Pendler: Dienstwagen oder Privatauto
Hallo Zusammen!
Ich habe vor kurzem einen neuen Job angefangen muss jetzt mit dem Auto pendeln.
Einfache Strecke sind 90km. Davon 90% Autobahn und 10% Landstraße.
Da die AB sehr gut ausgebaut ist, schaffe ich die Strecke im Berufsverkehr in 40-50 Minuten (~130-140km auf der AB).
Momentan fahre ich noch einen Golf 4 (Benziner), BJ 99 und dieser kommt natürlich nicht in Frage 😉
Nach 6 Monaten Probzeit könnte ich über meinen AG ein Dienstwagen bekommen. Ist natürlich sehr interessant, da ich ihn auch privat Nutzen kann und mir alles bezahlt wird, Sprit, Versicherungen, Wartung usw.
Nachteil ist natürlich, da ich einfach 90km fahre und der Dienstwagen dementsprechend teuer wird.
Jetzt bin ich am überlegen was günstiger ist. Ein neuer Dienstwagen oder ein gebrauchter (2-3 Jahre) Diesel.
Da ich länger auf der Autobahn bin, möchte ich mich natürlich nicht ein einen Kleinwagen âla Polo, Corsa oder Fiesta quetschen, sondern auch ein wenig Komfort genießen.
Mir schweben folgende Autos vor:
- 320d
- C220
- Golf 6
- evtl. 1er BMW
Würde mich freuen, wenn ihr mir hierzu ein paar Tipps geben könnt.
Danke,
free2k
Beste Antwort im Thema
ich habe die Rechnung für mich auch schonmal durchgeführt und hatte selbst 80km, zudem bin ich hauptamtlicher Zahlendreher in unserer Firma und kenne Frau Excel besser als meine eigene. Bei uns muss man sich zusätzlich noch an der Leasingrate beteiligen, wenn die ein gewisses Niveau überschreitet.
Fazit (hab es schon öfter geschrieben hier): Dienstwagen lohnt (fast) immer. Es geht nicht nur darum, dass du meist wirtschaftlich besser gestellt bist, sondern auch um das "Gefühl" eines Dienstwagens. Dazu gehören:
- keiner Ärger mit Werkstätten (hee....warum kostet der Ölwechsel auf einmal 50€ mehr?...)
- kein Ärger beim Blick auf die Tankstellenpreise (oh mann, zu Ostern haben die ja schon wieder erhöht und ich habe gestern nicht getankt)
- Zeitersparnis durch
1. du kannst ruhig mal die teurere Autobahntankstelle benutzen (ansonsten wird nämlich abgefahren, um eine AB-nahe Tanke zu finden)
2. du kannst ruhig mal ordentlich auf den Pin treten, um schneller zu Hause zu sein
- kein Ärger mit Versicherungen (ist mein Wagen schon wieder in einer anderen Typenklasse, verflixt und ich habe die Kündigungsfrist dieses Jahr verpasst)
- kein Ärger mit Unfallgegnern (mit dem streite ich mich, wer Schuld ist, dann werde ich nicht hochgestuft)
- kein Ärger beim Wiederverkauf (was??? nur noch die Hälfte vom Neuwagenpreis? Der Wagen ist doch erst 2 Jahre alt)
- kein Ärger beim Neukauf (verflixt.... ich hätte gerne noch das oder das Extra gehabt, die Prozente waren zu niedrig)
- kein Ärger wegen Hochstufung im Falle eine Unfalls (oh mann, jetzt fahre ich auf 150%, nur wegen der 3 blöden Beulen letztes Jahr (alle 3 von der Freundin...na danke))
- kein Ärger beim Reifenkauf (schon wieder abgefahren die Mistdinger, naja, ich fahre die noch 5000 km, hoffentlich erwischen mich die Bullen nicht)
- kein Ärger, wenn dir die Kiste mal hochgeht (kotz.... was die Mietwagen schon wieder kosten, und die Motorreparatur 8000€? soviel ist die Kiste doch gar nicht mehr wert)
- keine Angst, dass sie dir hochgeht (was war das jetzt für ein komisches Geräusch? Hab´ja keine Garantie mehr, ich fahre mal einfach langsamer, Werkstatt will ich mir nicht schon wieder antun)
- spontan am Wochenende mal irgendwo hin? (nee Schatz, das sind ja 300km einfache Strecke...weißt du, was das wieder an Sprit kostet?)
die Liste könnte noch länger und länger werden
Nachteil:
du fährst einfach mehr mit dem Auto, dadurch
- Umwelt wird belastet
- Spritpreise steigen
- der Gewinn deiner Firma wird geschmälert (ab einer gewissen Privatkm-zahl und Fahrweise)
- du wirst unsportlicher, weil du auch die 500m morgens zum Bäcker fährst (JA, das wirst du oder deine Freundin!!)
Wäg die Vor- und Nachteile ab und entscheide dich
75 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von free2k
Mir schweben folgende Autos vor:
- 320d
- C220
- evtl. 1er BMW
Zitat:
Original geschrieben von free2k
Ich habe zwar 2,5k netto im Monat zur Verfügung
passt schon nicht zusammen, jedenfalls nicht mit Familie.
Wenn die Pendelkosten abgezogen werden, sind es max. 1,8-2,0K netto eher weniger - ist der Job so toll ?
Zitat:
Original geschrieben von Nissan-Mann
Insgesamt kann ich nur empfehlen Wege zu suchen, um diese Fahrerei auf Dauer zu vermeiden. Es ist teuer, zeitraubend (obwohl in deinem Fall noch akzeptabel), umweltschädlich und wird vor allem deswegen noch teurer werden. Das ist politisch zu gewollt, und auch völlig Parteiunabhängig.
Find ich gut, dass die Parteien nach jahrelanger predigt von "Flexibilität", nun umdenken.
Es ist schon immer der größte Unsinn gewesen, dass soetwas noch steuerlich finanziert wird, wenn A nach B arbeiten fährt und B nach A.
Jetzt kommen wieder die Aufschreie, ja aber meine Kinder, besser Arbeit als keine usw usw.
Auch wenn einige an ihrer Karriere hängen usw, wäre es z.B. im vorliegenden Fall ökonomisch, gesundheitlich, zeittechnisch besser einen 1500€ Job vor Ort anzunehmen, als 2500€ zu verdienen und 1000€ in die Luft zu blasen.
Die gewonnene Freizeit, die niedrigere nervliche Belastung und das minimierte Lebensrisiko durch geringere Teilnahme am Straßenverkehr sind unbezahlbar.
Jetzt kommen bestimmt wieder Beiträge, dass am Wohnort überhaupt keine Arbeit zu finden ist. (Wahrscheinlich weil Herr X aus 100 km anreist, um den Job zu erledigen 😉)
Dann sollte man konsequent umziehen, ein Haus (auch wenn es Immobilie heißt) Frau und Kinder sind da meist nur eine Ausrede.
Da wird nichts steuerlich finanziert (bzw. andersrum wird ein Schuh draus - Werbungskosten sind für den Angestellten in einem bescheidenen Umfang absetzbar, obwohl sie anfallen) und wenn alle an ihrem Arbeitsplatz wohnen würden, könnte keiner mehr die Mieten bezahlen.
Aber die Entfernung ist wirtschaftlich und von der Lebensqualität her eigentlich nicht tragbar.
Alles was von der Steuer abgesetzt wird ist für mich finanziert, der der am meisten absetzen kann und Tricks kennt, lebt auf Kosten anderer Steuerzahler, so einfach ist das.
Ähnliche Themen
Sorry, aber das ist Unsinn.
So lange der Staat mehr als die Hälfte des Benzinpreises an Steuern kassiert und somit an meinen Pendlerkilometern mitverdient, habe ich weder diesem noch golfjonny gegenüber ein schlechtes Gewissen, wenn ich einen Teil davon wieder absetzen kann.
Zitat:
Original geschrieben von golfjonny
Find ich gut, dass die Parteien nach jahrelanger predigt von "Flexibilität", nun umdenken.Zitat:
Original geschrieben von Nissan-Mann
Insgesamt kann ich nur empfehlen Wege zu suchen, um diese Fahrerei auf Dauer zu vermeiden. Es ist teuer, zeitraubend (obwohl in deinem Fall noch akzeptabel), umweltschädlich und wird vor allem deswegen noch teurer werden. Das ist politisch zu gewollt, und auch völlig Parteiunabhängig.
Es ist schon immer der größte Unsinn gewesen, dass soetwas noch steuerlich finanziert wird, wenn A nach B arbeiten fährt und B nach A.
Jetzt kommen wieder die Aufschreie, ja aber meine Kinder, besser Arbeit als keine usw usw.
Auch wenn einige an ihrer Karriere hängen usw, wäre es z.B. im vorliegenden Fall ökonomisch, gesundheitlich, zeittechnisch besser einen 1500€ Job vor Ort anzunehmen, als 2500€ zu verdienen und 1000€ in die Luft zu blasen.
Die gewonnene Freizeit, die niedrigere nervliche Belastung und das minimierte Lebensrisiko durch geringere Teilnahme am Straßenverkehr sind unbezahlbar.
Jetzt kommen bestimmt wieder Beiträge, dass am Wohnort überhaupt keine Arbeit zu finden ist. (Wahrscheinlich weil Herr X aus 100 km anreist, um den Job zu erledigen 😉)
Dann sollte man konsequent umziehen, ein Haus (auch wenn es Immobilie heißt) Frau und Kinder sind da meist nur eine Ausrede.
Job ist ungleich Job. Was wenn der 2500€ Job ne Menge Spass macht und man den 1500€ nur mit Frust übersteht?
Schon mal an sowas gedacht?
Außerdem was, wenn die Miete 3x so hoch ist am Arbeitsplatz? Es ist ja nicht so, dass keiner in die Nähe des Arbeitsplatzes ziehen will, aber wenn man in ner Großstadt mit entsprechenden Mieten arbeitet, dann ist man quasi zum Pendeln gezwungen. Wobei ganz klar 90km einfach zu viel des guten sind.
Ich hatte 35km, mit AB-Anteil war es eine entspannende Fahrt. Nun habe ich 13km mit viel Überland, Ampeln und Verkehr. Die Km-Zahl ist zwar 1/3 zu vorher, aber ich spare gerade mal 5-10min und der Verbrauch ist 30% höher.
@TE
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass der Golf 6 oder auch Golf 6+ sehr gut für Langstrecke geeignet ist. Ich hatte den 1.6TDI schon oft als Mietwagen und fahre privat den großen 1.4TSI. Den Plus kann ich sogar eher empfehlen, mein eigener Golf hat ja Sportfahrwerk, das geht zwar auch, aber bei deiner Km-Leistung würde ich mir das nicht auf Dauer antun.
Außerdem braucht es dann ja kein 30.000€ Golf zu sein, für 20.000€ bekommst du auch einen annehmbaren Golf.
In jedem Fall solltest du aufjedenfall den Dienstwagen nehmen, da sind die Kosten für dich fix. Du brauchst dir um plötzlich eintretende Reperaturen keine Sorgen machen und der Wertverlust interessiert dich auch nicht. Und vergiss nicht, du kannst privat dann auch noch so viel fahren wie du willst (bei 1%+0,03%). Mit einem Privatfzg. müsstest du diese Kosten zusätzlich tragen.
Ich finde es ja sehr toll, dass ihr euch Gedanken über Umweltschutz, Arbeitsplätze etc. macht, aber wir sollten uns doch wieder auf die Ausgangssituation konzentrieren 😉
Fakt ist nunmal, dass ich 90km einfach mit dem Auto fahren muss und michl zwischen einem Privatauto oder Dienstwagen entscheiden muss/kann.
Dass das eine teuer und das andere nicht billig ist, sollte ja inzwischen angekommen sein.
Wirf ne Münze.
(ich mein, der Firmenwagen ist -in der von dir gedachten Form- teuer, aber berechenbar, ein privates Fahrzeug bietet bisschen mehr flexibilität, da nicht vom Listenpreis abhängig, das gesamte Risiko liegt aber bei dir - und das ist bei der Fahrleistung nicht unerheblich - kostentechnisch Regen und Traufe)
Zitat:
Original geschrieben von free2k
Fakt ist nunmal, dass ich 90km einfach mit dem Auto fahrenmussmöchte und mich zwischen einem Privatauto oder Dienstwagen entscheiden muss/kann.
Ein Dienstwagen wird wohl etwas günstiger werden, und schliesst böse Überraschungen bezüglich Reparaturkosten aus.
Wie teuer es wird, bestimmst du selber, nämlich durch deiner Fahrzeugwahl. Wie teurer du es machst, wie weniger Netto dir und deine Familie am Monatsende bleibt.
Mit 2,5k€/Monat würde ich persönlich nicht zum Premiumfahrzeuge greifen. Dafür wäre mir mein Geld zu schade.
Danke für eure Meinungen.
Mit 2,5k netto ist nur mein Einkommen gemeint. Meine Freundin bringt nochmals 2k nach Hause. Sie beteiligt sich aber nicht an den Kosten meines Autos 😉
Bei dieser Jahresfahrleistung kann die Empfehlung eigentlich nur Firmenwagen lauten. Denn da sind alle Ausgaben mit enthalten, auch der spontane Ausflug am Wochenende und die Urlaubsfahrt und jedes Jahr neue Reifen vom Markenhersteller, einmal die Woche eine Autowäsche, Wartung in einer Markenwerkstatt etc.
Die laufenden Kosten interessieren dich schlicht und ergreifend nicht.
Mal eine andere Frage, würde der Dienstwagen nur für die Heimfahrten benutzt oder müsstest du auch Dienstfahrten unternehmen? Dann könnte auch eine Lösung mit dem Fahrtenbuch interessant sein, nur müsste man seine Termine geschickt gestalten. Z.B. morgens zum Kunden fahren, danach ins Büro und abends zum anderen Kunden und dann erst nach Hause. So hätte man an diesem Tag gar keine Privatfahrt mehr. Das ganze lohnt sich aber nur, wenn der Anteil der Dienstfahrten entsprechend hoch ist im Vergleich zu Privatfahrten.
Zitat:
Original geschrieben von diman3
Mal eine andere Frage, würde der Dienstwagen nur für die Heimfahrten benutzt oder müsstest du auch Dienstfahrten unternehmen?
Ja ich muss auch Dienstfahrten zum Kunden machen. Wie viele kann ich aber noch nicht genau sagen, da ich erst vor kurzem angefangen habe.
Die Kollegen sind unterschiedlich oft bei den Kunden. Im Schnitt so 2Tage/Woche.
Zitat:
Original geschrieben von diman3
Spritkosten = 40*6,5 L*1,45 € =377 €/Monat
Wartung und Verschleisteile mind 1000€/Jahr = 100 € /Monat
Steuer + Vollkasko = ca. 100 €/Monat
Ergibt: 577 € ohne Wertverlust wohl gemerkt.
Ein 30k Auto ist nach 3 Jahren und 150.000 km nur noch max.15k Wert =15000/36 = 416 €Also bist du bei Gesamtkosten von ca. 577+416=993 € pro Monat, die aus dem Netto bezahlt werden müssen. Unerwartete Reparaturen oder Unfälle sind hier noch nicht mit eingerechnet.
Es kommt noch etwas hinzu: Die Privatfahrten. Je mehr Privatfahrten der Arbeitnehmer hat, desto attraktiver wird der pauschal versteuerte Geschäftswagen.
Zitat:
Ja ich muss auch Dienstfahrten zum Kunden machen. Wie viele kann ich aber noch nicht genau sagen, da ich erst vor kurzem angefangen habe.
Die Kollegen sind unterschiedlich oft bei den Kunden. Im Schnitt so 2Tage/Woche.
Wenn du diese Fahrten direkt von daheim aus erledigen kannst, musst Du für diese Tage keine Versteuerung der Anfahrt leisten. Eine genaue Dokumentation kann helfen.
Zitat:
Original geschrieben von golfjonny
Alles was von der Steuer abgesetzt wird ist für mich finanziert, der der am meisten absetzen kann und Tricks kennt, lebt auf Kosten anderer Steuerzahler, so einfach ist das.
Diese Argumentation ist maximal Bildzeitungs-Niveau (sorry, ist aber so!!). In der Arbeitswelt ist es so, dass der Arbeitgeber bestimmte Kosten, die bei der Erbringung der Arbeit anfallen, dem Arbeitnehmer aufbürdet und ihn dafür finanziell entschädigt. Da diese Entschädigung kein Gehalt zur privaten Verwendung ist sondern lediglich eine Erstattung von Aufwendungen, kann sie steuerlich geltend gemacht werden. Ganz einfach. Mit finanzwirtschaftlichem Parasitentum hat diese Regelung nix zu tun.
Beispiel: Für Deinen Job ist es erforderlich, dass Du 1x pro Woche mit Deinem Privatwagen an einen anderen Ort fährst, um z.B. an einer Messe teilzunehmen. Dafür überweist er Dir pauschal 50 Euro pro Woche mehr Gehalt. Stehen Dir diese 50 Euro für privaten Konsum zur Verfügung? Nein, weil sie mit der Reise verbunden sind. Also kann man sie steuerlich geltend machen.
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
Es kommt noch etwas hinzu: Die Privatfahrten. Je mehr Privatfahrten der Arbeitnehmer hat, desto attraktiver wird der pauschal versteuerte Geschäftswagen.
Frage ist nur, ob man bei 4000km/Monat geschäftlich unterwegs zu sein auch noch Lust hat gross Privat zu fahren.
Nach 7 Jahren Pendeln (anfangs auch ca. 100km - aber das nur 4 Monate und mit dem Zug, weil besser berechenbar, inzwischen noch 48 einfache Strecke) und recht viel Flugreisen in den letzten 2 Jahren ist der Himmel inzwischen "ein Wochenende zu Hause sein und nirgendwo hin fahren müssen".
Langstrecken Pendeln ist einfach kein Spass, schon garnicht wenn man fast 1/3 des Nettos dafür aufbringt (also mehr als eine Woche Pro Monat dafür arbeitet, nur um zur Arbeit zu kommen ... ).
Gut, mit den 2 Tagen beim Kunden kann man den zu versteuernden Anteil noch mal gut um 40% drücken - scheint also die beste Möglichkeit einigermassen zu sparen.