Probefahrten: Signum V6 CDTI / Audi A6 3.0 TDI / BMW 530d

Opel Vectra C

So, gestern und heute war großer Probefahrt-Tag, vielleicht interessiert es hier den ein oder anderen.

Zu den Fahrzeugen:

Opel Signum 3.0 V6 CDTI Automatik
184PS / 400Nm
Cosmo-Ausstattung, Leder, Holz, 17“-Felgen, Schiebedach, Navi, ...

Audi A6 3.0 TDI Avant Quattro Automatik
233PS / 450Nm
Holz, Navi, Leder, 18”-Felgen, …

BMW 530d Touring Automatik
231PS / 500Nm
Leder, Navi, 17“, großes Schiebedach

Motor:

Ganz klar: Der Opel kommt mit den anderen beiden in puncto Fahrleistungen nicht mit. Ihm fehlt es an Drehmoment und auch an Spitzenleistung. Hier kommt der BMW am besten aus den Hufen. Der Einsatz des Laders wird von einem regelrechten Beschleunigungsfeuerwerk beantwortet. Die Kiste geht zumindest subjektiv extrem gut nach vorne. Der Blick aufs Tacho enthüllt dann, daß es der Audi praktisch genauso gut kann. Allerdings hat man bei ihm nicht so das extreme Beschleunigungsgefühl. Dies mag auch mit der Geräuschkulisse zu tun haben. Der BMW ist mit Abstand der lauteste und kernigste Wagen. Während der Opel und der Audi fast schon nebenbei und ohne Hektik an Geschwindigkeit zulegen, ist der BMW-Motor bereits unter leichter Last deutlich zu hören (und auch als Diesel zu identifizieren). Die V6-Motoren von Opel und Audi klingen obenraus schon fast wie Benziner. Negativ machen sich am Audi leichte Vibrationen im Drehzahlbereich 2000-2300 bemerkbar.
Für mich geht das Antriebskapitel ganz klar an den Audi. Er verbindet Laufruhe und Kraftentfaltung am besten. Ob dann BMW oder Opel den zweiten Platz machen, hängt von den Bewertungskriterien ab. Hat die Laufruhe einen hohen Stellenwert, dann bekommt ihn der Opel, ist eher Beschleunigung wichtig, dann der BMW.

Zum Verbrauch bei forscher Fahrweise: Der Opel brauchte knapp unter 10 Litern. Der Audi war mit 10,5 Litern dabei (ist ja auch schwerer und stärker) und beim BMW gelang es mir bis zum Schluß nicht, den Durchschnittsverbrauch zu reseten 🙄 Das i-Drive ist im Vergleich zum System des Audi eine Katastrophe!

Fahrverhalten (alle Fahrzeuge ohne Sportfahrwerk):

Hier kommt der BMW am besten weg. Er schluckt Unebenheiten wesentlich besser weg als Audi und Opel. Insgesamt hat man beim BMW einfach das beste Popogefühl. Dabei ist er sehr agil und lässt sich sehr zielgenau um die Kurven jagen. Der Opel kommt im Komfortkapitel an zweiter Stelle. Sein Fahrwerk ist straffer als das des BMW, trotzdem lässt es sich vorne wie hinten kommod und entspannt reisen. Der Audi fällt hier negativ auf. Während der Komfort vorne noch akzeptabel ist, werden die hinteren Fahrgäste ganz schön durchgeschüttelt. Der Verkäufer sagte uns, das läge am Quattro – naja, wenn er meint 🙄 Kurven nimmt der Audi gelassen, allerdings auch eine Spur zu nervös weil die Lenkung in der Mittellage sehr leichtgängig ist.

Kofferraum und Innenraum:

Hier hat der Opel bei der Betrachtung des Ladevolumens ganz klar das Nachsehen. Er ist ja auch nur ein „halber“ Kombi. Allerdings lässt sich beim Signum eine ebene Ladefläche von einer Länge von 1,90m herstellen. Länger sind die Ladeflächen von Audi und BMW auch nicht. Ebene Ladeflächen gibt’s bei Audi und BMW erst gar nicht.

Der Sitzraum ist bei allen drei Fahrzeugen ausreichend bemessen. Es können vier 1,90m große Menschen problemlos mitfahren.

Der Opel besaß den Multi-Contour Komfortsitz. Seitenhalt und Festigkeit des Sitzes geben keinen Grund zur Klage. Leider lässt sich der Opel-Sitz nicht so weit herunterstellen wie die
Sitze in BMW und Audi.

Die Sitze des Probe-Audi enttäuschten dagegen sehr. Sie waren insgesamt zu schmal, boten keinen Seitenhalt und waren nur manuell zu verstellen. Die Sitzprobe in einem anderen Ausstellungsfahrzeug (mit Recaro-Sitzen) zeigte dann jedoch, daß man auch in einem Audi fürstlich sitzen kann. Mein Tip: WENN audi, dann mit Recarositz!

Welche Sitze der BMW hatte, kann ich nicht sagen. Sie waren jedenfalls nur teil-elektrisch verstellbar. Daher vermute ich, daß auch da noch eine Steigerung möglich wäre. Der Sitzkomfort war aber OK.

Zum Innenraum ganz generell: Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. Daher will ich mich gar nicht über die Innenräume der drei Fahrzeuge auslassen. Da muß jeder selber entscheiden, welchen Innenraum er am „schönsten“ findet.

Zum Schluß gibt’s noch zu sagen, daß keines der drei Fahrzeuge eklatante Schwächen aufwies. Alle drei sind gute Reisebegleiter mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Einzig am Audi fiel ein erhöhter Pegel an Klapper- und Knarzgeräuschen negativ auf.

So, das solls mal von meiner Seite aus gewesen sein 🙂

Ciao

137 Antworten

Bei einem Touareg würde ich mir auch überlegen, gleich Platz zu machen. Habe das Auto selbst schon fahren können und weis, dass da je nach dem nicht soviel geht wie man meint.
Ich habe ja extra dazugeschrieben, dass mein Bericht rein subjektiv ist, aber sich immer wieder bestätigt. Wenn ich jedem Platz machen würde, der hinter mir auftaucht und meint er wäre schneller, müsste ich ständig abbremsen und in der linken Spur wieder Gas geben.

Nunja, da kann man sich aber auch irren- es gibt nur einen Touareg, der unter 200 läuft- der 2,5 TDI. Alle anderen laufen von 202 bis 244 Km/h um den Dreh. Und das sind, 3,0 TDI, 5,0 TDI, 3,2 V6, und 4,2 V8. Also die fetten Klötze können teilweise richtig flott, wenn sie wollen. Wobei man sagen muss, der meist vertretene dürfte wohl eben der kleinst sein, was Kerberos Aussage mit Tacho 190 deckt- da ist die Luft raus!

Zitat:

Original geschrieben von Zerbrösel


Was ist mit den Fahrberichten von A6 und BMW? Hab ich die überlesen oder habt ihr einfach keine Probefahrt mehr gemacht?

grüsse

Sorry für die späte Antwort...

Die Benziner von Audi/BMW/DC haben wir erst gar nicht mehr gefahren. Einerseits ist es echt schwer, einen Probewagen als Benziner zu bekommen, andererseits hätten die probefahrten mit den Fahrzeugen an der Entscheidung auch nix geändert. Um wirklich besser unterwegs zu sein als im E38 brauchts irgendwie mehr als nen E60 oder ne E-Klasse.

ciao

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