Porsche 911 964 / 993 als Geldanlage - was beachten?
Hallo zusammen,
mein Vater spielt mit dem Gedanken, einen älteren 911er als Wertanlage anzuschaffen im preislichen Rahmen zwischen 35.000 und 40.000 EUR.
Er hat sich folgende Modelle ausgeguckt:
964 Carrera 2 mit Schaltgetriebe und 250 PS
oder
993 Carrera 2 mit Schaltgetriebe und 272 PS
Es sollte ein deutsches Fahrzeug mit maximal 3 Vorbesitzern und 150.000 km sein, sowie nachvollziehbarer Historie (Laufleistung, Reparaturen, Unfallfreiheit). Farbe spielt nur eine untergeordnete Rolle.
Das Fahrzeug würde er als Drittwagen nur ab und zu mit Kurzzeitkennzeichen bewegen wollen, wenn er Urlaub hat.
Gibt es bei diesen Modellen wissenswerte Besonderheiten? Denke an modellspezifische Schwachstellen oder Krankheiten. Wer macht hier auch sowas und hat Tipps, worauf wir achten müssen, damit wir ein Modell finden, welches eine positive Preisentwicklung nimmt? Unser Ansatz ist, durch den Verzicht auf Allrad und Automatik kostenintensive Reparaturen zu minimieren.
Besten Dank vorab und viele Grüße in die Runde.
Beste Antwort im Thema
Hallo zusammen,
wie versprochen hier ein paar Schnappschüsse. Leider war das gute Stück so zugeparkt, dass ich auf die schnelle keine besseren Fotos machen konnte.
Wie ihr sehen könnt, haben wir ihn auf Saisonkennzeichen zugelassen. 3x im Jahr ein Kurzzeitkennzeichen zu nehmen, ist auch nicht deutlich günstiger. Außerdem hätte es damit entgegen der ersten Auskunft keine Vollkasko gegeben.
Es ist also ein indischroter 993 Carrera 4 geworden. Innen komplett schwarz. Bis auf die weißen Frontblinker Originalzustand. Ich weiß nicht im Detail, was Serienausstattung und was extras sind. Sitze teilelektrisch (Höhe und Lehne elektrisch, vorwärts und rückwärts manuell), Sitzheizung, Klimaautomatik, Schiebedach, Xenon (?), Innenraumüberwachung hat er. 17er Räder mit den üblichen Reifengrößen 205 und 255. Es ist ein 1995er mit 132.000 km auf der Uhr und nachvollziehbarer Historie, da er immer in ein und demselben PZ gewartet wurde.
Ich möchte mich für die Hilfe, die Auskünfte und die Geduld hier bedanken. Die Suche und das dazulernen haben Spaß gemacht. Wie ihr seht, unser Anliegen war durchaus ernst; aus den ersten Posts habe ich da gewisse Zweifel rausgelesen. 😉
Viele Grüße
Christian
75 Antworten
Danke. Das ist nämlich unser umdenken.
Wir haben viele gesehen, die 110.000 bis 130.000 km auf der Uhr hatten. Aus den ursprünglich angegebenen 2 bis 3 Haltern und lückenloser Historie ergab sich dann meistens, dass von 10 verschiedenen Werkstätten Stempel im Serviceheft waren, ein paar wenige Rechnungen dazu, durch den Auslandsaufenthalt der Fahrzeuge die Anzahl der Vorhalter aber nicht mehr nachvollziehbar ist. Dann muss man schon sehr feste dran glauben, dass die Laufleistung stimmt. Legt aber 10.000 EUR mehr aus, als bei den glaubwürdigen 200.000 km. Und ich habe langsam das Gefühl, dass nirgendwo so viel getürkt und betrogen wird, wie bei den älteren 911ern. Es gab noch kein Inserat, bei dem nicht wenigstens eine Angabe nicht stimmte - und es war meist offensichtlich, dass es kein Irrtum, sondern Absicht war.
Darum geben wir der Historie nun Priorität vor der Laufleistung.
Das ist genau meine Meinung. Lieber solide 200.000 km als 120.000 gedrehte!
Man muss sich mal überlegen, die Autos sind mindestens 15 - 20 Jahre alt. Als ich mich vor 10 Jahren für einen 964 interessiert habe, gab es sehr viele in der Mobile, die damals mit 180 - 250' km verkauft wurden. Wo sind die denn jetzt alle hin? Es gibt sehr viele mit um die 100' km und kaum welche mit hohen und sehr hohen Laufleistungen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt 😮
Wie gesagt, lass eine Ölanalyse machen, wenn möglich. Da könnte man austauschreife Lagerungen oder andere drohende mechanische Katastrophen erkennen.
Werde mich mal bzgl. Ölanalyse schlau machen: wer das macht, wie lange das dauert, was das kostet und was man daraus ablesen kann, danke. Habe noch nie davon gehört.
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Hab schon mit denen telefoniert eben. 73,19€ brutto, 5 Werktage. Nicht uninteressant. Mal sehen, wie der Verkäufer darauf reagiert.
Wir sind (fast) am Ziel.
Der Schwarze mit 200.000 km konnte nicht überzeugen: doch zu wenig Belege, zu viele optische Mängel wie Beulen, Rostansatz, Kratzer, Nachlackierungen und weitere Unstimmigkeiten.
Aber wir haben in der Nähe noch einen angeschaut. Deutsches Fahrzeug, immer hier in der Gegend zugelassen, nachvollziehbare Historie, seit 7 Jahren Saisonkennzeichen, umwerfender optischer Eindruck (außen indischrot und innen komplett schwarz), belegbare 132.000 km gelaufen, C4 Handschalter, gute Ausstattung, alles funktioniert, fährt sich gut, klingt gesund... und hier kommt der Haken, bei dem ich um Rat fragen möchte: im Kofferraum befindet sich seitlich am Kotflügel für gewöhnlich ein Metallschild mit eingravierter Fahrgestellnummer, welches genietet/gestanzt ist. Das war bei allen begutachteten 993 so. Bei diesem fehlt dieses Schild. Man sieht auch keine zwei Löcher o.ä., wo das Schild mal gesessen haben könnte. Der aktuelle Besitzer hat das Auto vor 7 Jahren aus einem PZ geholt.
Lässt das Fehlen nun auf einen größeren Unfall schließen, und dass etwas Neues eingeschweißt wurde? Alle weiteren Merkmale eines unfallfreien 993 waren gegeben wie passende Spaltmaße, die diversen Aufkleber hinten / vorne / unter der Haube, die rot/gelbe Prüffarbe auf den Verschraubungen im Kofferraum etc.
Anbei Fotos aus dem Kofferraum, die "kritischen" Punkte sind eingekreist - und vielen Dank für die Einschätzung.
Kann mir vielleicht ein 993-Fahrer einen Gefallen tun und zum Vergleich mal ein Bild seines Fahrzeuges posten bzw. eine Info zu diesem Metallschild geben? Danke.
Zitat:
Original geschrieben von The_Cryss
Danke. Das ist nämlich unser umdenken.Wir haben viele gesehen, die 110.000 bis 130.000 km auf der Uhr hatten. Aus den ursprünglich angegebenen 2 bis 3 Haltern und lückenloser Historie ergab sich dann meistens, dass von 10 verschiedenen Werkstätten Stempel im Serviceheft waren, ein paar wenige Rechnungen dazu, durch den Auslandsaufenthalt der Fahrzeuge die Anzahl der Vorhalter aber nicht mehr nachvollziehbar ist. Dann muss man schon sehr feste dran glauben, dass die Laufleistung stimmt. Legt aber 10.000 EUR mehr aus, als bei den glaubwürdigen 200.000 km. Und ich habe langsam das Gefühl, dass nirgendwo so viel getürkt und betrogen wird, wie bei den älteren 911ern. Es gab noch kein Inserat, bei dem nicht wenigstens eine Angabe nicht stimmte - und es war meist offensichtlich, dass es kein Irrtum, sondern Absicht war.
Darum geben wir der Historie nun Priorität vor der Laufleistung.
Was hier noch zu anzumerken wäre, auch damals wurden viele 911 er als Firmenwagen gekauft, d.h sie hatten schon in den ersten 2-3 Jahren einiges an KM drauf, auch danach wurden diese Fahrzeuge ganz normal als Alltagswagen genutzt, sie waren ja nicht schon immer Zweit oder gar Drittwagen, deshalb ist bei KM Angabe immer etwas Skepsis angebracht, gerade bei mehreren Besitzern.
Was den Ölcheck angeht, ich würde da nicht viel drauf geben, wir haben das schon einige Male in meiner Firma machen lassen, die Analyse sagt viel aus und aber auch gleichzeitig nichts.
Meiner Meinung nach rausgeschmissenes Geld.
Ich würde mein Augenmerk auf die Technik setzen, Optik zu verbessern, kostet nur einen Bruchteil von dem was die technik kosten kann,
Klimaanlage z.b kann sehr teuer werden, wird aber beim Kauf oft auf fehlendes Kühlmittel geschoben, wenn das so einfach wäre würde es jeder vor dem Verkauf machen lassen.
Oft sind die Leitungen durch und auch die trockner und Kühler geben gerne den Geist auf, man darf nicht vergessen, das die Fahrzeuge schon einige Jahre hinter sich haben.
Gruß
Wolfgang
Zitat:
Original geschrieben von kyra55
Was hier noch zu anzumerken wäre, auch damals wurden viele 911 er als Firmenwagen gekauft, d.h sie hatten schon in den ersten 2-3 Jahren einiges an KM drauf, auch danach wurden diese Fahrzeuge ganz normal als Alltagswagen genutzt, sie waren ja nicht schon immer Zweit oder gar Drittwagen, deshalb ist bei KM Angabe immer etwas Skepsis angebracht, gerade bei mehreren Besitzern.
Hallo Wolfgang,
der aktuelle Favorit lief in der Tat zunächst auf eine Firma und danach dann privat auf den Firmeninhaber. Das Gute ist, dass der Wagen immer in der selben Gegend unterwegs war und sein Autoleben lang im selben PZ gewartet wurde. Hier haben wir einen Abzug aller vorgenommen Arbeiten bekommen und konnten Datum und Kilometerstand der Rechnungen mit den Einträgen im Serviceheft abgleichen - das Ganze war stimmig.
Viele Grüße
Christian
Zitat:
Original geschrieben von The_Cryss
Hallo Wolfgang,Zitat:
Original geschrieben von kyra55
Was hier noch zu anzumerken wäre, auch damals wurden viele 911 er als Firmenwagen gekauft, d.h sie hatten schon in den ersten 2-3 Jahren einiges an KM drauf, auch danach wurden diese Fahrzeuge ganz normal als Alltagswagen genutzt, sie waren ja nicht schon immer Zweit oder gar Drittwagen, deshalb ist bei KM Angabe immer etwas Skepsis angebracht, gerade bei mehreren Besitzern.der aktuelle Favorit lief in der Tat zunächst auf eine Firma und danach dann privat auf den Firmeninhaber. Das Gute ist, dass der Wagen immer in der selben Gegend unterwegs war und sein Autoleben lang im selben PZ gewartet wurde. Hier haben wir einen Abzug aller vorgenommen Arbeiten bekommen und konnten Datum und Kilometerstand der Rechnungen mit den Einträgen im Serviceheft abgleichen - das Ganze war stimmig.
Viele Grüße
Christian
Besser gehts nicht 😉
Zitat:
Original geschrieben von The_Cryss
Hallo zusammen,mein Vater spielt mit dem Gedanken, einen älteren 911er als Wertanlage anzuschaffen im preislichen Rahmen zwischen 35.000 und 40.000 EUR.
Er hat sich folgende Modelle ausgeguckt:
964 Carrera 2 mit Schaltgetriebe und 250 PS
oder
993 Carrera 2 mit Schaltgetriebe und 272 PSEs sollte ein deutsches Fahrzeug mit maximal 3 Vorbesitzern und 150.000 km sein, sowie nachvollziehbarer Historie (Laufleistung, Reparaturen, Unfallfreiheit). Farbe spielt nur eine untergeordnete Rolle.
Das Fahrzeug würde er als Drittwagen nur ab und zu mit Kurzzeitkennzeichen bewegen wollen, wenn er Urlaub hat.
Gibt es bei diesen Modellen wissenswerte Besonderheiten? Denke an modellspezifische Schwachstellen oder Krankheiten. Wer macht hier auch sowas und hat Tipps, worauf wir achten müssen, damit wir ein Modell finden, welches eine positive Preisentwicklung nimmt? Unser Ansatz ist, durch den Verzicht auf Allrad und Automatik kostenintensive Reparaturen zu minimieren.
Besten Dank vorab und viele Grüße in die Runde.
Bei den beiden genannten Fahrzeugen muss man sich bewusst sein, dass der 964 doch wartungsintensiver ist als der 993. Beim 993 wird es allerdings nicht einfach ein gutes Auto mit Scheckheft zwischen 35 und 40 zu finden. Wenn 993, würd ich persönlich den 4S empfehlen.
Generell würde ich aber wenn es wirklich primär der Wertanlage dienen soll, zu einem F-Modell greifen und zwar einen 911 T. Da bist du in dem Preisrahmen bei einem vernünftigen Auto dabei und hast die Gewissheit, den Urmeter aller 911er und mit meistem Sexappeal zu haben. Die fragilen F-Modelle sind höchst gefragt, wenngleich hier vor allem die S-Versionen, welche aber unter 100 nicht mehr in vernünftigem Zustand zu bekommen sind.
Auch ein heisser Tipp: sieh zu, dass er sich für ein spätes G-Modell begeistern kann. Ein später 3.2 Carrera in Originalzustand mit Schiebedach und G50 Getriebe aus Bj 87 oder 88. Da bist du derzeit noch genau mit ca 37 - 40.000,- bis auch 45.000,- Euro dabei und bekommst ein richtig tolles zuverlässiges Auto, dass sich in den nächsten 10 Jahren sehr stark preislich entwickeln wird.
Gruß
Was heißt eigentlich "Geldanlage"?
Was ist genau gemeint?
Gruß
Peter
Zitat:
Original geschrieben von harlelujah
Was heißt eigentlich "Geldanlage"?
Was ist genau gemeint?Gruß
Peter
Geldanlage heißt zweierlei: einerseits seine Kohle in etwas zu investieren, das ein gewisses Potential an Wertsteigerung in sich birgt und möglichst noch jeden Tag angreifbar ist und Spaß vermittelt, wie zB ein Kunstwerk, Bild, Skulptuer, Möbelstück oder sonstiges, oder erfahrbar ist, wie ein sorgfältig ausgewählter Klassiker bzw Youngtimer. In diesem Fall ein luftgekühlter 911er. Von den Wasserbüffeln, bin ich persönlich nicht überzeugt, allen voran der elende 996.
Andererseits kann man als Geldanlage auch die Bank seines Vertrauens heranziehen, was aber schon einen Widerspruch in sich birgt.