch zu unerwünschten Schwingungen im Steuertrieb führen, wobei die Steuerkette bzw. der Zahnriemen
arg strapaziert werden. Also nicht wirklich gut.
Wird jedoch eine zu große Abweichung zwischen Soll- und Istwinkel der NW dedektiert, so werden die beiden Gehäuseteile des betreffenden Nockenwellenversteller mechanisch über einen Sperrbolzen miteinander verriegelt, sodass nunmehr eine starre Verbindung (natürlich jetzt ohne NW-Winkel- Variablität) als Notlaufoption zum tragen kommt.
Hierbei wird jedoch sofort eine Fehlermeldung im Diagnosesystem generiert.
Gruß Rolf
PS: Die Rückschlagventile sind normalerweise in das hydraulische Steuermodul integriert, als keine Angst, da kann also nix in die bewegten Teile des Motors fallen.
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Hallo,
ich war deswegen vor wenigen Wochen beim Freundlichen. Seit dem spüre ich jedoch ein Ruckeln. Wenn ich vom Gas gehe ist es so, als wenn man quasi das Auto abwürgt.
Das passiert in einem Drehzahlbereich, in dem das nicht auftreten sollte.
Hat jemand ein ähnliches Verhalten entdeckt? Kann das überhaupt damit zusammenhängen, oder bilde ich mir da nur was ein?
Motor: 1.8l TFSI
km: 58000
Vorab schon mal danke
Also bei mir hat sich dadurch absolut nichts an der Motorcharakteristik getan!