1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Reifen & Felgen
  5. Praktikerthread zu "Instandsetzung von Luftreifen" - Reifen flicken

Praktikerthread zu "Instandsetzung von Luftreifen" - Reifen flicken

Hallo liebe Leser,

ich weiß, dass man Reifen reparieren darf. Unter bestimmten Voraussetzungen.
Dazu gibt es die "Richtlinie für die Instandsetzung von Luftreifen", die in Internet und sonst wo des öfteren zu finden ist:

https://www.tyresystem.de/Reifen/Information/Richtlinie-Instandsetzung

Autoreifen halte ich was die Reparatur betrifft eher für unkritisch, wenn man das in Beziehung zu dem setzt, was ein Motorradreifen alles können muss.

Also kommen wir zu den Motorradreifen:

In den Richtlinien steht zum Beispiel, dass man Motorradreifen mit einem Nagel in der Lauffläche mittels "Kombireparaturmittel" (Reparaturkörper, bestehend aus Lochkanalfüllung und Reparaturpflaster. Reparaturpflaster: Flächenartiger, in seinen Abmessungen und für seinen Verwendungsbereich geeigneter Reparaturkörper) reparieren darf.

und es steht weiter:
Kraftradreifen: An Kraftradreifen sind Reparaturen von Stichverletzungen bis höchstens 6 mm Schadensausdehnung im Laufflächenbereich mittels Kombireparaturmittel zulässig. Andere Reifenreparaturen außerhalb der Lauffläche sind ab Kraftradreifen unzulässig.

In der Praxis ist es aber oft so, das sich die Reifenhändler weigern, die Moppedreifen (Also für zum Beispiel ein schweres Mopped (BMW1250, Honda1200 (beides meine Fälle)) zu reparieren. Manche behaupten sogar, das wäre verboten. Verboten ist soweit ich weis gar nix. Es ist ja eine Richtlinie, die man vernünftigerweise auch beachten sollte.

Ich habe nun einen gefunden, der mir einen Moppedreifen repariert. Und zwar das Hinterrad einer 1200er mit eingefahren Nagel. Dort wurde ein Pflaster innen angebracht. Vermutlich wurde auch das Loch mit einem Stopfen zu vulkanisiert.

Was habt Ihr so in euerer Praxis zum Thema "Instandsetzung von Luftreifen" erlebt oder gehört?

Gruss
W.

Beste Antwort im Thema

@AMenge @romanusko @ladafahrer

Ok. Sorry. Ich entschuldige mich für meine etwas aggressive Art hier zu Antworten. Is eigentlich sonst nicht mein Stil. Hatte n schlechten Tag.

Ja. Eure Ausführungen hören sich logisch an. Also ich werde einen evtetuellen Druckverlust täglich prüfen. Das sollte reichen.

49 weitere Antworten
49 Antworten

Zitat:

@Wolfgang Wegner schrieb am 14. August 2015 um 16:41:17 Uhr:


Also ja. Bedenken sind gut aber zu viele nerven.
Ok.
Klingt fair.

So wurde es bei mir gemacht:

Es wurde kein streifen in das loch eingezogen. Und auch kein Pilz verbaut. Aber es wurde von innen eine Gase aufgebracht. Diese wurde kalt auf vulkanisiert.

Die einzigen Bedenken die ich persönlich jetzt noch hätte wäre, dass durch eindringendes Wasser der Stahlgürtel rosten könnte. Aber, da der Reifen in 2 Monaten sowieso kein Profil mehr hat, is mir das wurscht.

Klingt "erlaubt".

Von daher alles im grünen Bereich, oder?

Jo.

Aber warum weigern sich dann 3 Reifenfuzzis?

Eine fachgerechte Reparatur erfordert das Verschließen des Stichkanals. Ansonsten wird durch Kapilarkräfte Wasser in den Kanal und damit zum Stahlgürtel transportiert. Dieser wird dann rosten.

Die für Kaltvulkanisation zugelassenen Kombireparaturkörper (Pilz) sind Flicken und Stichkanalsiegel in einem. Aber der Stichkanal muss in diesem Fall senkrecht zur Lauffläche verlaufen. Der Reparaturkörper wird andernfalls in Relation zum anhaftenden Flicken auf Biegung belastet und "arbeitet" im Stichkanal wenn der Reifen gewalkt wird. Damit ist die zuverlässige Abdichtung des Stichkanals gefährdet.

Das heißt: Verläuft der Stichkanal nicht senkrecht ist eine Reparatur mit Pilz unzulässig. Eine Kaltreparatur nur mit einem Flicken von innen ist immer unzulässig.

Ob nun die voraussichtliche (natürliche) Lebensdauer des Reifens lange genug ist um den Stahlgürtel rosten zu lassen, diskutiere ich hier nicht.

Fazit: 3 Reifenfuzzis hatten recht, einer ist ein Pfuscher.

ghm

Zitat:

@Wolfgang Wegner schrieb am 14. August 2015 um 16:41:17 Uhr:


So wurde es bei mir gemacht:

Es wurde kein streifen in das loch eingezogen. Und auch kein Pilz verbaut. Aber es wurde von innen eine Gase aufgebracht. Diese wurde kalt auf vulkanisiert.

Dann ist die Instandsetzung

nicht

fachmännisch gemäß Richtlinie C14 Punkt 4

durchgeführt worden 🙁

Zitate:
"4 Reparaturausführung
Generell ist der Schadenskanal mit Rohgummi, das
mittels Heiß- oder Warmvulkanisation zu vulkanisieren
ist, zu füllen und an der Reifeninnenseite ein Reparaturpflastereinzusetzen.
Furdie Lochkanalfüllungvon Stichverletzungen
im Laufflächenbereich kann auch ein vorvulkanisierter
Gummikörper
in Verbindung mit einem
Reparaturpflaster Verwendung finden.

Dabei gilt ergänzend für:
Kraftradreifen
An Kraftradreifen sind Reparaturen von Stichverletzungen
bis höchstens 6 mm Schadensausdehnung
im Laufflächenbereich mittels Kombireparaturkörper
zulässig. "

Ähnliche Themen

Uff.

Ich hab ihn heute nochmal angerufen.
Er sagt, er hat dass schon 1000 mal gemacht hat.
Er hat ein wenig Sorge aus meiner Stimme rausgehört. Und hat beteuert, dass das alles korrekt und richtig ist und der Flicken 100%ig hält.

Haha

Um nochmal auf die Bedenken von @AMenge zurückzukommen, der Stahlgürtel wäre verletzt oder sogar defekt.

Ich hab mir auf youtube videos angeschaut wo Reifen repariert werden. Eins davon ist ein Ausbildungsvideo wo mehrere Schüler ausgebildet werden.

Die machen das Stichloch sogar mit ner Ahle größer. Einer geht sogar mit nem Akkuschrauber und nem 6er Boherer rein und macht das Loch größer. Da ist dann der Stahlgürtel auf jeden Fall unterbrochen auf wenigstens 5 oder 6mm.

und bis der beim Motorradreifen durchgerostet ist, ist der Refien längst abgefahren, wie oft fährt den der TE bei Regen?

Die Schraube hat niemals den Stahlgürtel beschädigt, das hätte der der den Reifen geflickt hat gesehen, da hätte es bestimmt irgend welche Stahlfaser nach innen gedrückt.

auf welcher Maschine fährst denn den Reifen?

Ich fahre nur selten im Regen. In 8 Wochen ist der eh unten. Bei 129Nm. Haha

Zitat:

@Wolfgang Wegner schrieb am 14. August 2015 um 17:48:59 Uhr:


Uff.

Ich hab ihn heute nochmal angerufen.
Er sagt, er hat dass schon 1000 mal gemacht hat.
Er hat ein wenig Sorge aus meiner Stimme rausgehört. Und hat beteuert, dass das alles korrekt und richtig ist und der Flicken 100%ig hält.

Haha

Nur weil man etwas 1000 mal gemacht hat, bedeutet das nicht, dass es richtig ist...

Es wurde also nur ein Pflaster eingeklebt ohne den Stichkanal zu verschließen. Somit wurde eine nicht fachgerechte Reparatur durchgeführt. Denn es kann Wasser/Schmutz eindringen, wodurch es zu weiteren Schäden kommen kann, bzw sich das Pflaster wieder lösen kann.

Zitat:

@Wolfgang Wegner schrieb am 14. August 2015 um 17:48:59 Uhr:


Uff.

Ich hab ihn heute nochmal angerufen.
Er sagt, er hat dass schon 1000 mal gemacht hat.
Er hat ein wenig Sorge aus meiner Stimme rausgehört. Und hat beteuert, dass das alles korrekt und richtig ist und der Flicken 100%ig hält.

Haha

Glaubst Du denn im Ernst, dass er nachträglich zugibt, sich zu weit aus dem Fenster gelehnt zu haben?

Ging das auf Rechnung oder gab es eine Spende für die Kaffeekasse?

Offiziell mit RE.

Zweimal "Loch" in Lauffläche:

Metzeler MC3 in Größe 4.00-18 mittels "vulkanisierter Propflösung" repariert durch allg. Reifenhändler.
Continental K112 in Größe 5.00-16 repariert durch Yamaha-Händler.

Es wurde das Loch mit einem Bohrer für den Propf "kalibriert". Die Schadensstelle zum Schluß "geschliffen".
Am Ende sah man innen eine kleine Erhebung und von außen erst nach langer Suche "praktisch nichts"

Ob ein Fachmann einen Reifen repariert oder in ATU-Manier abwehrt, hängt m. E. auch von seinem "Können" und "Wollen" ab.

Danke ladafahrer

Du fährst nen geflickten Reifen, hast 127 NM, wahrscheinlich wird auch nix passieren, du bist mein Held
Ich habe ein paar NM mehr aufn Bike und mir wärs zu blöd nen gefllickten Reifen zu fahren - jeder wie er mag, aber warum machst dann son Wind

Deine Antwort
Ähnliche Themen