Ölwechsel beim Automatikgetriebe
Hallo zusammen,
ein Kollege und ich möchten gerne an seinem Wagen (C220 CDI von 2004) einen Wechsel des Getriebeöls beim Automatikgetriebe (5-Gang-Getriebe) vornehmen, da die Wannenichtung an einer Stelle undicht wurde. Der Kollege möchte nicht das Öl im Drehmomentwandler wechseln, sondern nur das "Nötigste".
Ich habe dazu ein Wechsel-Kit von "febi" besorgt (Nr. 171748) und einen Peilstab.
Link zum Kit
Ich habe diese Art Wechsel schon bei dem einen oder anderen Getriebe vorher gemacht, allerdings noch nie bei Mercedes. Allerdings gehe ich die folgenden Schritte durch:
- Wagen auf die Bühne, Getriebeöl ablassen, Wanne abschrauben
- Wanne und Magneten reinigen, Ablassschraube mit neuem Dichtring versehen
- Wanne mit neuer Dichtung versehen, ansetzen und leicht anschrauben
- Schrauben der Wanne mit 10 Nm über Kreuz von der Mitte aus festziehen
- Stecker wechseln und neue 7er Sechskantschraube mit 2,5 Nm festziehen, Stecker einstecken
- Öl bis zur oberen Markierung des Peilstabes bei "25 Grad" einfüllen
- Getriebe in Stellung "P", Motor starten und jede Stufe in etwa 20 Sekunden geschaltet lassen
So, zu diesem Punkt ist alles wieder so verschraubt und das Öl eingefüllt. Nehmen wir an, dass das Getriebe auf unter 30 Grad Temperatur ist und das neue Öl ja sowieso.
Meine Frage:
- Wird der Ölstand nach dem Befüllen korrekt gemessen, wenn der Motor an, oder aus ist?
- Soll der Motor bzw. das Getriebeöl unbedingt danach auf 80 Grad heißgefahren und nochmal gemessen werden?
- Muss ich noch auf weitere/besondere Dinge achten?
Viele Grüße und lieben Dank für eure Beiträge.
13 Antworten
Hallo, der eigens zu besorgende Messstab hat zwei Markierungen, eine für 20 Grad und eine für 80 Grad warmes Automatiköl. Der Ölstand wird bei laufendem Motor gemessen.
Viele Grüße,
Bernhard
Hallo DaimlerBenz,
vielen Dank, dann weiß ich Bescheid.
Genügt es denn, wenn ich den gemessenen Stand (kalter Zustand) so belasse, oder muss wirklich heißgefahren und nochmal gemessen werden? Ist meine übrige Beschreibung des Vorgehens so ok?
Viele Grüße.
Wenn du die Wanne abschraubst kriegst du villeicht 3Liter Öl raus , bleiben dir 4Liter übrig
Ich hatte mir einen Adapterschlauch gebaut… Stuzen am alten Filter absägen, passenden Schlauch darauf suchen und drauf stecken an das Getriebe und auf den neuen Ölkannister
Filter raus nehmen den Schlauch draufstecken und bei laufendem Motor Gänge kurz durchschalten lassen von einer zweiten Person.
Du brauchst dann noch eine große Auffangwanne um das Öl aufzufangen
So hättest du dann das Getriebe auch gespült und das Öl aus dem Wandler auch ausgetauscht
Such mal in meinen Beiträgen , da ist dann auch ein Foto .
Hallo harry-193,
vielen Dank für den Tipp!
Ja, es bleibt noch der eine oder andere Liter im Wandler, aber es ist leider nicht mein Fahrzeug und der Besitzer möchte - ich denke aus Kostengründen - keine Spülung haben 🙄.
P.s.: Falls was an meiner Beschreibung generell nicht richtig sein sollte, oder zu ergänzen, bitte direkt schreiben 🙂.
Viele Grüße
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Hier sind einige Dinge nicht korrekt.
Wirf mal einen Blick in meinen Beitrag zum 722.6:
https://www.motor-talk.de/.../...-gang-automatikgetriebe-t7083278.html
Dort gibt es auch Anleitungen zwecks NM. 😉
Das von dir bestellte Set kannst du direkt wieder umschicken.
In die 722.6 gehört Fuchs Titan ATF 4134.
Den Ölfilter so wie die Ölwannendichtung von Febi kann ich NICHT mehr empfehlen. Der Filter hält seit der letzten Produktion nicht mehr, aufgrund eingesparter Haltenasen. Die Qualität der Dichtung kannst du auch in die Tonne treten.
Bestell stattdessen den Magneten, Filter und die Dichtung bei Mercedes. Das kostet nur einen Bruchteil mehr.
Und du füllst das Öl auch nicht bis zum Max der 25 Grad Markierung ein. Stattdessen füllst du 3 Liter ein, startest den Motor, schaltest mehrfach durch und bringst das Getriebe auf der Bühne auf 80 Grad. Dann misst du erneut. Der Vorgang mit dem durchschalten (und Gas geben) wiederholt sich nach jeder Füllstand Korrektur.
Meiner Erfahrung nach, kommen ca. 4L Getriebeöl beim Filterwechsel raus.
Hallo phoenix217,
danke für deine Antwort.
Allerdings verstehe ich nicht, was an "Fuchs" besser sein soll, als an "febi", da beide Herstelle Markenprodukte vertreiben und die Öle beide die Freigabe "MB 236.14" besitzen....ok, die Dichtung kann halt so eine Sache sein.
Das Getriebe kann ich auf der Bühne leider nicht auf 80 Grad bringen, da es sich um eine Hobby-Werkstatt handelt und diese keine Absaug-Schläuche für Abgase besitzt. Daher muss eine Probefahrt herhalten, denke ich.
Was die fehlenden Haltenasen betrifft, so habe ich mir vorher auch Filet von "MEYLE" und "VAICO" angesehen, die häufig verwendet werden und identisch aussehen......daher gehe ich davon aus, dass "febi" nicht all zu falsch sein dürfte 😉. Mercedes stellt ja auch keine Teile her, sondern versieht sie nur mit einem Label, also dem Stern. Habe ich bei Zündkerzen, Luftfiltern, etc. immer so gesehen.
Was das Befüllen des Getriebes betrifft, so sagen so gut wie alle Hersteller, dass erst einmal 5 Liter ins Getriebe gefüllt werden sollen. Danach alle Gangstufen mehrfach durchschalten und das für mehrere Sekunden. Danach eine Probefahrt.
Viele Grüße
Wenn du dich, so wie ich, auf die 722.6 spezialisiert hättest, würdest du meinen Empfehlungen folgen. Über 50 erfolgreiche Ölwechsel und 6 Überholungen zzgl. etlicher EHS Reinigungen.
Und nein, Febi Öle haben keine Freigabe nach 236.14. Lediglich eine Empfehlung.
Und wenn du korrekt schauen würdest, stellst du fest, dass die Haltenasen des Filters unterschiedlich sind. Dadurch fällt der Filter in die Ölwanne und somit ist keine korrekte Filtration gewährleistet.
Mercedes lässt übrigens nach ihren Vorhaben produzieren. Die Teile sind immer besser. 😉
Aber ich wünsche dir ganz viel Erfolg! Besonders beim blinden einfüllen von 5 Litern. 🙂
Hallo phoenix217,
bei dem von mir gekauften febi-Kit steht die Freigabe "MB 236.14" direkt auf den Flaschen 🙂. Daher merkte ich es an.
Beim Befüllen des Getriebes gibt es leider unterschiedliche Meinungen. Die meisten Hersteller Schreiben "5 Liter", andere wiederum "kippen Sie so viel rein, wie rauskam" und dann wieder "nehmen Sie die 20-Grad-Markierung des gekauften Peilstabs und füllen Sie bis MAX". Also einfach 3 Liter reinkippen und dann ist es erst einmal ok bzw. dann wird heißgefahren?
Ich hole mir ja lediglich Infos ein und möchte keineswegs Möchtegern klugen Antworten schreiben, sondern lediglich diskutieren 🙂.
Viele Grüße.
Fülle erstmal soviel rein wie du rauslässt, nach dem peilen kannst du immer noch etwas nachfüllen
Es gibt KEINE Freigabe von Mercedes, sondern nur von Febi die Empfehlung. Die ist im Grunde erstmal nix wert.
Wie sinnvoll es ist mehr als die Hälfte vom Öl im Getriebe zu lassen (Wandler) und einfach neues Öl draufzukippen ist zwar bisschen fragwürdig aber jedem das seine. Klar, aus Kostenpunkten die bessere Wahl, aber die langlebigere definitiv nicht. Man tauscht ja auch nicht die hälfte des Motoröls beim Ölwechsel.
Mercedes hat den normalen Wechsel vor ein paar Jahren für 150€ bei mir gemacht. Für eine Spülung vom 5-Gang Getriebe am 202 CDI habe ich letztes Jahr Oktober 380€ bezahlt (und der hatte die Erstfüllung, die haben da richtig Öl durchgejagt).
Wenn ich mir das hier so durchlese, bin ich mir nicht sicher, ob sich der Aufwand für die paar gesparten Kröten lohnt.
Zitat:
@RubyDaCherry schrieb am 4. August 2022 um 18:58:31 Uhr:
Wie sinnvoll es ist mehr als die Hälfte vom Öl im Getriebe zu lassen (Wandler) und einfach neues Öl draufzukippen ist zwar bisschen fragwürdig aber jedem das seine. Klar, aus Kostenpunkten die bessere Wahl, aber die langlebigere definitiv nicht. Man tauscht ja auch nicht die hälfte des Motoröls beim Ölwechsel.
Immerhin sieht man dem auslaufenden Öl dann schonmal an, ob es noch schön rot, oder reichlich verschlissen ist. Im zweiten Fall würde ich einfach nochmal ablassen und erneut auffüllen, dann ist doch schon eine Menge gewechselt/verdünnt. Wenn man den halben Wechsel regelmäßig macht, sollte es auch keine Probleme geben, ursprünglich war das ja mal eine „Lifetime“-Befüllung, wenn ich es richtig weiß, kamen die Wechselintervalle erst später dazu.