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Notstromerzeuger oder Wechselrichter?

Themenstarteram 18. Oktober 2022 um 7:35

Hallo Freunde bei MT:-) hätte eine Frage an Euch alle.

Ich möchte mir einen Notstromerzeuger (Generator) oder einen Wechselrichter kaufen.

Soll eigentlich nur für den Notfall dienen zum Beispiel bei Stromausfall für ein oder ein paar Tage.

Ich möchte damit die Hausbeleuchtung, und eine einfache elektrische Herdplatte betreiben.

Würde denn da eventuell der erwähnte Wechselrichter ausreichen? Oder würdet ihr eher ein Aggregat empfehlen?

Bitte alle Vor-Nachteile die Euch da so einfallen schreiben.

Viele Grüße

Tom

73 Antworten

Mit einem Wechselrichter würde das nur gehen wenn Du entsprechend hohe Batteriekapazität hast.

Eine normale 100Ah Batterie könnte die Herdplatte so 5 Minuten am laufen halten.

Es macht also wenig Sinn solche Gerätschaft mit einer Autobatterie und einem Wechselrichter zu betreiben.

Zudem sollte der Wechselrichter dann wenigstens 3000 Watt liefern.

Ein Notstromaggregat ist da Sinnvoller, aber auch da, er muss zumbetreiben einer Herdplatte wenigstens 2000W liefern, So eine Herdplatte zieht ja einiges an Strom.

Wenn Du also für so etwas wie ''Blackout'' gewappnet sein möchtest, musst Du erstmal schauen was Du alles damit betreiben willst, wieviel Watt das alles zusammen hat und danach dann die Auswahl des Stromerzeugers machen. Ein Notstromgenerator der so 4000W (4KW) bringt dürfte dafür optimal sein.

Nächstes Problem das Du hast, das Teil sollte an einem Ort stehen wo Abgase nicht in die Bude kommen können.

Mit einem Wechselrichter und Batterie wirst Du jedenfalls nicht sehr weit kommen, und die Batterie musst Du ja auch wieder irgendwie laden können wenn sie nach ein par Minuten oder Stunden leer ist.

Eine Kombination aus beiden währe vermutlich am schlauesten. Sprich mit einem guten Inverter Stromerzeuger eine der großen Powerstation >2000Wh laden (dauert etwas über eine Stunde) und daran dann deine Verbraucher betreiben. (ein Kühl-Gefrierkombi braucht pro Tag je nach Alter und Energieeffizientsklasse irgendwas zwischen 500-1200 Wh, eine 4W LED pro Betriebsstunde 4Wh, dazu kommt der Eigenverbrauch und Wirkungsgrad der Powerstation)

Vorteil an der Konfiguration ist, dass der Generator nicht stundenlang im quasi Leerlauf herumtuckert und man bei Bedarf die Powerstation auch per Solar nachladen kann.

Kochen würde ich auch nicht per Strom, sondern per Campingaz Stopgas Kartuschenkocher vor einem angekippten Fenster.

Wenn man ein eigenes Haus hat - dann wäre der Weg über einen ca 10 kWh Solarpuffer samt Solaranlage und der Option "Inselbetrieb" halt am besten - aber in der Anschaffung erst mal teuer.

Was man nicht vergessen darf: Ein Herd hat drei Phasen. Wenn man seinen Herd befeuern will, dann braucht man ein Aggregat, was eben drei Phasen zu je "ab 2kW" als echten 400V Dreiphasen-Drehstrom bereitstellt. Die Dinger sind weit teurer als die kleinen Knatterteile aus dem Baummarkt, die ab und zu ein paar Stunden laufen.

So als Richtwert: Wechselrichter EINPHASIG und 11 kWh Pufferakku - https://www.boostech.de/.../ etwa 7500€. Ohne PV Teil.

Aber: Gutes "Notstromaggi, mehrphasig" und dauerbetriebsfest - kostet. Zudem muss bei Weiter-Nutzung des Hausnetzes wie eben Außenbeleuchtung eine Umschaltung zwischen sauberem Netzbetrieb und eben "Notstrom" (Inselbetrieb) eingerichtet werden.

Ich würde mir das mit nem Aggregat gut überlegen und eher auf eine inselfähige PV nebst Puffer Anlage setzen. Selbst wenn ein Haus im Jahr 5000 kWh braucht - (600 Watt "Dauerstrich"), das ist quasi ein Tag. Und wenn man dann auf Wäschetrockner nebst Waschmaschine verzichtet und auch Statt "Herd" eher "Mikrowelle" nimmt -> das geht ein paar Tage. Und spart außerhalb eines "worst case Szenarios" ordentlich Geld über die verringerte Stromrechnung.

Übrigens können aktuell rückspeisefähige E-Autos um den Bogen zur Fahrzeugtechnik zu spannen durchaus einen guten Job als "Hauspuffer im Notfall" abgeben. Die Ströme im Haus sind so lächerlich, das geht nicht wirklich auf deren Zyklenfestigkeit. Und die haben selbst im "Kleinwagenbereich" irgendwas um 30-40 kWh an Gesamtkapazität zu bieten, die Oberklasse halt 60-100 kWh.

Fürs Kochen empfiehlt sich ein Gaskocher. Dabei sollte man unbedingt auf eine gute Belüftung des Raumes achten.

Mit einer 5kg Flasche Gas kann man durchaus einige Tage überbrücken.

Die hat mehr als 60kwh...

 

Für unter 200€ kann man sich auf diese Weise einen komplette, relativ leistungsfähige 2 flammige Kochgelegenheit inkl.Gas kaufen.

 

Ernsthaft Kochen und nahezu jede Form von Heizen ist mit Strom ohne größeren finanziellen Einsatz kaum machbar.

Wir haben mal zusammengerechnet, wieviel Strom wir im Fall des Falles unbedingt brauchen. Wichtig erschien uns der Betrieb der Gasheizung (sofern überhaupt Gas geliefert wird) , alternativ haben wir einen Kamin), eine kleine Kochplatte, eine Mikrowelle, Wasserkocher, ein wenig Beleuchtung und Media. Da ja nicht alles gleichzeitig läuft glauben wir, mit unserem 2800 Watt-Generator hinzukommen.

Jetzt beschäftigt uns noch die Geräuschkulisse. Das Teil stünde zwar im Garten und würde uns selbst nicht stören- die Nachbarn aber vielleicht schon. Ideen dazu gibt es zwar, Tests stehen aber noch aus.

Themenstarteram 18. Oktober 2022 um 8:46

Das sind auch Gedanken die mich so beschäftigen. Vor allem wie schließe ich meine Öl-Heizung an die Notstromversorgung an. Und kann ich mein Haus auch über die 220-Volt-Außensteckdose mit dem nötigen Strom versorgen?

Moin, das einbinden und betreiben eines Notstromaggregats ist nicht so profan wie es scheint. Und das nicht nur bei „professionellen“ Notstromaggregaten sondern auch schon bei diesen kleinen Baumarktgeräten, wenn sie ins Haus einspeisen sollen.

Ein solcher, auch zeitlich begrenzter Anschluss, muss nach genauen Regeln erfolgen, dabei ist nicht nur die erforderliche Leistung entscheidend.

Es gibt dafür Vorschriften, und in manchen Fällen ist sogar eine Genehmigung des EVU oder der Gemeinde erforderlich.

Das Wichtigste ist es, die Sicherheit und den Brandschutz von Bewohnern und Elektrogeräten zu gewährleisten.

Zwingend erforderlich dafür sind das Kennen und Beherrschen der Normen und VDE-Vorschriften in der Gebäudeelektrik und das Erkennen von möglichen elektrischen Gefahren.

Bspw. welche Netzform gilt in der aktuellen Hausinstallation und welche Netzform entsteht im Notstrombetrieb? Welche Betriebsmittel sind Notstrom geeignet, welche nicht?

Funktionieren alle vorhandenen Schutzmaßnahmen wie bspw RCD’s weiter, oder kollidieren Sicherheitsmaßnahmen sogar gegeneinander ?

Da gilt es vieles zu bedenken, da so einfach Ratschläge in einem KFZ Forum auszusprechen ist nicht unbedingt empfehlenswert.

Da bedarf es Hilfe von Elektrofachkräften.

Du brauchst offiziell eine allpolige Trennung vom Netz (4pol Schalter Netz/Aus/Notstrom im Zählerschrank) und einen geeignete Einspeisedose, wo du aus dem IT Netz des Generators/ der Powerstation ein TN Netz machen musst, damit die Fi/RCD im Gebäude funktionieren und bei vielen Heizungsanlage auch der Flammwächter funktioniert.

Einspeisen per Außensteckdose ist nicht (Gefahr eines Stromunfalls und da nur eine Phase wird ~1/3 deines Gebäudes nicht mitversorgt

Genau DAS meine ich… damit sind elektrotechnische Laien völlig überfordert und man kann von hier aus keine Fachgerechten und sicheren Empfehlungen geben ohne die Örtlichkeiten und Anschlussbedingungen zu kennen.

Lassen wir das also und raten einfach sich im Bedarfsfall dann Hilfe von einer Elektrofachkraft zu holen. Dies Thema ist zu komplex, da müssen sich sogar Fachleute erst einmal damit beschäftigen.

Hier mal ein kleines YT Video wo die Basics der Thematik angesprochen werden.

https://youtu.be/pozTSsiZC0I

Prinzipiell geht es ja nur um Lösungen für den Notfall durch den Ottonormalverbraucher. Dabei wird i.d.R. ja nicht in das Stromnetz der Hausinstallation eingegriffen, sondern eher klassisch mit Verlängerungskabeln gearbeitet. Eine Einspeisung von Strom in die Steckdose an der Aussenwand ist für solche Fälle sicherlich nicht vorgesehen, zumal entsprechende Kabel für Laien gar nicht erhältlich sind. Das sind in der Tat schon weitreichende Lösungen, die nur durch Fachleute erarbeitet werden sollten. Bei uns wurde deshalb vorsorglich lediglich der Stromanschluss der Heizung vom "Festanschluss" in der Kabeldose auf Steckdose und Stecker umgerüstet. Alles andere wird lediglich mit ganz normalen Verlängerungskabeln betrieben.

am 18. Oktober 2022 um 10:01

Ich frage mich manchmal, ob bei einem tatsächlichen längeren Blackout nicht mehr Menschen sterben werden an Kohlenmonoxid-Vergiftung und Stromschlägen von selbstgebastelten Generator-Einspeisungen, als durch Verhungern oder Erfrieren, wenn sie Eigenbauten bleiben lassen.

Zur Überbrückung kürzerer Stromausfälle hat ein E-Auto, das Strom auch wieder abgeben kann an externe Verbraucher (japanische Fabrikate), einen großen Vorteil:

Man kann es auch noch in den Zeiten nutzen, wo kein Stromausfall mehr droht - nämlich zum Fahren. Nur bei erhöhtem Risiko für Stromausfall sollte man den Akku nicht mehr leerfahren.

Bereitgehaltene Generatoren dagegen sind eine Investition, die man vielleicht nie benutzen wird - das weiß man vorher nicht.

Vor allem wollen die Generatoren auch etwas Pflege segen, sonst stehen die sich tot.

Dazu gehört auch die Teile unter Last alle 3-4 Wochen mal ne 1/2 Stunde laufen zu lassen und entweder mit Super Plus oder Aspen vollgetankt zu lagern.

Generell muss man aber sagen wie oben von @kasemattenede schon geschrieben ist das ganze Thema eigentlich nichts für Laien, sondern man braucht da schon etwas mehr Hintergrundwissen

=> Erdung und Potentialausgleich

=> Personenschutz, Überlastschutz des Generators

=> Schieflastfähigkeit bei Drehstromgeneratoren und wie gut regelt der Generator die Spannung

=> Unterschiede zwischen Spitzen- und Dauerleistung sowie der benötigten Anlaufströme die Geräte haben (z. B. Kompressorkühlschranke brauchen beim Anlaufen bis zum 10 fachen Nennstrom)

=> Blind-, Schein- & Wirkleistung (gerade wenn Induktive Verbraucher wie Motoren oder kapazitive Verbraucher wie bestimmte Netzteilarten betrieben werden sollen)

Etc. Etc.

Zitat:

@Sportler35 schrieb am 18. Oktober 2022 um 09:35:13 Uhr:

Ich möchte mir einen Notstromerzeuger (Generator) oder einen Wechselrichter kaufen.

Soll eigentlich nur für den Notfall dienen zum Beispiel bei Stromausfall für ein oder ein paar Tage.

Ich möchte damit die Hausbeleuchtung, und eine einfache elektrische Herdplatte betreiben.

Würde denn da eventuell der erwähnte Wechselrichter ausreichen? Oder würdet ihr eher ein Aggregat empfehlen?

Damit disqualifiziert sich der Wechselrichter wenn du kein Zweitgebäude für die Akkus anbauen kannst. ;)

Gruß Metalhead

Zitat:

@GaryK schrieb am 18. Oktober 2022 um 10:07:38 Uhr:

Was man nicht vergessen darf: Ein Herd hat drei Phasen. Wenn man seinen Herd befeuern will, dann braucht man ein Aggregat, was eben drei Phasen zu je "ab 2kW" als echten 400V Dreiphasen-Drehstrom bereitstellt.

Wenn man sich soweit im Griff hat nicht mehr als eine Platte einzuschalten kann man auch die drei Phasen einfach brücken und das Haus mit der einen Phase versorgen (sonst hätte man ja auch nicht in allen Räumen Strom, da die ja auf verschiedene Phasen geklemmt sind).

Da sollte man natürlich wissen was man tut (auf jeden Fall vom öffentlichen Netz trennen).

Gruß Metalhead

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