Ölwechsel nach 2000km

Opel Astra J

Wie ich bereits an anderer Stelle geschrieben habe werde ich nach 2000 km einen Ölwechsel machen lassen. Mein FOH hat mir dafür einen Nachlass von 30€ angeboten und mir dazu geraten (keine Pflicht).

Deshalb wollte ich mal nachfragen ob ihr den Ölwechsel ebenfalls gemacht habt nach der Einfahrphase bzw ob ihr vorhabt einen zu machen?

Beste Antwort im Thema

Du hast es erkannt. Ich bin der absolute Motorenprüf- und Testprofi. Schon immer gewesen und täglich mehr 😁

Ich krieche mehrmals monatlich bei diversen Autozulieferern rum, oder bei den OEMs selbst. Häufig bei A und B, ab und zu mal bei F, M und O, weniger bei P und V.

Die Jungs aus der Motorenentwicklung sagen aber überall das gleiche, was ich an verschiedenen Stellen auch schon mehrfach geschieben habe. Das fehleranfälligste Teil bei einem neuen Motor sind die Kolbenringe. Die haben eine "Überpassung", die sich erst einlaufen muss. Das ist irgendwo nach 1500 bis 3500 km passiert. Wird der Motor in dieser Zeit zu sehr "getreten" überhitzen sich die Kolbenringe. Das kann dazu führen, dass sie ausglühen, spröde werden und ausbrechen. Resultat ist wenigstens hoher Ölverbrauch.
Dagegen hilft die bewährte Methode, dass Auto in dieser Zeit mit wechselnden Geschwindigkeiten und unterschiedlichen Drehzahlen zu bewegen. Keine Drehzahlorgien, keine langanhaltende Vollgasfahrt, aber auch keine untertourige Rumnuckelei knapp über Leerlaufdrehzahl.

Zur Unterstützung erfolgt die Erstbefüllung des Motors mit einem Leichtlauföl, dass in seiner Schmierwirkung und Haltbarkeit einem spezifikationsgemäßen Longlife Öl entspricht und auch damit gemischt werden kann. Es hat jedoch ein geändertes Fließverhalten, um Abrieb schneller in den Filter zu befördern. Bei Dieselfahrzeugen mit DPF hat es noch zusätzliche "low ash" Eigenschaften. Die früheren Einfahröle waren hingegen nicht für einen dauerhaften Betrieb im Motor geeignet und mussten nach wenigen tausend Kilometern aus dem Motor, weil sie an Schmierfähigkeit verloren.
Oft kann man das Öl der Erstbefüllung sogar an seiner Farbe und Konsistenz erkennen. Opel/FIAT verwendeten 2004 z.B. einmal ein glasklares Öl in den 1.9 CDTI Motoren, welches mir selbst den Schweiß auf die Stirn trieb, weil es am Peilstab fast nicht zu erkennen war. Auf den ersten Blick erschien der Motor trocken 😉.
Dieses Erlebnis brachte mich beim nächsten Aufenthalt in Aspern dazu nachzuforschen, was denn bei denen reingefüllt wird. Auch die Damen und Herren im Werk 1.4 bei B aus M machen es nicht anders.
Da dieses Öl ein wenig teurer ist, als die 90 Cent, die der gemeine Opel Händler für den Liter Dexos 2 im Einkauf zahlt, kamen schlaue Strategen im Einkauf auf die Idee, dass eine Minderbefüllung bis zur Mitte zwischen Max. und Min. ja eine gewaltige Einsparung bringt. Technisch war dagegen nichts zu sagen und so laufen bei allen Herstellern die Autos minderbefüllt vom Band.

Zurück zur Frage, wann man das Öl das erste Mal wechseln soll.
Zu früh ist für den Motor genauso gut oder schlecht, wie zu spät. Vor dem Ende der Einlaufphase der Kolbenringe sollte es nicht gewechselt werden. Da man die aber nicht genau bestimmen kann, sind 2000 km auf jeden Fall etwas sehr früh. Vor 5000 km tut man dem Motor nicht unbedingt etwas Gutes. Danach bringt es keinerlei messbare Vor-oder Nachteile.
Es bis zum ersten planmäßigen Ölwechsel im Motor zu lassen bringt hingegen den Vorteil einen eventuellen Ölverbrauch frühzeitig zu erkennen.
Hat der Motor neben ausreichend Öl auch immer ausreichend Kühlmittel mit Frostschutz, hat er gute Aussicht auf ein langes Leben 😉

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Es gibt bei OPEL keine Einfahrvorschrift aber es wird wohl niemand sein neues Auto gleich quälen. Auch ein Auto muss erst einmal laufen lernen. 😁

Genauso verhält es sich mit dem Ölwechsel. Sicherlich werde ich das Öl nicht nach 2000 Km wegwerfen. Allerdings auch nicht bis zum Limit fahren. Ich denke, wenn ich es bei 10000 wechsel, liege ich ganz gut.

Ein Motor hat üblicherweise während der ersten paar tausend Kilometer Einfahrphase einen leicht erhöhten Verschleiss/Abrieb. Verbesserte Produktionstoleranzen und Materialien, neue und bessere Öle sollten den frühen ersten Ölwechsel aber unnötig machen.

Ich finde es wichtiger, dass man den Motor in seiner Einfahrzeit auch mal "laufen" lässt. Dies gilt besonders für Kurzstreckenfahrer, welche die Maschine im Normalfall kaum auf Betriebstemperatur bekommen und dann wieder abstellen. Hier ist dann der Abrieb/Verschleiss auch überproportional hoch.
Da schadet der ein oder andere zusätzliche Ölwechsel auf keinen Fall.

Zitat:

Original geschrieben von netvoyager


Schlimm das auch Autohändler solche Märchen erzählen, aber nicht umsonst haben sie den vorletzten Platz bei den vertrauenswürdigsten Berufen inne <IMG alt=😉 src="http://static.motor-talk.de/images/smilies/wink.gif">

Der Opel-Händler meines Schwiegervaters verkauft auch voller Überzeugung "Reifengas", weil es angeblich "den Verbrauch senkt, die Abrollgeräusche reduziert und den verschleiß mindert". Mein Schwiegervater glaubt den Nonsens und zahlt munter seine Euros für's "Reifengas".

Wenn ein Händler mir so einen Schwachsinn erzählt, weiß ich wenigstens sofort, dass er möglichst viel Kohle machen will und wenig Sachverstand hat.

Zitat:

Original geschrieben von Maxjonimus



Zitat:

Original geschrieben von netvoyager


Schlimm das auch Autohändler solche Märchen erzählen, aber nicht umsonst haben sie den vorletzten Platz bei den vertrauenswürdigsten Berufen inne <IMG alt=😉 src="http://static.motor-talk.de/images/smilies/wink.gif">
Der Opel-Händler meines Schwiegervaters verkauft auch voller Überzeugung "Reifengas", weil es angeblich "den Verbrauch senkt, die Abrollgeräusche reduziert und den verschleiß mindert". Mein Schwiegervater glaubt den Nonsens und zahlt munter seine Euros für's "Reifengas".

Wenn ein Händler mir so einen Schwachsinn erzählt, weiß ich wenigstens sofort, dass er möglichst viel Kohle machen will und wenig Sachverstand hat.

Wenn ich das mit dem Gas höre, krieg ich die Krise^^

Hab das in meiner (Ford)-Werkstatt auch schon erlebt. Ein Kunde wollte Gas, hat auch bezahlt. Als er weg war, wurde ihm einfach "normale" Luft in den Reifen gefüllt.

Wobei dieses Gas ja nichts anderes als Stickstoff ist. Unsere Atemluft besteht ja zu 80% aus nix anderem....

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Wir wollen doch alle in Ruhe über dieses Thema sprechen, oder uns austauschen.
Stellt Euch mal vor, wenn wir alle einer Meinung sind, dann brauchen wir das Forum nicht, da es ja keine Meinungsverschiedenheiten gibt und wir würden jeden Morgen um 8:00 Uhr frühstücken.
Ich bin froh, dass es nicht so ist und wir diskutieren können, über die verschiedensten Themen.

Sicher war es immer eine verbreitete Meinung, nach einer Einlaufphase des Motors auch das Oel zu wechseln um eventuellen Abrib von den Kolben, den Kolbenringen, sowie den Lagerungen der Kurbelwelle aus der Oelwanne zu bekommen.

In der jetzigen Zeit werden Motoren, in MOTORENWERKEN wo sie gebaut werden, nicht in Rüsselsheim einer gesonderten Qualitätskontrolle unterzogen.
Dies beinhaltet einen 15 min. Probelauf auf einem Prüfstand, in niedrigen, gleichmäßigen, wie auch hohen Drehzahlen.

Es kann sich also jeder gewiss sein der ein neues Auto kauft, egal von welchem Hersteller, dieser Motor nicht mehr neu ist in dem Sinn, er hat noch keine Kurbelwellenumdreung gemacht.

Wer seinem neuen Auto trotzdem noch diesen Luxus gönnt, einen gesonderten Oelwechsel, soll es machen.

Zitat:

Original geschrieben von Astralenker


In der jetzigen Zeit werden Motoren, in MOTORENWERKEN wo sie gebaut werden, nicht in Rüsselsheim einer gesonderten Qualitätskontrolle unterzogen.
Dies beinhaltet einen 15 min. Probelauf auf einem Prüfstand, in niedrigen, gleichmäßigen, wie auch hohen Drehzahlen.

Das hält sich hartnäckig, stimmt aber einfach nicht! (Könnte man fast schon "Beratungsresistenz" nennen.)

Weisst du wieviele Motoren in so einem Motorenwerk gebaut werden und wieviele Heißlaufprüfstände dieses Motorenwerk bräuchte, um alle diese Motoren 15 Minuten laufen zu lassen?

Ich darf mal die Homepage von GM Europe Powertrain Austria (Opel Austria Powertrain) zitieren. Die können 607.000 Motoren im Jahr oder 2.664 Stück am Tag bauen.

Zitat:

Neue Standards bei Qualitätsprüfung - möglichst kalt und umweltschonend

Wien-Aspern investierte 30 Millionen Euro in die neue TWINPORT-Fertigung - 20 Prozent davon in vier automatische Endfunktionsteststände.
Qualitätstests sind rund zehn Prozent der Montageoperationszeit gewidmet. In vier Drehzahlstufen werden rund 500 Merkmale überprüft. Jeder Motor wird innerhalb von 84 Sekunden zu 100 Prozent auf seine mechanische und elektrische Leistungen untersucht.

Neu: Körperschallanalysen. Kalttests mit Elektromotor überwiegen. Nur mehr jeder hundertste Motor wird "heiß" gestartet, die Umwelt deutlich entlastet.

So sehe ich es auch, man sollte keinen Elefanten draus machen.
Wer das Oel wechseln will der soll es wechseln.

Reine Geldmacherei !

Bei der 1. Serie des Astra H wurde ein Ölwechsel nach 30000km oder nach 2 Jahren im Bordcomputer hinterlegt. Genau so hab ich es auch (Rücksprache mit meinem FOH) gemacht.
.....und er läuft heute noch bestens.

Zitat:

Original geschrieben von Astralenker


So sehe ich es auch, man sollte keinen Elefanten draus machen.
Wer das Oel wechseln will der soll es wechseln.

So sehe ich das auch, damit könnte man den Thread eigentlich schließen 😉

Bin auch dafür das die Admins diesen Thread rausnehmen können, bleibt Platz für was NEUES.

Zitat:

Original geschrieben von Astralenker


Bin auch dafür das die Admins diesen Thread rausnehmen können, bleibt Platz für was NEUES.

Wenn keiner mehr antwortet, dann verschwindet der Thread von ganz alleine von der ersten Seite. 😉

Zitat:

Original geschrieben von Astralenker


Bin auch dafür das die Admins diesen Thread rausnehmen können, bleibt Platz für was NEUES.

Es ist ja sehr auffällig, wie nachdrücklich du daran interessiert bist, dass deine kühnen Thesen möglichst schnell von der Bildfläche verschwinden 😁

Danke für die Antworten.

Der Ölwechsel kostet ca 90 Euro. Dabei wird auch der Filter gewechselt.

Ich habe zum Thema "Einfahren" und "früher erster Ölwechsel" fast einen Tag lang recherchiert und versucht mir ein eigenes Bild zu machen. Hier nur das Ergebnis, ohne die technischen Hintergründe näher zu erläutern.

Den Motor die ersten 1000 km mit häufigen Lastwechseln und wechselnden Drehzahlen an sein zukünftiges "Leben" gewöhnen. Dabei mit max. 2/3 der möglichen Drehzahl belasten. Autobahnfahrten mit längerer konstanter Geschwindigkeit meiden. Ein Überlandausflug mit Kurven und Hügeln ist dazu am geeignetsten.

Der frühe erste Ölwechsel macht durchaus noch Sinn! Der Grund ist der anfangs höhere Abbau der Öladditive, welche in einem fabrikneuen Motor während der Einfahrphase viel stärker gefordert werden. Auch wenn das Öl nach 5000km farblich keinen Unterschied zeigt, können die beigesetzten Hilfsstoffe schon ziemlich aufgebraucht sein und das Öl merklich an Qualität verloren haben. Stadtverkehr und Kurzsteckenfahrten wo der Motor kaum auf Temperatur kommt, unterstützen diesen Vorgang zusätzlich!

Auch wenn das Einfahren und früher erster Ölwechsel dank verbesserter Produktion und eingesetzten Materialien an Stellenwert verloren hat, würde ich es trotzdem nicht gänzlich vom Tisch weisen. Die ganzen beweglichen Teile im Motor müssen sich erst aufeinander einspielen und dieser Vorgang findet nach wie vor auf den ersten Kilometern statt...

Zitat:

Original geschrieben von Exordium


Ich habe zum Thema "Einfahren" und "früher erster Ölwechsel" fast einen Tag lang recherchiert und versucht mir ein eigenes Bild zu machen. Hier nur das Ergebnis, ohne die technischen Hintergründe näher zu erläutern.

Den Motor die ersten 1000 km mit häufigen Lastwechseln und wechselnden Drehzahlen an sein zukünftiges "Leben" gewöhnen. Dabei mit max. 2/3 der möglichen Drehzahl belasten. Autobahnfahrten mit längerer konstanter Geschwindigkeit meiden. Ein Überlandausflug mit Kurven und Hügeln ist dazu am geeignetsten.

Der frühe erste Ölwechsel macht durchaus noch Sinn! Der Grund ist der anfangs höhere Abbau der Öladditive, welche in einem fabrikneuen Motor während der Einfahrphase viel stärker gefordert werden. Auch wenn das Öl nach 5000km farblich keinen Unterschied zeigt, können die beigesetzten Hilfsstoffe schon ziemlich aufgebraucht sein und das Öl merklich an Qualität verloren haben. Stadtverkehr und Kurzsteckenfahrten wo der Motor kaum auf Temperatur kommt, unterstützen diesen Vorgang zusätzlich!

Auch wenn das Einfahren und früher erster Ölwechsel dank verbesserter Produktion und eingesetzten Materialien an Stellenwert verloren hat, würde ich es trotzdem nicht gänzlich vom Tisch weisen. Die ganzen beweglichen Teile im Motor müssen sich erst aufeinander einspielen und dieser Vorgang findet nach wie vor auf den ersten Kilometern statt...

... moin,

dann dürfte ich meinen automatik die ersten 1000km
nur im manuellen modus fahren.
und das kann es ja wohl auch nicht sein!

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