OM 651 Steuerkette

Mercedes E-Klasse W212

DSD hat mich dankenswerter Weise darauf aufmerksam gemacht, dass der OM651 (Vier-Zylinder-Diesel) nur noch über eine Simplexkette verfügt, die mitunter Probleme machen soll.

Ich war bisher davon ausgegangen, dass das nur die 200 CDI betrifft.

Habe daher etwas recherchiert. Da gab es eine KD-Massnahme für Taxen in 2012 und Hinweise darauf, dass die Kette im Rahmen einer Inspektion geprüft und u. U. der Kettenspanner gewechselt werden soll, weil er teilweise nicht ausreichend dimensioniert sei.

Betrifft das alle Fahrzeuge, gab es eine KD-Massnahme, bei welchen Fahrzeugen (Baujahre) wird das gemacht und wie ist der Stand der Dinge?

Wer kann etwas dazu beitragen? Werde morgen auch einmal die Werkstatt befragen und berichten.

Gruß
T.O.

Beste Antwort im Thema

Also ...

... nach einem intensiven Kaffeegespräch mit meinem Werkstattexperten fühle ich mich nun bestens informiert und kann euch folgendes berichten:

Das Steuerkettenproblem betrifft die Taxi-Ausführung. Diese ist in vielen Bereichen auf die besondere Nutzung speziell ausgelegt und verwendet dafür teilweise andere Komponenten. Dazu gehört auch der Kettenspanner, der auf die Beanspruchungen im städtischen Taxenverkehr hin konstruiert war.

Diese gutgemeinte Verstärkung brachte jedoch zunächst nicht den gewünschten Erfolg. Der dort verwendete Spanner hielt die Kette von vorn herein nicht ausreichend unter Druck. Deswegen konnte sich diese im Einzelfall längen und zu Geräuschen und Schäden führen.

Daher kam es zu einem Rückruf, bei welchem die Kette geprüft wurde. War diese bereits gelängt, wurde sie ausgetauscht; war sie noch in Ordnung, wurde nur der Kettenspanner gegen ein verbessertes Teil ausgetauscht.

Da dieser Spanner, wie gesagt, in den "normalen" Modellen so nicht verbaut wurde, gibt es auch ausserhalb der Taxi-Ausführungen oberhalb des "Grundrauschens" keine Probleme und damit keine Rückruf-Notwendigkeit.

Damit ist wohl für unsere Autos Entwarnung gegeben. Jeder, der eine Taxi-Ausführung privat gekauft hat, -das gibt es-, sollte allerdings in die Werkstatt zur Überprüfung.

Ich werde mir trotzdem einen Knoten ins Taschentuch machen, um beim Service B irgendwo bei 150tkm den Auftrag zu erteilen, den Kettenspanner und die Kette vorsorglich zu überprüfen. Das geht offensichtlich im eingebauten Zustand des Motors, auch der Austausch des Spanners.

Der Vorhang zu und keine Fragen offen!

Gruß
T.O.

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Zitat:

Original geschrieben von GFR


Ich sehe das genau so wie H.Lunke und finde es gut, dass er mal generell auf die Objektivität hier im Forum aufmerksam gemacht hat. Auch ich finde die wenigen Beiträge von wenigen Betroffenen zur Steuerkettenproblematik nicht sehr repräsentativ.

Was die Steuerketten angeht, scheint es ja ein grobes Strickmuster zu geben, nach dem die wenigen bisher bekannten Fälle aufgebaut sind: 200 CDI, Taxi, hohe Laufleistung. Und wenn die Infos, die t.o. in Erfahrung bringen konnte, (merci für´s Erkundigen!) stimmen, dann unterstützen sie ja die Vermutungen.

Ansonsten ist es zu unterstützen, dass man auf Objektivität achtet und sich nüchtern anschaut, was man an Fakten vorliegen hat. Bei jedem Huster den Ausbruch einer Massenkrankheit zu vermuten und nach dem Motto "ich hab´s ja schon immer gewusst, das taugt alles nichts" zu argumentieren, hilft nicht. Allerdings sollte man auch nicht die Augen verschließen und Probleme unter den Tisch kehren, gerade, weil der OM651 seit Dienstantritt immer wieder mit Problemen und Serviceaktionen auffällt.

Ich kopier mal das alte Thema rein. Habe da die Info aus der NL geschrieben, die mir dort gegeben wurden.

Schöne Ostern!!!

LEjockel

http://www.motor-talk.de/.../massnahmen-e250-cdi-t4033906.html?...

Hallo
ich muss jetzt hier mal mein Kommentar dazu abgeben,

ich bin Taxiunternehmer in FFM. und Besitzer eines W 212 -200er Bj.5\10 mit einer KM-Leistung im moment von 210000 KM.
Das Kettenproplem reklamiere nun schon seit ca.2 Jahren wobei der Kettenspanner bei mir 2 mal ausgetauscht wurde.Danach war kurze Zeit das Problem behoben-dann wieder vorhanden.
Zum Ablauf der Garantie\Kulanz,Okt.-Nov.12 wurde bei mir die Kette,Nockenwellenrad und Kettenspanner ausgetauscht.

Heute stehe ich vor dem gleichen Problem wieder.
.
Habe meine Zweifel ob der Motor 300 000 KM hält.

Das Fahrzeug ist Daimler Benz Scheckheft gepflegt in der Werks-Niederlassung FFM.-Heerstrasse.

Gruss.......taxdriver

Ps.: Fahrzeug steht seit gestern abend wieder bei Mercedes (Anlasser)

Original geschrieben von tulliusomnibus
DSD hat mich dankenswerter Weise darauf aufmerksam gemacht, dass der OM651 (Vier-Zylinder-Diesel) nur noch über eine Simplexkette verfügt, die mitunter Probleme machen soll.

Ich war bisher davon ausgegangen, dass das nur die 200 CDI betrifft.

Habe daher etwas recherchiert. Da gab es eine KD-Massnahme für Taxen in 2012 und Hinweise darauf, dass die Kette im Rahmen einer Inspektion geprüft und u. U. der Kettenspanner gewechselt werden soll, weil er teilweise nicht ausreichend dimensioniert sei.

Betrifft das alle Fahrzeuge, gab es eine KD-Massnahme, bei welchen Fahrzeugen (Baujahre) wird das gemacht und wie ist der Stand der Dinge?

Wer kann etwas dazu beitragen? Werde morgen auch einmal die Werkstatt befragen und berichten.

Gruß
T.O.

Natürlich alles inoffiziell. Der Kettenspanner hat wohl bei den Taxen nicht genug Zeit den Öldruck nach dem Ausschalten dem Motors am Taxisstand wieder abzubauen. Durch neuerliches Starten (Vorrücken) wird dieser nun wiederum mit Druck belastet. Und dass soll wohl zur "Längung" der Kette führen. Ich hätte die Prüfung an unserem selbst bezahlen müssen, da mein "Nichttaxi" nicht zum Schema gehört. Aber auch ich habe bei 138000 Km Laufleistung immer mal kurze Startintervalle. Bei der kommenden Durchsicht werde ich vorsorglich die Kette prüfen lassen. Dann habe ich zumindest schriftlich, dass alles in Ordnung ist. Oder eben auch nicht.
Hat bei Taxen wohl nichts mit der Laufleistung als solche, sondern den Starts des Motors während dieser Zeit. Habe ich aber nicht schriftlich bekommen. Und Quellen kann ich auch nicht nennen.

LEjockel

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Zitat:

Original geschrieben von lejockel


Hat bei Taxen wohl nichts mit der Laufleistung als solche, sondern den Starts des Motors während dieser Zeit.

Müsste das dann nicht auch bedeuten, dass Fahrzeuge mit Start-Stopp-Automatik dieses Problem früher bekommen?

Habe ich auch gefragt. Soll wohl einen geänderten Kettenspanner geben, der den Öldruck schneller wieder abbaut. Wenn man hier aber ließt, scheint es keine zufriedenstellende Lösung zu sein. Sonst müssten die Taxler nicht immer wieder in die Werkstatt. Oder bei Start-Stopp sind gänzlich andere Bauteile verbaut. Hier könnten uns nur einige Insider weiterhelfen, werden es aber wegen der Nachvollziehbarkeit des Informationsflusses aus Eigenschutz nicht tun. Wäre für Mercedes ein Fass ohne Boden.

LEjockel

Nun , da der Steuertrieb bei Taxen und Nicht - Taxen und bei allen Varianten des OM 651 gleich ist , gibt es doch offensichtlich eine Ungleichbehandlung der Kunden durch Daimler , die als Taxifahrer eine gesonderte Inspektion , ggf . mit Austausch von Kette , Kettenspanner , Gleitschienen und Zahnrädern als Kundendienstmaßnahme bekommen und den " Normalos" , bei denen das offensichtlich nicht für nötig gehalten wird . Als Fahrer eines solchen Motors , vor allem mit höherem Anteil an Kurzstrecken , würde ich mir da schon meine Gedanken machen . Ich wäre als Betroffener dankbar , wenn ich auf Schwächen meines Motors hingewiesen werde und so evtl. durch geeignete Maßnahmen noch Schlimmeres verhüten könnte ,hier ist aber scheinbar das Verhaltensmodell der 3 Affen beliebt , ergänzt durch das bekannte Muster ,
, lieber auf den Überbringer als auf den Verursacher der Schreckensnachricht einzuschlagen .

Ein ähnliches Verhalten bei Daimler ist übrigens nicht neu : Der 210er hat z. B. eine typische Schwachstelle , nämlich die
vorderen Federaufnahmen . Dort kommt es unter dem UBS und der Dichtmasse oft zu Korrosion , im Extremfall
reissen die Federaufnahmen ab . In unserem Forum ist es Bestandteil der Kaufempfehlungen zur Baureihe , auf diese Schwachstellen besonders zu achten . Ich habe meine FA mit Trockeneis abstrahlen lassen und sie anschließend mit
MS - Fett konserviert , da keine Korrosion vorhanden war .
Bei dieser Konstellation hatte Daimler vor Jahren in Österreich als kostenlose KDM die Federaufnahmen bei allen Fahrzeugen erneuert - in D liess man es dagegen einfach darauf ankommen . Gerechterweise muss man auch sagen , daß Daimler Schäden an den Federaufnahmen und am Vorderachsträger immer sehr kulant , auch bei alten Autos, geregelt hat .

Zitat:

Original geschrieben von lejockel


Habe ich auch gefragt. Soll wohl einen geänderten Kettenspanner geben, der den Öldruck schneller wieder abbaut. Wenn man hier aber ließt, scheint es keine zufriedenstellende Lösung zu sein. Sonst müssten die Taxler nicht immer wieder in die Werkstatt. Oder bei Start-Stopp sind gänzlich andere Bauteile verbaut. Hier könnten uns nur einige Insider weiterhelfen, werden es aber wegen der Nachvollziehbarkeit des Informationsflusses aus Eigenschutz nicht tun. Wäre für Mercedes ein Fass ohne Boden.

LEjockel

Danke für die Informationen, leJockel.

Ich geh der Sache nochmal nach durch weitere Befragungen anderer Werkstattmenschen. Immerhin haben wir hier jetzt folgenden möglichen vorläufigen Sachstand herausgearbeitet.

Taxen als Fahrzeuge im extremen Kurzstreckenbetrieb haben durch den Kettenspanner verursachte Steuerkettenprobleme.

Der zunächst verbaute Kettenspanner war augenscheinlich in Bezug auf die besondere Nutzungsweise fehlerhaft ausgelegt, wird aber nach Aussage eines Forenmitglieds immer noch weiter verbaut, auch bei Reparaturen(?).

Das Teil hat nach den Berichten für den "Viel-Start-Betrieb" entweder einen
-zu niedrigen
oder
-zu hohen
Anpressdruck, welche beide zu einer Kettenlängung führen können.

Ersteres durch "schlabberige" Kette wegen zu geringen Anpressdrucks,
letzteres wegen zu starkem Anpressdruck infolge einer Drucküberhöhung des Spanners selbst bei Neustarts in rascher Reihenfolge hintereinander.

Wegen ihres besonderen Fahrprofils sind dabei vornehmlich Taxen betroffen; hier wird unbestritten zurückgerufen und getauscht (Was? Alter Kettenspanner gegen baugleiches Neuteil - kann ich mir nicht vorstellen).

Augenscheinlich sind die Massnahmen nicht in jedem Fall von Erfolg gekrönt, da einige Nutzer von neuerlichen Problemen nach dem Tausch berichten. Vermutet wird im Einzelfall ein jetzt zu hoher Anpressdruck des neu verbauten Spanners.

Mit der Information kann ich als Privatfahrer gut leben, denn ich nutze meinen bestens funktionierenden uralten Wagen (2009) ohne SSA nur für Langstrecken. Wenn er einmal ausgeschaltet ist, sollte die Spanner-Hydraulik ausreichend Zeit haben, das Öl ablaufen zu lassen.
Ich veranlasse aber eine Prüfung der Bauteile bei 150tkm - rein vorsorglich.

Wer sich dafür interessiert, ob sein mit der SSA ausgerüsteter Wagen da ähnliche Probleme wie die Taxen bekommen könnte, kann beim Hersteller nachfragen. Nach dem Bericht der AB aus 2012 hat der Hersteller zu der Kettenfrage vorsorglich den Kulanzzeitraum erweitert. Danach würde auch ein verbessertes Bauteil eingebaut:
http://....mercedes-benz-passion.com/.../

Es wäre ausserordentlich hilfreich, zu wissen, wie weit das geht, für welche Wagen und vor allen Dingen für welche Fahrprofile das gilt, desweiteren, ob es Sinn machte, ein älteres "Nicht-Taxi" prophylaktisch nachzurüsten und wie die technische Behebung der -möglicherweise gar nicht so eintretenden- "Probleme" überhaupt gehandhabt wird.

Vielleicht hilft der Hersteller hier mit ein paar klärenden Worten weiter.

Gruß
T.O.

Mal wieder eine peinliche Sache für Mercedes! Und mal wieder wird zu wenig getan, bis die Presse den Motor wieder zerfleischt!!!

Würde mich mal interessieren, ob jemand die Eier hat Mercedes zu verklagen. Scheint ja nicht schwer belegbar zu sein, dass der Motor schon bei Gefahrenübergang mangelhaft war.

Anstatt diesen alten Thread wieder nach oben zu schieben würde ich empfehlen hier aktuell mit zu diskutieren. Dort ist im Übrigen zu erfahren dass der Hersteller offenbar reagiert hat. 😉

Hallo zusammen,

ich habe die Möglichkeit einen E220 CDI, W212, 170 ps, Bj. 2012 mit 182.000 km zu kaufen.
Wie ich bisher lesen konnte, scheint die Steuerkette ja das größte Risiko bei diesem Motor zu sein.
Inwieweit kann man diesen Motor trotzdem empfehlen? Würdet ihr empfehlen, die Steuerkette vorsorglich wechseln zu lassen, oder reicht das Nachmessen der Kettenspannung aus?

Würdet ihr solch ein Auto, jetzt mal unabhängig von der Ausstattung und der Steuerkette, bei dieser Laufleistung empfehlen?

Gruß

Tobias

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Fragen zum E220 CDI W212 - Steuerkette' überführt.]

Hallo, ich habe genau deinen beschrieben Wagen mit 225000km. Bisher keine Probleme. Habe mich auch mit dem Thema Steuerkette beschäftigt, die Meinungen gehen da etwas auseinander. Ich persönlich kenne einige die haben auf dem Motor um die 400000km drauf und nix an der Steuerkette gemacht, von daher lass ich mich da nicht verrückt machen und fahre einfach. Um wenn es mal ein Problem geben sollte kündigt sich das an und man kann handeln. Ansonsten finde ich das ein super Auto, macht viel Freude jedes mal wenn ich einsteigen.

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Fragen zum E220 CDI W212 - Steuerkette' überführt.]

Danke für deine Rückmeldung.

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Fragen zum E220 CDI W212 - Steuerkette' überführt.]

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