Porschefahrer und ihr Image
Hallo zusammen,
bin jetzt seit gut 2 Monaten Besitzer meines ersten Porsches.
Seitdem muss ich mir fast täglich bescheuerte Sprüche meiner Kollegen anhören.
Gut ich muss dazu sagen, dass ich noch unter 30 bin, aber ich bin derjenige, der morgens als erster im Büro ist und als letzter geht. Mein Studium habe ich nebenberuflich durchgezogen. Sobald ich Geld über hatte, wurde dies in Seminare oder Fortbildungen investiert.
Auf diese Weise konnte ich auch ein gutes Gehalt erzielen, welches die Finanzierung des Porsches möglich machte.
Die Sprüche kommen überwiegen von Typen, die 12 Semester studiert haben, den Hammer um 17:00 Uhr fallen lassen und am lautesten schreien, dass es keine Gehaltserhöhung gibt.
Auf der einen Seite lach ich mich über solche Typen kaputt, auf der anderen Seite rege ich mich über diese Sprüche auf.
Nun möchte ich von Euch mal wissen, wie geht Ihr damit um?
Beste Antwort im Thema
komische Firma in der Du da arbeitest :-)
Ich hab bei mir in der Firma eigentlich nur positive Diskussionen geführt. Positiv auch im Sinne ob denn so ein Fahrzeug sein muss...
Ja muss sein, denn es ist doch so - auch wenn das viele nicht zugeben, Porsche ist der Inbegriff des Sportwagens, jeder kennt Ihn und alles misst sich an Ihnen und viele träumen davon einen zu fahren.
Jetzt gibt's natürlich immer diese Leute die meinen: ohhh aber ein M3,4,5,6 oder RS xyz oder Nissan 370Z oder BMW x35 ist ja: (kann beliebig kombiniert werden, Mehrfach-Nennungen sehr wahrscheinlich🙂
1. viel schneller
2. viel billiger
3. technisch viel besser
4. altags-tauglicher
5. hat den Auto-Test xyz gewonnen *hähä*
6. hat auf der Nordschleife ne bessere Rundenzeit von 0.04 sek gefahren
7. "hab ich selbst schon verblasen - haufenweise"
Das kann ja auch alles sein - doch das ist doch nicht der Punkt - der Punkt ist doch, Du kannst ein Porsche auch in Klo-Papier verpacken, es bleibt immer noch ein Porsche und jeder würde Ihn als das erkennen - dar Wiedererkennungs-Wert ist doch für die meisten Porsche entscheidend - denn wer bewegt sein Fahrzeug schon permanent im Grenzbereich nur um zu zeigen wie toll agil doch Porsche ist?
Und zu guter letzt kommt es doch auch immer auf einen selbst an - wenn ich jetzt natürlich anfange alle Golf-3 Fahrer als "arm" zu bepöbeln oder auf der Landstraße jedes Fahrzeug mit der Lichthupe bearbeite das meiner Meinung nach nicht in Porsche-Geschwindigkeit unterwegs ist darf ich mich doch nicht wundern das die alle denken: "Was fürn arroganter Porsche-Arsch "
Wir waren doch alle mal 18 und die meisten haben nicht mit nen Porsche angefangen sondern mit z.B. nen guten alten Golf 3 - und haben die Kiste geliebt und viel dafür getan. Wenn dann einer daher kam und das Ding schlecht gemacht hat wofür wir hart gearbeitet und gespart haben fand man den natürlich auch voll sympathisch.
Ich kann mich heute noch wunderbar an gut gemachten Golf 3er oder 206ern erfreuen und klar - wenn ich einen erspähe renn ich da gleich hin um mich mit den Besitzer zu unterhalten was er alles wo gemacht hat - und wenn man diese innerliche Einstellung anderen rüberbringt hat man viel mehr Bewunderung als Neid - das ist zumindest meine Erfahrung...
107 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Brotech5
@fanta:Ich habe schon sehr viele interkulturelle Vergleichsstudien gelesen und kann dir sagen, dass die Amerikaner (genauso wie die Briten) nur einfach sehr sehr viel politisch korrekter sind. Genauso wie in den Staaten nach wie vor an gutbürgerlichen Tischen nicht über Religion, Politik oder Sex diskutiert wird (Ausnahme im engsten Familienkreis), so sind die Amerikaner auch bezüglich der Erfolge anderer Mitmenschen nach außen hin politisch sehr korrekt und begegnen sich mit sehr viel "Respekt". Das muss man als kulturelle Besonderheit nicht hinterfragen, aber in Deutschland würde man eher das Attribut "verschlagen" für diese Form des Verhaltens wählen.
Aus diesem Grund habe ich auch schon im Bereich von Sommeruniversitäten viel mit amerikanischen Studenten diskutiert, die uns die die direkte, fast grobe Art als sehr unhöflich empfinden.
Ergo: Bei uns wird die eigene Meinung lange nicht so hinterm Berg gehalten, wie in anderen Ländern.Und aus diesem Grund kommen wir wahrscheinlich auch nicht zur Einstimmigkeit, was deutsches Neidverhalten anbelangt. Wahrscheinlich wird es bei uns gerade deshalb so diskutiert, weil wir mit unseren Gedanken und Gefühlen sehr viel direkter umgehen.
Wichtig bleibt für mich, dass bei uns Reichtum nach wie vor nicht so stark staatlich oder privat organisiert geschützt werden muss und wir nachwievor "nebeneinander" friedlich leben können, was in anderen Gesellschaften schon lange nicht mehr der Fall ist und die Reichen sich große private Wachmannschaften leisten müssen, aber das führt natürlich jetzt zu weit
Wie man so liest hast Du Erfahrung in dem Thema, nur im letzten Punkt möchte ich Dir widersprechen. Die Wachmanschaften werden dort wegen der krassen Unterschiede zwischen arm und reich benötigt und wir leben auch nicht friedlicher nebeneinander, hier geht es nur den Armen zum Überleben immer noch relativ gut. Kein Vergnügen, aber man muss nicht seine Mitmenschen ausrauben um satt zu werden. Aber lassen wir das. Ist eine andere Bühne...
@Brotech, Fanta:
ich hab bestimmt nicht den breiten theoretische Hintergrund wie Brotech, ich will das aber gerne noch mit meinen eigenen Erfahrungen ergänzen:
Die Menschen und Gefühle sind imho überall die gleichen - warum soll das anders sein. Die "typisch deutschen" Verhaltensweisen sind kulturell anerzogene Eigenheiten auf die wir aber imho stolz sein sollten. Das besonders freundschaftliche amerikanische Gehabe, das man als kühlerer Mitteleuropäer falsch interpretiert und so gerne drauf reinfällt, ist genauso aufgesetzt und oberflächlich wie die gönnerhafte Lockerheit.
Wenn's um eigene Pfründe geht, wird einem alles missgönnt. Ich hab noch nie so ein Hauen und Stechen im Kreise von Geschäftspartnern oder Kollegen erlebt wie in USA. Was man bei uns bedenkenlos per Handschlag besiegelt, muss man bei Amerikanern grundsätzlich mit teuren Anwälten und seitenweisen Verträgen absichern - aus sehr gutem Grund! Wenn's um die Wurst geht wird man ohne irgendein Unrechtsbewusstsein, skrupellos über's Ohr gehauen wo's nur grad geht.
Wenn man bei uns schief angeschaut wird, weiss man sofort woran man ist. Bei Amerikanern fällt die kulturell anerzogene, gönnerhafte Maske auch, nur etwas später. Ich bin da inzwischen ein großer Deutschland-Fan - vieles ist hier einfach ehrlicher und gradliniger.
Zitat:
Original geschrieben von raser1000
@Brotech, Fanta:
ich hab bestimmt nicht den breiten theoretische Hintergrund wie Brotech, ich will das aber gerne noch mit meinen eigenen Erfahrungen ergänzen:
dito, ich kann da auch nur meine Geschäftsbeziehungen als Erfahrung anbringen.
Zitat:
Original geschrieben von raser1000
Die Menschen und Gefühle sind imho überall die gleichen - warum soll das anders sein. Die "typisch deutschen" Verhaltensweisen sind kulturell anerzogene Eigenheiten auf die wir aber imho stolz sein sollten. Das besonders freundschaftliche amerikanische Gehabe, das man als kühlerer Mitteleuropäer falsch interpretiert und so gerne drauf reinfällt, ist genauso aufgesetzt und oberflächlich wie die gönnerhafte Lockerheit.
Naja, ganz so dumm sind die Europäer ja nun auch wieder nicht. Aus meiner Holiday-Erfahrung möchte ich trotzdem anmerken, dass gerade in der Öffentlichkeit der USA mir der Umgang mit den Leuten besser gefällt als sagen wir mal bei Karstadt in München. Und bei diesen Zufallskontakten ist es mir vollkommen egal ob die Freundlichkeit oberflächlich ist, ich will ja dort keine Freunde fürs Leben finden 🙂
Zitat:
Original geschrieben von raser1000
Wenn's um eigene Pfründe geht, wird einem alles missgönnt. Ich hab noch nie so ein Hauen und Stechen im Kreise von Geschäftspartnern oder Kollegen erlebt wie in USA. Was man bei uns bedenkenlos per Handschlag besiegelt, muss man bei Amerikanern grundsätzlich mit teuren Anwälten und seitenweisen Verträgen absichern - aus sehr gutem Grund! Wenn's um die Wurst geht wird man ohne irgendein Unrechtsbewusstsein, skrupellos über's Ohr gehauen wo's nur grad geht.
Hier kann ich wieder mehr mit Erfahrung punkten. Was Du schreibst ist absolut richtig es stellt sich nur die Frage welche Rolle man in diesem Spektakel unter Feinden spielt. Dort wird ganz offen mit Rivalitäten gedealt, was man fressen kann wird gefressen, und wenn man es nur macht weil man es kann. ABER, da muss man hellwach sein und mitspielen. Wenn man dem Gegenüber was wegnehmen kann macht man das theoretisch erst mal. Im gegenseitigen Hin und Her kommt man dann auf die Punkte, welche beide Seiten bereit sind miteinander zu teilen, und das wird dann haarklein in Verträgen festgehalten. Soweit stimmt Deine Betrachtung und man muss sich darauf einstellen, dass es Geschäftsfreunde in den USA nicht gibt, wie man es hier vielleicht kennt. Trotzdem wird in den USA ein Spiel gespielt dass man mitspielen kann, wenn man es denn kennt.
Wir haben dann auch in Rußland Geschäftspartner gehabt und wenn Du die USA schwierig fandest, solltest Du besser nicht gen Osten gehen. Mit deren Gebaren tut man sich in jeder Richtung schwer bis unmöglich auf einen Nenner zu kommen.
Zitat:
Original geschrieben von raser1000
Wenn man bei uns schief angeschaut wird, weiss man sofort woran man ist. Bei Amerikanern fällt die kulturell anerzogene, gönnerhafte Maske auch, nur etwas später. Ich bin da inzwischen ein großer Deutschland-Fan - vieles ist hier einfach ehrlicher und gradliniger.
Volle Zustimmung, Deutschland ist super! Ich mag meine Geschäftsfreunde und viel geht bei mir ohnehin nur durch persönliches Vertrauen.
Zitat:
Original geschrieben von fanta241
Naja, ganz so dumm sind die Europäer ja nun auch wieder nicht. Aus meiner Holiday-Erfahrung möchte ich trotzdem anmerken, dass gerade in der Öffentlichkeit der USA mir der Umgang mit den Leuten besser gefällt als sagen wir mal bei Karstadt in München. Und bei diesen Zufallskontakten ist es mir vollkommen egal ob die Freundlichkeit oberflächlich ist, ich will ja dort keine Freunde fürs Leben finden 🙂
Das stimmt natürlich, man kann sich auch noch sehr viel abschauen.
Zitat:
Original geschrieben von fanta241
Wir haben dann auch in Rußland Geschäftspartner gehabt und wenn Du die USA schwierig fandest, solltest Du besser nicht gen Osten gehen. Mit deren Gebaren tut man sich in jeder Richtung schwer bis unmöglich auf einen Nenner zu kommen.
Danke für die Warnung, auf so eine Erfahrung verzichte ich dann gerne... 😉
Vielleicht kann man sich ja so einigen: Porsches und viele andere gute Autos werden in Deutschland gebaut. Die Amis haben andere Stärken aber es liegt vielleicht schon auch am kulturellen Hintergrund dass sie in der Richtung nichts Vernünftiges auf die Reihe bekommen. 😁
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Corvette Cabrio = Planwagen?😁
Zitat:
Original geschrieben von Heiliger01
Corvette Cabrio = Planwagen?😁
Noch ein Beispiel: Die X-Bmw's werden in USA gabaut. Nächste Woche hab ich wieder mal einen Werkstatt-Termin... 😁
Na ja...beim Sterben ist jeder der Erste...😁
Jetzt ist aber bald mal ein Vater unser fällig 😁
Zitat:
Original geschrieben von LittleBirdHH
Gut ich muss dazu sagen, dass ich noch unter 30 bin, aber ich bin derjenige, der morgens als erster im Büro ist und als letzter geht. Mein Studium habe ich nebenberuflich durchgezogen. Sobald ich Geld über hatte, wurde dies in Seminare oder Fortbildungen investiert.
Auf diese Weise konnte ich auch ein gutes Gehalt erzielen, welches die Finanzierung des Porsches möglich machte.
bist du bereit ein paar details zu erklären? würde mich schon interessieren
@fanta:
Irgendein Hillbilly hier, der es rezitieren könnte....😁
Zitat:
Original geschrieben von 316!RHCP
bist du bereit ein paar details zu erklären? würde mich schon interessierenZitat:
Original geschrieben von LittleBirdHH
Gut ich muss dazu sagen, dass ich noch unter 30 bin, aber ich bin derjenige, der morgens als erster im Büro ist und als letzter geht. Mein Studium habe ich nebenberuflich durchgezogen. Sobald ich Geld über hatte, wurde dies in Seminare oder Fortbildungen investiert.
Auf diese Weise konnte ich auch ein gutes Gehalt erzielen, welches die Finanzierung des Porsches möglich machte.
Mich nicht.😁
Frag den Bomber-der-Nation...
Zitat:
Original geschrieben von Heiliger01
@fanta:Irgendein Hillbilly hier, der es rezitieren könnte....😁
Ich krich das hin. Trotz Kirchenaustritts. 😁
Zitat:
Original geschrieben von Wolfman34
Ich krich das hin. Trotz Kirchenaustritts. 😁Zitat:
Original geschrieben von Heiliger01
@fanta:Irgendein Hillbilly hier, der es rezitieren könnte....😁
Dich Hillbilly zu bezeichnen wäre eine Beleidigung aller Hillbillies dieser Welt.
Es sind nun 7 Jahre vergangen. Hat sich das Image der porschefahrer geändert?
Ein Verkäufer bei porsche meinte zu mir dass das Image in den letzten Jahren deutlich besser geworden ist. Insbesondere auch wegen der immer breiteren Käuferschicht und des Macan. Auch die steigenden gebrauchwagenpreise innerhalb der letzten 3-5 Jahre machen dies nochmals deutlich dass auch gesellschaftlich nun deutlich höhere Akzeptanz vorherscht.
Zitat:
@Hajuri schrieb am 17. Mai 2017 um 07:09:56 Uhr:
Hat sich das Image der porschefahrer geändert?
"Den Porschefahrer" gibt's nicht mehr - die alten Schubladen sind obsolet.
mfg, Tom