Probefahrt gegen Bezahlung oder Kaution?

Würdet Ihr bei einem jungen männlichen Autointeressenten und einem relativ teuren, optisch und technisch einwandfreien Auto einen Betrag für die Probefahrt verlangen? "Sie können gerne eine Probefahrt machen, wenn ich mitfahre. Dafür berechne ich 100 Euro, die bekommen Sie bei einem eventuellen Kauf angerechnet".

140 Antworten

Zitat:

@Handschweiß schrieb am 12. März 2023 um 09:17:49 Uhr:


Vielleicht mal ein Beispiel. Ich habe vor einigen Jahren einen 1er BMW verkauft. Der hatte einen Kratzer, den ich (außer den übrigen guten und schlechten Eigenschaften des Autos) ausführlich mit detailgenauen Fotos in der Anzeige beschrieben hatte. Ich war der Meinung, das Auto sei so 9000 Euro wert. Es kamen gemeinsam 3 junge Herren aus Südosteuropa und guckten sich das Auto oberflächlich an. Dann sagte einer, er zahle 5000 Euro. Ich: "nein, überhaupt keine Chance". Dann wollte einer der beiden Anderen eine Probefahrt.
Bekam er und kaufte das Auto nicht. War irgendwie klar und ich ärgere mich heute noch darüber.
Der nächste Interessent nahm das Auto für 8900 mit.

Und das ist genau das Klientel Mensch die ich schon versuche am Telefon auszufiltern. Durch gezielte Fragen.

Sollte dann einer durch das Raster gefallen sein, weise ich diese Art Personen erst höfflich aber sehr bestimmt vom Hof.

Zitat:

@windelexpress schrieb am 12. März 2023 um 09:49:25 Uhr:


Übern Preis spreche ich erst nach der Probefahrt.

Tja, da würdest du bei mir schon mal im Leben keine Probefahrt machen können.

Denn die Probefahrt ist der letzte Abschluß. Die Preisfindung sollte bis auf sehr wenige Euros schon vorher klar sein.

Denn sonst macht das keinen Sinn.

Warum sollte ich nach einer Probefahrt auf einmal z. B. über 10% des KP verzichten?

Dann stimmt doch was im vorhinein nicht.

Also war der Käufer vorher schon nicht bereit meinen Preis zu zahlen und warum sollte ich dann überhaupt noch einer Probefahrt zustimmen?

Zitat:

@Kunipfuhl schrieb am 12. März 2023 um 11:11:42 Uhr:



Zitat:

@karl_heinz_63 schrieb am 11. März 2023 um 16:48:14 Uhr:


Gibt es denn wirklich so viele Probefahrttouristen, also Menschen völlig ohne Kaufabsicht? Ich bezweifle das ganz stark. Aus Sicht eines solchen Touristen ist das doch aufwändig und völlig unspannend. Eine Probefahrt dauert max. 30 Minuten (wenn überhaupt). Für 30 Minuten "Fahrspaß" (*hüstl*) mit einem Auto aus der Massenproduktion (wir sind uns einig, dass wir hier nicht über Ferrari & Co. sprechen) den ganzen Aufwand mit Recherche, Terminabstimmung, Anfahrt, Gesabbel usw. betreiben????

Aus den Erfahrungen in meiner beruflichen Vergangenheit kann ich sagen: Es gibt sie !
Hauptsächlich wenn z.B. ein gebrauchter Mercedes SLK 230 Kompressor oder gar ein SLK 32 AMG auf dem Hof steht und schönes Sommerwetter herrscht.
Ich könnte hier wahre Horrorerlebnisse schildern....
Normalerweise verwehrte ich einen Probefahrtwunsch nicht, ich fuhr halt selber mit um eventuellem Übermut Einhalt gebieten zu können.
Es gab auch mal den Wunsch übers Wochenende damit nach Jesolo fahren zu wollen sonst könnte man sich ja kein Urteil über das Auto bilden......Worauf ich höflich darauf hinwies dass es für derartige Probefahrten wohl angemessener wäre die Dienste von z.B. Sixt in Anspruch zu nehmen. Was natürlich auf wenig Verständnis stieß.

Bist du Händler?

Ein Freund von mir ist auch Händler und erzählte auch schon mal von solchen Spaßfahrern.

Aber das mit bis Jesolo ist ja schon mehr als dreist🙁

Und nach einem Vorkommnis fahre ich bei der Probefahrt immer grundsätzlich mit.

Zitat:

@KapitaenLueck schrieb am 12. März 2023 um 11:27:53 Uhr:



Zitat:

@windelexpress schrieb am 12. März 2023 um 09:49:25 Uhr:


Übern Preis spreche ich erst nach der Probefahrt.

Tja, da würdest du bei mir schon mal im Leben keine Probefahrt machen können.

Denn die Probefahrt ist der letzte Abschluß. Die Preisfindung sollte bis auf sehr wenige Euros schon vorher klar sein.

Denn sonst macht das keinen Sinn.

Warum sollte ich nach einer Probefahrt auf einmal z. B. über 10% des KP verzichten?

Dann stimmt doch was im vorhinein nicht.

Also war der Käufer vorher schon nicht bereit meinen Preis zu zahlen und warum sollte ich dann überhaupt noch einer Probefahrt zustimmen?

Ich kann Dir doch keinen Preis nennen,wenn ich nicht weiß wie der Schinken fährt?

Mir erzählt der Verkäufer der Wagen ist Tip top, wie jeder Verkäufer. Und bei der Probefahrt frag ich mich wo die 330 PS und 750Nm aus 4.4 Liter Hubraum hin sind.
Nach der Probefahrt gab es keinen Preis,für den ich den Wagen genommen hätte.

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Na das ist doch einfach. Ich hab meine Preisvorstellung und wenn wir uns darüber im Vorfeld nicht einig werden dann ist eine Probefahrt völlig überflüssig.

Das Auto wird ja nicht auf einmal einen Schaden von jetzt auf gleich haben den ich nicht kannte.

Ich weiß wie mein Angebot steht und da wird auch wenig dran gerüttelt.

Daher macht es bei mir nur Sinn wenn Käufer und Verkäufer sich vorher über den Preis im Grunde einig sind.

Da wäre doch die folgende Lösung oder der Kompromiss naheliegend.
Ich einige mich schonmal nach Besichtigung vorab auf einen Preis, und wenn bei der abschließenden Probefahrt nichts wirklich dramatisches auffällt, passt das.
Sollten bestimmte Dinge dann doch sauer aufstoßen, (als Beispiel: störende Knarzgeraäusch von Plastikteilen, schwergängige Schalter, Armaturen, komische Gerüche aus der Lüftung.Heizung,o.ä.) kann man das monieren und entweder sagen: Sorry, das und das, passt halt leider doch nicht, oder die als berechtigten Grund anführen nochmal den Preis neu anzusetzen.
Denke mal das kann jeder Verkäufer nachvollziehen, solange es keine frei erfundenen
Mängel sind.

Wenn ich ein Auto kaufen möchte,dann steht der Preis im Inserat.
Ich fahre zu einer Besichtigung nicht,um dort zu handeln.

Nur meist weicht die Beschreibung von den tatsächlich vorgefundenen Zustand ab, oft sogar erheblich.
Und dann bin ich nicht gewillt,den Preis zu zahlen,den sich der VK vorstellt.
Es gab auch Fahrzeuge,da hab ich nach der Inaugenscheinnahme schon keine Probefahrt mehr machen wollen,da der beschriebene Zustand nichts mit dem tatsächlichen zu tun hatte. Da fing der VK dann an,den Preis nach unten zu korrigieren und ich musst ihm erklären,dass es keinen Preis gibt,für den das Fahrzeug in Frage kommen würde.

Zitat:

@Pauliese schrieb am 12. März 2023 um 11:52:23 Uhr:


Da wäre doch die folgende Lösung oder der Kompromiss naheliegend.
Ich einige mich schonmal nach Besichtigung vorab auf einen Preis, und wenn bei der abschließenden Probefahrt nichts wirklich dramatisches auffällt, passt das.
Sollten bestimmte Dinge dann doch sauer aufstoßen, (als Beispiel: störende Knarzgeraäusch von Plastikteilen, schwergängige Schalter, Armaturen, komische Gerüche aus der Lüftung.Heizung,o.ä.) kann man das monieren und entweder sagen: Sorry, das und das, passt halt leider doch nicht, oder die als berechtigten Grund anführen nochmal den Preis neu anzusetzen.
Denke mal das kann jeder Verkäufer nachvollziehen, solange es keine frei erfundenen
Mängel sind.

Genau so.

Aber Schalter kann man auch vorher prüfen, vor einer Probefahrt.

Auch kann der VK sagen ne Preis runter ist nicht, beseitige den Mangel.

Zitat:

@windelexpress schrieb am 12. März 2023 um 12:19:25 Uhr:


Wenn ich ein Auto kaufen möchte,dann steht der Preis im Inserat.
Ich fahre zu einer Besichtigung nicht,um dort zu handeln.

Nur meist weicht die Beschreibung von den tatsächlich vorgefundenen Zustand ab, oft sogar erheblich.
Und dann bin ich nicht gewillt,den Preis zu zahlen,den sich der VK vorstellt.
Es gab auch Fahrzeuge,da hab ich nach der Inaugenscheinnahme schon keine Probefahrt mehr machen wollen,da der beschriebene Zustand nichts mit dem tatsächlichen zu tun hatte. Da fing der VK dann an,den Preis nach unten zu korrigieren und ich musst ihm erklären,dass es keinen Preis gibt,für den das Fahrzeug in Frage kommen würde.

Wenn der im vorhinein erheblich von der Beschreibung abweicht dann lasse ich es gleich oder verhandle vor der Probefahrt den Nachlass.

Aber erst rumgurken, Zeit verschwenden und dann über den Preis feilschen hasse ich wie die Pest und einer Interessent wäre dann bei mir sofort unten durch.

Dann kannst du dir sicherlich vorstellen wie dann eine Preisverhandlung bei mir ablaufen würde.

Ihr wisst schon das eure Erlebnisse rein gar nichts mit der Fragestellung des TE zu tun haben ?

Indirekt sehr wohl.

Aber ok.

Gegen Bezahlung kommt auf die länge der Fahrt an.

Kaution oder irgendwelche Absicherung wenn man nicht mitfährt halte ich für sehr sinnvoll.

So, jetzt besser?

Das hängt doch vor allem vom Fahrzeugalter ab. Bei einem Jahreswagen z.B. sollte die Preisfindung vor einer Probefahrt erheblich einfacher sein als bei einem zwanzig Jahre alten Auto wo z.B. Bremsen, Kupplung, Schaltung, Geradeaulauf, Motorlauf doch erheblich abweichen kann

Ich mache die Erfahrung, dass man eben WÄHREND einer Probefahrt mit Käufer/Verkäufer viel besser ins Gespräch kommt als vor dem Auto stehend, so dass man diese Gelegenheit gut nutzen kann um über den Preis zu sprechen.

Zur Ausgangsfrage: no go.

Womit möchtest du dich denn absichern, wenn du nicht mitfährst? Ehefrau/Kind als Pfand da lassen? Soll schon Fälle gegeben haben, wo dies ein zufälliger Mitfahrer war und den "Käufer" nicht einmal kannte. Oder den (gefälschten/gestohlenen) Perso als Pfand übergeben? Ideal wäre natürlich, den vollen Kaufpreis schon in bar zu erhalten (wenn es denn keine Blüten sind), aber welcher Käufer macht das?

Zitat:

@KapitaenLueck schrieb am 12. März 2023 um 11:31:03 Uhr:



Zitat:

@Kunipfuhl schrieb am 12. März 2023 um 11:11:42 Uhr:


Aus den Erfahrungen in meiner beruflichen Vergangenheit kann ich sagen: Es gibt sie !
Hauptsächlich wenn z.B. ein gebrauchter Mercedes SLK 230 Kompressor oder gar ein SLK 32 AMG auf dem Hof steht und schönes Sommerwetter herrscht.
Ich könnte hier wahre Horrorerlebnisse schildern....
Normalerweise verwehrte ich einen Probefahrtwunsch nicht, ich fuhr halt selber mit um eventuellem Übermut Einhalt gebieten zu können.
Es gab auch mal den Wunsch übers Wochenende damit nach Jesolo fahren zu wollen sonst könnte man sich ja kein Urteil über das Auto bilden......Worauf ich höflich darauf hinwies dass es für derartige Probefahrten wohl angemessener wäre die Dienste von z.B. Sixt in Anspruch zu nehmen. Was natürlich auf wenig Verständnis stieß.

Bist du Händler?

Ein Freund von mir ist auch Händler und erzählte auch schon mal von solchen Spaßfahrern.

Aber das mit bis Jesolo ist ja schon mehr als dreist🙁

Und nach einem Vorkommnis fahre ich bei der Probefahrt immer grundsätzlich mit.

Ich war Verkäufer in einem Autohaus und trug Verantwortung für das Gebrauchtwagengeschäft. Das mit der Jesolo-Fahrt war in der Tat dreist, es geht aber noch dreister, darüber hier zu berichten würde zu weit führen. Ich hätte ein Buch schreiben können/sollen.....
Nur so viel: Es war mit einem Probefahrer vereinbart dass er ein Auto eine halbe Stunde und 50 Kilometer fahren könne.
Er hat das Auto um 11 Uhr mittags übernommen, ich verließ gegen 19.30 das Büro, er war noch nicht zurückgekommen. Also fuhr ich zur Polizei und erstattete Anzeige wegen Unterschlagung. Am nächsten Morgen stand das Auto auf dem Hof, der Schlüssel lag im Brief kasten, der Tank war leer, der Aschenbecher voll, das Auto total verdreckt und eine AMG-Felge so beschädigt dass sie erneuert werden musste. Statt der vereinbarten 50 Kilometer war der Kerl über 500 Kilometer gefahren.
Er bekam von uns eine Rechnung im 4-stelligen Eurobreich, der Betrag wurde mit Rechtsmitteln eingetrieben.

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