Notrad noch zeitgemäß?
Nach dem Durchstöbern des Forums zum Thema Notrad habe ich das Gefühl, dass dieses wohl eher selten geordert wird. Zur Sache Reifenpanne wird überwiegend RFT diskutiert. Ich hatte die letzten 35 Jahre immer ein vollwertiges Reserverad im Gepäck, brauchte es allerdings nur zweimal. Die aktuellen Technologien sind mir daher etwas suspekt (RFT, Pannenset). Lediglich das mickrige Notrad kommt meiner Gewohnheit etwas näher, wobei mir mittlerweile der dafür nötige Stauraum ein Dorn im Auge ist. Haltet ihr das Pannenset (bei non-RFT) für ausreichend? Hat da im Falle des Falles schon mal wer Erfahrungen damit gemacht? Oder sind doch mehr unter Euch als es den Anschein hat, die das Notrad im Kofferraum haben?
Beste Antwort im Thema
Bei meinen früheren Neuwagenkäufen habe ich immer bedauert, dass es kein Notrad bei BMW gab. Ich halte das für die sinnvollste Lösung.
Über die Wahrscheinlichkeit einer Reifenpanne an sich erübrigt sich jede Diskussion. Im Zweifel passiert sie im strömenden Regen auf der Fahrt zum Flughafen mit gesamter Family an Bord und dem verpaßten Urlaubsflieger vor Augen.
Betrachtet man diesen Aspekt, ist ein vollwertiges Ersatzrad wohl zunächst die beste Lösung. Gepäck ausladen, Rad wechseln und wieder einladen habe ich schon im strömenden Regen in 14 Minuten geschafft.
Denn es kann wie bei meiner letzten Panne sein, dass ein kantiges Aluteil den Reifen total zerstört. Da wäre dann ein Panneset oder auch ein RFT-Reifen auch zerstört und der Urlaub wäre gelaufen.
Mich hat aber immer geärgert, dass da ein sehr teures Alurad im Kofferraum liegt und doch zumeist nach einigen Jahren völlig unbenutzt in den Schrott wandert. Der teure Originalreifen ist sowieso überaltert und auch Schrott.
Insofern bietet das Notrad den besten Kompromiß:
- Es ist in der Anschaffung wesentlich günstiger als ein Normalrad. Die spätere Verschrottung tut nicht so weh.
- Es ist vom Gewicht her wesentlich leichter als ein Normalrad.
- Es hilft auch bei völliger Zerstörung des Rades am Auto z.B. bei Kontakt mit Bordstein o.ä.
- Demgegenüber kann man bei Ungeschick mit dem Pannenset eine ziemliche Sauerei erleben ohne dass der Reifen danach garantiert wieder einsatzfähig ist.
Runflat hatte ich bei meinem letzten BMW. Erstens war mir das Abrollverhalten zu hart (zusätzlich zum harten Coupé-Fahrwerk) und zweitens hilft RFT nicht bei Beschädigung von Reifen plus Felge.
Also klares Votum für das Notrad!
38 Antworten
Naja, ein Notrad kostet bei Nachbestellen fast soviel wie ein Normalrad: Ein Grund warum ich es nicht nachgeordert habe. Wenn, dann lieber ein Normalrad auf Stahlfelge, aber das geht nicht rein, warum auch immer die Mulde zu klein ist. DAS ist es was mich im Grunde stört. Mit 4 Leuten und Gepäck im Auto ... wohin mit dem defekten Reifen?
Die Franzosen hatten einen kleinen Rahmen unter dem Kofferraum, konnte man absenken, das Rad war ohne Ausräumen des Gepäcks (strömender Regen....) griffbereit, das kaputte hat man unter dem Auto untergebracht und alles war OK. Ich frage mich warum das heute nicht geht?! Das ging beim kleinsten Auto, also sage man nicht es gäbe ein Platzproblem.....
Klar ist RFT schon eine tolle Sache. Was ich aber mit meinem Beispiel des verpaßten Urlaubsfliegers sagen wollte: Man sollte sich darauf einrichten, dass eine Reifenpanne einen im ungünstigsten Augenblick erwischen kann. Also in einem Gebirgstal ohne Funkversorgung, Reifen plus Felge zerstört. Dann hilft nur ein komplettes Ersatzrad. Und dann ist ein Notrad unterm Strich am wirtschaftlichsten.
Zitat:
@E-F46 schrieb am 19. April 2017 um 21:49:58 Uhr:
Genau das Notrad hat beim 7-Sitzer GT keinen Platz mehr
Ähnlich beim 225xe. Keinerlei Platz für das Notrad.
Zitat:
@buggeliger schrieb am 19. April 2017 um 22:00:24 Uhr:
...
Die Franzosen hatten einen kleinen Rahmen unter dem Kofferraum, konnte man absenken, das Rad war ohne Ausräumen des Gepäcks (strömender Regen....) griffbereit, das kaputte hat man unter dem Auto untergebracht und alles war OK. Ich frage mich warum das heute nicht geht?! Das ging beim kleinsten Auto, also sage man nicht es gäbe ein Platzproblem.....
Doch, dass gibt es eben trotzdem und immer mehr - soweit, dass das heutzutage auch keine Lösung mehr ist. Warum? Die Räder werden immer grösser (Franzosen liefern heute sogar einen Minivan mit 20" Räder!) bzw. haben eine Grösse erreicht, wo das schwierig wird/unmöglich ist.
Hintergrund("Beweis"😉: Wir fahren als Zweitwagen einen Peugeot 206 (übrigens ein sehr gutes Auto) - dieser hat auch den Korb mit einem Notrad hinten unten aussen montiert. Das defekte Rad (195/60 15"😉 geht gerade noch so rein - aber nur knapp und mit grosser Fummelei - es muss ganz präzise in den Korb, da dieser sonst nicht mehr zu schliessen ist. Dann würde er am Boden schleifen... Dies alles bei einer Reifenpanne erfahren😉
Wichtig scheint mir hier zu sein, um auf die ursprüngliche Frage jedoch klar in Bezug zum F45/46 zu kommen:
- Das Notrad hat klar Vorteile - es ist das einzige System, welches bei allen Schäden am Rad (und nur am Rad - es könnte ja noch weiter Schäden am Fahrzeug haben...) eine Weiterfahrt ermöglicht.
- Das RFT System kommt diesen Fähigkeiten sehr nahe - bietet aber zusätzlich die höchste Sicherheit bei Reifenpannen während der Fahrt (Fahrsicherheit/-stabilität - dies kann entscheidend sein!)
- Alle BMW Räder für F45/46 können mit RFT bestückt werden (vielleicht noch zu verifizieren) - dadurch wird auch ein nachträglicher Wechsel auf RFT möglich
- Der Aufpreis auf 18" Räder wird durch die grundsätzliche Wahl von RFT Bereifung (bei allen Grössen möglich) deutlich kleiner
- F46 als Siebensitzer und 225xe haben keinen vorgesehenen Platz für ein Notrad (Sitze 6/7 und Batterie "versperren" dessen Platz
- Für alle, die weder RFT wollen noch ein Notrad "mitschleppen" wollen gibt es das "Dichtmittel-Set" - welches aktuelle aber auch als Zubehör mutbestellt oder ggf. nachgekauft werden muss
Aus diesen Überlegungen/Fakten gehören wir klar der Pro-RFT Gruppe an.
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@ E-F46
Kompliment, gutes Résumé!
Als Ergänzung: Bei meiner happigen Panne (s. weiter oben) hätte das Pannenset nicht geholfen. Ich rief damals natürlich meinen 😉en an, um abzuklären, welches die sinnvollste Lösung sei: 1. Dichtungsmittel, 2. Heimfahrt dank RFTs, 3. Abschleppen durch Pannendienst. Seine Meinung zur "Dosenreparatur": Nicht nur würde der Schaum die Felge enorm verschmutzen und eine aufwändige Reinigung erfordern, sondern er würde einfach durch das Loch im Reifen raustreten und könnte so seine Funktion nicht erfüllen ...
Logisch, wählte ich Nr. 2, obschon die 35 km-Heimfahrt nur mit "gebremstem Schaum" möglich war und ich mich laufend von den LKWs überholen lassen musste ... 😁
Gruss peppino1
Nochmal eine eilige und grundsätzliche Frage:
Wo kommt das Notrad (+90,- EUR) im Active Tourer AT hin? Gibt es da eine extra Mulde unter dem Kofferraumboden?
Ich frage so blöd, weil im 3er diese Mulde gleich "wegkonstruiert" wurde, da kann man ein Notrad nur locker in den Kofferraumlegen - wer macht denn sowas?
Ja, das Notrad befindet sich in einer Mulde unter der Bodenabdeckung, welche andernfalls als zusätzlicher Stauraum nutzbar ist. Das Rad ist also gut aufgeräumt, allerdings muss man beachten, dass im Falle des Falles das etwa auszuwechselnde Standardrad nicht in diese Mulde passt, sie ist für die Normalbereifung nicht hoch genug.
Jep bein vollwertigen Reserverad passt es rein dann Kann man es einfach vergessen und fährt seiner Wege 😛
Zitat:
@oisisaus schrieb am 19. Mai 2018 um 07:14:55 Uhr:
Ja, das Notrad befindet sich in einer Mulde unter der Bodenabdeckung, welche andernfalls als zusätzlicher Stauraum nutzbar ist. Das Rad ist also gut aufgeräumt, allerdings muss man beachten, dass im Falle des Falles das etwa auszuwechselnde Standardrad nicht in diese Mulde passt, sie ist für die Normalbereifung nicht hoch genug.
Dann kommt das Gepäck in die Mulde und das Rad in den Kofferraum. Man sollt aber immer eine Schutzhülle dabei haben.
Solange es ein Ersatz- oder Notrad gibt, werde ich es nehmen. Meine Reifenpannen nachts in der Toscana oder im Norden Skandinaviens hätten lange Wartezeiten nach sich gezogen. Allein die Beschaffung des Ersatzreifens hat zwei Tage gedauert.
Wäre ich nur in Deutschland unterwegs ist das Pannenset eventuell eine brauchbare Option.