Ölfalle
Hallo,
aus gegebenem Anlass (Beitrag "Ich ahne schreckliches..."😉 hätte ich gern mal ein paar Fragen.
Und eine Meinung/Erklärung von T5-Martin, der ja scheinbar der Meinung ist, daß manchmal auch was anderes kaputt sein kann als immer die Ölfalle, die hätte ich auch gern.
Da das aber bestimmt nicht nur mich interessiert, frage ich es nicht per PM, sondern hier.
Um erst Mal ordentlich weit auszuholen: Das Wort Ölfalle kannte ich bislang nicht. Natürlich kenne ich diese Dinger. Je nach Autohersteller heißen die entweder Entlüfter, Ölabscheider oder manchmal auch "Ventil". Wenn sie Ventil heißen, sind sie natürlich auch ein Ventil, also ein aktives Bauteil. In den meisten älteren Autos sind sie aber passiv, d.h. es ist im Prinzip nur ein Labyrinth, in dem sich Öltropfen sammeln un in die Wanne zurück fliessen sollen.
Ein richtiges Ventil kenne ich z.B. vom BMW /5 E39 Benziner. Wenn das kaputt geht, zieht der Motor endlos Nebenluft und läuft viel zu mager.
Die sagenumwobene Ölfalle scheint mir aber nach den Ergebnissen von google Bildersuche kein allzu hochtechnisiertes Gerät zu sein. Also nix Ventilfunktion. Liege ich richtig?
Was passieren kann wenn die Kurbelgehäuseentlüftung "dicht" ist weiß ich, das ist bei allen Autos gleich: Es gibt Überdruck, und da der raus will, drückt es halt irgendwas raus. Meist Simmerringe. Wenn der Überdruck genau so hoch (oder höher) wie der Motoröldruck ist, bricht der Öldruck zusammen.
Das ist normalerweise nur kurz der Fall, weil der Fahrer hoffentlich die Ölwarnlampe sieht, oder den Rauch vom ausgetretenen Öl, oder die Ölspur im Rückspiegel etc. Erlebt habe ich das häufiger im Winter, wenn Kondenswasser im Ölabscheider gefriert.
Bei Dieseln (z.B. auch beim V70 TDI) sitzen die Dinger öfter oben auf dem Ventildeckel, und haben eine Ventilfunktion. Bei Defekt kann das schlimmstenfalls zum "Durchgehen" der Motoren führen, weil sie ihr eigenes Öl ansaugen. Das wäre dann ein kapitaler Motorschaden, wenn der Fahrer den Motor nicht abgewürgt bekommt.
Für mich war/ist es daher normal, die Dinger gelegentlich zu reinigen, zumindest aber wenn der Zylinderkopf sowieso runter ist. Die Ventile vom Diesel prüfe ich durch reinpusten, so ähnlich wie man z.B. ein Popoff-Ventil etc prüft.
Auf die Idee so ein Teil neu zu kaufen bin ich aber noch nicht gekommen.
Dass die Dinger relativ schwierig zu reinigen sind (auch nach der x-ten Dose Bremsenreiniger noch nicht schmodderfrei) ist klar. Ich bin dazu über gegangen, die Teile im SB-Waschpark mit Ölabscheider im Abwassersystem durch zu pusten, zumindest die ohne Ventil. Das geht sehr gut, wenn man gelernt hat, wie sie einem nicht um die Ohren fliegen durch den Hochdruckstrahl, und wie man den Schmodder nicht in die Fresse bekommt.
Nachdem ich nun gehört habe wie teuer die Dinger bei Volvo sind, habe ich erst recht Lust es zu reinigen statt neu zu kaufen.
-Was spricht dagegen? -Konkret geht es mir um den XC, also B5252T.
-Warum dauert das drei Stunden? -Das Ding sitzt auf der Rückseite, man kommt schlecht dran. Aber was ist daran konkret so schwierig?
Grüße
Ich
15 Antworten
Hallo,
wenn alles so ist wie Du es beschreibst (Ölfalle neu, nicht das Problem mit der Ersatzteil das CKaruso oben beschreibt, Kanäle frei, Schläuche nicht gequetscht) dann wird der Motor verschlissen sein.
489k km ist ja sehr ordentlich, andere sind (je nach Belastung) viel eher "durch". Und die Motoren die noch länger halten, bei denen wird von den Besitzern oft über alles hinweg gesehen wie tackernde Nebengeräusche, Ölverbrauch etc. und sehr oft werden die Autos auch nur noch schonend gefahren. Das muss auch erwähnt werden. Ein Motor mit 500k km. läuft nicht automatisch noch so gut wie einer mit 100k oder ein neuer.
Grüße
Chris