Opfer einer falschen Finanzierung ( Beratung)
Hallo,
meine Freundin ( Witwe mit damals 2 kleinen Kindern- sind heute 11+14 Jahre alt ) hat vor ca. 5 Jahren aus einer Notsituation ein Auto kaufen müssen.
Sie ging zum Autohaus ***Keine Klarnamen bitte (Schreddi)*** zu einem Verkäufer ***Keine Klarnamen bitte (Schreddi)***.
das Auto, ein Peugeot 307 für € 11500.-
58 x €109=€ 6322.-
Mündliche Vereinbarung war : € 4000.- Anzahlung den ganzen Rest im Monatlichen Raten
abzuzahlen.
OHNE EINE RESTRATE
Nun nach 5 Jahren kommt von der Bank ein Brief, das sie €3795.- Restrate haben wollen!!!!!
entgegen aller Vereinbarungen !!!!!!!!!
Klar, sie hat einen Vertrag Unterschrieben, aber Sie ist doch keine Spezialistin in Finanzierungsverträgen.
Anzahlung : € 4000.-
58x€109.- : € 6322.-
Restrate :€ 3795.-
RSV :€ 625.-
Zinsen :€ 1777.-
Bearb Geb. :€ 284.-
Endsumme : 16178 Euro !!!!!!!!!
Was kann ich tun??????????
Anwalt einschalten??
Wer kann mir helfen???
Gruß
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von xenonguru
Pacta sunt servanda.
.... wird leider heute zunehmend verwässert, da viele Leute nur noch Rechte, aber nicht mehr Pflichten aus einem Vertrag geltend machen wollen. Egal ob Autokauf, Finanzierung, Mietvertrag - schnell unterschreiben, egal was im Vertrag steht. Und wenns dann irgendwann dicke kommt weil man ja auch Pflichten aus dem Vertrag hat, dann "nehme ich mir halt einen Anwalt".
Lieber TE, da wird Deine Bekannte wohl wenig machen können. Nachrechnen ergibt keinen sittenwidrigen Vertrag, und ob der Verkäufer wirklich die Restrate "verschwiegen" hat oder Deine Bekannte das nicht richtig verstanden hat, wird wohl auch vor Gericht nicht zu klären sein. Mit Vertragsunterzeichnung erhält der Autokäufer in der Regel alle Daten seiner beantragten Finanzierung, und spätestens nach Auslieferung des Fahrzeuges wird die finanzierende Bank noch einmal entsprechende Unterlagen schicken, incl. eines Ratenplanes aus dem auch die Restrate hervorgeht.
Chefdackel
27 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Chefdackel
Egal ob Autokauf, Finanzierung, Mietvertrag - schnell unterschreiben, egal was im Vertrag steht. Und wenns dann irgendwann dicke kommt weil man ja auch Pflichten aus dem Vertrag hat, dann "nehme ich mir halt einen Anwalt".
So sieht es leider aus. Und wenn der Anwalt dann auch nicht mehr helfen kann, fliehen viele Schuldner in die Privatinsolvenz. Dieses Instrument wird leider auch ziemlich oft überstrapaziert....
Wie schon vorher berichtet, ist Vertrag = Vertrag, d.h. was man unterschrieben hat gilt und ist zu erfüllen.
Man könnte noch auf Wucher plädieren, das ist aber in diesem Fall aussichtslos, weil Wucher erst so etwa bei 30 % Jahreszins anfängt
Meiner Meinung nach ist der Vertrag nicht mit Erfolg anfechtbar.
Es war halt eine bescheuerte Finanzierung; mit allen Kosten ergibt das einen eff. Jahreszins von 9,72 % (mit den vorgegebenen Angaben durchgerechnet).
Bedenkt man aber die sog. Notlage, was immer das auch gewesen war, hätte es sein können, dass deine Freundin/Bekannte bei einer Geschäftsbank möglicherweise überhaupt keine Finanzierung bekommen hätte.
Die Autobank hat sich halt das Kreditrisiko bezahlen lassen. Wenn das Auto auch noch zum Listenpreis gekauft wurde, war das eine sehr schlechtes Geschäft.
Sie mag sich trösten und den Sunk Costs nicht hinterherweinen; beim nächsten Mal ---- besser aufpassen.
Berechnung:
Gesamtbetrag 11500
Anzahlung 4000
Kreditbetrag G0 7500
Laufzeit n (Monate) 58
Zinssatz eff. z p.a 9,72%
Annuität r 109
Zinszahlung 2.619 €
incl. aller Kosten
Endbetrag Gn 3.797 €
Gruß
Toratex
Interessante aufschlüsselung, der Nominalzinssatz ohne die teure Restschuldversicherung sowie die Vertragsgebühr wird dann wohl irgendwo bei 6 bis 7% gelegen sein (und wenn man bedenkt dass zum Zeitpunkt des Kreditabschlusses die Zinsen durchaus auf einem deutlich höheren Niveau waren, dann ist ein solcher Nominalzinssatz nicht mal extrem schlecht für einen Konsumkredit, wenn man nicht die beste Bonität vorweisen kann).
--> war wohl durchaus ein ganz normales Geschäft, bei einer kürzeren Laufzeit sowie ggf. der Vermeidung einer sehr teuren Restschuldversicherung wären auch die Zinsen im Rahmen geblieben.
Zitat:
Original geschrieben von Toratex
Wie schon vorher berichtet, ist Vertrag = Vertrag, d.h. was man unterschrieben hat gilt und ist zu erfüllen.Man könnte noch auf Wucher plädieren, das ist aber in diesem Fall aussichtslos, weil Wucher erst so etwa bei 30 % Jahreszins anfängt
Meiner Meinung nach ist der Vertrag nicht mit Erfolg anfechtbar.
Es war halt eine bescheuerte Finanzierung; mit allen Kosten ergibt das einen eff. Jahreszins von 9,72 % (mit den vorgegebenen Angaben durchgerechnet).
Bedenkt man aber die sog. Notlage, was immer das auch gewesen war, hätte es sein können, dass deine Freundin/Bekannte bei einer Geschäftsbank möglicherweise überhaupt keine Finanzierung bekommen hätte.
Die Autobank hat sich halt das Kreditrisiko bezahlen lassen. Wenn das Auto auch noch zum Listenpreis gekauft wurde, war das eine sehr schlechtes Geschäft.
Sie mag sich trösten und den Sunk Costs nicht hinterherweinen; beim nächsten Mal ---- besser aufpassen.
Berechnung:
Gesamtbetrag 11500
Anzahlung 4000
Kreditbetrag G0 7500
Laufzeit n (Monate) 58
Zinssatz eff. z p.a 9,72%
Annuität r 109
Zinszahlung 2.619 €
incl. aller Kosten
Endbetrag Gn 3.797 €Gruß
Toratex
Meine Berechnung ist etwas anders:
Preis Auto: 11500 €
Preis RSV: 625 €
Bearbeitungsgeb: 284 €
Finanzierungssumme = 12409 €
Abzgl Anzahlung 4000 €
Kreditbetrag 8409 €
Rate Monatlich: 109 € über 58 Monate
Restschuld: 3.795,00
Macht einen effektiv Zins von 6,95%
Das ist, dafür dass die RSV mit drin ist, ein recht guter Zinssatz für eine Autofinanzierung...
Ähnliche Themen
Mich würde ja noch immer interessieren ob die Restzahlung im Vertrag vereinbart wurde (wovon ich ausgehe). Der TE hat sich dazu noch nicht geäußert.
Wenn allerdings zu diesem Thema nichts schriftlich vereinbart wurde, dann spricht doch der Vertrag klar für den TE. Sollte da ein Verkäufer die Restzahlung mal mündlich erwähnt haben, ist das jetzt nicht wirklich relevant.
Was zählt ist der Vertrag. Also TE, stehts drin oder nicht?
Hatte ich ja auch schon gefragt, ohne die angabe kann man hier nichts sagen oder raten...
Der TE hat sich leider rar gemacht. Ohne weitere Infos erübrigt sich somit eine Diskussion, da wir hier nur noch im Nebel herumstochern würden.
Hallo an alle,
erst mal vielen Dank für eure Kommentare, ich bin viel unterwegs und kann deshalb jetzt erst in den Computer schauen.
Ich habe auch nicht wirklich mit einer Überaschenden AHA-ERKENNTNISS gerechnet :-(
Ich werde mir nochmal mal die Kommentare genau durchlesen und Gedanken darüber machen
nochmal vielen Dank
Calli
Wie wäre es denn jetzt mal genau zu sagen was im Vertrag unterschrieben wurde ?
"opfer" ist man, wenn man betrogen wurde....sonst nicht!
betrug sehe ich NIRGENDWO wenn alles im vertrag steht.
mal ganz ehrlich, wenn im vertrag alles drin steht und man trotzdem unterschrieben hat...wo ist das opfer😕
es tut mir leid, aber wenn man unterschreibt, weil VOLLJÄHRIG, dann sollte man auch lesen können.
notsituation, was auch immer das heißen mag, hin oder her.....es steht drin.
wenn der unterschreiber sich nicht mit sowas auskennt, so möge er doch bitte jemanden zu rate ziehen der sich auskennt.
ich kann hier nix von "opfer" erkennen...sieht mir mehr nach dummheit aus.
sorry, harte worte, aber es trifft es recht genau.....
genau so sehe ich das auch, wird ja keiner gezwungen zu unterschreiben, da nützt dann auch später kein gejammer mehr 🙄
Zitat:
Original geschrieben von Eue
genau so sehe ich das auch, wird ja keiner gezwungen zu unterschreiben, da nützt dann auch später kein gejammer mehr 🙄
Das kennst du doch im Verkauf viel besser, im nörgeln sind wir Deutsche doch richtig groß 🙄
Mir ballt sich immer die Faust in meiner Hose wenn meine bekannte "Verkäuferin bei MINI" erzählt was Ihre "möglichen Kunden" so alles von sich geben und dies "leider" nocht bitter ernst meinen...
Ich würde regelm. meine Nerven verlieren, schlimm solch Menschen um sich haben zu müssen und dabei noch kaum etwas verdienen zu dürfen 🙁
Zum Glück sind bei diesem Thema wenigstens die Anwälte und Gerichte Realisten....