Preisknick bei Gebrauchtwagen nach neuem Modell/Facelift?
Hallo,
nach einem Start im falschen Unter-Forum (Kaufberatung) und der Empfehlung eines Moderators, hoffe ich nun in diesem Unter-Forum besser aufgehoben zu sein.
Mein 2010er Golf beginnt nun vermehrt an kleinen "Altersschwächen" zu leiden und ich versuche mir gerade einen Überblick über den Gebrauchtwagenmarkt, die Modelle und auch den besten Anschaffungszeitpunkt zu verschaffen.
Ich möchte mir einen ca. 4 Jahre alten, gebrauchten Kombi kaufen. Bei einigen meiner potentiellen zukünftigen Fahrzeuge steht im Herbst ein Facelift (Skoda Octavia) bzw. ein neues Modell (Skoda Superb) an. Noch ärger müsste es eigentlich beim Opel Insignia sein - der wird ja seit Ende 2022 nicht mehr produziert.
Ich keine einige Leute, die immer vor Veröffentlichung eines neuen Modells ihr (aktuelles) Modell verkauft haben "um dem Wertverlust zu entgehen". Das leuchtet mir ein, da man das ja auch von anderen Produkten kennt --> sobald das I-Phone 14 präsentiert wird, fallen die Preise für das I-Phone 13 weil es viel weniger Nachfrage gibt --> dieser Trend setzt sich dann auch bei den gebrauchten fort.
Ich habe da folgende Fragen:
1. Gab es in der Vergangenheit einen merkbaren Preisverfall von "älteren" Modelle nach Präsentation der Nachfolgemodelle?
2. Wenn ja, ab wann ist mit hat dieser Preisknick am Gebrauchtmarkt eingesetzt:
- gleich nach der Präsentation
- ab Erstauslieferung
- erst im ersten halben Jahr nach Erstauslieferung, wenn schon ausreichend viele Neuwagen-Fans ihre Modelle erhalten haben und die alten Modelle abstoßen?
Eure Ansichten zu den 2 Fragen oben sollen mir helfen, zu entscheiden, ob ich die Facelifts/Neuen Versionen noch abwarte, oder ob ich meinen Kaufzeitpunkt von anderen Kriterien abhängig mache.
Danke für eure Erfahrungswerte + LG
PS: ich hoffe es war euch nicht zu lange, aber ich habe versucht, möglichst genau zu beschreiben was ich möchte und warum ich die Fragen stelle.
20 Antworten
Meine Meinung nach gibt es erst einen spürbaren Preisverfall wenn die ersten Gebrauchten eines neuen Modells ebenfalls auf dem Gebrauchtwagenmarkt ankommen.. In größerer Stückzahl also erst nach 2-3 Jahren. Man muss also Gebraucht mit Gebraucht vergleichen.
Anders sieht es bei Neuwagen oder Tageszulassungen, die letzten alten Modelle die beim Händler stehen werden oft recht günstig angestoßen wenn der neue direkt daneben steht.
Generell gibt es bei PKW aber sehr viele Faktoren die den Wert bestimmen das macht es schwierig. Ausstattung und Farbe haben großen Einfluss ebenso die Laufleistung und der Zustand.
Du solltest dir das Auto dann kaufen, wenn du es brauchst.
Derartige Spekulationen können immer nach hinten los gehen. Es muss nur ne neue Krise geben, Einsparmaßnahmen der Hersteller, wodurch vermehrt die alten Modelle nachgefragt werden etc.
Aktuell siehts aber so aus, dass die Preise allgemein fallen.
Das kann man allgemein schwer beantworten.
Jeder denkt da etwas anders.
Der eine ist der Fan des neuen Models, der andere zieht lieber den alten vor. Ich habe zB lieber den letzten alten genommen, wie den ersten neuen. Meine persönliche Meinung, warum: Der alte ist ausgereift. Der neue kann noch wehwehchen haben.
Auch habe ich immer versucht den gelifteten zu bekommen. Oft ist der hübscher, oft sind Kinderkrankheiten beseitigt.
Gruß Jörg.
Zitat:
@spcboarder schrieb am 30. Mai 2023 um 22:51:14 Uhr:
1. Gab es in der Vergangenheit einen merkbaren Preisverfall von "älteren" Modelle nach Präsentation der Nachfolgemodelle?
Nein.
Und damit ist Frage 2 auch obsolet.
Ähnliche Themen
Zitat:
@MariusG42 schrieb am 31. Mai 2023 um 01:17:23 Uhr:
Du solltest dir das Auto dann kaufen, wenn du es brauchst.
Das musste ich bei meinem letzten Auto so machen. Ich wurde von einer Linksabbiegerin übersehen und mein Auto war ein Totalschaden. Ich musste im Dezember, bei miserablen Lichtverhältnissen (nach der Arbeit Autoschauen ist da nicht) und ungemütlichen Wetterbedingungen die Suche nach einem Gebrauchtwagen antreten.
Diesmal möchte ich das Auto dann kaufen, wenn ich keinen Druck habe und gemütlich schauen, vergleichen, und testen kann. Ich möchte auch den Luxus gönnen, einen guten Zeitpunkt für den Kauf auszuwählen und nicht am Allzeit-Preis-Hoch kaufen.
Wie gesagt, mein 2010er Golf fährt, aber er wird mit dem Alter nicht zuverlässiger. Daher beginne ich jetzt mich umzusehen und kaufe mir ein Auto, wenn mir der Zeitpunkt günstig erscheint (sofern kein Totalschaden dazwischen kommt).
LG
Also im Moment ist höchstens eine leichte Entspannung auf dem Markt zu spüren.
Grundsätzlich sind Gebrauchtwagen aktuell deutlich teurer also vor 2 bis 3 Jahren.
Zitat:
@spcboarder schrieb am 31. Mai 2023 um 18:27:07 Uhr:
Diesmal möchte ich das Auto dann kaufen, wenn ich keinen Druck habe und gemütlich schauen, vergleichen, und testen kann. Ich möchte auch den Luxus gönnen, einen guten Zeitpunkt für den Kauf auszuwählen und nicht am Allzeit-Preis-Hoch kaufen.
Absolut richtige Einstellung, trotzdem ist deine Frage zu beantworten damit, dass die Nummer nicht pauschal mit dem Modellwechsel was wird. Jeder weiß wann das kommt. Jeder stellt sich preislich darauf ein und genau darum kommt es zu keinem plötzlichem Preisverfall.
Schau dich weiter um und schlage dann zu, wenn du das richrige Auto für dich gefunden hast. Dabei ist Vernunft wichtig, aber auch ein wenig Herz.
Ich habe zwei Wunschautos im Leben gekauft und zwei Autos zum Übergang, weil das Wunschauto nicht mehr so wollte bzw. "abgeschossen wurde". Geliebt habe ich Übergangsdinger nie so wirklich, auch wenn jedes Provisorium länger dauert, als man es gerne hätte.
Entwickle eine Vision von dem, was du willst. Und dann schau dich um. Du hast die Zeit.
ich bin der Meinung es hängt von den Eigenschaften des alten Modells ab. Zum Beispiel spürt man beim 7re Golf und beim BMW 1er eine ungewohnte Preisstabilität dieser Modelle, da die neuen hier eben einfach nicht so dolle sind: der 8er Golf ist von der Bedienung und der Software her eine Vollkatastrophe und der neue, jetzt aktuelle 1er hat "nur" noch Frontantrieb. Bei den Modellen mit etwas mehr Leistung und sportlicherem Auftritt ist es noch extremer. Beim alten GTI und beim alten M240i werden die Modell OHNE den Leistung und Klang schluckenden Ottopartikelfilter (OPF) wirklich gesucht. Dieser Übergang fand mitten innerhalb des Modellzyklus (MY2018 -> MY2019) statt .
Ich weiß nicht ob man da im aktuellen Markt überhaupt eine exakte Aussage machen kann.
Da waren sie Preissteigerungen generell zu hoch und der Mangel an Neuzulassungen hat den Preis eh hoch gehalten.
Angeblich findet aber gerade ein Umschwung am Markt statt, zumindest bei jüngeren Fahrzeugen und Neuwagen. Bei den altern Gebrauchtwagen für unter 10t€ finde ich das nicht.
Zitat:
@spcboarder schrieb am 31. Mai 2023 um 18:27:07 Uhr:
Wie gesagt, mein 2010er Golf fährt, aber er wird mit dem Alter nicht zuverlässiger. Daher beginne ich jetzt mich umzusehen und kaufe mir ein Auto, wenn mir der Zeitpunkt günstig erscheint (sofern kein Totalschaden dazwischen kommt).LG
Ist der Wagen gut in Schuss, kann man auch eine Reparatur durchführen, die Teurer ist, als der Wert des Fahrzeugs. Nach 13 Jahren hat der wagen keinen Wertverlust mehr, wodurch mal die Kosten wieder einholen kann.
Die Vorbereitung ist denoch wichtig, wenn man später Zeit sparen will. Einfach auf dem Gebrauchtwagenmarkt gucken und testen, was einem gefällt. Kommt der tag, wo der Wagen weg muss, braucht man nur auf den Autobörsen nach seinem Wunschwagen gucken. Klar kann es sein, dass man nicht das Beste angebot bekommt, aber rechnet man den gesparten Wertverlust mit ein, hat man die eventuell höheren Kosten wieder raus.
Hallo @MvM,
der ideale Zeitpunkt das Fahrzeug zu ersetzen wäre mMn, wenn die Reparaturkosten gerade noch unter der (auf die erhoffte Lebensdauer gerechnete) durchschnittlichen Abschreibung liegt.
Wenn ich mir jetzt einen Superb um 25.000 kaufe, ihn 10 Jahre fahre und dann annehme, dass er danach 0 Wert ist, habe ich eine jährliche Abschreibung von 2.500 EUR. Sobald ich mehr als diese 2.500 an Reparaturen rein stecke, ist das ein Verlustgeschäft (Verschleißteile ausgeschlossen) den aktuellen Wagen zu behalten. Schwierig ist halt abzuschätzen, wie viel Reparaturkosten ich pro Jahr noch reinstecken werde, wenn die erste 500 EUR Reparatur ansteht.
@Turbotobi deshalb Frage ich ja, wie es in der Vergangenheit war. Das können mir einige User hier sicher sagen. Ich habe den Markt nach Modell-Upgrades leider nie so intensiv und lange beobachtet.
LG, Willi
Wenn du in den ersten drei Jahren der geplanten 10-jährigen Haltedauer bereits jeweils 2,5k an Rep.-Kosten aufwenden müsstest, ist das KEIN Verlustgeschäft? Prüfen bitte nochmals Deine Aussage.
Ich glaube nicht, dass sich die User hier allzulange um den weiteren Preisverlauf eines gerade erworbenen Fahrzeuges kümmern. Der Kauf ist ja getätigt, was nützt das? Ich selbst habe beim Z4 noch ein paar Monate geschaut, ob ich mich preislich etwa vertan habe und mich vom Auto habe "überreden" lassen, es zu kaufen. Aber selbst dieser Emotionskauf war noch völlig im Rahmen. Händler wissen ganz gut, wie ein Wagen einzupreisen ist, dass er interessant ist. Die "müssen" ja verkaufen, weil es der Zwecke des Unternehmens ist. Viele Private preise zu hoch ein, weil sie nicht zwingend verkaufen müssen. Wer als Privater verkaufen muss, um z.B. den Nachfolger kaufen zu können, die geben schnell und mit etwas mehr Verlust als beim Privatverkauf einfach beim Händler in Zahlung. Fertig.
Zitat:
@MvM schrieb am 4. Juni 2023 um 14:05:48 Uhr:
Ist der Wagen gut in Schuss, kann man auch eine Reparatur durchführen, die Teurer ist, als der Wert des Fahrzeugs. Nach 13 Jahren hat der wagen keinen Wertverlust mehr, wodurch mal die Kosten wieder einholen kann.
Ja, wenn der Wagen gut in Schuss ist ...
Und da fängt es an kompliziert zu werden in den meisten Fällen. Denn auch das kostet Zeit und Geld. Macht man also die Dinge, die man nicht sofort machen muss? Kann man machen, aber was ist, wenn etwas passiert, was viel teurer ist, als der Wagen noch wert ist?
Naja, am Ende läuft es meist nach Bauchgefühl. Irgendwann ahnt man, dass das Ende kommt. Dann baut man einen Reparatur- und Wartungsstau auf und wenn der auf ein Maximum angeschwollen ist, dann kommt der fette Schaden oben drauf ... so die Theorie 😉.
Ein Auto wegen des Wertverfalls zu verkaufen, erscheint mir sinnlos. Dann verliert man a) als Privatverkäufer Geld und b) als Privatkäufer beim Händler noch mal Geld, denn der will auch verdienen.
So schlau ist es auch gar nicht direkt auf das neue Modell zu wechseln. Die Golf 8 - Fahrer werden wissen, was ich meine. Ein Auto als Facelift ohne Macken wäre mir lieber.