Porsche Hauptversammlung 2010
Falls noch jemand auf der Hauptversammlung der Porsche SE war:
Wie habt Ihr die Veranstaltung empfunden?
Mein Eindruck war, daß die Herren aus Wolfsburg sich ziemlich breit gemacht haben. Zwar gab es die üblichen Beschwichtigungen (Porsche bleibt Porsche), wer aber die Mimik der Herren und die kleinen Nebensächlichkeiten genau beobachtet hat, der hat schnell herausgefunden: Da ist noch nichts zusammengewachsen. Natürlich kann Herr Winterkorn vor versammelten, leicht gereizten Porsche-Aktionären nicht sagen: "Wir haben euch am Wickel", die kleinen Nebensächlichkeiten sagten aber eine ganz andere Sprache.
So war auf einem Schaubild nur noch von "weitgehende Eigenständigkeit" zu lesen, Herr Piech blickte so, als ginge ihn alles nichts an und die VW-Riege (Winterkorn, Pötsch, Piech und Osterloh) ging gemeinsam raus (wahrscheinlich Mittagessen).
Herr Maser von der Aktionärsvereinigung DSW traf die Sache auf den Punkt als er bezüglich der Nichtentlastung der ehemaligen Vorstände Wiedeking und Härter sagte: "Der Aufsichtsrat, der sich da entlasten lassen will, ist genauso schuld".
Ich bin mal gespannt, wieviel Hauptversammlungen noch in Stuttgart stattfinden werden. Wahrscheinlich ist die 2012 HV dann in Wolfsburg...
Beste Antwort im Thema
nun ja, am ende zählt das ergebnis. und herr wiedeking hat porsche nunmal mit seiner strategie (die ich richtig fand, wer nicht wagt der nicht gewinnt) unumkehrbar vom mythos weg hin zur normalen vw-marke gebracht.
trotzdem ist und bleibt für mich der wiedeking einer DER unternehmertypen in deutschland.
24 Antworten
Die VW-Hauptversammlung findet seit einigen Jahren hier im Hamburger Congress Centrum (CCH) statt. 😉
in der "WELT" stand geschrieben, dass der Boxster zukünftig in eienr VW- Fabrik gebaut wird..........wenn dem so ist / wird, dann bedeutet dies aus meiner Sicht den ersten Absturz!
Es ist schon erstaunlich, wie schmal der Grat zwischen Ruhm und Schande ist.
Hätte Wiedekings VW-Übernahme geklappt, wäre er für alle Zeiten DER gewesen, der die Automobilgeschichte neu geschrieben hat.
So ist er jetzt der Arsch, der Porsche zur 10. VW-Marke gemacht hat.
Mir kommt da die Fußball WM 2002 in Erinnerung. Wir spielten gegen Kamerun, Achtelfinale, glaube ich. Und es gab eine Situation, da wäre Kamerun um ein Haar in Führung gegangen und wir hätten das Ding vergeigt.
Man kann sich vorstellen, wie wir unsere Mannschaft empfangen hätten. Mit faulem Obst wahrscheinlich.
Wir sind aber dennoch Vizeweltmeister geworden und alles war in Butter......... 😛
nun ja, am ende zählt das ergebnis. und herr wiedeking hat porsche nunmal mit seiner strategie (die ich richtig fand, wer nicht wagt der nicht gewinnt) unumkehrbar vom mythos weg hin zur normalen vw-marke gebracht.
trotzdem ist und bleibt für mich der wiedeking einer DER unternehmertypen in deutschland.
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Ist schon witzig, wie WW verklärt wird. Der Gute und sein Finanzvorstand haben mit Optionen gezockt und sie haben sich verzockt!
Ob das die richtige Denke für einen Unternehmenslenker ist, der für Tausende Arbeitsplätze verantwortlich ist, wage ich zu bezweifeln.
Hätte sich das Land Niedersachsen nicht eingemischt und die Banken gegen Porsche aufgebracht und hätte es die durch die Banken verursachte Finanzkrise nicht gegeben hätte alles geklappt. Und die Flachzange Öttinger hat sich nicht auf die Seite von Porsche geschlagen, wie Wulff auf die Seite von VW.
Und hätte WW nicht sein Privatvermögen in die Porsche AG eingebracht, wären Anfang-Mitte der 90er schon die Lichter ausgegangen. 🙄
Genau das ist das Problem beim Zocken. Hätte nicht, hätte nicht, hätte nicht - dann wäre alles gut gegangen ;-)
Ist es aber nicht. Und die Frage ist, ob sich ein Unternehmen dem Risiko aussetzen darf/muss.
Hätte er nur weiter ordentliche Autos gebaut ...
Zitat:
Original geschrieben von jackevergesser
Genau das ist das Problem beim Zocken. Hätte nicht, hätte nicht, hätte nicht - dann wäre alles gut gegangen ;-)Ist es aber nicht. Und die Frage ist, ob sich ein Unternehmen dem Risiko aussetzen darf/muss.
Hätte er nur weiter ordentliche Autos gebaut ...
auch wenn es müßig ist wieder über WW zu diskutieren - ich finde es gibt Unternehmer und Unterlasser - er war und ist ein Unternehmer und mit Einvernehmen:
ja, ein Geschäftsführer hat auch Sozialverantwortung aber die ist nicht alles.....
Es gibt genug Firmen bei denen das "Zocken" geklappt hat. Nur redet keiner über den schmalen Grad zwischen Solvenz und Insolvenz der beschritten wurde...es gab auch namenhafte Anleger, welche Ihr gesamtes Vermögen verzockt haben und sich dann vor eine Bahn geworfen haben...
In obigem Beispiel war wohl der falsche Zeitpunkt und eine massive "Opposition". Ein solches Vorhaben entwickelt natürlich auch eine gewisse Eigendynamik. VW ist aus meiner Sicht der "Axxxx" auf Grundeis gegangen als sie nachgerechnet hatten, dass das Vorhaben von Porsche klappen kann.
Ich hoffe inständig immer noch auf eine gewisse Eigenständigtkeit von Porsche. Marken wie Lamborghini scheint es ja gut getan zu haben dem Konzern anzugehören...aber ob VW Porsche noch was beibringen kann...
Zitat:
Original geschrieben von jackevergesser
...
Hätte er nur weiter ordentliche Autos gebaut ...
hätte porsche das getan, wäre porsche ohnehin nicht mehr so lange überlebensfähig geblieben. der plan, vw zu übernehmen, war also durchaus einen versuch wert.
davon abgesehen - für porsche als unternehmen und rein betriebswirtschaftlich betrachtet, ist das von wiedeking herbeigeführte ergebis (vw übernimmt porsche) sicher ein gutes. porsche wird so seine ostenstruktur verschlanken können und hat einen starken partner im rücken.
lediglich für den "mythos" ist diese übernahme sicher über kurz oder lang zerstörerisch.
Zitat:
Original geschrieben von NapalmOma
lediglich für den "mythos" ist diese übernahme sicher über kurz oder lang zerstörerisch.
Sehe ich nicht so. Hat es Bentley, Rolls Royce, Lamborghini oder Bugatti geschadet, dass sie zu VW oder BMW gehören? Eher nicht, denn die Autos haben Ihren Charakter bewahrt und sind eher noch besser geworden.
Und man sollte auch bedenken, dass die ersten Sportwagen der Marke Porsche mehr oder weniger getunte Käfer waren. Insofern passt Porsche besser zu VW als zu einem anderen Besitzer.
Zitat:
denn die Autos haben Ihren Charakter bewahrt
Ach ja? Darüber kann man streiten... 😉
Zumindest die Briten stinkt es an, daß der RR nun nicht mehr urbritisch ist. Geht denen aber genauso mit Bentley bei VW bzw. Aston Martin (wem gehört die Fa. eigentlich aktuell ??) Einen Imageverlust für Rolls Royce oder Bentley gabs aber afaik bei der High Society nicht. Und das macht eigentlich den Wert der Marke aus.
Bei Lamborghini sehe ich nicht unbedingt einen Imageverlust im Raum stehen. Der Wert der Marke steht und fällt mit dem Hauptmodell (aktuell Murcielago). Aber zwischenzeitlich auch mit dem Gallardo. Wenn deren Nachfolger floppen sollten, wirds erst eng.
Ferrari hats ja auch nicht unbedingt geschadet, zu einer Marke von Fiat "degradiert" zu werden. Was für Ferrari der Bruch war, sind die Modelle ab dem Tod von Enzo. Seitdem der Commentatore nicht mehr da ist, erreichen die neueren Modelle gebraucht nicht die Preissphären wie die zu Zeiten von Enzo entwickelten. Aber sonst ?
Will das Thema zwar jetzt nicht weiter anheizen, aber wer mal in einem akutellen Bentley Continental Platz nimmt und den Phaeton besser kennt, wird womöglich ein Déjà-vu-Erlebnis haben 😁
Zitat:
Aston Martin (wem gehört die Fa. eigentlich aktuell ??)
Ein kleines Bisschen Ford und zum größten Teil der Firma Prodrive (Dave Richards) - dahinter stehen unter Anderem auch Investorengruppen aus Kuwait.
Wenn ich das richtig erinnere gehören ca. 15% noch immer Ford.
Zitat:
Will das Thema zwar jetzt nicht weiter anheizen, aber wer mal in einem akutellen Bentley Continental Platz nimmt und den Phaeton besser kennt, wird womöglich ein Déjà-vu-Erlebnis haben
Der absolute Frevel befindet sich bei den neueren Modellen UNTER der Motorhaube.
Meiner Meinung nach hat sich Bentley auch keinen Gefallen damit getan, den "Mulsanne" wie einen gepimpten Flying Spur aussehen zu lassen - kaum noch Abgrenzung zu den "VW-Modellen".