Physikalisches Verhalten von Fahrzeugen nach Kollision beim Einscheren
Hallo zusammen,
folgende Situation:
Ein PKW überholt einen anderen PKW und schert danach wieder ein. Dabei kommt es zur Kollision des Hecks des überholenden PKWs mit dem Kotflügel des anderen PKW. Wie wäre dann der weitere Fahrtverlauf der beiden PKW (ohne Lenkeingriffe der jeweiligen Fahrer)?
Kennt jemand zu diesem Thema (belastbare und frei zugängliche) Quellen (Simulationen oder Fachartikel o.ä.)?
Danke
Gruß
Timo
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@pico24229 schrieb am 21. Juli 2015 um 14:22:52 Uhr:
Oder: "Hallo Leute, habe letztens einen Unfall auf der Autobahn beobachtet. Das Auto ist ins Schleudern gekommen und danach im Graben auf dem Dach liegengeblieben, allerdings nicht explodiert. Wieso nicht? "
Das liegt daran, dass Autos nur in USA explodieren dürfen. Bei uns ist das durch eine Verwaltungsvorschrift untersagt, die meisten Autos halten sich auch daran.
56 Antworten
Zitat:
@Moers75 schrieb am 22. Juli 2015 um 21:53:19 Uhr:
Die Schleuderplatte ist IMHO weit heftiger, durch etwas zu viel Gas geben bricht ein Heck nicht so schlagartig weg. Spielt aber auch nicht so eine große Rolle, man soll ja üben ein Auto abzufangen, da ist die Ursache für das Ausbrechen relativ egal.Zitat:
@Jupp78 schrieb am 22. Juli 2015 um 18:55:10 Uhr:
Die Platte kommt meiner Meinung nach einem Fahrzeug mit Heckantrieb in der Kurve wo wenig Grip da ist und im falschen Moment Gas gegeben wurde, schon sehr nahe.Mit ESP lernen finde ich nicht so wichtig, hab mit zwei verschiedenen Autos jeweils mit und ohne ESP auf der Schleuderplatte üben können, die Fahrerreaktion ist letztlich die gleiche, nur dass das Ausbrechen mit ESP weit weniger heftig war und man daher auch nur sanfter gegenlenken musste.
Die Schleuderplatte ist sicher extrem, aber durchaus zielführend.
Und ja, ich habe schon 90° quer zur Fahrrichtung gestanden in der Realität. Das war mehr als heftig. Das Fahrzeug hat sich wie ein Pendel hin und her bewegt. Laut den Aussagen hier, auch ohne ESP (früher Smart).
Aber da habe ich gekurbert wie ein Irrer (die Aussagen könnten also passen). Mit Esp ist es meiner Meinung nach wichtiger schnell und zackig zu reagieren. Dann wacht die Hilfe so richtig auf. Und das muss man auch lernen.
Zitat:
@Jupp78 schrieb am 22. Juli 2015 um 22:08:58 Uhr:
Mit Esp ist es meiner Meinung nach wichtiger schnell und zackig zu reagieren. Dann wacht die Hilfe so richtig auf. Und das muss man auch lernen.
Wobei das IMHO für Fahrzeuge mit und ohne ESP gleichermaßen gilt. Je schneller und zackiger (passend) gegengelenkt wird desto weniger weit bricht auch ein Auto ohne ESP aus. Und Gegenlenken muss man mit ESP genauso, Programmierziel beim ESP ist ja das Fahrzeug durch Bremseingriffe in die Richtung zu bekommen in die der Fahrer lenkt. Lenkt der Fahrer beim Ausbrechen nicht ... was soll dann das ESP machen? Wenig.
Zitat:
@Moers75 schrieb am 22. Juli 2015 um 22:14:41 Uhr:
Lenkt der Fahrer beim Ausbrechen nicht ... was soll dann das ESP machen? Wenig.
Das ESP kennt die Bewegungsrichtung des Autos und kann da sehr wohl auch ohne Lenkeingriff was machen.
Gruß Metalhead
Wie schon gesagt, es gibt nicht "das" ESP. Die einzelnen Systeme sind unterschiedlich abgestimmt. Ich hatte dort Fahrzeuge, die nahezu alles allein geregelt haben und andere, bei denen das ESP komplett ausgestiegen ist.
Die Hydraulikplatte ist auch kein Gradmesser für die Güte eines ESP. Erstes Übungsziel ist dort die Blickführung und die Lenkradarbeit. Die Regelung des ESP lässt sich in der Kreisbahn wesentlich besser ausloten.
Ähnliche Themen
Zitat:
@AMenge schrieb am 23. Juli 2015 um 09:03:11 Uhr:
Wie schon gesagt, es gibt nicht "das" ESP....
Ok, ich bin von Autos aus diesem Jahrtausend ausgegangen.
Aber auch die Früheren mußten doch einen/mehrere Beschleunigungssensoren gehabt haben, sonst hätten sie ja das Ausbrechen nicht erkennen können.
Gruß Metalhead
Habe mal in einem Interview mit Stuntleuten gehört dass sie für den typischen Filmeffekt mit einer (hydraulischen) Handbremse arbeiten müssen, da sonst wenig passieren würde bei dem Mannöver.
Zitat:
@metalhead79 schrieb am 23. Juli 2015 um 09:07:03 Uhr:
Ok, ich bin von Autos aus diesem Jahrtausend ausgegangen.
Da gilt das gleiche. Die Systeme werden von Hersteller zu Hersteller und von Modell zu Modell unterschiedlich abgestimmt. Daher gehen Pauschalaussagen zum Thema ESP regelmäßig schief.
Zitat:
@AMenge schrieb am 23. Juli 2015 um 09:46:26 Uhr:
Da gilt das gleiche. Die Systeme werden von Hersteller zu Hersteller und von Modell zu Modell unterschiedlich abgestimmt. Daher gehen Pauschalaussagen zum Thema ESP regelmäßig schief.Zitat:
@metalhead79 schrieb am 23. Juli 2015 um 09:07:03 Uhr:
Ok, ich bin von Autos aus diesem Jahrtausend ausgegangen.
Du meinst es gibt ein ESP-System, daß bei ausbrechendem Heck absolut gar nix macht, es sei denn der Fahrer lenkt gegen?
Ich vermute schon daß man das pauschal verneinen kann.
Mehr wollte ich mit meinem Text nicht aussagen. Daß es unterschiedliche Systeme gibt, die unterschiedlich reagieren ist natürlich zweifelsfrei richtig.
Gruß Metalhead
"Gar nichts" ist wieder so pauschal. 😉 Die meisten Systeme werden versuchen zu agieren. Wie gesagt, ich habe auch schon System erlebt, die mit ner Fehlermeldung ausgestiegen sind. Die Spannbreite ist halt groß.
Zitat:
@AMenge schrieb am 23. Juli 2015 um 10:02:12 Uhr:
"Gar nichts" ist wieder so pauschal. 😉
Naja, halt einfach nix.
Code:
If (lenkwinkel==0)
return;
Zitat:
Die meisten Systeme werden versuchen zu agieren.
Das denke ich auch (würde alle sagen, ausgenommen die, die abstürzen 🙂).
Zitat:
Wie gesagt, ich habe auch schon System erlebt, die mit ner Fehlermeldung ausgestiegen sind. Die Spannbreite ist halt groß.
Das hätte ich jetzt aber auch nicht gedacht. Am besten mit Bluescreen. 😁 Peinlich.
Gruß Metalhead
@Jupp78
Das Pendeln, das du beschrieben hast, meinst du damit den Gegenpendler in die andere Richtung?
Der kommt natürlich durch zu spätes wieder gerade stellen der Lenkung und ist meist heftiger als der ursprüngliche Vorgang.
Lässt sich aber nutzen um nen Drift einzuleiten 🙂
Zitat:
@Peperonitoni schrieb am 23. Juli 2015 um 11:21:32 Uhr:
Das Pendeln, das du beschrieben hast, meinst du damit den Gegenpendler in die andere Richtung?Der kommt natürlich durch zu spätes wieder gerade stellen der Lenkung und ist meist heftiger als der ursprüngliche Vorgang.
Ja, natürlich hätte man mit rechtzeitigem Gegenlenken den gewünschten Effekt erhalten.
In meinem Fall hat sich zum Glück die Pendelbewegung nach und nach beruhigt.
Zitat:
@metalhead79 schrieb am 23. Juli 2015 um 09:07:03 Uhr:
Ok, ich bin von Autos aus diesem Jahrtausend ausgegangen.
Aber auch die Früheren mußten doch einen/mehrere Beschleunigungssensoren gehabt haben, sonst hätten sie ja das Ausbrechen nicht erkennen können.Gruß Metalhead
Klar haben die entsprechende Sensoren gehabt. Meine letzte C-Klasse hätte auch aus dem letzten Jahrtausend stammen können (war 02/2000) und da war der Drehwinkelsensor hinüber. Gab wilde ESP Eingriffe, bis sich das System abschaltete (manchmal gleich, manchmal erst nach einer halben Minute 😉).
Erst hat man mir bei Mercedes nicht so recht geglaubt, dann hieß es nach eigener Erfahrung, eigentlich darf ich Sie nicht mehr vom Hof fahren lassen, aber da Sie ja schon seit ein paar tausend Kilometern dran gewöhnt sind und wir auch erst in 2-3 Wochen einen Termin frei haben, machen wir mal eine Ausnahme.