Probleme mit Stromaufnahme am Kompressor
Moin zusammen,
Nun habe ich mal ein Problem: Vor gut 2 Jahren kaufte ich mir einen Kompressor der Marke Starkwerk (Typ SW 455 10).
Diesen habe ich 2x jeweils eine Stunde ohne Probleme zum Sandstrahlen benutzt und wollte ihn nach dem Winter jetzt wieder zur Kontrolle der Autoreifen nutzen.
Nun zieht er aber in den ersten 1-2 Sekunden so viel Strom beim Anlaufen, dass das Licht in der Werkstatt flackert und Neonröhren ausgehen, dann fliegt der B16 Sicherungsautomat raus. Ebenso an anderen Steckdosen. Motor dreht aber in der Zeit.
Dies habe ich schon kontrolliert:
Motor dreht freigängig und sehr leicht, auch mit Keilriemen und den Verdichtern dahinter.
Das Entlüftungsventil zischt auch beim Abschalten. Somit "sollte" er drucklos anlaufen können. Wobei das Problem sowohl bei leerem Kompressor (0 Bar) als auch beim Nachladen bei 6 Bar das Gleiche ist.
Die 2 Kondensatoren habe ich mir zumindest angesehen. Bis auf ein ganz wenig "Rauchstaub"auf dem Anlaufkondensator (40uF) sehe ich keine Beschädigung.
Der Hersteller hat geraten das Öl gegen 5W30 zu wechseln und eine 10m Verlängerungsschnur zur Einschaltstrombegrenzung zu nutzen. Umgesetzt, aber keine Besserung. Mehr Hilfe gibt es bisher von diesem Profi-Shop nicht.
Jemand eine Idee für weiteres Vorgehen?
Vielen Dank
Daniel
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@new-rio-ub schrieb am 26. April 2019 um 09:50:19 Uhr:
Im übrigen kann man 1,5 qmm Leitungsquerschnitt auch mit 20 Ampere absichern allerdings nicht wenn die Leitung in Dämmwolle verlegt ist.
Sorry, dass ist leider nicht richtig, 1,5mm² dürfen in der Hausinstallation maximal mit 16 A abgesichert werden. Schukosteckdosen sind auch nur bis max 16A zugelassen.
46 Antworten
Zitat:
@new-rio-ub schrieb am 26. April 2019 um 18:52:23 Uhr:
Wer sich die VDE Kenntnisse aneignet kann auch an Elektro selbst machen was er will. Da gibt es keine Beschränkungen. Eigenes Risiko ist natürlich vorausgesetzt.
Ich mache das seit 50 Jahren und lebe immer noch.Komplette Häuser bis zum Schaltschrank verdrahtet und Durchlauferhitzer eingebaut, alles kein Problem.
Sorry, Du widersprichst dir jetzt aber selbst, Du willst die VDE kennen und dann überbrückst Du eine Sicherung???
Du machst das seit 50 Jahren, dann hast Du bis jetzt einfach Glück gehabt🙄 und den Durchlauferhitzer hast Du sicherlich beim E-Werk angemeldet und wurde abgenommen, man sollte auch immer die TAB beachten.
Sorry, aber wenn ich höre, dass Sicherungen überbrückt werden dann zeugt dies nicht von Kenntnissen der DIN VDE 0100.
Das mit der Flex war eine reine kurzfristige Notmaßnahme beim Hausbau vor 35 Jahren, an der Steckdose des Nachbarhauses wurde nur diese Flex betrieben und die Überbrückung nach den Arbeiten gleich wieder gelöst.
Wieso sollte man sich mit der VDE nicht auskennen, nur weil man mal eine Sicherung brückt?
Lieber Firebirder.
Läuft der Kompressor jetzt? Die Lösung wurde bereits präsentiert. Ich habe dasselbe Dilemma. Deshalb wurde vor Jahren ein 16A "G" Automat verbaut. Und alles war gut. Nach der Neuinstallation des Hauptverteilers wurde vergessen den "G" Automaten zu installieren. Seitdem läuft der Kompressor wieder mit einem "B" Automaten. Chance von ca 50%, dass er anläuft. Übrigens hängt die Waschmaschine an der selben Sicherung.
Also lass den Elektriker kommen. Der soll dir, wenn zuläßig einen trägeren Automaten einbauen.
Gruß
Zitat:
@wpp07 schrieb am 27. April 2019 um 08:59:19 Uhr:
Deshalb wurde vor Jahren ein 16A "G" Automat verbaut. Und alles war gut. Nach der Neuinstallation des Hauptverteilers wurde vergessen den "G" Automaten zu installieren.
Typ G ( 6-10 facher Auslösestrom ) ist veraltet und soll nicht mehr verbaut werden. Alternativ wäre ein Typ C (5-10 fach) , K (8-14 fach ) oder D (10-20 fach). Wobei ich bei den letzten beiden mindestens 2,5mm² verlegen würde. Schraubsicherungen sollen zwar nach der DIN nicht mehr in der Wohnbebauung neu installiert werden ( Laiensicherheit, Gefahr der Manipulation ), sind aber bei manchen Anwendungen noch von Vorteil (träger als C Automaten)
Da der Kompressor vom Themenstarter aber vorher über eine Stunde lief und dort auch garantiert mehrmals angelaufen ist, denke ich immer noch das dort entweder der Anlaufkondesator oder eine Motorwicklung einen weg hat und einen Kurzschluss verursacht.
Ähnliche Themen
Ja es gibt Neuigkeiten: komme gerade vom Bosch-Dienst. Anlaufstromkondensator defekt. Motor und der zweite Kondensator heile. Jetzt kein flackerndes Licht mehr beim Einschalten/Aufladen.
Der Boschservice wird in den nächsten Tagen noch den B16 Sicherungsautomaten gegen einen C16 Automaten für die Werkstattversorgung austauschen, wenn der Stromtest positiv ausfällt.
Kosten bisher: 12 Euro der Kondensator und 5 Euro Kaffeekasse.
Im Anhang noch ein Bild des Kondensatorenkastens.
Danke für all eure Hilfe
Daniel
Zitat:
@firebirder schrieb am 26. Apr. 2019 um 05:40:23 Uhr:
Nun zieht er aber in den ersten 1-2 Sekunden so viel Strom beim Anlaufen, dass das Licht in der Werkstatt flackert und Neonröhren ausgehen, dann fliegt der B16 Sicherungsautomat raus. Ebenso an anderen Steckdosen. Motor dreht aber in der Zeit.
Ich bin immer noch der Meinung, dass der Querschnitt für die Leitungslänge zu gering ist oder es irgendwo einen schlechten Kontakt gibt (es passiert ja wohl an allen Steckdosen, auch im Haus). Wenn die Spannung eh schon einbricht, würde ich persönlich nichts trägeres verbauen.
Dieses ist jedoch unabhängig von einem eventuellen Defekts des Kompressors.
Mal blöde nachgefragt, was für Angaben stehen auf deinem Hausanschlusskasten?
Edit: Super, dann war es ja doch einfach. Hoffentlich passt dann alles mit deiner Elektroinstallation. Jetzt kann der "B" ja bleiben ;-)
Nene, der wird gegen nen C ausgetauscht wenn der Test ok ist. Da hängt auch ne 230V Hebebühne dran. Da hatte der Hersteller auch schon darauf hingewiesen auf den C16 zu wechseln. Die hatte aber nie Sorgen gemacht. Nun ist es halt soweit.
Hallo Daniel
Danke für die Rückmeldung.
Viktor
Zitat:
@new-rio-ub schrieb am 27. April 2019 um 07:17:14 Uhr:
Wieso sollte man sich mit der VDE nicht auskennen, nur weil man mal eine Sicherung brückt?
Weil dies in der DIN VDE in mehrer Stellen verboten ist
Zitat:
@firebirder schrieb am 27. April 2019 um 09:20:42 Uhr:
Der Boschservice wird in den nächsten Tagen noch den B16 Sicherungsautomaten gegen einen C16 Automaten für die Werkstattversorgung austauschen,
Der Boschservice tauscht dir den Automaten aus????
Das habe ich so auch noch nicht gehört.......
Aber nun ja, wenn sie wissen, was sie tun (und ein in der Handwerksrolle eingetragener Betrieb sind), sollen sie mal machen......
Danke für deine Rückmeldung und viel Spaß mit dem Kompressor!!
Arrgyle
Zitat:
@Elektromeister schrieb am 27. April 2019 um 10:14:16 Uhr:
Zitat:
@new-rio-ub schrieb am 27. April 2019 um 07:17:14 Uhr:
Wieso sollte man sich mit der VDE nicht auskennen, nur weil man mal eine Sicherung brückt?Weil dies in der DIN VDE in mehrer Stellen verboten ist
Und hat es dich noch nie bei Installationen diverser Kollegen von dir vor Grausen geschüttelt ob dieses Pfusches?
Selbst ein Meisterbrief schützt da nicht vor Pfusch
Zitat:
@Sir Donald schrieb am 28. April 2019 um 00:15:07 Uhr:
Zitat:
@Elektromeister schrieb am 27. April 2019 um 10:14:16 Uhr:
Weil dies in der DIN VDE in mehrer Stellen verboten ist
Und hat es dich noch nie bei Installationen diverser Kollegen von dir vor Grausen geschüttelt ob dieses Pfusches?
Selbst ein Meisterbrief schützt da nicht vor Pfusch
Ja, hat es, und bei manchen Meistern habe ich auch schon viel Pfusch gesehen🙂😮
Ich habe es bereits bei mehreren Herdanschlüssen gesehen, dass Kollegen für alle 3 Sicherungen von der selben Phase abgegangen sind, wodurch der Nullleiter überlastet werden kann.
Auch hat mal einer Nullleiter und Phase am Kochfeld vertauscht und die Kundin wunderte sich über die hellen Platten. Beim Anruf In der Firma hieß es, dass der Monteur das schon 30 Jahre so macht und diesem nicht solch ein Fehler unterlaufen würde. Als ich dann sagte, dass etwas nicht richtig ist, nur weil man es 30 Jahre lang falsch macht, herrschte erstmal Stille ;-)
Sicherlich kann jeder Fehler machen, nur wissen einige nicht, dass diese einen Fehler machen, was bei Leihen wahrscheinlicher ist.
Da ich nach meiner Meisterprüfung mit Anfang 20 nur sehr wenig als Elektriker gearbeitet habe, würde ich auch Gesellen mit Erfahrung um Rat fragen.
Aber eigentlich ist ja fast alles gegessen.
Guten Tag,
das gleiche Problem hatte ich auch. Ich hatte dann auch den Anlaufkondensator getauscht, was aber überhaupt nichts gebracht hat.
Nach ein paar Ratschlägen von Arbeitskollegen habe ich dann die B16 Sicherung durch eine K16 Sicherung getauscht. Seitdem läuft er problemlos.
Ich vermute dass auch schon eine C16 Sicherung ausreicht.
Gruß
Daniel
Zitat:
@danielddd schrieb am 22. Februar 2020 um 09:10:29 Uhr:
Guten Tag,das gleiche Problem hatte ich auch. Ich hatte dann auch den Anlaufkondensator getauscht, was aber überhaupt nichts gebracht hat.
Nach ein paar Ratschlägen von Arbeitskollegen habe ich dann die B16 Sicherung durch eine K16 Sicherung getauscht. Seitdem läuft er problemlos.
Ich vermute dass auch schon eine C16 Sicherung ausreicht.Gruß
Daniel
Das sollte man aber nur machen wenn man weiß was man tut und vorher mit einen Installationstester überprüft hat ob die nötigen Kurzschlussströme (Ik für B16 mindestens 80A , ein K16 braucht einen Kurzschlussstrom von bis zu 220A um innerhalb der verlangten 0,4Sekunden im TN Netz sicher abzuschalten) fließen können. Ansonsten kann im Fehlerfall der Automat nicht / nur verzögert auslösen und es durch Überlastung der Leitungen und damit im worst case zum Brand kommen kann. Wenn jetzt eine zu lange Wegstrecke mit einen geringen Querschnitt (z.B. >30m 1,5mm²) gelegt wurde , begrenzt der Widerstand der Zuleitung den maximal fließenden Strom.
Je nach Leitungslänge sind dann 2,5mm² oder bei sehr großen Wegstrecken (Industriehalle) auch 4mm² zu legen um Spannungsfall und Abschaltzeiten einhalten zu können.