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  6. Nimm das, du Aluminium du! (Oder: Wie erzeugt man aluminiumethanolat?)

Nimm das, du Aluminium du! (Oder: Wie erzeugt man aluminiumethanolat?)

Moin,

Das ständige gesülze über die alu-korrosion lässt mir keine ruhe. Diverse versuchsreihen mit aluminium eingelegt in E85 blieben bisher selbstverständlich ergebnisslos, also habe ich kurzerhand mal einen weiteren versuch gestartet..

- Man nehme eine aluminium-röhre
- Schleife die passivierungsschicht ab
- Erhitze das ganze ding mit einem gasbrenner auf einige hundert grad celsius
- Und tauche das ding dann in ein glas 96%igen ethanol.

Das ganze gibt ein lustiges filmsieden beim eintauchen:

http://www.youtube.com/watch?v=qOIhWeowxQM

Das macht man mal einen ganzen abend lang... Und stellt dann von den alkoholdämpfen beduselt fest, dass sich das alu an der verbleibenden passivierungsschicht, aber nur dort, leicht verfärbt hat.

Ob das jetzt z.b. rückstande vom vergällungsmittel sind kann ich leider nicht sagen. Das blanke aluminium scheint sich nicht zu verfärben.

Ich schätze mal, ohne hohen druck wird das aber nix, und damit schließe ich das kurze experiment als ergebnisslos ab. 🙁

Gruß

Beste Antwort im Thema

Moin,

Das ständige gesülze über die alu-korrosion lässt mir keine ruhe. Diverse versuchsreihen mit aluminium eingelegt in E85 blieben bisher selbstverständlich ergebnisslos, also habe ich kurzerhand mal einen weiteren versuch gestartet..

- Man nehme eine aluminium-röhre
- Schleife die passivierungsschicht ab
- Erhitze das ganze ding mit einem gasbrenner auf einige hundert grad celsius
- Und tauche das ding dann in ein glas 96%igen ethanol.

Das ganze gibt ein lustiges filmsieden beim eintauchen:

http://www.youtube.com/watch?v=qOIhWeowxQM

Das macht man mal einen ganzen abend lang... Und stellt dann von den alkoholdämpfen beduselt fest, dass sich das alu an der verbleibenden passivierungsschicht, aber nur dort, leicht verfärbt hat.

Ob das jetzt z.b. rückstande vom vergällungsmittel sind kann ich leider nicht sagen. Das blanke aluminium scheint sich nicht zu verfärben.

Ich schätze mal, ohne hohen druck wird das aber nix, und damit schließe ich das kurze experiment als ergebnisslos ab. 🙁

Gruß

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Zitat:

Original geschrieben von K-J-E


Der Ethanol im E10 besitzt 4,4% Wasser, da er vermutlich im Gärverfahren und nicht aus Erdgas hergestellt wurde. Bereits diese geringe wassermenge verhindert jede Reaktion von Ethanol mit ALuminium.

Ähm das Wasser im Ethanol verhindert also die Korrosion?

Das ist nun wieder das genaue Gegenteil des allgemeinen Halbwissensstandes über E10. 😁

Zitat:

Original geschrieben von Kung Fu


Ähm das Wasser im Ethanol verhindert also die Korrosion?
Das ist nun wieder das genaue Gegenteil des allgemeinen Halbwissensstandes über E10. 😁

Da muss man wohl man die begrifflichkeiten definieren. Unter korrosion versteht der halbwissende ottonormalfahrer "Tank rostet" - die alkoholatbildung wäre eher "Unaufhaltsames zerfressen".

🙂

Und nicht zu vergessen das kein blankes Alu verbaut wird^^

moin
aluminium oxidiert. korrodieren kann es nicht. zudem sollte man bei experimenten die elektrische spannungsreihe der verschiedenen materialien beachten. aluminium ist oft nicht das einzige metall, welches gleichzeitig mit anderen metallen mit der selben flüssigkeit in berührung kommt.

wo steht, das das ethanol im benzin 4% wasser enthält? zu hause habe ich ethanol mit min 99%.

soll die qualität des beigemischten ethanols wirklich so schlecht sein? denn bei 96% reinheit stellt sich die frage, ob die restlichen 4% wasser, oder ganz andere inhaltsstoffe sind.

gruß
frank

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Und jetzt erklär mir mal, was deiner meinung nach der unterschied zwischen korrosion und oxidation ist.

jetzt sei doch nicht so ... 😁

mpbrei 🙂

Zitat:

Original geschrieben von FRANKMuttentaxi


moin
aluminium oxidiert. korrodieren kann es nicht. zudem sollte man bei experimenten die elektrische spannungsreihe der verschiedenen materialien beachten. aluminium ist oft nicht das einzige metall, welches gleichzeitig mit anderen metallen mit der selben flüssigkeit in berührung kommt.

wo steht, das das ethanol im benzin 4% wasser enthält? zu hause habe ich ethanol mit min 99%.

soll die qualität des beigemischten ethanols wirklich so schlecht sein? denn bei 96% reinheit stellt sich die frage, ob die restlichen 4% wasser, oder ganz andere inhaltsstoffe sind.

gruß
frank

Ethanol und Wasser bildet ein Azeotrop. Azeotrope kann man durch Destillation nicht trennen, denn der Siedepunkt eines Azeotrop ist kleiner als die der Einzelkomponenten.

Stammt dein Ethanol aus einer alkoholischen Gärung, so erhalt man beim Destillieren ein Produkt aus 95,6% Alkohol und 4,4% Wasser.

Dieses Restwasser zu entfernen braucht es weitere und teuere Schritte.

Stelle ich aber den Alkohol aus Erdgas her, dann erhält man einen 99%igen Alkohol, der allerdings nicht für Genusszwecke verwendet werden darf.

Aus Ethan wird Ethen hergestellt und dieses Ethen dient zur Herstellung bon Polyehtylen (PE-Kunststoffe) oder eben Ethanol.

Dazu wird Wasserdampf und Ethen bei 300°C und 70 Bar über einen Katalysator aus Phosphorsäure auf Kieselgur geleitet.

Aluminium überzeigt sich sofort mit einer Oxydschicht, die man durch anodische Oxidation noch verstärken kann, das nennt man Eloxal-Verfahren. Bei einer Schichtdicke von 0,02 mm ist dann das Aluminium vollig beständig gegen Witterung, Säuren und Basen. Wird die Eloxalschicht noch etwas dicker gemacht, dann wirkt dieses Aluminiumbauteil sogar elektrisch isolierend. Die EMK der elektrischen Spannungsreige ist dann wirkungslos.

Unerwünschte Oxidation einer Oberfläche nennt man Korrosion.

Original geschrieben von K-J-E

Zitat:

Ethanol und Wasser bildet ein Azeotrop. Azeotrope kann man durch Destillation nicht trennen, denn der Siedepunkt eines Azeotrop ist kleiner als die der Einzelkomponenten.
Stammt dein Ethanol aus einer alkoholischen Gärung, so erhalt man beim Destillieren ein Produkt aus 95,6% Alkohol und 4,4% Wasser.
Dieses Restwasser zu entfernen braucht es weitere und teuere Schritte.

Das Restwasser wird meist mit Molsieb entfernt, es wird aber entfernt, wenn man Ethanol zum Benzin zumischt, sei es für E10 oder E85.

http://www.cropenergies.com/de/Bioethanol/Produktionsverfahren/

"Die Dehydratation, auch als Trocknung des Alkohols bezeichnet, entzieht ihm im Anschluss das enthaltene Wasser fast komplett: Nun liegt ein hochreines Bioethanol mit 99,7 Vol.-% vor."

Zitat:

Original geschrieben von Kokos11


Original geschrieben von K-J-E

Zitat:

Original geschrieben von Kokos11



Zitat:

Ethanol und Wasser bildet ein Azeotrop. Azeotrope kann man durch Destillation nicht trennen, denn der Siedepunkt eines Azeotrop ist kleiner als die der Einzelkomponenten.
Stammt dein Ethanol aus einer alkoholischen Gärung, so erhalt man beim Destillieren ein Produkt aus 95,6% Alkohol und 4,4% Wasser.
Dieses Restwasser zu entfernen braucht es weitere und teuere Schritte.

Das Restwasser wird meist mit Molsieb entfernt, es wird aber entfernt, wenn man Ethanol zum Benzin zumischt, sei es für E10 oder E85.

http://www.cropenergies.com/de/Bioethanol/Produktionsverfahren/

"Die Dehydratation, auch als Trocknung des Alkohols bezeichnet, entzieht ihm im Anschluss das enthaltene Wasser fast komplett: Nun liegt ein hochreines Bioethanol mit 99,7 Vol.-% vor."

Das Restwasser kann man mit einem Molsieb entfernen, das ist wegen der Regeneration des Zyolith recht teuer und wird daher nur im Labor oder Technikum eingesetzt. Da der Bioalkohol ohnehin aus steuerrechtlichen Gründen vergällt werden muß, kann man aber bereits das Vergällungsmittel Cycohexan in einer Rektifizierungskolonne als Hilfsstoff einsetzen. Das ist Stand der Technik. Eine weitere Methode wäre die Vakuumdestillation bei < 70 mbar, hier läuft dann kein Azeotrop mehr. Ist aber auch teurer als die Cyclohexanmethode.

Ethanol ist ziemlich hygroskopisch, es zieht Wasser an, besonders bei einer hohen Luftfeuchte.

Ethanol wird ja auch in Deutschland und damals ohne Kennzeichnung als Bleiersatz für die Verbesserung der Klopffestigkeit eingesetzt, als seit ca. 20 Jahren. Damals kam der 96%ige Alkohol zum Einsatz. Ob man nun beim E10 auf trockenen Alkohol setzt, kann ich mit Bestimmtheit nicht sagen. Notwendig wäre es nicht. Man kann das aber über den Treibstoffverbrauch über einen hinreichend großen Zeitraum selbst ermittel. Theoretisch gäbe es mit E10 nur ein Mehrverbrauch von 1,9%, ist der Mehrverbrauch deutlich höher, dann war das energetisch unwirksame Wasser im Treibstoff dafür verantwortlich.

Dehydratation bedeutet keine Trocknung von irgend ewas, sondern die Abspaltung von Wasser aus einem Molekül, dabei entsteht ein völlig anderer Stoff. Als Beispiel dafür:
2 C2H5-OH ===> C2H5-0-C2H5 + H2O

Ethylalkohol wird mit Schwefelsäure dehydriert und es entsteht der Ethyläther.

Der Schluck Alk in E10 ist ja für die Leute hier eigentlich sowieso kein Thema. Bei E85 ist nach ersten googlebergschen Forschungsergebnissen nur max. 0,314% Wasser erlaubt (DIN 51625). Kann das jemand bestätigen?
Dann sollte ich mir vielleicht doch sicherheitshalber ein Tässchen Wasser in Tank schütten - als Korrosionsschutz. 😎

es wird für E10 und E85 nur 99,7%iger Alkohol verwendet.
Und wenn man sich die Marktpreise für "Ofenbioethanol" anschaut ist der unterschied zwischen E96 und E99 ~10-15%, also nichts mit nur im Labor weil zu teuer.

Zitat:

Original geschrieben von K-J-E



Zitat:

Das Restwasser kann man mit einem Molsieb entfernen, das ist wegen der Regeneration des Zyolith recht teuer und wird daher nur im Labor oder Technikum eingesetzt.

Nicht nur im Technikum, sondern auch im Großen. Ich kenne mindestens zwei Firmen, die das machen.
Soweit ich weiß, macht das auch Cropenergies, denn nach meiner Kenntnis vertreiben die auch den praktisch wasserfreien Alkohol unvergällt und verplombt im Bahnwaggon an Mineralölhersteller. Möglich ist sicher auch die Entwässerung mit Cyclohexan.

Im Labor wird das Molsieb oft auch anders regeniert als im Großbetrieb, die arbeiten auch mit Druckwechselverfahren.

http://www.zeochem.com/produkte/molekularsiebe/molekularsiebe_3a.htm
"Molekularsieb 3A kann entweder durch Erhitzung oder im Druckwechselverfahren regeneriert werden. Die nachgenannte Methode wird als PSA, bzw. Pressure Swing Adsorption bezeichnet, und wird auch im Unterdruckbereich als Vakuumwechselmethode (VSA) eingesetzt."

Die Firma Vogelbusch hat bei Cropenergies eine Molekularsieb-Dehydration installiert wie ich gerade gegooglet habe.

Wo sind denn die Bilder der Aluminium-Rail die ein paar 10.000 km mit E85 lief. Ich finde die nicht mehr 🙁
Würde hier gut reinpassen. Ausserdem würde ich die gerne in einem Anderen Forum zeigen wo man der Meinung ist dass Ethanol SOFORT zum MOTORTOD führt

Soll ich meine ausbauen, dauert 10min?

Lass sie labbern, das ist das Geschwätz der Ungläubigen. Nur finde das meist mehr anklang. Aber gott sei dank denken nicht alle so das alles neue Teufelszeug ist. Sonst würden wir noch mit Knüppel rum rennen und Tiere jagen.

Kannste gerne machen 😉
Mir ging es um die Bilder, die hätte ich gerne Gepostet, weil von der gegenseite gibt es GAR KEINE Bilder & Beweise.
Ist alles etwas unübersichtlich geworden. daher finde ich es schade um die infos...

Vielleicht wenn ich mein E85 kit bestelle schraub ich mal am prius rum.
dieses schwedische wenn ich es wieder finde.

gruss

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