Probleme nach Wechsel Bremsscheiben und -beläge hinten
Guten Morgen,
ich bräuchte mal die Einschätzung eines Experten:
Habe mit einem Freund die Bremsscheiben und -beläge an meinem BMW 3er (F30) hinten gewechselt. Offenbar haben wir einige, möglicherweise kapitale Fehler beim Einbau gemacht:
- Handbremse wurde vor dem Entfernen der Bremsscheibe hinten rechts zunächst vergessen zu lösen. Daher wurde erst erfolglos mit einiger Gewalt versucht, die Scheibe zu entfernen.
- Radnabe wurde nicht gesäubert
- Handbremse wurde nicht eingestellt
Nach dem Wechsel funktionierte die Handbremse nur noch unzureichend. Bin deswegen zu einer freien Werkstatt, um die Handbremse nachstellen, den Einbau hinten zu überprüfen und bei der Gelegenheit auch die Bremsenscheiben und -beläge vorne fachmännisch wechseln zu lassen.
Laut Aussage des Mechanikers wurde die Radnabe abgeschliffen und die Handbremse eingestellt. Die Handbremse funktionierte, allerdings vernahm ich bei langsamer Fahrt (ist mir in der Tiefgarage aufgefallen) ein wiederkehrendes kurzes Quietschen, jedoch nicht beim Bremsen selbst. Habe dies auf die neuen Bremsen zurückgeführt und bin rund 50 km gefahren. Zunächst verschwand das Quietschen. Vorgestern allerdings trat es erneut auf – auf dem Rückweg legte ich ein kurzes Stück Autobahn zurück. Plötzlich fing das Auto an, von der Hinterachse zu vibrieren. Habe dann bei nächster Möglichkeit angehalten: Hinten rechts stieg der Geruch von Verschmortem auf. Scheiben glühten zwar nicht, waren jedoch so heiß, dass selbst die Felge mehr als handwarm wurde. Habe dann mit der Werkstatt telefoniert und das Auto dort abgegeben.
Ursache laut Werkstatt nicht ganz klar. Scheint auf jeden Fall von der Handbremse herzurühren. Nun wurden die Scheiben und Beläge, sowie die Bremsbacken der Handbremse und deren Haltevorrichtung beidseitig getauscht. Die alte 'neue' Bremsscheibe weist Risse an den inneren Kontaktflächen auf. Ebenso sind die Bremsbacken der Handbremse rissig.
Jetzt ist mir noch gestern Abend auf dem Heimweg von der Werkstatt aufgefallen, dass die Handbremse offenbar wieder nicht richtig eingestellt ist und erst auf den letzten Ritzeln richtig greift. Nun zweifle ich an der freien Werkstatt, zumal der Meister mir persönlich versichert hatte, auch die Funktion der Handbremse kontrolliert zu haben. Haben die eventuell bei der ersten Reparatur die Handbremse zu fest eingestellt? Oder liegt die Ursache für den Schaden doch bei unserer anfänglich mangelhaften Montage?
Außerdem frage ich mich, ob der Austausch der Bremsbeläge nötig gewesen ist. Die Scheibe hat nicht geglüht. Dennoch meinte der Meister, die Beläge seien verhärtet.
Ich wäre euch sehr, sehr dankbar für eine Einschätzung!
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 8. Februar 2017 um 12:03:41 Uhr:
Die Scheibe war farblich angelaufen, war also, was Materialfestigkeit angeht, als nicht mehr als beteibssicher eingestuft und musste erneuert werden.
da hast du dir einen dicken bären aufbinden lassen🙂
für eine bremsscheibe ist es normal, temperaturen bis zu 700-800°c zu erreichen,
auf 3-400°c schaffst du es sogar locker im stadtverkehr😁
dann läuft sie zwischen rötlich und blau an.
anlauffarben sagen genau nix über die festigkeit bei bremsscheiben aus.
no-go ist lediglich
-zu dünn
-risse
-schlag
19 Antworten
Zitat:
Ist zwar etwas OT, aber gerade da würde ich äußerst vorsichtig sein. Das kann schnell zum Reifenbrand führen, und den kriegst du mit Hausmitteln nicht gelöscht.
Naja, ich wusste zwar nicht den Grund für das Problem, aber ich wusste, wie es sich auswirkt.
Sprich, immer wenn oftmaliges Bremsen nötig war, im Stadtverkehr halt, fing die Bremse irgendwann zu schleifen an, was dann ein sich immer stärkeres Festziehen nach sich zog, bis ich nicht mehr vom Fleck kam.
Entsprechend bin ich dann aus Berlin rausgezuckelt, nach Möglichkeit zu vieles Bremsen zu vermeiden.
Bei Ampel Rot, ganz langsam rangekullert, bei Grün, wenn gefühlt noch zu weit weg, ebenfalls immer langsamer geworden. Für die hinter mir sicherlich etwas nervig, für mich (und die hinter mir eigentlich auch) aber immer noch besser, als alle 300 bis 500 m für zwei Minuten anzuhalten, bis sich die Bremse wieder abgekühlt hat und ich weiterfahren konnte.
Zitat:
Erst bei Rissen oder Rumgeeiere sieht's dann anders aus.
(wobei PKW-Leute mal LKW-Bremsscheiben anschauen sollten, die noch legal sind !)
http://www.tuev-sued.de/.../broschuere-schadengrenzmusterkalatog.pdf (Seite 13)
der zitierte schadensmusterkatalog hat aber nichts mit der verkehrssicherheit zu tun, sondern soll beschädigungen bei leasingrückläufern klassifizieren.
trotzdem, risse in ner bremsscheibe sind nicht so gut, würde ich auf jeden fall tauschen. die pkw-teile kosten ja auch nicht die welt, gute markenware gibts auch im www für kleines geld.
Das mit der Bremse gilt aber entsprechend auch bei der Hauptuntersuchung so.
Seine Risse waren jedenfalls über dem erlaubten Bereich und wurd ja auch schon getauscht, also kein Grund zur Sorge ;-)
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 8. Februar 2017 um 12:03:41 Uhr:
Die Scheibe war farblich angelaufen, war also, was Materialfestigkeit angeht, als nicht mehr als beteibssicher eingestuft und musste erneuert werden.
da hast du dir einen dicken bären aufbinden lassen🙂
für eine bremsscheibe ist es normal, temperaturen bis zu 700-800°c zu erreichen,
auf 3-400°c schaffst du es sogar locker im stadtverkehr😁
dann läuft sie zwischen rötlich und blau an.
anlauffarben sagen genau nix über die festigkeit bei bremsscheiben aus.
no-go ist lediglich
-zu dünn
-risse
-schlag
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