OT (Thema Depression)

Durch den Zwangsabsturz des Airbus, ist das Thema Depression und die negativen Folgen, verstärkt in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt.
Es wird darüber spekuliert, wer alles versagt hat, was in dem Kopf des Piloten vor sich ging, warum die Angehörigen und Freunde die Warnzeichen nicht erkannt haben.
Aber, ist es so einfach, zu erkennen, wie es in einem Menschen vorgeht, wie er denkt, wie er fühlt, welche Ängste er durchsteht?
Für einige ist es nur eine Phase, die schnell nerven mag, für andere kurzzeitiger Stress. Man stürzt sich in mehr Arbeit, braucht dann aber viel Ruhe und Erholung und fällt immer tiefer in dieses Loch.
Dann reicht eine kleine Reihe von unglücklichen Geschehen aus und man ist ganz unten und fällt doch tiefer und tiefer.
Man ertrinkt in seinen eigenen Ängsten und Depressionen, die Medikamente, der Psychologe, ja selbst die Familie kann da nicht mehr heraus helfen.
Wenn sich denn noch Menschen hinstellen und behaupten, das ist eine feine Art Urlaub zu machen oder einem die Hilfe verweigern, einen plötzlich liegen lassen, stellt man seine eigene Existenz in Frage.

Man hat Glücksmomente, wenn es voran geht, und so schnell, wie diese kommen, können sie auch verschwinden. Man ist froh, wenn nicht nur Nahestende Verständnis zeigen, sondern auch Kollegen und die Chefs, wenn sie einem die Hand hinhalten und vor dem Ertrinken bewahren wollen.

Ich habe keine Ahnung, wie lange so eine Depression anhalten kann, ob der Drang, alles zu vergessen, alles hinter sich zu lassen, irgendwann so stark wird, das man den Freitod wählt, sich vielleicht auch nicht mehr bewusst ist, wen man damit alles mit reißt.

……

Beste Antwort im Thema

Genau! "Krieg mal den Arsch hoch!" ist so mit das Letzte, was man einem Depressiven sagen sollte. Hat bei mir (leider) auch sehr lange gedauert, bis ich das begriffen und verinnerlicht hatte.

Einem Querschnittgelähmten sagt man auch nicht, "Steh auf, wenn Du am Boden bist". Sorry für das krasse Beispiel, aber es verhält sich wirklich ähnlich.

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Zitat:

@andi_sco schrieb am 8. April 2015 um 11:47:12 Uhr:


... Schwieriger Fall?! Selbst erlebt?

Erlebe es noch...

Man darf auch nicht jeden Fall gleich behandeln. Wie gesagt,ich persönlich werde nur brutal Antriebslos und ziehe mich in den schweren Zeiten komplett zurück.
Meine "Therapie" ist Kraftsport ,weil ich da alleine sein kann, dann simsen mit Bekannten und so. Und das ist was meine Freundin nicht verstehen will... In Ihren Augen würde ich nur simsen um evtl.Fremdgehen zu wollen.
Und es hat lange gedauert das sie zumindest akzeptiert das ich oftmals nur müde und Antriebslos bin.
Kurzum,meine Art der Depris wird egal was kommt nur mich betreffen,und wenns deshalb mal zur Trennung kommen wird.
Aber wenn alle Psychischkranken über einen Kamm geschert werden würden dann wüw auch ich auf so einer Liste erscheinen. Obwohl da keine Gefährdungs ausgeht.
Bei Bopolaren oder schizophrenen Störungen sollte man hingegen zweimal hinschauen.

Hier mal Infos für Angehörige:

http://...sionen-blog-depression.com/.../...auchen-auch-hilfe-die.html

Und dieser Film ist wirklich gut und endlich auch auf Deutsch zu sehen:

https://youtu.be/1UiA32Qv4yE

Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen, die Krankheit besser zu verstehen.

Radfahren oder Spaziergänge lenken mich dagegen ab.

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Anmerkung: Ich habe nicht die ganzen 7 Seiten gelesen.

Ich denke das Problem ist, dass dieser Betroffene mit einerm offenen Umgang mit dem Thema für sich sehr viel schlechter dran gewesen wäre und fast sicher tiefer in die Depression gestürzt wäre.

- Jobverlust, nahezu Berufsverbot bis zum Lebensende.
- Ansehensverlust

-> sozialer Abstieg zum H-IV-Kandidaten.

Dazu wäre sein Traum vom Fliegen beendet gewesen.

Es ist sicher schwer zu sagen: Der ist wieder gesund, aber schlimmer wiegt, dass jeder der ihn "gesund" schreiben würde (z.B. mit Tabletten gut eingestellt) in die Gefahr kommen würde später verklagt zu werden.

Was soll der Copilot machen? Echte Behandlung in einer Klinik kommt nicht in Frage. Für ihn ist die Lösung der Tod. Und da ist das Flugzeug, sein Traum, die einfachste und vielleicht logischste Entscheidung. Er hat die letzten Sekunden sicher in höchstem Glück erlebt. Erlöst von einer Krankheit die ihn offenbar seit Jahren den Verstand geraubt hat. Für mich ist er kein Opfer und auch kein Täter und insb. kein Terrorist, wie man ihn schon bezeichnet hat. Er ist einfach ein Mensch, ein Mitbürger dessen Leid zu wenig Menschen gesehen habe und noch weniger sehen wollten.

Für alle Hinterbliebenen ein unfassbares Leid, aber für die Verwandten des Copilots der absolute Horror.

Wer weiß, wann mal die komplette Wahrheit über Ihn ans Licht kommt.

Hier mal was zum Flugzeugabsturz jenseits von Effekthascherei und Lügenpresse. Auch sonst lesenswert, nicht nur für sensationsgierige *** 😉

http://www.dgppn.de/.../stellungnahm-38.html

Als Kranker darf dir nicht automatisch das ärztliche Gutachten ausgehändigt werden, aber dein Arbeitgeber soll es erhalten?

und...immer noch Probleme und unterwegs auf den Straßen? (gefährlich)

Zitat:

@andi_sco schrieb am 10. April 2015 um 00:10:24 Uhr:


Als Kranker darf dir nicht automatisch das ärztliche Gutachten ausgehändigt werden, aber dein Arbeitgeber soll es erhalten?

?!

Es ist eine Erkrankung! das sollte einem bewusst sein, also wenn es schlimm wird, sollte man einfach zu einem Artzt gehen.

Bei mir ist es zum Glück nicht so. Im Auto einfach ein gutes Lied anmachen, schön laut und einfach nur lachen! 🙂

Ich versuche mich in die Lage eines Depressiven zu versetzen. Ich kann ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, wie man mir von Außen helfen könnte. Alles was ich in diesen Moment bräuchte um die Depression zu überwinden hätte schon viel früher angelernt/erfahren werden müssen (zB Selbstvertrauen, Mut, Ehrlichkeit zu Umwelt und sich Selbst...).

Meine Methode mit "schwierigen Zeiten" umzugehen: Belastung schlagartig reduzieren, Ruhe suchen, Meinung anderer einholen und die eigenen Ansichten überdenken, die Umwelt genau betrachten und die eigenen Probleme mit den Problemen anderer vergleichen. Letztendlich kommt dann automatisch ein Impuls der einen zum Kampf anstachelt; Man steht auf, kämpft sich durch die Probleme durch und hackt die Sache als erledigt ab.

Und der Wahnsinn geht weiter...

HTC

Zitat:

@gruessdie schrieb am 10. März 2016 um 15:49:01 Uhr:



Zitat:

@andi_sco schrieb am 10. April 2015 um 00:10:24 Uhr:


Als Kranker darf dir nicht automatisch das ärztliche Gutachten ausgehändigt werden, aber dein Arbeitgeber soll es erhalten?

?!

Das Gutachten war Eigentum der BG und darfst du nur mit deren und der Zustimmung des Arztes erhalten.

Zitat:

@gruessdie schrieb am 6. März 2016 um 16:20:23 Uhr:


und...immer noch Probleme und unterwegs auf den Straßen? (gefährlich)

Ja oder glaubst du etwa, einer zahlt die Taxifahrten zum Therapeuten🙄? Klinik kam bei der Therapie nicht weiter🙁.

Zu dem, wenn du wüßtest, wer alles mit Antidepressiva unterwegs ist, würdest dich zu Hause verstecken.
Dafür gilt ein Fahrverbot unter Beruhigungsmitteln (leider nicht selbstverständlich).

EDIT: war länger nicht in diesem Unterforum unterwegs, deswegen Sorry für die späte Antwort

Zitat:

@HTC schrieb am 11. März 2016 um 09:48:44 Uhr:


Man steht auf, kämpft sich durch die Probleme durch und hackt die Sache als erledigt ab.

Und genau das ist es, was ein Depressiver nicht kann.
Er kann es nicht, selbst wenn er es will.

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