Poröse Bremsschläuche
Hallo zusammen,
Ich habe ein Problem mit porösen Bremsschläuchen, welches ich im folgenden schildere:
Ich war in einer freien Werkstatt für einen intervallmäßigen Bremsflüssigkeitswechsel meines CLK 200 W208 Bj. 1998. Dabei wurde mir gesagt, dass die Bremsschläuche hinten auf beiden Seiten porös seien. Im Zuge dessen sollten diese getauscht werden.
Am darauffolgenden Tag erhielt ich einen Anruf von der Werkstatt, dass der rechte Bremsschlauch getauscht wurde, der linke jedoch an der Verbindungsstelle zur Bremsleitung zugerostet ist und sich einfach nicht lösen lässt. Der Mechaniker meinte, dass man in solch einem Falle die komplette Leitungs/Schlauch-Einheit, beginnend vom Bremskraftverstärker bis zur Bremsanlage, tauschen müsse. Er könne diese Reparatur jedoch nicht durchführen, weil ein benötigtes Bördelgerät nicht vorhanden sei. Er verwies mich auf eine Mercedes-Werkstatt.
Dort wurde mir nach Schilderung meines Anliegens ebenfalls gesagt, dass ein Wechsel der kompletten Leitungs/Schlauch-Einheit notwendig ist. Dabei nannte er mir einen Preis von ca. 1000€, wobei mich natürlich fast der Schlag getroffen hat.
Meine Frage ist nun, warum die gesamte Leitungs/Schlauch-Einheit getauscht werden muss, welche vom Motorraum bis zur Bremsanlage verläuft? Wieso kann die Leitung nicht einfach in der Nähe des porösen Schlauchs getrennt werden, und mittels eines Verbindungsstücks mit einem neuen Schlauch und einem kurzen Leitungsstück verbunden werden? Sowohl die freie, als auch die Mercedes-Werkstatt haben mir einen Wechsel der gesamten Einheit nahegelgt. Ist das Geldmacherei, oder ist die Methode mit Verbindungsstück nicht möglich/gängig/TüV-legitim?
Über eine hilfreiche Antwort würde ich mich freuen.
Grüße
Max
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@waltgey schrieb am 22. März 2020 um 07:24:38 Uhr:
Keine Werkstatt wird eine Lösung mit Bördelgerät durchführen... ist zwar TÜV-gerecht [...]
Stimmt so auch nicht unbedingt. Bei mir war vor 2 Jahren die Bremsleitung direkt am Übergang zum Bremsschlauch des linken Hinterrades gebrochen/durchgegammelt. Ursache war, dass an dieser Stelle irgendwie immer mit Seilfett gespart wurde und die Leitung voll im Spritzwasserbereich hängt. Rechte HA Leitung sieht immer noch aus wie neu.
Auto wurde abgeschleppt und in eine freie Werkstatt gebracht. Natürlich wurde im Zuge dessen überlegt alle Leitungen der HA neu zumachen ab Bremskraftverstärker - sind ja schließlich alle 20 Jahre alt. Mit einem Endoskop und Inaugenscheinnahme wurde festgestellt, dass die restlichen Leitungen und auch die defekte - auch über dem Tank - eigentlich keinen Rostansatz haben und somit wurde beschlossen, dass nur die letzten paar Zentimeter der linken HA-Bremse erneuert werden (keine Schneidverbinder, sondern gebörderlt).
Das ganze hat mich mit komplettem Wechsel der Flüssigkeit und teilweise Ablassen der HA 380 Euro gekostet. Seitdem nie Probleme gehabt. Wenn richtig gebördelt wird, ist daran absolut nicht auszusetzen!
25 Antworten
Zitat:
@dacsan schrieb am 30. März 2020 um 14:45:00 Uhr:
Zitat:
Hat der veränderte Weg (kürzer oder länger) absolut keinen Einfluss auf die Bremsleistung?
Hat er definitiv nicht! Die Flüssigjeits'säule' zwischen Geber- und Nehmerzylindern verhält sich wie ein starres Gestänge. Das ändert sich frühestens bei Flüssigkeitsdrücken jenseits 1000bar (beispielsweise in Hochdruck-Dieseleinspritzanlagen)
Verlegungsbedingt sind übrigens bei den allermeisten Fzgen die Leitungen zwischen rechter und linker Seite ohnehin bereits unterschiedich lang.
Zitat:
@V8CLK430 schrieb am 30. März 2020 um 14:48:33 Uhr:
Leichti schrieb:
"Ich Schnitt die alten Leitungen ab da komplett raus und zog sie, falls möglich
auch über dem Tank raus, sonst war der TÜV irritiert. Die neuen Leitungen legte
ich sauber seitlich am Tank vorbei, mit Scheuerschutz und selbst gemachten Haltern".Sonntagsschrauber schrieb:
"Abgesehen von Überzeugungsarbeit, die gegenüber ''hartleibigeren' TÜV-Prüfern
hinsichtlich der zitierten CuNiFer-Leitungen mitunter immer noch vonnöten ist"...Das Leichti so etwas selbst machen kann ist halt ein Privileg, alle meine Werkstätten
hatten dies wegen der Möglichkeit mangelder "TÜV Kompatibilität" abgelehnt...
Da Tank & Hinterachse eh raus mußten (Rostbeseitigung), konnte die Leitungen
dann auf "normalem" Weg erneuert werden.
Wäre ich der TE, würde ich Leichtis Weg versuchen, sollte sich eine Werkstatt
dazu bereit erklären...Grüße, mike.
Zur TÜV-Frage:
Das Problem hatte ich auch mal.....da hilft nur eins....immer wieder mit Rostlöser und Graphit einsprühen ....warten am besten 0,5 - 1 Stunde danach ließ sich die Schraube öffnen....wünsche dir gutes gelingen
Sehr interessanter Bericht in dem Link - Danke dafür !
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Hallo,
COOLER link Leichti, es ist mir schon klar das die Werkstätten
"Schiss" davor haben das Layout der Bremsleitungen zu
verändern und damit womöglich beim TÜV abgewiesen werden.
Vielleicht könnte man die Original MB Explositionszeichnug mit
dem veränderten Verlauf der Leitungen den Herren Prüfern
vorab zeigen um die, bei einer positiven Antwort, dann später
dran zu erinnern...
Gruß, mike.
Mit vernünftigen Prüfern lässt sich eigentlich immer ein Konsens finden. Gerät man dagegen an Dogmatiker oder entscheidungsscheue Berufseinsteiger, verspricht eher der Weg schnurstracks Richtung nächster oder übernächster Prüfstelle Erfolg. U.a. zeigen sich dabei rasch auch die Vorzüge der Öffnung des Marktes für konkurrierende Prüforganisationen 😉
Zitat:
@V8CLK430 schrieb am 1. April 2020 um 14:34:27 Uhr:
Hallo,
COOLER link Leichti, es ist mir schon klar das die Werkstätten
"Schiss" davor haben das Layout der Bremsleitungen zu
verändern und damit womöglich beim TÜV abgewiesen werden.
Vielleicht könnte man die Original MB Explositionszeichnug mit
dem veränderten Verlauf der Leitungen den Herren Prüfern
vorab zeigen um die, bei einer positiven Antwort, dann später
dran zu erinnern...Gruß, mike.
Öööööööööööhm, das veränderte Layout habe ich meist selbst festgelegt. (Mercedes würde da nen Teufel tun, billige Reparaturen zu machen)
Da sich Druck in Flüssigkeiten gleichmässig ausbreitet, also 1/2m mehr oder weniger an Leitungsrohr keine Rolle spielt, war mir die Länge egal. Als mal ein Prüfer die alten Leitungen sah und erschrak, da verwieß ich auf die neuen. Er schaute sehr kritisch hin... "OK, keine Knicke, Scheuerschutz, streifen nirgendwo an, nicht im Bereich beweglicher Teile, mit Haltern sauber fixiert ... hättest die Halter etwas schöner machen können....nicht im Bereich der Querlenker beim einfedern.... OK, ist genehmigt"
Mag sein, das der ein oder andere Prüfer damit Probleme haben könnte, aber technisch gibt es nichts gegen ein zu wänden.
LM
Hallo Leichti,
mit dem veränderten Verlauf der Leitungen,
meinte ich natürlich DEINE Zeichnung... 😁
l.G. mike.
Du wirst lachen, ich machte das frei Schnauze. Den hintersten Teil formte ich vorher an, also den Anschluß an den Bremsschlauch. für Links HInten verlegte ich ihn bis in Sichtlinie HL-Rad zu HR-Rad original, dann schwenkte ich nach links, zwischen Tank und Ende Schweller hinten-innen, bog vorne dann den 90°-Winkel quer, so das die Leitung zwischen Tank und Ende Bodenwanne Innenraum verlief, dann 90° nach unten und dann die 90° nach vorne, so das ich zur originalen Leitung kam. Dann abgeschnitten, gebördelt und mit Muffe beide Leitungen gekoppelt. Und mit der Leitung HR verfuhr ich fast genauso. Gibt dann auch so Plastikklippse, mit denen man die Leitungen miteinander verbinden kann, so das ihr Abstand gleich bleibt und sie nicht "wackeln" können. Dazu eine Blechlasche gebogen, mit einer kleinen Blechschraube befestigt, und um die Leitungen gebogen (so wie es vor 30 jahren Opel gemacht hat) und alles war schick. Ist kein hexenwerk. Und wenn man die zugelassenen weichen Leitungen hat, dann lassen die sich wunderbar biegen, auch wenn es eng ist. OK, ein wenig Dampf sollte man in den Fingern haben, aber das sollte ja jeder Schrauber haben 🙂
Leichti
Danke,
Mein Ansatz mit der Zeichnung deutete in Richtung TE,
obwohl sich dieser Augenscheinlich bereits anderen
Dingen zugewandt hat...
Bei mir ist bereits alles Neu und ist dort wo es immer war.
mike. 😁
OK 🙂
Bei meinem Dicken ist Gott sei dank von Rost bisher keine Spur zu sehen. Ausser ein klein wenig Flugrost an den Schweißnähten der Querlenkeraufnahmen, kein Rost. Nicht ein mal das weiße Oxid, das so gerne auf den Bremsleitungen liegt. Und da ich ebenso wie meine Vorbesitzer im Winter nicht fahre, und er 5 Kilo Mike Sanders inne hat für Hohlräume als auch ca 2 Liter Wachs am Unterboden... dürfte Rost noch lange auf sich warten lassen 🙂
Will ja nciht, das er bald so aussieht wie mein 230K, über dessen weiteren Verbleib ich mir noch keinen Kopf gemacht habe....
Leichti