Omega B - Vibrationen am Antriebsstrang
Hallo Zusammen,
habe seit jeher das Problem, dass mein Omega vibriert. Früher war es ab ca. 50kmh - habe dann die Koppel- und Lenkstange (das kurze Teil, heißt das so?) tauschen und die Spur neu einstellen lassen. Dann wars in der Stadt erstmal gut. Ab 100 fings dann wieder an. Da die Bremsen eh hinüber waren, hab ich neulich komplett alle vier Scheiben/Beläge etc. neu eingebaut. Bremst jetzt super, allerdings vibriert er jetzt ganz leicht ab ca. 120 und extrem zwischen 140 und 160. Ist wirklich nicht ohne...
Habe die Winterreifen aufgezogen und vorher neu wuchten lassen, damit war es genauso schlimm wie mit Sommerreifen. Jetzt kann es doch eigtl. nur noch irgendwas ab Kardanwelle sein, oder?
Ich hab jetzt schon einige Beiträge gelesen, in denen das Mittellager getauscht wurde, aber hatte den Eindruck, dass da die Meinungen auseinander gehen, wann das fällig ist.
Oder diese "Hardyscheibe" (was ist denn das und wieso der lässige Name? 😁)?
Ist das viel Arbeit oder sogar Gefahr in Verzug?
Fahre nicht so oft über 100 da meistens Stadt, will aber auch nicht irgendwas verschlimmern, wenn ich das nicht zeitnah repariere. Immerhin kommt da eine ganz schöne Unruhe zustande, die tut dem Wagen doch bestimmt nicht gut...
43 Antworten
Heute habe ich das Mittellager gewechselt. Das war auch nötig, da die Welle schon ziemlich durchgehangen ist.
Leider hat es nicht viel gebracht, die Vibrationen sind fast unverändert noch vorhanden.
Können Defekte in der Aufhängung zu Vibrationen führen?
Machen defekte Radlager IMMER Krach oder können die auch Geräuschlos zu Vibrationen führen?
Werde ihn jetzt hinten mal beidseitig auf Unterstellböcke stellen, die Räder abnehmen und auf simulierte 120 kmh beschleunigen. Falls er dann immer noch vibriert, kommt es tatsächlich vom Antriebsstrang.
War am Sonntag leider zu euphorisch, sonst hätte ich das gleich auf der Bühne machen können 🙁
Die Unterstellböcke unter die Achsen stellen geht nicht, oder? Dafür sind die Achsaufhängungen bestimmt nicht ausgelegt (punktuelle Belastung der Unterstellböcke statt über die Räder?).
Habe leider keine Getriebeheber, schon garnicht zwei davon.
Mal eine andere Überlegung: Kann es überhaupt im Antriebsstrang sein? Die Vibration liegt vermutlich von 120-160kmh bei 15-40 Hz. Werde ich mal messen. Ich vermute aber, dass die Antriebswellen und insbesondere die Kardan deutlich schneller dreht als eine so niederfrequent Unwucht verursachen würde...? Ist nur ein Gedankenspiel. Werde mal die alte Formelsammlung rauskramen und etwas Mathe nachholen 😉
Hi Alphaflyer,
will Dich nicht von Deiner Formelsammlung abhalten, habe aber mal ein paar Drehfrequenzen errechnet:
Die Hinterräder haben ca. 1,93m Abrollumfang (lt. Reifenrechner bei 195/65R15). Bei 160km/h, entsprechend 44,44m/s müssen sie sich also 23 mal pro Sekunde drehen. Dadurch hättest Du hier und an den Antriebsträngen also ca. 20Hz zu tun.
Die Kardanwelle mit der Diffübersetzung (4,22) schneller. => ca. 90Hz
Die Kurbelwelle mit der Getriebeübersetzung (5. Gang, R25 Variante 1, 0,845) multipliziert => 82Hz => 5920U/min
Viel Erfolg bei der weiteren Suche,
Gruß, cyc200
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cyc200, du bist ein Held 🙂
Das musste ich jetzt nur ein wenig anpassen, da ich ja eine andere Achsübersetzung habe (3,9).
Damit komme ich auf:
23,03 * 3,9 = 89,8 s^-1
für die Kardanwelle.
Das Getriebe lasse ich mal außen vor.
In sofern hast du mir schon sehr weitergeholfen, da 90 Hz deutlich zu hören wären, hingegen 23 Hz der Reifen hauptsächlich als Schwingung wahrgenommen werden.
Allerdings ist das leider alles sehr theoretisch. Zum einen können wir Eigenresonanzen und Schwingungsanregung benachbarter Bauteile nicht mit in die Kalkulation einbeziehen, da wir sie schlicht nicht kennen.
Zum anderen bedeutet eine Drehzahl einer Achse mit einer Unwucht ja nicht gleich Vibrationen in Rotationsgeschwindigkeit, es können ja mehrere Unwuchten an mehreren Orten vorhanden sein.
Ich werde trotzdem mal mit einer App den Bewegungssensor des Handys auslesen. Sollten die Vibrationen irgendwo bei 20 Hz liegen, sind es vielleicht wirklich die Reifen/Antriebswelle.
Parallel dazu werde ich ihn mal aufbocken und rödeln lassen...leider dann im ausgefederten Zustand.
Habe heute die Sommerreifen aufgezogen und zwei Reifen hinten erneuert. Alle vier neu gewuchtet und rauf auf die Bahn. Ist definitiv besser geworden, er zittert zwar noch etwas, aber das kann ich erstmal so hinnehmen.
Das Mittellager hat wohl zumindest eine geringe Besserung gebracht, die neuen Reifen vermutlich das übrige. Der Rest wird beobachtet 😉
Also ich habe das selbe leiden und nach Wechsel auf die Sommerpellen keine Veränderungen! Ab ca 100-120km/h fängt die Karre an zudröhnen und das Lenkrad viebriet was sich beim Bremsen bemerkbar macht! Werde jetzt die Auspuffanlage tauschen da fertig und die Tonnenlager hinten und dann hab ich die vorderen Bremsscheiben fürs Flattern in Verdacht obwohl diese fast neu sind! Evtl. hat ja der Verkäufer nur billiges Zeugs verbaut!
Bremsscheiben waren bei mir definitiv ein Faktor, ich hatte aber uralt-Dinger drin. Kann sein, dass sie sich bei dir verzogen haben, evtl. zu früh zu stark gebremst?
Mittlerweile habe ich also in Summe drei (3!) Vibrationsquellen eliminiert, die alle für sich genommen wenig verursacht aber in Summe die Kiste ordentlich durchgeschüttelt haben. Irgendwas ist immer noch nicht ganz in Ordnung, aber er hat ja auch schon 16 Jahre auf dem Buckel 😉
Den größten Effekt hatten die beiden neuen Reifen für hinten.
Bei meinem alten Rekord E Caravan, den ich manchmal drastisch überladen habe (Zuladung gleich oder höher als Leergewicht) war mal was Komisches: da hat es beim Anfahren, Beschleunigen und an starken Steigungen mächtig geschlagen. Hörte sich innen an wie ne alte Taigatrommel. Kam einwandfrei von unterhalb des Bodenblechs. Der FOH stellte fest, dass das Mittellager der Kardanwelle ausgeschlagen sei. Neue Kardanwelle sollte so irgendwas über 800 DM kosten. Garantie war leider schon abgelaufen. Der FOH sagte, ich könnte ja Kulanzregelung beantragen. Er könne mir aber nichts versprechen. Max. sowieso nur anteilige Teilekosten.
Ich habe dann nichts machen lassen, obwohl das Trommeln schon manchmal nervte. Und jetzt kommt das Merkwürdige:
Irgendwann hat das Trommeln wieder nachgelassen und ist schließlich wieder ganz verschwunden. Was ja eigentlich nicht sein kann wenn die Ursache ein ausgeschlagenes Mittellager war. Dass schlägt ja höchstens weiter aus, kann aber nicht wieder besser werden. War mir ein Rätsel, das nie gelöst werden konnte.
Ich hatte damals, zur gleichen Zeit, also vor einem Jahr, die gleichen Probleme.
50 Hz entsprechen einer Motordrehzahl von 3000 Upm. Das Schaltgetriebe hat im 4. Gang die Übersetzung 1:1. Die angegebenen Frequenzen stimmen also so in etwa.
Bei mir waren das Problem die Schrauben in der Hardyscheibe, die ich nach einem Getriebewechsel offensichtlich nicht mehr richtig angezogen hatte. Irgendwann haben sich alle Muttern gelöst und eine Schraube nach der andern fiel aus der Hardyscheibe. Am Schluß war nur noch eine Schraube von dreien vorhanden und deren Mutter fehlte sogar. Es reichte aber immer noch, um vorsichtig die letzten 20 km nach Hause zu fahren....
Eine weitere Quelle für Vibrationen der angegebenen Frequenzen ist der Kupplungsausrückhebel.
Mit vier neuen Winterreifen ist es fast weg, allerdings ist die Bremsscheibe vorne rechts leicht verzogen - die vibriert.
Kupplung hab ich auch im Verdacht, dass die noch was dazu beisteuert. Die ist aber eh nicht mehr die beste 😉
Alles in allem kann ich jetzt damit leben, ist nicht mehr wirklich schlimm.
Schönen Dank für das Update, bei mir wird das Diff, wenn alles glatt läuft wohl am Samstag getauscht.
Auf der Rückfahrt von Hamburg kann ich dann gleich testen....
So, hier die angedrohte Rückmeldung.
Dank AlterSack007 dreht seit gestern ein neues Differential bei mir am Rad.
Was soll ich sagen, "tata" das Gebrumme ist weg.
Die alten Achswellen hatte wohl auch schon Spiel.
Unter dem Strich also alles richtig gemacht.
Vielen Dank an alle die durch konstruktive Beiträge zur richtigen Lösung beigetragen haben.
Besten Dank auch noch mal an Andree...
PS. Das Simulieren auf der Bühne hatte übrigens nichts gebracht.