Öldruckanzeige über Handy
Hallo,
ich hatte an meinen N57 eine Öldruckanzeige gebaut, um mal zu sehen, was da drucktechnisch eigentlich los ist. Leider ist der Leerlaufdruck trotz umölen relativ niedrig, sodass ich da noch was machen muss. Aber das ist ein anderes Thema...
Hier ist ein Beitrag dazu: https://www.motor-talk.de/.../...pgrade-oelpumpe-n57-t7614238.html?...
Die Anzeige funktioniert sehr gut, ist prinzipiell für alle Verbrenner anwendbar, und evtl für jemanden von euch interessant, daher zeige ich es hier nochmal
prinzipieller Aufbau:
Der Aufbau besteht aus einem VDO-Öldrucksensor anstelle des Öldruckschalters, und einer Eigenbau-Auswerteelektronik, die das Ergebnis über WLAN an ein Mobilgerät sendet.
Grund: ich wollte den Druck nur gelegentlich sehen, und deshalb keine separate Anzeige ins Innere spaxen.
Öldrucksensor:
an der Elektronik funktionieren VDO-Drucksensoren mit einem Nenn-Widerstandsbereich von 10 Ohm bis 184 Ohm. Das ist der Klassiker und seit Jahrzehnten bewährt. Diese Sensoren gibt es mit verschiedenen Anschlussgewinden, und integrierten Druckschaltern. Wenn Gewinde und Druck-Schaltpunkt passen, kann der vorhandene Öldruckschalter einfach durch den Öldrucksensor ersetzt werden.
Es können natürlich auch über ein T-Stück Sensor und Original-Schalter parallel angeschlossen werden.
Die VDO-Dose hat meistens 2 Anschlüsse, Masse holt sie sich über das Gewinde. Gibt's auch mit 3 Anschlüssen (dann ist einer davon Masse), oder Flachsteckern.
Der Drucksensor hat 2 Ausgänge: "WK" = Warnkontakt, entspricht Öldruckschalter, und "G" = Geber, der liefert einen druckabhängigen Widerstandswert von 10 Ohm (0Bar) bis 184 Ohm (Nenndruck).
In Frage kämen Geber mit Nenndruck 10 Bar (der Klassiker), oder bis 5 Bar (i.d.R teurer, aber entsprechend genauer).
Bei meinem alten N57 passt z.B. der 10 Bar VDO360-081-030-022C oder 5 Bar VDO360-081-030-008C (beide M12x1,5, Schalter 0,5Bar).
Funktioniert beides an der Elektronik, es muss nur vorher bekannt sein, um die Software anzupassen.
Ich hatte verschiedene andere Sensoren getestet, aufgrund der Ergebnisse würde (und habe) ich bei mir nur einen Original VDO-Geber einbauen (Vorsicht: gibt auch Fake "VDO" Geber, die teilweise sogar "VDO" eingeprägt haben!).
Auswerteelektronik
Die Elektronik ist in einer kleinen ABS-Box untergebracht, kann ein einer nicht zu heißen Stelle im Motoraum untergebracht werden (übertrieben gesagt: z.B. nicht an den DPF kabelbindern), und hat 3 Anschlüsse:
° Versorgung (+6..16V)
° Masse
° "G" vom Drucksensor
Sobald Spannung an der Elektronik anliegt, wird der Widerstand der VDO-Dose über einen 10Bit AD-Wandler gemessen.
Das Modul hat auch einen Wifi-Access Point und Webserver integriert, um die Daten auf jedem WLAN-fähigen (Mobil-)gerät mit Browser darstellen zu können, z.B. olles Handy.
Das Modul erzeugt hierzu ein WLAN-Netz "Oeldruck-VDO", mit dem das z.B. Handy verbunden wird. Danach wird im Browser eine bestimmte Adresse eingegeben, um die Öldruckseite aufzurufen. Die Seite refresht sich automatisch.
Besondere Anforderungen an das Gerät gibt es nicht. Es werden keine Daten gesaugt, nichts gephisht, nichts vervirt, keine Cookies platziert, nix. Es wird nur eine unverschnörkelte Webseite mit dem aktuellen Öldruck gezeigt.
Die Versorgung kann z.B. temporär aus einer 9V Blockbatterie (ca. 3h Laufzeit) erfolgen, oder fest angeschlossen an einer geschalteten Bordspannung: Klemme 15 "Zündung an", oder 30b "Fahrer anwesend". Beim meinem F11 ist es einfacher im Motorraum Gold zu finden als z.B. Klemme 15. Nach längerem Suchen fand ich aber eine gut zugängliche 30b-Leitung: die Versorgung vom Scheibenwischermotor. In dem Schacht ist auch eine leere Gummidurchführung zum Motorraum.
Genauigkeit
die Genauigkeit wird maßgeblich vom Öldrucksensor bestimmt.
Die Auswerteelektronik hat einen 10Bit-Wandler, keinen nennenswerten Temperaturdrift, und sollte langzeitstabil sein. Dadurch wackelt höchstens die zweite Nachkommastelle.
Die Kennlinie eines solchen Druckgebers ist krumm. VDO hat aber das Widerstandsverhalten des Drucksensors und Toleranzfeld sehr gut beschrieben: über eine quadratische Funktion, die direkt in der Software verwurstet werden kann.
Die Toleranzangabe entspricht im besonders interessanten Bereich von 1...1,5Bar einem max. Fehler von ca. +/-0,2Bar (10Bar Sensor), bzw. +/-0,1Bar (5Bar Sensor). Mein 10 Bar VDO-Exemplar war genauer als +/-0,05Bar.
Natürlich ließe sich das per Software kalibrieren, aber vom Aufwand abgesehen das wäre später problematisch, wenn der Sensor mal getauscht werden müsste.
Falls ihr Interesse an einem solchen Elektronikmodul habt, dann antwortet einfach, oder schreibt mir eine PN. Meine Preisvorstellung ist EUR65 incl. Versand.
29 Antworten
Zitat:
@BMW0390 schrieb am 15. Januar 2025 um 00:41:10 Uhr:
Hallo, ich hätte auch Interesse an so einem Modul!
Hi,
ich wollte dir eine PN schicken, aber das funktioniert nicht (kommt Fehlermeldung)???
Bitte schicke mir eine PN
Das Funkmodul kann auch zusätzlich einen Temperatursensor auswerten.
Hierzu ist in die Masse- M12-Ringöse ein Thermosensor integriert (Foto im Anhang).
Die Idee war, die Ringöse mit Kupferdichtungen unter den Drucksensor zu klemmen. Damit würde dann die Blocktemperatur im Bereich Öldruckschalter/Sensor gemessen werden.
Bei meinem Motor (alter N57 mit 204PS) würde das gut funktionieren, weil die Blocktemperatur sehr nahe an der Öltemperatur ist (mit Infrarotkamera verglichen).
Bei einem anderen User / anderer Motor ist der Motorblock an dieser Stelle ca. 10K kühler als das Öl gem. Geheimmenü.
Besser wäre es vermutlich, die Schelle unter die Ölablassschraube zu klemmen.
Ich werde bei Gelegenheit Messungen machen: Temperaturunterschied und Ansprechdauer an der Ölablassschraube ggü. Sensor, der im Ölsumpf hängt
Ich möchte beim nächsten Ölwechsel Sensoren anbauen:
1) Ringschuh mit Temperatursensor unter Ölablassschraube unterlegen
2) gleichzeitig eine Spezialschraube verwenden, die verlängert und hohlgebohrt ist, mit integriertem Temperatursensor.
Die Werte möchte ich dann mit dem dritten Temperatursensor vergleichen, der direkt im Öl hängt, um zu wissen was der geringste Aufwand wäre, die genaue Öltemperatur zu messen.
N57: weiß jemand, wie weit die Ölablassschraube in die Ölwanne ragen darf, bevor die innen anstößt?
Über der Ölablassschraube ist genug platz.
Die Öltemperatur wird allerdings schon in der Wanne mit dem Öltemperaturfühler im Ölstandssensor gemessen.
Beispiel für Öltemperaturgeber mit passendem Gewinde:
https://vdo-webshop.nl/.../...sensor-150%C2%B0c-m12-4103590682765.html
Kann man den Öldruckwert evtl. zum CanBus hinzufügen um den dann mit BimmerLink etc. auszulesen?
Ich stelle mir da folgendes vor:
https://github.com/.../CAN-BUS-Man-In-The-Middle?tab=readme-ov-file
Habe aber keine CanBus Erfahrung.
Zitat:
@Horst696 schrieb am 27. Januar 2025 um 13:00:23 Uhr:
Über der Ölablassschraube ist genug platz.
Die Öltemperatur wird allerdings schon in der Wanne mit dem Öltemperaturfühler im Ölstandssensor gemessen.Kann man den Öldruckwert evtl. zum CanBus hinzufügen um den dann mit BimmerLink etc. auszulesen?
Ich stelle mir da folgendes vor:
https://github.com/.../CAN-BUS-Man-In-The-Middle?tab=readme-ov-fileHabe aber keine CanBus Erfahrung.
Danke für die Info
CAN wäre natürlich elegant, aber der dafür notwendige "Forschungsaufwand" ist derzeit nicht absehbar. Habe zwar prinzipiell Erfahrung mit CAN Hardware, hier braucht es aber noch fahrzeugspezifische Infos, Adressen,...
Geht ja beide Richtungen: Öldruck reinschreiben für Bimmerlink&Co., oder Temperatur auslesen um sie auf dem Handy oder separaten Display zusammen mit dem Druck anzuzeigen.
Der deutlich einfachere Weg wird wohl eine lange Ablassschraube mit integriertem Temperatursensor sein...
Noch was anderes... schon mal überlegt das Sendemodul mit in die E-Box vom Motorsteuergerät zu legen?
Wär dann trocken und die Kabel könnte man sauber mit in den vorhandenen Kabelstrang legen.
ich hatte Temperaturen an 3 Stellen mit angebauten Sensoren verglichen:
1) Fühler, der über Rohr anstelle Peilstab im Öl hängt. Der Wert deckt sich sehr gut mit der lt. Geheimmenü (vom Ölstandssensor). Daher ist das für mich die Referenztemperatur
2) Fühler in Ringöse, die unter die Ölablassschraube geklemmt wurde
3) Sensor-Ölablassschraube aus hohlgebohter 8.8 M12x1,5 x 60mm Schraube, die außen abgedreht wurde.
Messung bei 5°C Außentemperatur:
Die Temperatur an der Schelle (=Ölwannen/Ablassschraubentemperatur) hinkte hinterher, und lag in der Stadt ca. 6° drunter. Auf freier Strecke wurde der Unterschied größer, weil offensichtlich der Fahrtwind die Schelle kühlte.
Während der Aufwärmphase brauchte es ca. 3 Minuten, bis die Ösentemperatur der tatsächlichen Temperatur entsprach.
Die Temperatur in der langen Ölablassschraube deckte sich immer sehr gut mit der Sonde im Öl.
=> das ist die genauste Messmethode.
Ich hatte für die Messung in die Schraubenbohrung den Sensor mit Epoxidharz ca. 45mm tief eingegossen. Dahinter ist ein Stecker, um die Schraube bei Ölwechsel einfach abschrauben zu können.
Mittlerweile denke ich, dass es eine bessere Möglichkeit gibt: ein in einer Edelstahlhülse eingegossener Sensor wird in die Bohrung der Schraube gesteckt. Eine dünne Schicht Fett soll helfen, dass die Edelstahlhülse nach 1..2Jahren (Ölwechsel) wieder aus der Schraube gezogen werden kann. Die Feder soll verhindern, dass die Edelstahlhülse aus der Schraube rausvibriert.
BTW: die Ölablassschraube ließ sich tauschen, ohne dass ein Tropfen Öl verloren ging, indem ich einen Werkstattsauger oben in die Einfüllöffnung steckte.
Falls jemand Interesse am Funkmodul für Öldruckmessung und Temperaturmessung über " M12x1,5 Sensor-Ölablassschraube" hat: bitte PN
Aufgrund von Nachfrage gibt es ein neues Feature: Öldruckwarnung.
Mir war nicht bewusst, dass es mittlerweile Motoren ohne Öldrucküberwachung gibt 😰 eine kleine defekte Dichtung könnte unbemerkt zum Motortod führen.
Im Anhang ist eine Übersicht, was so geht. Bei Interesse: PN
@real-toni
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Zu dem Thema gab es einige Fragen (und Antworten) per PN, der Beitrag war als Info-Zusammenfassung gedacht.
Wenn das als Werbung eingestuft wird, dann lösche ihn bitte.