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Vollkosten Dienstwagen vs. Leasing privat

Themenstarteram 11. Oktober 2016 um 18:51

Hallo liebe Talker,

meinen ersten Beitrag möchte ich dem Thema Firmenwagen vs. Privatem Leasing widmen. Inhaltlich ist das sehr ähnlich zu einer parallelen Diskussion. Bitte um Verzeihung für den neuen Faden, erscheint mir so aber sauberer.

Ich liebäugele damit, beim kommenden Jahresgespräch nach einem Dienstwagen zu fragen. Es käme sehr wahrscheinlich das Modell "Gehaltsumwandlung" zur Anwendung. Insofern ist spitz nachzurechnen, inwieweit der absolute Vorteil dieses Vorhabens überhaupt wie erwünscht eintritt.

Die große Frage, die mich hierzu umtreibt: Der Steueranteil des geldwerten Vorteils "Fahrt zur Arbeitsstätte"; ist der obligatorisch?

Da ich in die Stadt einpendele wäre das ein ordentlicher Haufen Geld. Da besagte Stadt Köln ist, müsste mich schon der Teufel holen, wenn ich tatsächlich die Bahn nicht nutzen würde...

Kann man sozusagen auf die Fahrt zur Arbeit verzichten oder impliziert das Dienstwagenprivileg tatsächlich absichtlich, dass man bitte sein Auto dann auch bewegt?

Die Kostenbetrachtung steht und fällt letztlich damit. Private Angebote sind dann uU besser.

Etwas ausschweifend auch die Frage an die Erfahreneren hier: Was haltet ihr von diesem Vorhaben im Allgemeinen? Nicht, dass ich doch etwas zu naiv vorgehe.

Finanzieren möchte ich ungern. Hohe Raten bzw. Schlussrate. Vermögen baue ich lieber auf, um das in wenigen Jahren in ein Eigenheim zu stecken. Eigentum verpflichtet zudem auch und will uU repariert werden. Das erlebe ich gerade bei meinem ach so günstigen Altwagen und nähert die Vollkosten in Neuwagenleasinggefilde an.

Leasing ist, gegeben Fullservice, aus o.g. Gründen äußerst charmant. Firmenwagen umso mehr fürs Ego, aber das ist selbstbetrügerisch, da ich den ja doch bezahle. Quasi neue, Junge Gebrauchte sind keine Option, da Vermögen noch zu schmal. Alte Kiste hielt ich für wirtschaftlich, aber s.o. ist das nicht zwangsläufig so.

Disclaimer am Ende: Wir reden über subventionierte Kompaktautos bzw. Fzg der Kategorie Golf (der wahrscheinlichste Firmenwagen). Neudeutsch Young Professional entfristet, Einkommen liegt über dem Median, Partner ebenfalls "gut im Geschäft", gemeinsamer Haushalt steht.

Danke für jeden Input!

 

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10 Antworten
am 11. Oktober 2016 um 18:53

Darf man fragen, wie viel du privat ohne die Fahrten zur Arbeit fährst?

Themenstarteram 11. Oktober 2016 um 19:45

Darf man natürlich.

16000 p.a.

Allerdings fortan wohl weniger, die Lady fährt demnächst umsonst...

am 11. Oktober 2016 um 19:53

Und da kannst du dir nichts geileres vorstellen (auch privat jung gebraucht), als einen biederen Golf?

Denn das wäre für mich eine echte Option.

Themenstarteram 11. Oktober 2016 um 20:13

Doch klar. Tesla S oder alles was sonst so (teil)elektrisch rumfährt und nicht scheiße aussieht...

 

Mit Golf war auch die berühmte Golfklasse zur Illustration gemeint.

Privat würde er es tatsächlich nur werden, wenn konkurrenzlos günstig oder eben via Firma bereitgestellt.

 

Jung gebraucht müsste ich aber auch finanzieren. Und die gewünschte Wartungs - Besicherung fällt dann ungleich schwerer, oder irre ich mich?

Bei einem jungen Gebrauchten hast Du Gebrauchtwagengarantie, die verlängerbar ist. Üblich ist hier 1 Jahr, bei Mercedes "Junge Sterne" sogar 2 Jahre.

Und bei den Wartungskosten ist es egal, ob Du die in monatlichen Raten bezahlst, oder dann wenn Du den Wagen von der Wartung abholst. Für umsonst gibt es das nicht auch nicht bei Leasing.

Wenn Du die Möglichkeit hast den Firmenwagen für die Fahrten zur Arbeitsstätte zu nutzen, wird es wohl schwierig, die Versteuerung der entsprechenden km zu umgehen - es sei denn Du hättest Home-Office.

Zudem fährt Deine Partnerin für umsonst.

Ich würde mir da eher ein Spassfahrzeug 3 - 5 Jahre alt mit relativ wenig km und nur Sommerfahrzeug suchen.

Das ist dann im Gebrauchtbereich (z.B. Mazda MX 5, wenn´s ein Cabrio sein soll) recht günstig und macht wenig Ärger. Auch im Neupreis teure Coupes (Porsche mal ausgenommen) liegen 3 - 5 jährig (bis zu 50 tkm) unter der Hälfte des Neupreises. Da ist noch nicht viel an Reparaturen und Verschleiß zu erwarten und der größte Wertverlust ist auch schon weg.

Ich will es Dir mal an einem konkreten Beispiel verdeutlichen:

Meinen BMW Z4 (E89 Bilder in meiner Signatur) hatte ich im Herbst 2012 gut 3-jährig (EZ 06/09) als reines Sommerfahrzeug mit 26 tkm gekauft bei einem BMW-Händler mit Europlus-Garantie. Dieses Jahr im Frühjahr habe ich ihn auf den SL in Zahlung gegeben.

Wertverlust auf die 3,5 Jahre = knapp 6.000 €.

Wartungsaufwand: 2 x Service, 2 x TÜV und 1 Satz Reifen (rund 2.000 €) - der zweimalige Austausch der pfeifenden Benzinpumpe wurde von der Europlus-Garantie übernommen.

Der Wagen lief auf Saison 3/11 - das spart die Winterreifen und Cabrio im Winter macht sowieso keinen Spass.

Also Gesamtkosten für Wertverlust, Wartung, Verschleiss auf 3,5 Jahre rund 8.000 €, das macht pro Monat nicht mal 200 €. Gut, ich bin in der Zeit auch nur 20 tkm gefahren. Aber so billig fährst Du keinen neuen Golf und auch beim Leasing mußt Du den Wertverlust während der Leasingdauer in irgendeiner Form zahlen. Und dass ein Cabrio (mit geschlossenem Dach auch Coupe) mit 258 PS mehr Spass macht, dürfte außer Frage stehen.

Der Verbrauch hielt sich auch in erträglichem Rahmen und lag im Durchschnitt auf die gesamte Haltedauer knapp über 9 Ltr. bei durchaus flotter Fahrweise.

XF-Coupe

Kurz zu Deiner Eingangsfrage:

Das BMF hat zu der Versteuerung der Entfernungskilometer 2011 in einem BMF-Schreiben Stellung bezogen.

Danach müssen die Entfernungskilometer nur für die Tage versteuert werden, an denen der Wagen auch zur (direkten) Fahrt zur Arbeit genutzt wurde.

"Haken" ist, dass der Arbeitgeber dieses nicht tun muss und in der Regel nicht tun wird (er müsste seinen Kopf dafür hinhalten, wie Du zur Arbeit gekommen bist). Es bleibt also nur die Möglichkeit, im Rahmen der Veranlagung das Geld wiederzuholen (zur Liquiditätsentlastung je nach Entfernung ggf. einen Freibetrag eintragen lassen).

Habe ich 4,5 Jahre lang bis Juni "problemlos" gemacht.

Mit Deinem FA vorab klären würde ich, was sie als Nachweis haben wollen, dass Du die Öffis nimmst. Bei mir wurde die personalisierte Monatskarte einwandfrei (und bei Kollegen auch) akzeptiert.

Fahrt zu einem Kunden und dann zur Arbeit ist dabei keine entfernungskilometerrelevante Fährt....

Darüber hinaus individuell zu entscheiden ist, ob man ein Fahrtenbuch führt, um -je nach Modell- dienstliche Fahrten als Werbungskosten geltend zu machen.

16.000 km privat erscheint mir arg wenig. Da muss man schon ein Faible dafür haben, alle paar Jahre ein neues Auto fahren zu wollen. Genau aus diesem Grund sind wir wieder auf einen privaten umgestiegen in diesem Jahr.....

Darf ich mal ganz neugierig fragen weshalb dein AG dir einen Dienstwagen zur Verfügung stellt, wenn du den dann zuhause stehen lässt? Welchen Nutzen hat dein AG davon? I.d.R. fährt man doch damit auch dienstlich (zu Kunden etc.), da der Dienstwagen deinen AG doch eine Menge Geld kostet.

So ein "Dienstwagen" wird auch ohne Aussendienst als Gehaltsbestandteil zur Verfügung gestellt.

Vorteil Arbeitgeber:

Er spart die Sozialversicherung auf die diesen Gehaltsanteil.

Bindung des Mitarbeiters an das Unternehmen.

Themenstarteram 12. Oktober 2016 um 12:58

Genau so würde es sich verhalten. Daher auch die "Gehaltsumwandlung" eingangs.

Vielen Dank für den vielfältigen Input soweit!

Dann werde ich mal die Steuer - bewandelten Kontakte im Bekanntenkreis mit der von lurch vorgeschlagenen Verfahrensweise beschäftigen.

Die anderen Hinweise nehme ich auch gerne auf. Jedoch sind es zwei, streng genommen drei Fragen, die sich daraus ergeben:

- Gebrauchtwagengarantien bzw. Verwandte sind mir bislang nicht allzu geläufig. Ist deren Umfang mit geläufigen Servicepaketen/Wartungskosten-inkl.-Angeboten vergleichbar? (Wenn ich drüber nachdenke wird es hüben wie drüben Sache der Vertragsbedingungen sein...)

Was mich halt wirklich reizt ist die Aussicht auf das sprichwörtliche "sorglose" Fahren. Klar verstehe ich den Einwand, dass das über die Umlage natürlich seinen Preis hat, aber eben auch einen Cap iHv den monatlichen Aufschlägen. Zudem auch die buchhalterische Planbarkeit. Dass ich natürlich umgekehrt die Downside trage, falls nichts zu reparieren ist, ist mir klar, Versicherung halt...

- Den Sprung zur höheren Klasse via Händler - Gebraucht sehe ich. Die Finanzierungsmodelle (Ballon unterstelle ich) der Händler, so denn gegeben, unterscheiden sich vermutlich aber alle im Verfahren NACH dem Finanzierungszeitraum. MMn ist ein Rückgaberecht nicht obligatorisch, richtig? Unterstellt, ich will das Auto gar nicht über den Zeitraum xy Monate hinaus fahren, muss ich das also bei "Kauf" berücksichtigen, da nicht jede Finanzierung in Frage kommt?

- Ich habe gut aufgepasst und muss den Wagen nicht übernehmen. Stelle ich den auf den Hof, Gutachten über Zustand/Laufleistung und Co., ggf. Nachzahlen, keine Schlussrate, adieu? Also analog zum Leasing?

- Ich muss nicht übernehmen V2, möchte/muss aber dafür Inzahlunggeben ("Sie suchen sich ihren neuen einfach aus"): Bleibt denn überhaupt etwas zum Inzahlunggeben a ka neue Anzahlung der nächsten Finanzierung übrig? Bis dato habe ich ja kaum mehr als den Wertverlust des Autos bezahlt...

Zudem bin ich dann ja auch Hersteller-, wenn nicht gar Händlergebunden.

 

Vielen Dank für die Erhellung, sehr lehrreich bis hier (und anderswo).

 

- Reine Spaßmobile kommen übrigens leider nicht in Frage, da ich das Auto erstens schon täglich brauche und zwotens das Dienst KFz der Lady ggf. relativ zügig vom Vertreterkombi zum Frauenauto mutieren könnte bzw. als relevante Planungsgröße "Alltagsauto" nicht dauerhaft vorliegt.

Das BMF-Schreiben ist vom 01.04.2011.

Ich hoffe, Deine Kontakte sind tatsächlich bewandert, steuerliche Möglichkeiten bei Firmenwagen durch Gehaltsumwandlung kennen leider auch nicht alle Steuerberater.

Ansonsten BMF-Schreiben lesen und dann bei Deinem Finanzbeamten einfach mal anfragen.

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