Probleme nach Privatverkauf
Hallo Zusammen ,
kurz die Vorgeschichte:
2019 habe ich einen Audi A4 3.0 Tdi mit 31.000 km gekauft.
Auf Grund von Schwangerschaft habe ich mich dazu entschlossen, dass Auto zu verkaufen. Somit unser erster Privatverkauf.
Es dauerte nicht lange bis wir einen Interessenten gefunden hatten. Da dieser aus 600 km Entfernung kommen wollte, haben wir alles vorbereitet. Auto abgemeldet , Vertrag usw vorbereitet.
Heute kam er dann mit seinem Sohn. Schaute sich das Auto entsprechend an und machte mit Sohn und meinem Partner eine Probefahrt.
Er war begeistert und wollte das Auto kaufen. Vorher haben wir ihn mehrmals darauf aufmerksam gemacht, dass die Reifen höchstens noch eine Saison halten weil sie einen leichten Sägezahn haben. Dies fand noch im Beisein vom Schwiegervater von mir statt.
Weitere Mängel lagen keine vor . Das Auto war vor 2 Wochen zum Check bei Audi weil wir sowas sehr genau nehmen und es sich bei dem Auto um einen höheren Verkaufspreis handelt. Daher die Aussage mit dem Sägezahn. Bremsen vorne wurden im Februar gemacht , hinten laut Werkstatt alles gut.
Ansonsten sind alle relevanten Sachen an den Käufer übergeben wurden. Sprich alle Nachweise von Reparaturen usw.
Vorhin kam ein Anruf, dass die Bremsscheiben hinten angeblich total im Poppes wären und das kein Sägezahn wäre . Er wolle jetzt am Montag zum Freundlichen fahren, der ihm das Bestätigt. Natürlich fing er sofort damit an , dass wir das gewusst haben müssten und wir das bezahlen sollen.
Wie seht ihr das ?
Gibt es hier Ansprüche?
Was wäre hier das sinnvollste ?
Vertrag von ADAC mit Sachmängelhaftung. Wäre es so gewesen , hätte es doch bei der Probefahrt auffallen müssen. Wir haben uns auf die Aussage von Audi berufen . Wenn uns gesagt wird , dass es ein Sägezahn ist , vertrauen wir natürlich auf die Aussage von Audiwrkstatt meines Vertrauens.
Vielen Dank schon mal
18 Antworten
Zur Aussage, das die Reifen einseitig abgefahren wären, kann man nur sagen, das sich kein vernünftiger Käufer beschweren würde, wenn das gekaufte Produkt besser als beim Verkauf vereinbart wurde.
Da würde ich sofort nachfassen und sagen, er kann gerne freiwillig einen Aufpreis dafür bezahlen, das die Reifen noch so gut sind.
Das mit dem Bremsscheiben ist leider eine Unart.
Irgendjemand sieht ein bisschen Rost, und macht daraus gleich "die sind völlig runter".
Es geht nur darum, ob sie technisch funktionieren, fertig.
Das hast du ja durch die Überprüfung bei Audi soweit abgesichert.
Wenn er schöne neue Scheiben hinten will, dann soll er selbst dafür bezahlen oder den wieder verkaufen und einen Neuwagen bezahlen.
Genau so kannst du es ihm auch sagen, sollte er sich noch mal melden.
Und zwar, du das nicht glaubst, das sie defekt sind, sondern das er aus "nicht mehr neu" oder "nicht mehr schön genug für ihn" ein "völlig runter" gemacht hat und das so etwas nicht in Ordnung ist !
Danke erst mal für eure ganzen Rückmeldungen.
Nur noch kurz für euch :
Das Auto habe ich knapp 20.000 km gefahren. Kaum auf der Autobahn, sondern nur 35 km ( Hin und Rückweg) zur Arbeit. Das Auto wurde immer gepflegt und original alles bei Audi gemacht ( hat er alles schriftlich mitbekommen). Im Februar haben wir , ohne Verschleißanzeige , die Scheiben und Bremsen erneuert weil ich der Meinung war das diese nicht mehr gut genug waren.
Das Auto war vor dem Verkauf bei Audi und alles erneut zu kontrollieren damit wir ruhigen Gewissens dieses Auto verkaufen können. Außer dem Sägezahn wurde nichts beanstandet. Preisnachlass auf Grund der "schlechteren Reifen " haben wir gegeben. Mehr war uns nicht bekannt.
Ich stimme auch den anderen zu. Wären die Bremsscheiben hinten völlig kaputt gewesen , hätten wir sie natürlich machen lassen und zum anderen wäre das gestern aufgefallen.
Mich ärgert sowas einfach. Anscheinend kann man keinem mehr trauen . Traurig wie manche Menschen sind .
Oft sind das halt auch Händler, die als Privatkäufer auftreten.
Die kaufen nicht alle paar Jahre mal ein Auto, die kaufen 10 Autos pro Woche. Dann ziehen sie diese Nummer zehnmal ab und haben vielleicht zweimal oder dreimal Glück und der Verkäufer kriegt Muffensausen und gewährt noch einen Nachlass.
Und wenn man das dann mal hochrechnet, dann lohnt sich das für die schon.
Und natürlich, weil man davon öfter hört oder liest, gibt es auch Privatpersonen, die auf diesen Zug aufspringen und ihr Glück versuchen.
Ja, und leider gibt es keine Strafen für unberechtigte Forderungen und für den Ärger, den diese Leute verursachen.
Man muss solche unangenehmen Zeitgenossen leider akzeptieren, wenn man etwas privat verkaufen will.
Andernfalls kann man nur zum Händler gehen und bekommt dann eben weniger Geld für den Wagen.
Das einzige was man tun kann ist, das man sofort Grenzen setzt, wenn einem jemand komisch kommt.
Das ist alles kein Problem, wenn man sich vorher über vergleichbare Angebote informiert.
Dann weiß man recht gut Bescheid, was der Wagen wert ist.
Denn die Käufer haben sich vor dem Kontakt selbstverständlich ebenso so gut wie möglich informiert.
Wenn sie dann Unsinn quatschen, dann kann man das sehr schnell abstellen, indem man klarstellt, wie die Fakten sind.
Wenn man merkt, das die Person völlig uneinsichtig ist oder das Gesagte intellektuell nicht erfassen kann, ist es wahrscheinlich besser, das man die Verhandlungen abbricht.
Denn solche Leute werden sich immer benachteiligt fühlen, weil sie es ja intellektuell auch sind.