Notstromerzeuger oder Wechselrichter?
Hallo Freunde bei MT:-) hätte eine Frage an Euch alle.
Ich möchte mir einen Notstromerzeuger (Generator) oder einen Wechselrichter kaufen.
Soll eigentlich nur für den Notfall dienen zum Beispiel bei Stromausfall für ein oder ein paar Tage.
Ich möchte damit die Hausbeleuchtung, und eine einfache elektrische Herdplatte betreiben.
Würde denn da eventuell der erwähnte Wechselrichter ausreichen? Oder würdet ihr eher ein Aggregat empfehlen?
Bitte alle Vor-Nachteile die Euch da so einfallen schreiben.
Viele Grüße
Tom
73 Antworten
Zitat:
"Vor allem wollen die Generatoren auch etwas Pflege segen, sonst stehen die sich tot.
Dazu gehört auch die Teile unter Last alle 3-4 Wochen mal ne 1/2 Stunde laufen zu lassen und entweder mit Super Plus oder Aspen vollgetankt zu lagern."
...und Ölwechsel usw.
Aus dem Grunde habe ich mein gekauftes Aggregat (von Aldi damals), ganz schnell wieder zurück gebracht.
Lieber sollte man sich auf Campingmethoden besinnen.
Man kann auch alles verkomplizieren. Wenn man so ein Aggregat einmal im Jahr mal anwirft, genügt das völlig. In der Regel springen die auch sofort wieder an- zumindest unseres, und das ist ein ganz normales Gerät. Das ist zwar schon ein paar Jährchen alt, läuft aber auch ohne das ganze Gedöns völlig problemlos. Es bekommt auch nur ganz normalen Sprit und ist, allein schon wegen des üblichen Kunststofftanks maximal zu einem Viertel gefüllt. Wenn es mal nich anspringen sollte, liegt es allenfalls am alten Sprit im Vergaser und der ist ja mit einem Handgriff schnell abgelassen. Und so einen Ölwechsel brauchts vielleicht nach 500 Betriebsstunden. Das sind lediglich 08/15 Motoren wie beim Rasenmeäher und ja keine Raketentechnik. Zur Qualtität des Discounter-Gerätes kann ich jedoch nichts sagen.
Sich auf Campingmethoden zurückbesinnen ist ein prima Ansatz. Aber ganz ohne Strom im Winter wird es schon ein wenig arg ungemütlich, was man aber mit doch recht wenig Aufwand deutlich verbessern kann.
@kasemattenede und @Chemnitzsurfer haben recht: Man kann nicht einfach ein Notstromaggregat irgendwo in die Hausleitung hängen "und gut ist's". Strom kann eigenartig sein, wenn man nicht vom Fach ist. Beispiel Sicherungen ("Leitungsschutzschalter" - die heißen so, weil sie deine Leitungen im Kurzschlussfall oder bei Überlast davor schützen, zu glühen und die Hütte abzufackeln). Ein Notstromaggregat bringt im Zweifel nicht genug Leistung auf, um eine Sicherung zum Auslösen zu bringen. Die bleibt halt drin. Wenn, müsste dann dein Notstromaggregat statt derer abschalten. Was es hoffentlich auch tut.
Wenn, dann solltest du Insellösungen - auch mit einem Notstromaggregat - bevorzugen, anstatt das in das Hausnetz zu hängen. Oder gleich, wie @GaryK vorgeschlagen hat, eine Solarlösung wählen; ist halt eine ziemliche Investition.
Zitat:
@Harig58 schrieb am 18. Oktober 2022 um 13:04:51 Uhr:
Wenn es mal nich anspringen sollte, liegt es allenfalls am alten Sprit im Vergaser und der ist ja mit einem Handgriff schnell abgelassen.
Anstatt die Zündung abstellen den Benzinhan zudrehen und warten bis das aus geht (wenn es länger stehen soll).
Gruß Metalhead
Zitat:
@Blubber-AWD schrieb am 18. Oktober 2022 um 13:13:00 Uhr:
Oder gleich, wie @GaryK vorgeschlagen hat, eine Solarlösung wählen; ist halt eine ziemliche Investition.
Ich denke mal daß es um diesen Winter geht.
Wenn du heute eine PV-Anlage bestellst ist ungewiss ob du die bis zum
nächstenWinter geliefert bekommst. 😉
Gruß Metalhead
Eines ist jedenfalls sicher. Ein Notstromaggregat einfach in eine Aussensteckdose zu stöpseln ist so ziemlich das gefährlichste was man machen kann.
Das fängt schon mit dem Kabel an.........
Um über eine saubere Netztrennung und die notwendige Nullung garnicht erst zu sprechen.
Alles ein Fall für den Fachmann und der wird dir wenn er vernünftig ist von so etwas abraten.
Zitat:
@metalhead79 schrieb am 18. Oktober 2022 um 13:26:36 Uhr:
Ich denke mal daß es um diesen Winter geht.
Wenn du heute eine PV-Anlage bestellst ist ungewiss ob du die bis zum nächsten Winter geliefert bekommst. 😉Gruß Metalhead
Das stimmt leider. Aber dann eben Insellösung: Notstromaggregat, und an dieses direkt eine Kochplatte anschließen, usw. Aber eben NICHT das Notstromaggregat ins Hausnetz hängen. Vor allem nicht, wenn man nicht vom Fach ist.
Zitat:
@Sportler35 schrieb am 18. Oktober 2022 um 10:46:07 Uhr:
Das sind auch Gedanken die mich so beschäftigen. Vor allem wie schließe ich meine Öl-Heizung an die Notstromversorgung an. Und kann ich mein Haus auch über die 220-Volt-Außensteckdose mit dem nötigen Strom versorgen?
Das macht man mit einem Schaltschütz.
Dazu nimmt man einen Schütz mit 5 Schaltkontakten. Es werden die drei Phasen und der Null vom Zähler kommend auf die Schalterseite des Schütz gelegt die in angezogener Stellung schalten. Die Megnetspule des Schaltschütz wird mit über diese Kontakte versorgt (Selbsthaltung) es braucht dann noch einen Start Taster oder ein entsprechendes Relais welches bei Netzbetrieb einen Impuls auf die Selbsthaltung gibt.
Fällt der Netzstrom aus, fällt auch der Schütz ab, die unteren Schaltkontakte werden nun gebrückt. diese laufen dann über den Generator. Man kann wenn man einen generator mit Starter hat das auch noch über den Schütz laufen lassen so das dieser bei Netzausfall automatisch startet und die das Haus / Wohnung vom Netz trennt und den Generator auflegt. So hat man dann keine Probleme.
Zitat:
@Blubber-AWD schrieb am 18. Oktober 2022 um 13:13:00 Uhr:
@kasemattenede und @Chemnitzsurfer haben recht: Man kann nicht einfach ein Notstromaggregat irgendwo in die Hausleitung hängen "und gut ist's". Strom kann eigenartig sein, wenn man nicht vom Fach ist. Beispiel Sicherungen ("Leitungsschutzschalter" - die heißen so, weil sie deine Leitungen im Kurzschlussfall oder bei Überlast davor schützen, zu glühen und die Hütte abzufackeln). Ein Notstromaggregat bringt im Zweifel nicht genug Leistung auf, um eine Sicherung zum Auslösen zu bringen. Die bleibt halt drin.
Wenn ein Generator/Wechselrichter die mehr als 3,6kW nicht schafft, die zum Auslösen einer üblichen 16A LS-Sicherung eines 230V Stromkreises notwendig wären, wird, sofern alles intakt ist, keine Leitung glühen.....
Ein B16 LSS löst im Kurzschlussfall beim 3-5x Nennstrom =80A Kurzschlussstrom aus und bei Überlast thermisch nach einer Strom-Zeit Kennlinie 1,13–1,45x Nennstrom innerhalb einer Stunde.
Wenn der Fehler nicht in der Festinstallation, sondern in einer Geräteleitung (mein Kühlschrank hat z. B. nur ein 3x0,5mm²) können auch die ~20A Kurzschlussstrom eines kleinen Generators schon zum Kabelbrand reichen, ehe der thermische Auslöser im LSS kommt...
Das THW arbeitet mit 2 verschiedenen Aggregaten:
- über Steckdosenverteiler und Verbindungsleitungen am Stromerzeuger angeschlossen. Dieser Strom wird nicht ins öffentliche Stromnetz eingespeist.
- Die Netzersatzanlage (NEA) kann an beliebiger Stelle eines vorhandenen öffentlichen Stromnetzes angeschlossen
werden, um eine unterbrechungsfreie Stromversorgung der angeschlossenen Verbraucher beim Ausfall des öffentlichen Netzes sicherzustellen. Das sind dann aber schon richtig große Oschis.
Muss ja nicht gleich eine Anlage von POLYMA sein.
Für den Hausgebrauch gehts auch eine Nummer kleiner.
Hier mal nachschauen. Ab Seite 10 sind diverse Einspeisemöglichkeiten aufgeführt.
Problem ist halt, bei den BOS (THW, FW, BW) Generatoren wo man einfach so beliebige Geräte anstecken kann, ist idR ein Isolationswächter verbaut, der Signal gibt, wenn ein Erdschluss vorliegt und dadurch die Gefahr eines Personenschadens auftreten kann. Das hast du halt bei den ganzen Hobbystromerzeugern nicht, weshalb man dort ohne weiteres nur ein Gerät gleichzeitig anstecken sollte oder halt den Weg gehen sollte vom IT aufs TN Netz + RCD zu konvertieren.
Zitat:
@Chemnitzsurfer schrieb am 18. Oktober 2022 um 21:16:52 Uhr:
Problem ist halt, bei den BOS (THW, FW, BW) Generatoren wo man einfach so beliebige Geräte anstecken kann, ist idR ein Isolationswächter verbaut, der Signal gibt, wenn ein Erdschluss vorliegt und dadurch die Gefahr eines Personenschadens auftreten kann.
Nö, da ist eine klassische Nullung verbaut und laut FwDV darf da nur 100m Leitung dran sein damit der Widerstand gering genug bleibt um den Leitunsschutzschalter auszulösen sofern es zu einem Gehäuseschluß kommt.
Gruß Metalhead