Pro und Contra TC

Harley-Davidson

Hallo zusammen,

in verschiedenen Threads lese ich immer wieder davon, daß Twin Cam-Harleys supertoll sein sollen oder auch gar nix taugen sollen.
Ich würde gern hier Meinungen dazu lesen, allerdings dann bitte auch mit vernünftiger Begründung, warum "pro" oder "contra". Sicherlich wird das ne ganz nette Diskussion werden.
Los geht's...

Beste Antwort im Thema

Hi,

gegenüber den EVOs sind die TCs nicht nur Leistungsstärker und kräftiger im Drehmoment, sie schleppen auch eine Menge konstruktiver Gegebenheiten mit sich herum, die früher oder später ganz einfach Kosten verursachen, die bei den EVOs ganz einfach nicht angefallen wären.

Alle TCs haben kettengetriebene Nockenwellen.
Die erste Kette liegt vor der Stützplatte, kommt von der Kurbelwelle und überträgt den Drehimpuls der Kurbelwelle auf eine (die hintere) Nockenwelle.

Die zweite Kette liegt hinter der Stützplatte für die Nockenwellen, in der diese auch (baujahrbedingt unterschiedlich) gelagert sind, und überträgt die Drehbewegung auf die andere (vordere) Nockenwelle.
Jede dieser Ketten wird von einem Kettenspanner (baujahrbedingt mechanisch oder hydraulisch), der einen Kunststoffgleitschuh trägt, auf Spannung gehalten.

Eben diese Kunststoffgleitschuhe sind einem Verschleiss unterworfen. Zum einen durch die recht vollkantigen Kettenglieder, die von der MoCo verwendet werden, zum anderen von der Betriebsbelastung.
Werden nun scharfe Nockenwellen verbaut, sind die Spannschuhe größeren Belastungsspitzen ausgesetzt als mit den vergleichsweise zahmen Seriennocken. Die Kettenglieder der serienmässigen Ketten tun ihr übriges dazu.
Es gibt wohl in den USA einen oder mehrere Zubehörhersteller, die solche Steuerketten in polierter Ausführung anbieten, was zu einer deutlichen Rundung der Kanten an den einzelnen Kettengliedern führt.
Es liegen leider nirgendwo Dauererfahrungen mit den polierten Ketten vor, als das ein Rückschluss auf die Verschleissminderung gezogen werden könnte.

In einem Nachbarforum gibt es allerdings eine Auflistung über Verschleiss und Auswirkungen der unterschiedlichsten Konfigurationen.
Das geht von kapitalen Schäden durch abgearbeitete und zerbröselte Spannerschuhe bei etwa 40.000 km Laufleistung an einem leistungsgesteigerten Motor bis zu stark eingelaufenen Spannerschuhen ohne Folgen nach gut 80.000 km Laufleistung am gut gepflegt und gewartetem Serienmotor.

Bei den Softails mit dem ausgleichsgewelltem Motor kommt kommt dann irgendwann die notwendige Überholung der Ausgleichswellensteuerung. Hierfür habe ich bisher nirgendwo Referenzwerte finden können, die Aufschluss über die Laufleitung geben, nach der so etwas fällig oder zu erwarten ist.

Es ist nun mal, wie es ist. Diese und keine anderen Motoren sind der aktuelle Antrieb bei den BigTwins. Es gibt wohl keine Vorteile (Leistungsentfaltung) ohne Nachteile (Wartungsanfälligkeit).

Gruß, silent

22 weitere Antworten
22 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von ortler


An meiner 96er EVO RK mit Fuelinjektion habe ich 4 Jahre und 60 tkm nichts vermisst. Die leistungstärkere 2000er TC88 ließ die Einstellung der Leerlaufdrehzahl ( kalt und warm ) in der Garage zu und war für uns ein toller Tourer . Der 06er TC 88 hatte nach dem 2. Update keine Mucken mehr , ätzend war nur die Leerlaufdrehzahl von 920 1/min.
Die 08er RK , eigentlich nur wegen des ABS gekauft , war für uns eine Enttäuschung. Als Tourer häufig im Süden nervt das Beschleunigungsklingeln , die übermässige Wärmeentwicklung , das Heulen des 5. Ganges und die hohe Leerlaufdrehzahl sowieso. Zudem bestätigt der TC 96 auf dem Prüfstand seine Leistungsangaben nicht . Der elektronische Gasgriff mit seinem Plastikinnenleben kann nicht überzeugen , wer die Armatur zwecks Spiegelverstellung löst ,läuft Gefahr , dass der Drehgriff den Gaspoti nicht mehr mitnimmt.
Ansonsten brauchte ich bisher mit keinem Bike ausserplanmässig zum Freundlichen .Das kann aber auch daran liegen , dass ich nach Ablauf der Garantie zur Wartung nicht mehr den Freundlichen besuche.
Die von Silent angesprochene Abkehr vom einfachen "ehrlichen" Motor ist dem techn. Fortschritt und der physik. Mehrleistung geschuldet . Mit der Leistung dieser einfachen Motoren wärenviele nicht mehr zufrieden .Zudem Fährt heute fährt eine Generation Harley , die sich auch mangels Kenntnisse und Zeit die Finger nicht mehr schmutzig machen möchte , ausser zum Anbau von Firlefanz. AAAAAber ohne diese Generation wäre Harley schon nicht mehr.
mfg ortler

Sorry, versteh mich jetzt nicht falsch aber deine letzen Sätze stimmem mich traurig! Mein Kindheitstraum war es schon immer mir mal eine Harley zuzulegen aber mir fehlte bis dto. die Knete dazu ( bin 37 Jahre )! So nun habe ich keine Ahnung vom schrauben ( bin Klemptner ) und nun darf ich mir keine Harley zulegen oder wie? Denke jeder sollte das tun was er am besten kann, und ich mache mir oft genug die Finger schmutzig wenn ich in anderer Leute Abflüsse rühre! Am Besten sind die, die von Beruf Sohn sind ( so schlanke 18 und für 70000 Riesen eine Harley fahren ), da kann ich deine Meinung sicher mit dir teilen! Sicher ist das alles sehr teuer wenn ich jedes mal zum Freundlichen muss, aber geht nicht anders. Bist du schon mal DUCATI gefahren ( hatte eine 900 SL ) da habe ich mich auch oft auf den Allerwertesten setzen müssen. Jetzt wo ich mir endlich meinen Taum erfüllt habe macht mir das Moped fahren hundert mal so viel Spass. Lieben Gruss Frank

@polly

sei froh dass du dir deinen traum erfüllen konntest. die tc-harleys sind technisch am ausgereiftesten und sicher die beste wahl für nicht-schrauber. lass dir nix anderes einreden. der vielbeschworene "kult", machen wir uns nix vor, findet eh in deinem/meinem kopf statt. also, habt spass...egal mit welchem motor ... 🙂

... dass ihr aber auch so empfindlich sein müsst... 🙄

prinzipiell muss sich doch keiner rechtfertigen...weder für seinen beruf, soch für seine fähigkeiten, noch für sein mopped....

in erster linie sind wir motorradfahrer und nicht zweiradmechaniker. wer zudem noch spaß am schrauben hat und dabei entspannen kann wie nurfluegler: umso besser für ihn, sein seelenheil und letztendlich für seinen geldbeutel!

aber es ist bestimmt keinerlei legitimation von nöten! und man muss sich auch nicht schämen, wenn man nicht mit verbundenen augen das getriebe auseinander nehmen kann, hauptsache, man weiß, wofür das getriebe da ist!

Hallo,

wie alle anderen schon ge- bzw. beschrieben haben. Des einen Freud des anderen Leid.

Ich schraube gerne, finde den Shovel Motor in punkto Leistung mehr als ausreichend, habe keine Probleme ohne all die techn. Helfer, finde Vibrationen nicht schlecht, fahre selten schneller wie 120 und habe demzufolge ein Moped was zu mir passt und was mir Freude bereitet.

Wenn jemand andere Vorraussetzungen hat oder andere Bedürfnisse gibt es andere Modelle, andere Motoren und andere Marken. Ist doch wie beim Auto, jeder das was er braucht.

In Punkto Akzeptanz ist das immer ein geben und nehmen. So wie sich manch TC Fahrer von den Alteisen Fahrern ausgegrenzt fühlt so habe ich manchmal das Gefühl mit meiner Shovel von eben diesen Leuten mitleidig belächelt zu werden.

Das eine ist mir so egal wie das andere. Ich habe das Moped für mich und will niemanden damit einen Gefallen tun.

Ob es HD mit oder ohne die neuen Modelle noch gibt oder noch gäbe ist mir auch egal. Ich brauchte die MoCo in 26 Jahren Shovel (übrigens diesselbe und mit nicht wenig Fahrleistung trotz all den üblichen Vorurteile) noch nicht und werde sie auch in Zukunft nicht brauchen.

Werde aber niemandem jegwelche Modelle Jahrgänge ein oder ausreden wollen da jeder so seine Pre-Requisites hat.

Trotzdem schön mal so die einzelnen Meinung (mit allen Vorurteilen die eigentlich immer nur die Altfahrer haben sollen) zu lesen.

Gruss
Steffen

Ähnliche Themen

Ich habe den größten Respekt vor Alteisenschraubern. Wenn Sie Ahnung haben und dies nicht in Arroganz raushängen lassen. So sind die Meisten, die ich bisher kennengelernt habe - also recht nette und technisch versierte Menschen.
Warum einige Neueisenfahrer und Nichtschrauber sich immer wieder über diese in der ein oder anderen Art und Weise aufregen, scheint eher eine "Neidfrage" zu sein. Anders kann ich mir das bald nicht mehr erklären. Wer Gitarre spielen möchte, muß es halt lernen. So ist das auch mit dem Alteisen. Wem das zu schwer oder zeitintensiv ist, der kann doch wohl respektvoll vor diesen Wissenden seine eigene Linie vertreten, ohne die andere Linie in der ein oder anderen Weise in Frage zu stellen. Vielleicht liegt es aber auch am aufgesetzten Image, was mit einer Harley gemeinhin erworben wird. Das passt dann doch nicht mehr ganz zur Realität. Vielleicht wird mittlerweile etwas zuviel Image verkauft. Erkennen kann man das auch an dem ganzen Klamottengedöne. Manchmal ist Karneval nix dagegen. Aber jeder wie er möchte. Also keep cool, stay straight ;-)

2ql2:-)

Zitat:

Original geschrieben von softarsch69


prinzipiell muss sich doch keiner rechtfertigen...weder für seinen beruf, soch für seine fähigkeiten, noch für sein mopped....

in erster linie sind wir motorradfahrer und nicht zweiradmechaniker. wer zudem noch spaß am schrauben hat und dabei entspannen kann wie nurfluegler: umso besser für ihn, sein seelenheil und letztendlich für seinen geldbeutel!

aber es ist bestimmt keinerlei legitimation von nöten! und man muss sich auch nicht schämen, wenn man nicht mit verbundenen augen das getriebe auseinander nehmen kann, hauptsache, man weiß, wofür das getriebe da ist!

stimme dir zu.....nur bei der sache mit dem geldbeutel nicht. sachen wie ne motor- getrieberevision, hauen schon vom materialwert richtig rein.....fürchte dass ich weit mehr kohle in das hobby buttere als jemand mit nem neuen bike von der stange...

...aber würde der mann mit der stange oder dem bike von derselben die gleichen änderungen an seinem bike vornehmen wollen, müsste er die kohle für den mechaniker auch noch hinlegen und wäre wieder mehr geld los...

klar, ein technisch nicht so versierter mensch käme natürlich nie auf so abartige ideen wie du (zeig doch nochmal das bild deiner sporty😁😁😁) und als notorischer bastler gibst du für dein hobby natürlich mehr aus.
aber bei gleichem endergebnis bist du als nichtselbstschraubendernurfahrer doch in der regel mehr kohle los geworden...die ich dann aber wieder durch arbeit in der zeit, in der du schraubst, wieder reinholen kann...opportunitätskosten....😛...genug gelabert!!!

@Polly01,
mein letzer Absatz bezog sich auf die Sichtweise der MoCo , die um eine Pleite abzuwenden,mit Hilfe der US Regierung und Porsche mit dem EVO einen Quantensprung in Technik und Umsatz gemacht hat. Diese Entwicklung wurde konsequent fortgesetzt . Auch auf Grund dieses wirtschaftlichen Erfolges ( >300 000 Bikes / Jahr) wurde bereits "MV Agusta" gekauft . Da ich mich die letzen Jahre mit einer BMW R69 S ,Bj 62 ,vergnügt habe , weis ich die Schrauberleidenschaft zu würdigen ,und nichts liegt mir ferner als diese Leidenschaft zu verunglimpfen . Übrigens, mein Wiedereinstieg war 78 eine 1000er Laverda .
Viele Grüsse Ortler

Deine Antwort
Ähnliche Themen