OM642 Krafstoffdruck niedrig, startet nicht sofort

Mercedes

Hi, seit einiger Zeit startet mein OM642 LS nicht mehr "sofort" sondern dreht 2-3 Sekunden lang bevor er startet. Das passiert beim ersten Start ausgeprägt, nutze ich danach Start/Stop, ist es unauffällig und dauert nur 1 Sek. Sonst auch alles ok leistungsmässig. Es leuchtet keine MKL. Laufleistung 228.000 km und 12 Jahre alt alles original keine Reparaturen.

Ich habe gefunden, dass der Kraftstoffdruck im Niederdrucksystem also Tank bis HD-Pumpe etwas gering ist. Laut SD 2.2 statt mindestens 3 bar im Leerlauf (Bild1) . Es gibt eine Prüfroutine aus zwei Schritten. Teil 1 ist die Ansteuerung Kraftstoffpumpe, die dann 4 bar anzeigt (siehe Bild 2). Dann folgt die "Dichtheitsprüfung" die aber "nicht in Ordnung". (Bild 3) Dann soll man die KRaftstoffleitung mit einer Klammer verschliessen und den Prüfschritt wiederholen. Ich hatte erstens keine Klammer zur Hand und wüsste 2. nicht wo ich die Leitung verschliessen also zuklemmen sollte. Am Tank oder sonstwo?

Nachdem ich diesen 2. Prüfschritt also ohne das Abklemmen durchgeführt habe, erscheint als Fehlerhinweis entweder Überströmventil Kraftstofffilter (getauscht 02.24) und dann noch Rücklaufventil Kraftstoffpumpe. (Bild 4). Ausserdem noch die Ist-Daten vom MSG die ja ok sind, auch der Hochdruck im Rail.

Der Kraftstofffilter ist jedenfalls von Bosch und neu 02.24. Hat jemand hinsichtlich Kraftstoffsystem etwas mehr Einblick oder Erfahrungen, die mir weiterhelfen? Kann das "langsame" Starten am geringen Druck im Niederdruckkreislauf liegen?

OM642 Kraftstoffdruck niedrig Diagnose
OM642 Kraftstoffdruck niedrig Diagnose 2
OM642 Kraftstoffdruck niedrig Diagnose 3
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48 Antworten

@alxs

Dann wird es die Vorförderpumpe im Tank sein oder der Schlauch im Tank hat einen Riß oder ist abgerutscht.
Hat dein Daimler eine Aussentank- oder Intankpumpe?
Die anderen Teile zu tauschen hättest dir schon mal sparen können.

@alxs

Wie schaut der Startvorgang bei dir aus?
1x Glühen und dann starten?
Wenn du 2 oder 3mal vorglühst, bevor du den Motor startest, dauert es dann
auch noch so lange bis er anspringt oder verkürzt sich Startphase?

Mein GLK 320 hatte bis vor kurzem das selbe Problem. Ich habe, wie auch du einen Vorförderdruck von
knapp unter 3 bar (lt. Diagnose).
Mit 1x Glühen ist er in kaltem Zustand erst nach 3-4 Sekunden angesprungen.
Mit 2x / 3x Glühen, etwas eher. (Darum hatte meine Werkstatt die Vorförderpumpe in Verdacht)

Habe dann von Bosch (1 Jahr alt) auf NKG Glühkerzen gewechselt, und siehe da, seither startet er nach dem ersten Mal.

Zitat:

@Tomylee38 schrieb am 7. Dezember 2024 um 11:27:34 Uhr:



Habe dann von Bosch (1 Jahr alt) auf NKG Glühkerzen gewechselt, und siehe da, seither startet er nach dem ersten Mal.

@Tomylee38

Mit einem Multimeter kann man doch den Widerstandswert messen, ob die Glühkerzen in Ordnung sind.
Zudem auch bestimmt per OBD auslesen.

Grlühkerzen werden geprüft über Stromaufnahme in Ampere. Mit der Widerstandsmessung misst du alles i.O. aber bei der Stromaufnahme siehst du dann welche defekt ist anhand der zu hohen Stromaufnahme!

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@ hwd63

Mir ist schon klar, dass ich den Wert des Widerstands messen kann. Hab ich auch gemacht. Alle Werte im "Soll" Bereich und trotzdem musste ich 2x glühen.
Ich hab in einem anderen Beitrag über den OM642 gelesen, dass sich das Kaltstartverhalten mit NGK Glühstiften verbessert hat.

Und dem war bei mir ebenfalls so !

Darum meine Frage, ob sich das Kaltstartverhalten nach mehrmaligem Vorglühen verändert oder nicht. Irgend was muss ja anders sein an den Glühstiften, sonst hätte es nicht diesen Effekt

Also bei mir war die Widerstandsmessung der Glühkerzen unauffällig, und das Steuergerät ist neu vom Frühling. Dazu habe ich auch keine Fehler. Mehrmals Glühen habe ich bestimmt probiert, kann mich aber grad nicht mehr erinnern, weshalb es vermutlich keine massive Verbesserung brachte.

Nach dem weiter oben beschriebenen Tausch einiger flexibler Kraftstoffleitungen rund um die HDP vermeinte ich in den letzten Tagen jedenfalls ein rascheres Startverhalten zu bemerken. Da ich mittlerweile noch auf Einkaufstour war, habe ich nun auch den Kraftstoffdrucksensor gegen einen neuen und die Kraftstofpumpe gegen eine junge gebrauchte getauscht. Nun warte ich mal ab, ob die Istwerte im STG Kraftstoffpumpe wieder einen Kraftstoffdruck unterhalb von 3 bar anzeigen werden. Weil ich da mehrfach 2,2 oder 2,3 hatte war das ja der Ausgangspunkt für die ganze Operation.

Der vom DAS vorgeschlagene Test auf "innere Dichtheit" funktioniert übrigens s auch mit der anderen Kraftstoffpumpe nicht. DAS schlägt in dem Fall vor, 1.) das Überstromventil im Kraftstoffilter zu prüfen. Aber die aktuellen Filter haben das gar nicht mehr, weil sie nur 2 Anschlüsse haben und den Kraftstoff einfach durchleiten. Früher hatten die Filter mit diesem Ventil mehr Anschlüsse, weil es ja eine Rückleitung haben muss. Somit kann auch sein, dass, es ist die 2.) von DAS angegebene mögliche Ursache, die aktuelle Kraftstoffpiumpe gar kein Rückschlagventil hat. Ich schaue mal, ob ich das an der ausgebauten alten Pumpe irgendwie prüfen kann.

Letztlich zeichnet sich noch ab, dass ich dochmal zu einer neuen Batterie gelangen werde. Weil nachdem das Auto 4 Tage stand, hat die Rückkehr vom Start/Stop grünen Lämpchen gut eine Stunde gebraucht, also eine lange Ladezeit der Batterie. Genauso durch dieses lange Fehlehn von Start/Stop hat sich der nötige Tausch der kleinen Stützbatterie im Kofferraum auch abgezeichnet. Doch die hat noch 13,5 V und die vorn startet den Tag nur mit 12,2 wenn es gut geht.

Hallo , mit meinem Anlasser war es so, daß der auch ziemlich lahm drehte. Und deshalb der Motor nicht gleich genug Schwung bekam, um genug Kompressionsdruck aufzubauen. Das war auch meine aller erste Vermutung , da die Glühkerzen neu sein sollten. Dann könnte es noch das Steuergerät für die Dinger sein, so daß keine richtige Vorglühung stattfinden konnte. Aber das konnte ich ausschließen . Da ich den Wagen so gekauft habe, mit dem lahmen Anlasser , hatte ich natürlich keinen Vergleich bei diesem Wagen . Bin ich einige Zeit gefahren und alles war noch warm , startete er sofort. Hatte aber vorher schon den gleich Typ und dort war der Anlasser immer bedeutend kräftiger. Es konnte also auch ein Wicklungsausfall durch Überhitzunge des Anlassers sein (mein Verdacht, war aber nicht als Fehler hinterlegt) Mein Vorgänger könnte ja mal zulange georgelt haben, da er Probleme mit seinen Glühkerzen katte. Das sollte man ja bei diesem Motor sowie so nicht tun jedenfalls nur mit größeren Pausen ( Gefühl). Also ich habe den Anlasser dann bei ebay gekauft nicht den billigsten aber nur ca 160,00€. Einwandfrei. Bei Dir könnte es auch noch der Kurbelwellensesor sein. Sollte aber als Fehler hinterlegt sein. Kraftstoffproblem schließe ich aus!! Viel Glück
Volker

In welchem Auto ist denn der Motor des TE verbaut und welches Bj?

Im W164 von 2009 kann ich vom gleichen Problem berichten. Auf Rat des Boschdienstes habe ich den schlechtesten Injektor gewechselt, keine Verbesserung. Schlauchschellen an der HD Pumpe nachgekniffen, keine Verbesserung. Neue AGM Batterie, jetzt startet er deutlich besser, höhere Anwurfdrehzahl und dadurch ist der Raildruck schneller erreicht. Vorglühanlage funktioniert, 90A Stromaufnahme inkl 14A Vorförderpumpe.
Wir werden weiter beobachten, 235tkm Laufleistung. Der Wagen hat übrigensns noch keinen Kraftstoffdrucksensor vor der HD Pumpe. Scheinbar gab es hier häufiger Probleme, so dass Daimler ihn mittlerweile verbaut.

Injektorcode 7 stellig
Mengenkorrekturwerte

Der TE hat einen OM642 LS in einem W221 von 2012. Laufleistung 234.000 km. Nachdem aber der Niederdruckkreislauf schon wo möglich renoviert wurde, ist als nächstes eine neue Batterie in Planung, bald oder später.

Nach dem Tausch der Kraftstoffpumpe im Tank sieht es wieder besser aus. Der Kaltstart ist gefühlt deutlich kürzer. Zudem ist der Kraftstoffdruck nun bei 3,5 bar, was mir annehmbar erscheint.

Zudem noch ein Foto von der neuen Kraftstoffleitung, die nun über dem Ladeluftrohr liegt. Die alte ist noch drin, mit grünem Tape verschlossen falls ich sie doch wieder reaktivieren sollte. Übrigens 8mm MB-Kraftstoffleitung gibt es am Tresen beim Freundlichen als Meterware, da muss man gar nicht die teuren Formteile mit Teilenummer kaufen.

@frischfisch Auf dem Foto der Anlasser eines baugleichen Fahrzeugs zerlegt, ich denke "Wicklungsausfall" ist da technisch gar nicht möglich weil es keine "Wicklungen" gibt... und auch nicht bei den vorhandenen Strömen. "Lahmer Anlasser" ist immer nur die Batterie. Klar ist es bei mir das Kraftstfoffsystem, denn mein Ausgangspunkt war der zu niedrige Kraftstoffdruck, da hat der Anlasser natürlich nichts damit zu tun.

OM642 Krafststoffleitungen
OM642 Kraftstoffdruck
OM642 Starter Anlasser zerlegt

Wenn der Anlasser nicht gescheit dreht, dann sind die Kohlen runter oder der Anker verglast (wird dunkel) weil irgendwann mal zu lange gestartet wurde.

Die Kohlenplatte gibts einzeln von BOSCH.

1

Es ging doch um das Orgeln beim Start. Da ist der Anlasser natürlich nicht zu vernachlässigen. Die Kohlen scheint mir plausibler als ne Windung. Aber wenn Du den Fehler gefunden hast Glück wunsch

Zitat:

@alxs schrieb am 13. Dezember 2024 um 20:54:10 Uhr:


Nach dem Tausch der Kraftstoffpumpe im Tank sieht es wieder besser aus. Der Kaltstart ist gefühlt deutlich kürzer. Zudem ist der Kraftstoffdruck nun bei 3,5 bar, was mir annehmbar erscheint.

@alxs

Na also, war doch die ganze Zeit mein reden.
Und jetzt noch eine frische Starterbatterie.
Denn verlass dich nicht auf die Spannungen zw. 12,2 bis 12,6 Volt die du misst.
Habe schon Starterbatterien gehabt die hatten zwar noch 12,6 Volt, aber keine 30 % mehr der vorhandenen Kapazität die angegeben wurde.
Die Spannung ist nur eine vage Aussage über den Zustand der Batterie.

Wenn der Anlasser einen Defekt hätte, würde dieser Motor beim Start/Stop Betrieb an der Ampel doch nicht in ca 1 sek. starten, meine ich. Da ist nämlich alles einwandfrei.

Neue Batterie ist bestellt, denn der Winter ist da!

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