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OBD II Diagnose für freie Werkstatt ... welche?

Themenstarteram 12. Mai 2012 um 9:50

Hallo zusammen,

 

leider hab ich über die Sufu nichts wirklich passendes finden können.

 

Ein entfernter Verwandter von mir hat eine kleinere freie Werkstatt. Spezialisiert auf Karosserie-Arbeiten, macht aber nebenher auch den einen oder anderen Service und sonstige Reparaturen. Bislang hat er noch keine Möglichkeit, etwas mit OBD II zu machen.

 

Er hat mich (da in der IT tätig) gebeten, ob ich ihm dabei helfen kann, seinen Betrieb entsprechend "aufzurüsten". Ich selbst kenne die Ausleserei von meinem Volvo S70. Dort geht das Auslesen + Löschen der Codes recht problemlos.

 

Die Frage:

 

Er muß KEINE tiefergehenden Einstellungen machen können, sondern nur

 

  • Fehlercodes auslsen
  • Fehlercodes löschen
  • Serviceleuchte zurücksetzen

 

Das dafür aber dafür hersteller- und modellübergreifend. Nutzungshäufigkeit: nur ca. 2-3 mal je Woche(!)

 

Die Vorstellung ist, eine PC-, Notebook- oder NetBook basierte Lösung zu haben. Also Adapter mit Bluetooth oder USB-Anschluss aber bitte keine seriellen Connectors!

 

Da es sich wie gesagt nur um eine kleinere Werkstatt (1-Mann-Betrieb) handelt, rechnet sich ein fetter teurer Boschtester hier absolut nicht.

 

Könnt Ihr eventuell eine Lösung empfehlen, welche ein möglichst breites Spektrum an unterschiedlichen Fahrzeugen für möglichst kleines Geld abdeckt?? Das es einzelne Exoten gibt, die nicht mit Standardmitteln auslesbar sind, ist mir klar (mein S70, 1998 ist so ein Exote, da noch nicht Standard-OBD II).

 

DANKE!!

 

Gruß

NoGolf

 

 

Beste Antwort im Thema

Ein Spezialist für Karosseriearbeiten sollte sich von der OBD2/EOBD Schiene verabschieden, hier wäre es deutlich sinnvoller ein in Gerät zu investieren das eben auch spezialisierte Funktionen mitbringt denn genau die werden sich dann auch in diversen Nebenarbeiten welche ggf. derzeit noch nicht abgedeckt werden relativ schnell refinanzieren.

Beispiele aus der Praxis...

- Unfallfahrzeug, ein neues Airbagsteuergerät muss angelernt/konfiguriert werden.

- Frontscheibenwechsel, der Regen-/Lichtsensor muss getauscht und im Anschluss konfiguriert werden.

- Nachrüstung Anhängerkupplung, diverse Steuergeräte müssen umkonfiguriert werden.

Auch für Einzelunternehmer in dem Bereich kann sich hier die richtige Anschaffung schnell lohnen, die Frage die sich dein Verwandter stellen sollte ist wie lange er den Job noch machen will und was er generell bereit ist selbst zu lernen bzw. wohin sich sein Gewerbe entwickeln will. Wenn er sich darüber im klaren ist kann man sich Gedanken machen was man an Gerätschaften anschafft, wenn er zum Beispiel nur noch 5 Jahre überbrücken will und danach den Laden schließt (und explizit nicht weiter gibt bzw. verkauft) dann mag OBD2/EOB ein vertretbaren Weg sein. Für die freien mit denen ich tagtäglich arbeite sind reine OBD2/EOBD Lösungen und Servicerücksteller keine echte Lösung. Da geht der Griff dann eher mal in Richtung Gutmann, Bosch KTS, Texa etc. und je nach Spezialisierung kommen noch weitere Lösungen hinzu (z.B. VCDS, OP-COM).

P.S.: VCDS besitzt KEINE vollständige OBD2/EOBD Unterstützung und dies wird auch nirgendwo so beworben. Die implementierte OBD2/EOBD Unterstützung ist auf VAG Modelle ausgerichtet, sofern sie bei anderen Herstellern funktioniert ist dies als Bonus zu betrachten - nicht mehr und nicht weniger.

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Tach

Also für reines OBD 2, Fahrzeug und Modell übergreifend, würde ich mir mal diese Software ansehen. Gibt es in 3 Ausführungen, passende Interfaces werden vom Hersteller sogar angegeben.

Ich nutze diese Software mit einem Diamex DXM Interface

http://www.modiag.de/

Gruß Thomas

Hallo NoGolf,

hier sollte an sich nicht über Soft- u. Hardware diskutiert werden, sondern über die Fahrzeugiagnose direkt.

Ist aber eh alles verwässert, so kommt es auf einen mehr oder weniger auch nicht an.

An eurer Stelle, würde ich über VCDS einen Gedanken verlieren. EOBD geht Markenübergreifend da genormt. Die Service Rückstellung an neueren Fahrzeugen (ca. 2003) aus dem VW Konzern über den CAN- Bus und somit über EOBD nicht möglich. Öffnen der Bremszangen an Fahrzeugen aus dem Konzern mit elektrischem Stellmotor geht zwar auch durch den Abbau der Motoren, jedoch wirtschaftlich ist was anderes. Daher glaube ich, das die 400 € Kosten sich schnell amortisieren werden.

Gruß

Tach

VCDS bietet für reines OBD leider ein sehr schlechtes Preis/Leistungsverhältnis.

Ford Modelle und dessen Protokolle VPW/PWM scheinen wohl auch keine Stärke einer reinen VAG/Audi Software zu sein

Gruß Thomas

am 12. Mai 2012 um 19:54

OBD II (u. a. in VAG-COM) ist ungeeignet!

Es wird Geld kosten. Umsonst und billig geht nicht. Eins hiervon ist OK: http://www.motor-talk.de/.../...l-ds-708-vs-autoboss-v30-t3339315.html

Ein Spezialist für Karosseriearbeiten sollte sich von der OBD2/EOBD Schiene verabschieden, hier wäre es deutlich sinnvoller ein in Gerät zu investieren das eben auch spezialisierte Funktionen mitbringt denn genau die werden sich dann auch in diversen Nebenarbeiten welche ggf. derzeit noch nicht abgedeckt werden relativ schnell refinanzieren.

Beispiele aus der Praxis...

- Unfallfahrzeug, ein neues Airbagsteuergerät muss angelernt/konfiguriert werden.

- Frontscheibenwechsel, der Regen-/Lichtsensor muss getauscht und im Anschluss konfiguriert werden.

- Nachrüstung Anhängerkupplung, diverse Steuergeräte müssen umkonfiguriert werden.

Auch für Einzelunternehmer in dem Bereich kann sich hier die richtige Anschaffung schnell lohnen, die Frage die sich dein Verwandter stellen sollte ist wie lange er den Job noch machen will und was er generell bereit ist selbst zu lernen bzw. wohin sich sein Gewerbe entwickeln will. Wenn er sich darüber im klaren ist kann man sich Gedanken machen was man an Gerätschaften anschafft, wenn er zum Beispiel nur noch 5 Jahre überbrücken will und danach den Laden schließt (und explizit nicht weiter gibt bzw. verkauft) dann mag OBD2/EOB ein vertretbaren Weg sein. Für die freien mit denen ich tagtäglich arbeite sind reine OBD2/EOBD Lösungen und Servicerücksteller keine echte Lösung. Da geht der Griff dann eher mal in Richtung Gutmann, Bosch KTS, Texa etc. und je nach Spezialisierung kommen noch weitere Lösungen hinzu (z.B. VCDS, OP-COM).

P.S.: VCDS besitzt KEINE vollständige OBD2/EOBD Unterstützung und dies wird auch nirgendwo so beworben. Die implementierte OBD2/EOBD Unterstützung ist auf VAG Modelle ausgerichtet, sofern sie bei anderen Herstellern funktioniert ist dies als Bonus zu betrachten - nicht mehr und nicht weniger.

Themenstarteram 13. Mai 2012 um 13:46

Zitat:

Original geschrieben von Theresias

 

......  die Frage die sich dein Verwandter stellen sollte ist wie lange er den Job noch machen will ....

Erst mal danke an Euch ALLE für die durchweg ernsthaften und hilfreichen/nützlichen Anregungen. Diese helfen mir schon weiter, wenn auch leider nicht in Richtung zu dem Ziel, dass ich ursprünglich im Auge hatte.

 

Ich selbst bin IT-Spezialist. Meine OBDII-Kenntnisse beschränkten sich bislang ausschliesslich auf das Pseudo-OBD bei meinem 1998er Volvo S70. Mittels USB-OBD-Adapter und der SW VOL-FCR bzw. Brick-Diag kann ich bei dem weitgehend alle Fehlercodes auslesen und löschen und auch die Serviceleuchte löschen.

 

Deswegen hatte ich mir das in Bezug auf den Einsatz in einer Werkstatt wohl auch etwas zu einfach vorgestellt. Da überall von einer Standardisierung der OBDII-Schnittstelle ab 2001 (Benziner) bzw. 2004 (Diesel) geschrieben wurde, dachte ich das es wohl auch mit einem Adapter und einer Software getan sein müsste. Erst durch Eure Beiträge, Verlinkungen und eigene Recherchen wurde mir klar, dass sich die "Standardisierung" wohl nur auf kleine Bereiche (Stichwort: abgasrelevant) des Fehlerspeichers und der Steuergeräte beschränkt.

 

Besonderen Dank an Theresias. Dein umfangreicher und fundierter Beitrag trifft den Nagel auf den Kopf ... eigentlich hätte ich den komplett zitieren müssen ... habe ich mir/Euch wegen der Länge erspart.

 

Aber die von mir dann doch zitierte Fragestellung, welche Du zusätzlich aufwirfst ... der Sohn meines Verwandten ist KFZ-Meister (derzeit noch in einer Markenwerkstatt angestellt). Der soll/will das Unternehmen wohl in den kommenden geschätzt 10-15 Jahren übernehmen.

 

Ich werde Eure Beiträge, insbesondere den von Theresias, jedenfalls an meinen Verwandten und seinen Sohn weiterleiten. Letztlich werden die es dann ja auch entscheiden und finanzieren müssen.

 

Meine Empfehlung wird wohl in Richtung eines professionellen Werkstatttesters gehen müssen. Eventuell kann man ja auch gebraucht einen bekommen, bei dem sich die späteren Updatekosten einigermaßen im Rahmen halten.

 

Danke nochmals!

 

Gruß

NoGolf

Die meisten Anbieter der großen Tester laufen sowieso in Richtung Leasing bzw. Miete, gekauft wird da so gut wie nie weil die Einstiegspreise zu hoch wären. Auch ein Grund warum die Sache auch ohne bestehendes Kapital sinnvoll sein kann, am Ende alles eine Frage der Finanzen und eben der Ziele. Ich sehe es relativ häufig das sich die wenigsten ernsthafte und vor allem realistische Ziele setzen bzw. entsprechend Gedanken machen. Niemand will hier irgendwas aufschwatzen, was ebenso hilft ist wenn er sich mal mit Kollegen aus dem Feld bzw. der Umgebung bespricht und sich vielleicht mal einen Rat von dort einholt (wenn er selbst niemand kennt vielleicht einfach mal zum "Stammtisch" der lokalen Innung o.ä. gehen). Ein Blick ins Umland hilft dann auch mal abzutasten in welchen Bereichen/Marken denn in Bezug auf eine Spezialisierung überhaupt Bedarf besteht.

Wird das Gewerbe vom Sohn übernommen und der hat wiederum eine Ausbildung bei einer bestimmten Marke so bietet es sich an speziell in diese Richtung zu schauen (vorausgesetzt das Klientel dazu ist in der Gegend auch zu finden), es macht natürlich nur wenig Sinn irgendwo in einer typischen Harz 4 Gegend wie bei uns (Magdeburg/Stendal) eine freie Lamborghini Werkstatt zu betreiben. Ist man aber qualitativ auf dem richtigen Weg kann sich sowas in Hamburg, München, Berlin oder auch Stuttgart schon eher lohnen. Ist zwar bewusst überspitzt formuliert aber ich denke der Gedankengang kommt rüber. :)

Themenstarteram 13. Mai 2012 um 14:20

Das mit dem Innungsstammtisch ist ein guter Gedanke ...

 

Eine Markenspezialisierung kommt eher nicht in Frage ... die Werkstatt ist im "flachen Land" ... eher ländliche Gegend. Die derzeitigen Kunden durchwachsen ... so ziemlich alles vom Golf über Daimler, aber halt auch Toyota, Kia ....

 

Als Karosseriewerkstatt macht er ja auch Unfallreparaturen an allen Marken als Hauptgeschäft. Die Service- und Inspektionsarbeiten laufen eher nebenher. Er lebt letztlich von seinem guten Ruf in der Umgebung und der Mundpropaganda. Kunden, welche mal nach einem Unfall bei ihm waren, bleiben dann "hängen" und fragen auch nach anderen Dienstleistungen (Inspektion) und sonstigen Reparaturen.

 

Das Hauptproblem ist derzeit, dass "Cheffe" ein grundehrlicher bodenständiger Schrauber ist ...aber die neuen Technologien etwas an ihm vorbei gegangen sind ...

 

Ich wollte ihm diesbezüglich nur etwas helfen, was sich jetzt schwieriger gestaltet, als gedacht. Aber was soll´s ... das Leben ist halt kein Ponyhof ...;)

 

Gruß

NoGolf

am 14. Mai 2012 um 0:51

Zitat:

Das Hauptproblem ist derzeit, dass "Cheffe" ein grundehrlicher bodenständiger Schrauber ist ...aber die neuen Technologien etwas an ihm vorbei gegangen sind ...

Das Problem ist dann aber oft auch, daß so jemand dann zwar einen ganzen Fuhrpark an Gerätschaften besitzen kann, was ihm halt nichts nützt, wenn er sie nicht versteht, bzw. er nicht damit umgehen kann. Die Lösung wäre dann der Sohn, oder ein "freier Mitarbeiter", der sich immer wieder mal um solche Probleme kümmern kann. Auch in einer Markenwerkstätte ist nicht immer jemand da, der sich mit den Fahrzeugspezifischen Diagnosegeräten auskennt...

so long...

Zitat:

Original geschrieben von Triumph BGH 125

... Auch in einer Markenwerkstätte ist nicht immer jemand da, der sich mit den Fahrzeugspezifischen Diagnosegeräten auskennt...

so long...

wie wahr!

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