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OT (Thema Depression)

Themenstarteram 6. April 2015 um 8:45

Durch den Zwangsabsturz des Airbus, ist das Thema Depression und die negativen Folgen, verstärkt in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt.

Es wird darüber spekuliert, wer alles versagt hat, was in dem Kopf des Piloten vor sich ging, warum die Angehörigen und Freunde die Warnzeichen nicht erkannt haben.

Aber, ist es so einfach, zu erkennen, wie es in einem Menschen vorgeht, wie er denkt, wie er fühlt, welche Ängste er durchsteht?

Für einige ist es nur eine Phase, die schnell nerven mag, für andere kurzzeitiger Stress. Man stürzt sich in mehr Arbeit, braucht dann aber viel Ruhe und Erholung und fällt immer tiefer in dieses Loch.

Dann reicht eine kleine Reihe von unglücklichen Geschehen aus und man ist ganz unten und fällt doch tiefer und tiefer.

Man ertrinkt in seinen eigenen Ängsten und Depressionen, die Medikamente, der Psychologe, ja selbst die Familie kann da nicht mehr heraus helfen.

Wenn sich denn noch Menschen hinstellen und behaupten, das ist eine feine Art Urlaub zu machen oder einem die Hilfe verweigern, einen plötzlich liegen lassen, stellt man seine eigene Existenz in Frage.

Man hat Glücksmomente, wenn es voran geht, und so schnell, wie diese kommen, können sie auch verschwinden. Man ist froh, wenn nicht nur Nahestende Verständnis zeigen, sondern auch Kollegen und die Chefs, wenn sie einem die Hand hinhalten und vor dem Ertrinken bewahren wollen.

Ich habe keine Ahnung, wie lange so eine Depression anhalten kann, ob der Drang, alles zu vergessen, alles hinter sich zu lassen, irgendwann so stark wird, das man den Freitod wählt, sich vielleicht auch nicht mehr bewusst ist, wen man damit alles mit reißt.

……

Beste Antwort im Thema

Genau! "Krieg mal den Arsch hoch!" ist so mit das Letzte, was man einem Depressiven sagen sollte. Hat bei mir (leider) auch sehr lange gedauert, bis ich das begriffen und verinnerlicht hatte.

Einem Querschnittgelähmten sagt man auch nicht, "Steh auf, wenn Du am Boden bist". Sorry für das krasse Beispiel, aber es verhält sich wirklich ähnlich.

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am 6. April 2015 um 20:15

JA, war so gemeint und Danke! :)

Auch im Rhein-Main-Gebiet liegen die Wartezeiten für eine Psychotherapie bei 3-10 Monaten!;)

Themenstarteram 6. April 2015 um 20:19

Das ist leider extrem hart, wow, 3-10 Monate:(

@desenator auf dem BDI Index 2 oder 3 von 4 ?

EDIT:

was sagen aber schon Zahlen über den persönlichen Zustand aus?

Zitat:

@andi_sco schrieb am 6. April 2015 um 10:45:13 Uhr:

Ich habe keine Ahnung, wie lange so eine Depression anhalten kann, ob der Drang, alles zu vergessen, alles hinter sich zu lassen, irgendwann so stark wird, das man den Freitod wählt, sich vielleicht auch nicht mehr bewusst ist, wen man damit alles mit reißt.

Die Sache mit dem Flieger soll ja angeblich geplant gewesen sein. In der Regel ist ein wirklich Depressiver (einen "Durchhänger" oder 'Burnout" hat jeder mal) gar nicht in der Lage, solche Dinge von langer Hand zu planen.

 

Zitat:

@andi_sco schrieb am 6. April 2015 um 10:45:13 Uhr:

Es wird darüber spekuliert, wer alles versagt hat, was in dem Kopf des Piloten vor sich ging, warum die Angehörigen und Freunde die Warnzeichen nicht erkannt haben.

Aber, ist es so einfach, zu erkennen, wie es in einem Menschen vorgeht, wie er denkt, wie er fühlt, welche Ängste er durchsteht?

Für einige ist es nur eine Phase, die schnell nerven mag, für andere kurzzeitiger Stress. Man stürzt sich in mehr Arbeit, braucht dann aber viel Ruhe und Erholung und fällt immer tiefer in dieses Loch.

Dann reicht eine kleine Reihe von unglücklichen Geschehen aus und man ist ganz unten und fällt doch tiefer und tiefer.

Man ertrinkt in seinen eigenen Ängsten und Depressionen, die Medikamente, der Psychologe, ja selbst die Familie kann da nicht mehr heraus helfen.

Wenn sich denn noch Menschen hinstellen und behaupten, das ist eine feine Art Urlaub zu machen oder einem die Hilfe verweigern, einen plötzlich liegen lassen, stellt man seine eigene Existenz in Frage.

Man hat Glücksmomente, wenn es voran geht, und so schnell, wie diese kommen, können sie auch verschwinden. Man ist froh, wenn nicht nur Nahestende Verständnis zeigen, sondern auch Kollegen und die Chefs, wenn sie einem die Hand hinhalten und vor dem Ertrinken bewahren wollen.

Ich habe keine Ahnung, wie lange so eine Depression anhalten kann, ob der Drang, alles zu vergessen, alles hinter sich zu lassen, irgendwann so stark wird, das man den Freitod wählt, sich vielleicht auch nicht mehr bewusst ist, wen man damit alles mit reißt.

……

Einfach zu erkennen ist es nicht, da muss man einem Menschen schon (sehr) nahe stehen. Und erkennen heißt noch lange nicht verstehen. Ein Gesunder ist eigentlich gar nicht in der Lage, den Depressiven zu verstehen, wenn er sich nicht intensiv mit dem Thema auseinandersetzt.

Für den Depressiven ist es auch sehr wichtig, dass er seinen Zustand als Krankheit anerkennt, die er sich ja nicht selber ausgesucht hat. Leute die das nicht verstehen, sollte man in depressiven Phasen besser meiden oder zumindest ignorieren. Sie bringen einen nicht weiter, ganz im Gegenteil.

Wenn jemand den Hang zur Depression hat, schleppt er ihn wohl immer mit sich rum. Die Gefahr, dass man in ein (weiteres) Loch fällt, besteht eigentlich immer.

 

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