ForumFahrzeugtechnik
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Projekt/Prototyp LED Hauptscheinwerfer

Projekt/Prototyp LED Hauptscheinwerfer

Themenstarteram 20. November 2011 um 13:17

Als LED-Fan und inzwischen etwas nachtsichtschwacher Fahrer suche ich nach einer Alternative zu Xenon-Umrüstung, ohne dessen Nachteile (SRA, ALWR) in Kauf nehmen zu müssen. Meine bisherigen Anstrengungen Richtung (LED-)Fahrzeugbeleuchtung habe ich hier hinterlegt.

Wie bekannt sein dürfte, gibt es LED Hauptscheinwerfer (Vollscheinwerfer) derzeit nur als Erstausrüstung (u.a. von Hella und Valeo) für Premiumfahrzeuge zu horrenden Preisen. Relativ neu sind 90 mm LED-Module (Abblendlicht und Fernlicht getrennt) mit E-Prüfzeichen von Hella, BMAC, Sirius Taiwan oder Giantlight Taiwan, die aber Eisenbahnen, NKW wie Bussen, LKW aber auch Offroadern vorbehalten sein sollen.

Hella hat bisher nur ein Abblendlicht-Modul, das einen Output auf Xenon-Niveau verspricht, mit weniger als 2000 lm aber SRA und ALWR erspart und mit allen bisherigen 90 mm Modulen (Halogen, Xenon) Plug & Play kompatibel sein soll. Für Ende des Jahres ist sogar ein Bi-LED-Modul geplant (integriertes Abblend-/Fernlicht).

Für den Astra G gab es mal Scheinwerfereinsätze von Hella, die genau solche 90 mm Module aufnahmen (Xenon oder Halogen) und somit theoretisch eine Nachrüstung/Umrüstung auf LED Hauptscheinwerfer ermöglichen könnten (s. Fotos). Leider gibt es so etwas für den Astra H offenbar nicht, und Hella antwortet nicht auf meine Anfragen.

Meine Fragen

a) Technisches

  1. wäre so etwas prinzipiell für den Astra H machbar?
  2. wie sähe eine Ausfallüberwachung der LED aus, die glaube ich erforderlich ist? Zusammenspiel mit dem Bordcomputer?
  3. Scheinwerfereinsätze: Ist Euch Ähnliches für den Astra H bekannt wie für den Astra G, also Einsätze, die 90 mm Module aufnehmen? Tuning-Firmen?
  4. Falls nein, gibt es bisherige Standard-Einsätze, die ein 90 mm Modul haben? Leider kenne ich die Abmessungen der Xenon-Scheinwerfer nicht. Ist dort ein 90 mm Modul verbaut? Bei den Halogen-Einsätzen ist das Loch für das Abblendlicht etwas größer als 100 mm, also ungeeignet.
  5. Ersatz-Variante: Scheinwerfer-Einsatz für 90 mm Module als Prototyp gießen lassen (ist bestimmt teuer)?
  6. Verbindung mit der Bordelektrik und dem Scheinwerferstecker?
  7. (manuelle) Niveauregulierung bzw. Steuermotoren?
  8. LED Steuer-Module?
  9. Abstrahl-Charakteristik vorschriftenkonform (s. "beam patterns" der Hersteller?

b) Rechtliches

  1. Welche Vorschriften wären zu beachten (ECE R112 usw.)?
  2. Welche Abnahmen müssten durchgeführt werden, obwohl die Module E-Prüfzeichen haben? Ich nehme an, der komplette Scheinwerfersatz müsste noch extra zumindest eine Prototypen-Zulassung bekommen, damit die Betriebsgenehmigung nicht erlischt.

c) Finanzielles

  1. Hella LED-Module kosten rd. 500 Euro/Stck. (1000 Euro/Paar), BMAC Abblend rd. 235,- Euro/Stck. und Fernlicht mit LED-Standlicht integriert knapp 200,- Euro/Stck. umgerechnet. Sind Euch noch preiswertere Varianten bekannt?
  2. Was müsste man für Zusätzliches rechnen (Steuermodule, Scheinwerfereinsätze usw.)?
  3. Was würde ein Abnahme TÜV/DEKRA kosten?
  4. Gibt es Firmen oder gute Seelen, die ein solches Projekt zumindest teilsponsern?

Hätte jemand Lust, an einem solchen Projekt mitzuwirken (möglichst in oder nahe Berlin)? Als Amateur wäre ich auf technische, legale und finanzielle Unterstützung angewiesen. Vielleicht ist es ja auch eine Schnapsidee. Andererseits, sollte es keine sein, wäre eine LED-Nachrüstung (mal abgesehen von optischen Aspekten) auch für andere Fahrzeuge prinzipiell möglich.

Ich nehme auch gerne sonstige Anregungen an, da ich bestimmt nicht alles überblicke. Vielen Dank im Voraus.

Krischan

Beste Antwort im Thema
am 20. November 2011 um 13:52

Wenn du mit "Einsätze" meinst, LEDs in bestehende Halogen/Xenon-Scheinwerfer ein zu bauen: Vergiss es.

Um das zu legalisieren, braucht man ein "Lichttechnisches Gutachten". Für das Geld was das kostet, bekommt man schon mind. eine gebrauchte Luxuslimousine mit original LED-Scheinwerfern...

36 weitere Antworten
Ähnliche Themen
36 Antworten
am 20. November 2011 um 13:52

Wenn du mit "Einsätze" meinst, LEDs in bestehende Halogen/Xenon-Scheinwerfer ein zu bauen: Vergiss es.

Um das zu legalisieren, braucht man ein "Lichttechnisches Gutachten". Für das Geld was das kostet, bekommt man schon mind. eine gebrauchte Luxuslimousine mit original LED-Scheinwerfern...

am 20. November 2011 um 18:18

Zitat:

Original geschrieben von Jochen42

Wenn du mit "Einsätze" meinst, LEDs in bestehende Halogen/Xenon-Scheinwerfer ein zu bauen: Vergiss es.

Um das zu legalisieren, braucht man ein "Lichttechnisches Gutachten". Für das Geld was das kostet, bekommt man schon mind. eine gebrauchte Luxuslimousine mit original LED-Scheinwerfern...

Sehe ich genau so !

Hatte schon mal die ISO/ECE in der Hand. Wie ich die gelesen hab, ist mir die Spucke weggeblieben.

Einsätze zu kostruieren und eine Abnahme ist für "Normalsterbliche" unmöglich, da das Leuchtmittel in allen Scheinwerfern funktionieren muss. Auch die Helligkeit und die Lichtfarbe werden geprüft.

Einfacher wird es wahrscheinlich, wenn Leuchtmittel und Scheinwerfer eine Einheit sind. Da erspart man sich die vielen Tests mit den verschiedenen Scheinwerfern.

Grüße

Themenstarteram 22. November 2011 um 11:37

Vielen Dank für Eure Antworten.

Zunächst geht es erstmal darum zu zeigen, ob es prinzipiell technisch machbar ist.

Bei der pekuniären Seite hoffe ich, dass jemand darauf anspringt und so ein Projekt zumindest mitfinanziert, einschl. möglicher Gutachten (die Hoffnung stirbt zuletzt).

TYC Europe hat als erster einen LED Vollscheinwerfer Nachrüstsatz entwickelt, leider nur für den Audi A4. Sie werden auch keine weiteren Modelle bedenken, denn bei einem Verkaufspreis von ca. 2000,- Euro und Entwicklungskosten von über 1 Mio. Euro spielt so etwas die Gage nicht ein; also ist so etwas ein reines Show-Projekt, um die Firma ins Gespräch zu bringen.

Wie mir ein Mitarbeiter sagte, sind LED im Winter vereisungsgefährdet, da sie naturgemäß weniger Hitze als Xenon oder gar Halogen abgeben. Sie nutzen deshalb die Abwärme der drei Osram Ostar LED-Gruppen, indem sie die LED mit je 1x Aktivgebläse kühlen und die Abluft nach vorne zur Optik leiten.

HI leute :D

hinter mir is letztens ein Fz gefahren das diese voll LED scheinwerfer besessen hat.Man was ein fortschritt der technik.

aber was ich mich frage.. der hinter mir hatte die geschwungene form (ja es war ein audi :) jetzt hat zb der Audi R8 scheinwerfer wo 3 linsen drinne sind.

oder auch in diesen nachrüst SW´s

Was anderes ist, bauch diese systeme eine ALWR oder eine SWA ? denn von der helligkeit sins diese gleichzustellen die Xenon systeme.

wie sieht denn der leuchtmittelsatz aus?

MFG

tony

Themenstarteram 23. November 2011 um 12:28

Zitat:

Was anderes ist, bauch diese systeme eine ALWR oder eine SWA ? denn von der helligkeit sins diese gleichzustellen die Xenon systeme.

wie sieht denn der leuchtmittelsatz aus?

Ja und nein. Prinzipiell braucht selbst Xenon keine SRA und keine ALWR, solange der Output unter 2000 Lumen liegt. Da aber alle Xenon-Systeme weit über 2000 lm liegen, sind halt SRA und ALWR vorgeschrieben. Hella wollte mal ein "Billig-Xenon " unter 2000 lm als Nachrüstung fertigen, das Projekt scheint aber auf Eis zu liegen.

Das Vorewähnte gilt für auch LED: Leuchtdichte < 2000 lm braucht keine SRA und ALWR, dafür ist eine LED-Ausfallkontrolle vorgeschrieben. Heutige LED in Hauptscheinwerfern liegen unter 2000 lm, obwohl sie Xenon-Niveau erreichen. Natürlich muss das "beam pattern" nach ECE R112 stimmen.

Einen LED-"Leuchtmittelsatz" als Nachrüstung gibt es nur für den Audi A4 von TYC. Osram ist einer der wenigen, die scheinwerfergerechte LED anbieten mit dem entsprechenden Wärmemanagement auf der Platine. Die verwendeten Ostar-LED sind im Nachrüstsatz von TYC aber auch in den von mir beschriebenen 90 mm LED Modulen zu finden. Im 3. Quartal 2012 will Osram nochmals effiezientere LED für Fahrzeug-Hauptscheinwerfer auf den Markt bringen.

Zitat:

Original geschrieben von krischan2

Das Vorewähnte gilt für auch LED: Leuchtdichte < 2000 lm braucht keine SRA und ALWR

Was genau jetzt, Leuchtdichte oder Lichtstrom?

Themenstarteram 23. November 2011 um 17:31

ganz genau der Lichtstrom

Hallo,

erst mal Hut ab, dass sich jemand damit so viel beschäftigt.

Ich dachte aber, dass die Grenze bereits bei 1500lm liegt und an der kratzen ja schon die Halogen Hochleistungslampen.

Sprich Osram Nightbreaker erreicht die 1500lm.

Xenon liegt bei 3200lm und LED bei ca. 2400 - 2800 lm.

Es würde aber keinen Sinn machen eine LED mit 1500lm zu betreiben, dann wäre die Leuchtweite auch nicht weiter als die der Halogen.

Außerdem ist auch die Farbtemperatur entscheidend, bei LED müssten ja auch SWR verbaut werden sonst geht die Lichtstärke bei Beschmutzung ein.

Der Vorteil der LED ist wohl das die Designer mehr Spielraum haben und sich ein intelligentes Lichtsystem besser realisieren lässt.

Falls ich doch nicht richtig liege, Bitte um Korrektur...

Gruß

Ja, wenn der Lichtstrom geringer ist als Xenon bzw kaum besser als Halogen, dann lohnt es wirklich kaum.

Eine andere Idee wären eventuell LEDs mit verstellbarer Farbtemperatur um sie bei Regen und Nebel jeweils gelblicher zu färben da das blaue Licht bei Regen und erst recht bei Nebel sehr problematisch ist. Heutzutage gibt es ja nur entweder Optik und weite Ausleuchtung bei ausreichendem Kontrast wenn alles trocken ist oder nicht so tolle Optik, bei etwas weniger Ausleuchtung aber dafür gutem Kontrast vor allem auch bei schlechtem Wetter. Bestenfalls lassen sich noch Nebelscheinwerfer dazuschalten die man etwas gelblicher bestückt lässt.

Das mit der unterschiedlichen Farbtemperatur entsprechend den Wetterverhältnisse ist eine gute Idee!

Nicht nur die Anpassung des Lichtkegels.

Leider fahren immer noch die meisten Autos mit dem Halogenlicht.

Gerade hier finde ich, dass sich über die Jahre hinweg kaum was geändert hat und wenn doch dann marginal.

Ob die LED Technik Einzug in der Mittelklasse oder darunter finden wird bleibt abzuwarten.

Gruß

Themenstarteram 23. November 2011 um 20:24

Zitat:

Original geschrieben von MB Spirit

Es würde aber keinen Sinn machen eine LED mit 1500lm zu betreiben, dann wäre die Leuchtweite auch nicht weiter als die der Halogen ... Falls ich doch nicht richtig liege, Bitte um Korrektur...

Aus einem Artikel zur Ankündigung des 90 mm LED-Moduls von Hella:

Zitat:

Das neue 90mm LED-Modul, das gemäß ECE-Regelung typgeprüft ist, hat eine Lichtleistung auf Xenon-Niveau und sorgt so für eine optimale, tageslichtähnliche Ausleuchtung ...

Gegenüber Xenon-Modulen entfällt beim LED-Modul die Scheinwerferreinigungsanlage ebenso wie die automatische Leuchtweitenregelung, da die Lichtleistung unter 2.000 Lumen liegt. Der Systempreis des Moduls wird dadurch deutlich reduziert.

Wollen wir mal hoffen, dass es stimmt. Attraktiv sind zudem noch (geringfügige) Senkung des Spritverbrauchs (und somit CO2) und eine Lebensdauer, die in etwa der des Fahrzeugs entspricht, also theoretisch kein Lampenwechsel mehr.

Bei ständiger Erhöhung der Effizienz [lm/W] sind LED zudem ideale Leuchtmittel für Elektrofahrzeuge.

Ja klar, Lichtleistung auf Xenon-Niveau ist schnell daher gesagt, das halte ich für reine Werbung, es sagt ja auch nichts konkretes aus.

Vor allem steht es zu dem zweiten Satz ja dafür sogar ziehmlich konkret in Widerspruch. Wenn die Lichtleistung Grund für ALWR und SWRA sind und die bei Xenon damit also über 2000lm liegt und die der LEDs unter 2000lm folgt daraus eben auch dass die LEDs eben genau nicht auf Xenon-Niveau liegen können.

Dazu kommt noch, dass man auch bei LEDs selbst mit Datenblatt Angaben sehr vorsichtig sein muss. Da wird gerne mal mit dem maximalem Lichtstrom geworben aber wenn man es hinterfragt stellt man fest, dass der erst bei einem Betrieb mit so hohem Strom erreicht wird, dass man die "Halbwertszeit" der LED in h fast an einer Hand abzählen kann.

Ja, aber in der Beschreibung steht ja, dass der Lichtstrahl unter 2000 lm liegt welchen Vorteil soll es dann gegenüber Halogen bringen?

Gruß

Da wir hier gerade ein paar Lichtinteressierte haben und oben das Thema schon auf getauscht ist hätte ich auch ne Frage dazu.

Aktuell haben wir so viel Nebel wie schon lange nicht mehr in Deutschland. Wenn mit dann Autos mit Xenon entgegenkommen, dann sehe ich als Halogen fahrer auf einmal viel weniger, weil das Xenonlicht durch seine Lichtfarbe den Nebel viel stärker Leuchten lässt.

Tritt dieser Effekt auch für den Fahrer des Xenonfahrzeuges auf? Ich selber fahr nur selten mal wo mit das Xenon hat, und dann war nie Neblig.

Gibt ja auch Schlechtwetter Lampen die Extra gelblich sind.

Wie verhält sich das also mit Lichttemperaturen und dem Nebel?

Noch zum dem Projekt selber. Ich komme ab und zu mal am LTI vorbei, dort stand mal ein Fahrzeug mit so einem LED Scheinwerfer, das war aber vor ca 3 Jahre, der sa auch noch nach "Bastellösung" aus, also klar ein Prototyp.

Ich sehe das größte Problem nachher die Abnahme zu bekommen. Weil man brauch da erstmal die Einrichtung dazu die das machen kann, dann die Leute mit dem Wissen. Das will aber alles bezahlt werden. Das bedeutet aber noch lange nicht das es aufs erste mal klappt, weil mit den bescheiden Mittel die uns zu Verfügung stehen kann man nicht alles so genau messen wie es nötig wäre, damit man sich sicher ist das nachher alles glatt läuft.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Projekt/Prototyp LED Hauptscheinwerfer