Ortskennzeichen abschaffen?

Gut, nicht wegen der Sicherheit.
Aber ein Forum für allgemeine Themen (oder Diskriminierung im Straßenverkehr) gibt es hier ja nicht.

Der Berliner Innen- und Polizeiexperte Peter Trapp (CDU) will die Ortsbezeichnung auf Nummernschildern abschaffen, berichtet die "Bild-Zeitung".

Zitat:

Es klingt wie ein verspäteter Aprilscherz: Zwei Politiker fordern, das Ortskürzel auf den Kfz-Kennzeichen abzuschaffen. Die "Bild"-Zeitung zitiert den Berliner CDU-Politiker Peter Trapp und den nordrhein-westfälischen Grünen-Abgeordneten Johannes Remmel mit entsprechenden Äußerungen. Doch nur einer von beiden bestätigte die Forderung.

Peter Trapp erläuterte gegenüber n-tv.de, er werde nach der Sommerpause im Berliner Abgeordnetenhaus eine Initiative zur Abschaffung der Ortskürzel starten. Die Nummernschilder böten schließlich häufig Anlass zur "Diskriminierung". In den 90er Jahren habe man in Berlin sogar am Nummernschild erkennen können, ob ein Auto im Ost- oder Westteil der Stadt zugelassen worden sei. Das sei auch abgeschafft worden. "Wieso muss man am Kennzeichen erkennen, wo jemand herkommt?", so Trapp. ...

http://www.n-tv.de/1010678.html

Wenn das dazu führt, daß die Nummernschlider kleiner werden (wichtig für's gescheid gestylte Mopped) wäre ich ja glatt dafür.

Obwohl ich die Idee - bes. deren Begründung - für Nonsens halte.

Wie seht Ihr das?

Beste Antwort im Thema

In der Theorie-Prüfung gabs meines Wissens sogar eine Frage nach dem Motto "Wie verhalten sie sich, wenn vor ihnen ein Ortsfremder sehr langsam fährt?". Dieses Indiz für eine unsichere Fahrweise und mögliche Vollbrems-Abbiegemanöver würde dann ja wegfallen.

Vorteile fallen mir jetzt spontan überhaupt keine ein, wer sich aufgrund seines Nummernschildes diskriminiert fühlt, hat vermutlich nicht alle Tassen im Schrank. 🙄

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Ich bin ja stolzer Besitzer eines gelben Nummernschilds (am Auto) bzw. eines weißen Nummernschilds (an der zugehörigen Schlepphütte) *ggg*

das gelbe nummernschild kriegen bei euch in holland alle, die durch den idiotentest fallen oder wie war das nochmal? 😛 😛

In Italien hatte man 1994 Kennzeichen eigeführt, bei dem die regionale Herkunft nicht mehr erkennbar war.
Mittlerweile hat man aber die Möglichkeit für eine regionale Einordnung wieder zugelassen, hat sich wohl in der Praxis doch nicht ganz so bewährt.

Es macht doch für den Verkehrsteilnehmer durchaus Sinn zu erkennen, ob man da einen Ortsfremden vor sich hat. Zumindest ist mein Eindruck der, dass man mit Ortsfremden doch noch etwas geduldiger umgeht.
Mit einem Kennzeichen-Einheitsbrei würde diese positive Eigenart im Hauen- und Stechen des allgemeinen Strassenverkehrs leider untergehen.

Diskriminiert wird daher ja allenfalls nur der VT, der im selben Zulassungskreis wohnt 😉
Somit würde der Schuss ja dann nach hinten losgehen, wenn plötzlich die ganze BRD sich gegenseitig diskriminieren würde 😁

Das mit der Rücksichtnahme auf Ortsfremde haut nicht hin. Ich lebe in einer Großstadt, wie übrigens fast ein Drittell aller Deutschen, und hier gibt es Stadtteile, in denen ich ebenso fremd bin wie jemand von auswärts. Sprich, ich gestehe grundsätzlich allen Verkehrsteilnehmern zu, sich ggf. auch mal langsam und suchend durch die Stadt zu bewegen - egal ob auf dem Kennzeichen HRO- oder A- oder Z- steht. Und selbstverständlich werde ich auch diese Verkehrsteilnehmer nicht behindern oder belästigen.

Macht ihr das anders?

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Zitat:

Original geschrieben von Erwachsener


selbstverständlich werde ich auch diese Verkehrsteilnehmer nicht behindern oder belästigen.
Macht ihr das anders?

Nein, natürlich nicht...(ausser sie blockieren mit nem LKW 2 fahrspuren und von hinten drängelt ein Audi mit LED-TFL...😁)

Aber generell rechnet man bei einem fremden Kennzeichen zusätzlich noch mit einem ungeplanten Manöver. ich glaube es liegt in der natur des autofahrers (zumindest bei den meisten) bei ortsfremden noch vorsichtiger und rücksichtsvoller zu sein.

Zitat:

Original geschrieben von Erwachsener


Das mit der Rücksichtnahme auf Ortsfremde haut nicht hin. Ich lebe in einer Großstadt, wie übrigens fast ein Drittell aller Deutschen, und hier gibt es Stadtteile, in denen ich ebenso fremd bin wie jemand von auswärts. Sprich, ich gestehe grundsätzlich allen Verkehrsteilnehmern zu, sich ggf. auch mal langsam und suchend durch die Stadt zu bewegen - egal ob auf dem Kennzeichen HRO- oder A- oder Z- steht. Und selbstverständlich werde ich auch diese Verkehrsteilnehmer nicht behindern oder belästigen.

Macht ihr das anders?

Prinzipiell mache ich das genauso.

In Hamburg kenne ich mich wie viele meiner Bekannten von dort auch nur nördlich der Elbe und in der Ecke Eidelstedt, Eimsbüttel, Stellingen usw. aus, weil ich mal in Eidelstedt gewohnt habe, mir ist das durchaus bewusst. Setz mich im Süden in Harburg oder Moorburg aus, und ich finde in Hamburg nix mehr und muss die S-Bahn nehmen 😉

Ansonsten zum Thema:

Sinnlos, warum abschaffen?
Für mich ein Zeichen regionaler Identität / Verbundenheit.

Hier unten in Portugal, wo ich zur Zeit arbeite, machen Leute mit HH, OD oder SE und was sonst in Schleswig-Holzbein rumfährt nen kleinen Hüpfer, weil man 3500 km von der Heimat tatsächlich noch nen Nachbarn sieht 🙂

Bei den Franzosen wollte man doch letztens auch die Nummerierung der Departements abschaffen und nichtssagende Schilder wie in Portugal und Spanien mit laufender Nummer einführen, nur nach den Tumulten haben die es gelassen 😉 (anscheinend).

Und zum Thema Diskriminierung: Wenn zB ein Sachse sich diskriminiert fühlt und das it einem uniformen Kennzeichen überdecken will, braucht der nur in die nächste Kneipe zu latschen und ein Bier zu bestellen im fremden Ort, da hört man gleich "ah ein Sachse" oder "ah so ein dummer Ossi da".

Also, DAS wird man wohl nie verhindern können, die Dummheit anderer Leute.

Mir persönlich ist aber auch sch***egal, was Andere von mir denken. "achselzuck"

cheerio

Zitat:

Original geschrieben von Bucklew2


das gelbe nummernschild kriegen bei euch in holland alle, die durch den idiotentest fallen oder wie war das nochmal? 😛 😛

Fast, wer dreimal durch die Fahrprüfung fällt, bekommt gelb. Die anderen schwarz😉

Zitat:

Original geschrieben von där kapitän


Wenn zB ein Sachse sich diskriminiert fühlt und das it einem uniformen Kennzeichen überdecken will, braucht der nur in die nächste Kneipe zu latschen und ein Bier zu bestellen im fremden Ort, da hört man gleich "ah ein Sachse" oder "ah so ein dummer Ossi da".

Nu, so sitz aus, ar isch bin drotzdem stolz off mei "C" offem Blech🙂

Meine Meinung:

1. Ganz klar Sommerloch...

2. Das Diskriminierungsargument haben die doch nicht wirklich ernst gemeint, oder? Falls doch wäre da glaube ich mal ein Gang zum Psychodoktor angeraten...

3. Habe ich schon als Kind meinen Vater bei (Urlaubs-)fahrten gelöchert, wo wer herkam und meine Kids machen es heute bei mir, find ich recht unterhaltsam...😁

Zitat:

Original geschrieben von LSirion


Stimmt.

Das Kennzeichen ist eben nicht unbedingt eine Diskriminierung sondern in vielen Fällen auch eine Warnung und das ist auch richtig so. Also auf jeden Fall beibehalten.

In meiner Umgebung sieht es so aus:

Münchner (M):
unberechenbar, die können nicht auf dem Land / in Dörfern fahren -> ab in die Stadt mit denen

Landshuter (LA):
Raser... mit der Autobahn, den Bundesstraßen und grüner Welle vor der Türe... die haben Übung, können nicht langsam

Kelheimer (KEH):
immer schön gemütlich, aber stets berechenbar... so muss es sein

Freisinger (FS):
normalerweise in Ordnung, nur in der eigenen Ortschaft schlimm... grausam, wenn die zum Einkaufen fahren

PS:

Nicht zu eng sehen (ich will hier nicht den Troll machen), jeder hat da andere Erfahrungen.

Ich (LA) finde Dein Posting absolut genial 😉

Mit 299 und 388 haben wir wirklich 2 exzellent ausgebaute Bundesstraßen, Autobahn unbegrenzt, so muss das sein.

Nur mit der grünen Welle kann ich Dir nicht recht geben.

In Landshut steht immer ein Schild: "Grüne Welle bei 50 km/h" -> HA HA, da kann ich nur lachen. Ich fahr jeden Tag 2x durch Landshut. Die grüne Welle gibts weder bei 50, noch bei 30, noch bei 70. Alles schon probiert. Funktioniert nicht.

Bei Münchnern muss ich Dir recht geben. In München City fahren sie wie die wilden, aber sobald die irgendwo auf ner Landstraße sind oder in einer kleineren Stadt -> Vorsicht!

Mühldorfer (MÜ) und Dingolfinger (DGF): Sind die Hauptzielgruppe der kommunalen Verkehrsüberwachung bei uns. Ich schau oft beim blitzen zu wenn ich abends nix zu tun hab und ich habe festgestellt: Von 10 geblitzten sind 3 aus DGF, 3 aus MÜ und 3 aus ED. Einer ist dann ein Landshuter. Das liegt aber wohl daran dass man mittlerweile weiß wo sie stehen.

Aber: "Tüpferlfahrer" (AÖ, MÜ und co.) genießen bei uns den schlechtesten Ruf, noch vor den "Daamischen Giggerlf*ckern" (DGF) 😉

Wär schade wenn die Kennzeichen nicht mehr zeigen würden woher der Fahrer ist 🙂

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