NiMH- oder Li-Ionen-Akkus als Motorradbatterie?

Hallo Zusammen,

ich weiß das Thema Batterie ist immer wiederkehrend und selbst als Neuer habe ich schon die Suchfunktion gefunden :-) Aber vielleicht ist das mal eine neue Frage (jedenfalls hat die Suche nichts entsprechend existierendes angezeigt):
Was spricht technisch dagegen eine entsprechendes Paket an NiMH- oder Li-Ionen-Akkus als Starter-Batterie im Motorrad zu verwenden (vom Preis einmal abgesehen)?

bob_TR

14 Antworten

Dagegen spricht die benötigte Startleistung. Soviel können NiMH/Li-Ionen nicht abgeben.
Die Motorradbatterie soll ja in erster Linie einen Riesenhaufen Strom in ganz kurzer Zeit abgeben. Und das können die nicht. Dis sind konstruktiv auf eher niedrige, dafür dauernde Abgabe ausgelegt.

Wenn es um Gewicht/Größe geht, dann pack dir ne Hawker rein.
Mit einer kleinen SBS8 (2,7kg) aus meiner Kawa (brauchte was kleines wegen Umbauten) hab ich zum Spass auch schon meinen 1200er Corsa gestartet - für'n Moped reicht die locker.

Ansich ist die Energiedichte bei NiMh und besonder bei Li-Ion super, aber neben dem Problem mit dem Startstrom bekommst bei Li-Ionen auch schnell thermische Probleme.
Temperaturen jenseits der 40 Grad (bei hoher Belastung erreicht wie nix) mögen die garnicht.

Zitat:

Original geschrieben von Lewellyn


Dagegen spricht die benötigte Startleistung. Soviel können NiMH/Li-Ionen nicht abgeben.

Können sie schon, aber der Zellentyp findet sich nicht mehr im Conrad-Sortiment... 😉

Die Ladetechnik wäre die erste Hürde - einfach im Austausch zum Bleikakku dranhängen geht nicht, da dieser bei konstanter Spannung geladen wird, die NiMH-Zelle jedoch bspw. mit konstantem Strom (nach Erreichen der Ladesschlussspannung mit vermindertem Strom), und die Li-Zelle je nach Ladezustand mit einem von beiden. Ein Teil des eingesparten Platzes geht also wieder für den Ladeadapter drauf, der natürlich auch seinerseits nochmal Verluste in Form von Abwärme produziert.

NiMH-Zellen mit einer dem Bleiakku entsprechenden Kapazität sind nicht mehr in handelsüblichem Formfaktor erhältlich, eine D-Zelle (Mono) liegt bei ca. 7 Ah - aber diese ist nicht für hohe Ströme ausgelegt. Du müsstest also (sofern keine passende Industrie-Zelle aufzutreiben ist) mehrere 10er-Packs eventuell im Sub-C-Format parallel schalten, was wiederum die Ausfallwahrscheinlichkeit mindestens einer Zelle erhöht. Außerdem reagieren NiMH-Akkus recht empfindlich auf Überladung, niedrige Temperaturen (ab 0 Grad sackt die Kapazität ab), und quittieren hohe Entladeströme mit stark verminderter Haltbarkeit. Die angegebene Zyklenzahl gilt üblicherweise bei geringen Entladeströmen in der Größenordnung von 1/10-1/100 der Kapazität.

Ähnlich sieht's bei Li-Akkus aus, nur sehr wenige sind für hohe Entladeströme gedacht (solche sind dann auch nicht gerade handelsüblich), und auch hier reduzieren hohe Temperaturen die mögliche Zyklenzahl beträchtlich.

Wenn's einfach nur um mehr Zuverlässigkeit geht, wären Blei-Vlies-Akkus eher eine Alternative. Teuer genug sind die auch schon, können jedoch höhere Ströme als Blei-Gel-Akkus liefern und sind ebenso wie diese auslaufsicher. Und man benötigt keine zusätzliche Elektronik...

Gruß,

Derk

Ich widerspreche hier mal meinen Vorrednern.
NimH's und Lipos sind in den entsprechenden Konfigurationen wesentlich hochstromfähiger wie Bleiakkus! Im Modellbaubereich werden die Dinger mit Peaks im dreistelligen Amperebereich belastet.

Vorteil der Bleiakkus: die schaffen wesentlich mehr Lade-/Entladezyklen und sind mit der notwendigen Ladetechnik einfach billiger!

Gruss Jürgen

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Zitat:

Original geschrieben von coolwater1


Ich widerspreche hier mal meinen Vorrednern.
NimH's und Lipos sind in den entsprechenden Konfigurationen wesentlich hochstromfähiger wie Bleiakkus! Im Modellbaubereich werden die Dinger mit Peaks im dreistelligen Amperebereich belastet.

Vorteil der Bleiakkus: die schaffen wesentlich mehr Lade-/Entladezyklen und sind mit der notwendigen Ladetechnik einfach billiger!

Gruss Jürgen

dazu kommt ,dass Lipos kälte überhaupt nicht mögen und desweiteren keineswegs überladen oder entladen (unter 2,5V/Zelle) werden dürfen,sowas könnte sogar gefährlich werden für den Fahrer,da die Dinger explodieren können.

Der Große Vorteil von Lipos ist ,dass sie bei gleicher Kapazität und Spannung deutlich kleiner sind und weniger als die Hälfte wiegen im Vgl zu einer Bleibatterie.

Gruss,

Zitat:

Der Große Vorteil von Lipos ist ,dass sie bei gleicher Kapazität und Spannung deutlich kleiner sind und weniger als die Hälfte wiegen im Vgl zu einer Bleibatterie.

"Der Große Vorteil" schwindet sehr schnell , wenn der Fahrer seinerseits mal eben 2 Kilo oder mehr abspeckt und so den eingesparten Betrag für die neue Batterietechnik dann gekonnt in Benzin und Fahrspaß umsetzt.

Schont ausserdem auch die Umwelt da kein Sondermüll ala Altbatterie anfällt 🙂
Ladetechnisch gibt es hier im Forum bereits unzählige Beiträge darüber.
@das die Dinger explodieren können steht auch schon in anderen Beiträgen.
Ob es Sinn oder nicht macht liegt im Auge des Betrachters.

Als Starterakku braucht man es nicht, aber trotzdem ist die LiPo/LiLo-Technik in der Akkutechnik der aktuelle Stand.
Oder glaubt Ihr, Toyota Prius und Co fahren mit Bleiakkus?

Gruss Jürgen

Zitat:

Original geschrieben von coolwater1


Als Starterakku braucht man es nicht, aber trotzdem ist die LiPo/LiLo-Technik in der Akkutechnik der aktuelle Stand.
Oder glaubt Ihr, Toyota Prius und Co fahren mit Bleiakkus?

Gruss Jürgen

Der Prius fährt mit NiMH Akkus, das ist ja wohl noch eine ganz andere Nummer als LiPo/LiIo bzgl. der Anforderungen an die Lade-/Entladetechnik, vom Preis mal ganz zu schweigen. Das gleiche gilt für Tiefentladung, die die Lipos in nicht ganz ungefährliche Teilchen verwandeln, und den damit einhergehenden regelmäßigen Kapazitäzsverlust sollte man auch nicht außer acht lassen, ebenso wie den Preis (plus dem Preis für eine Lipo/LiIo geeignete Laderegelung, da kann dann auch die hohe Energiedichte nichts dran ändern. Wäre das anders, würde bereits in jedem modernen KFZ ein LiPo/LiLo o. NiMH-Akku drinstecken, denn schwere u. große Akkus sind heutigen Konstrukteuren ein ziemlicher Dorn im Auge.

Grüße
Uli

Das Problem bei Li-Ionen Akkus dürfte bei Motorrädern wie bei Autos noch die Sicherheit und thermische Beständigkeit sein.

Die früheren Kunststoff-Separatoren könnten bei höheren Temperaturen oder extremen Belastungen schmelzen, was die Zerstörung des Akkus mit Teilen seiner Umgebung zur Folge haben könnte. Mercedes ist so weit ich weiß bei der S-Klasse der erste Hersteller, der LiIonen-Akkus im Auto einsetzt. Die neuen Akkus mit Keramik-Separatoren tragen vielleicht ihren Teil dazu bei, dass sie zukünftig mehr eingesetzt werden. Bis sie dann ihren Weg in extrem abgespeckte Superbikes finden, dürfte es nicht mehr allzu lange dauern.

Gruß

M.W. soll die nächste Prius-Generation mit LiIons ausgestattet werden.

Und ich kenne auch die Bilder/Videos von abfakkelnden Akkus.
Als Modellbauer habe ich aber auch schon NiCds und BleiGel-Akkus zum Gasen gebracht!

Ihr wisst sicher das Heute in fast jedem Handy LiPo bzw LiIons sitzen ?

Gruss Jürgen

Hi,
vielen Dank an Alle für die Antworten, ich denke eine Hawker wird's werden...
Grüsse,
bob_TR

Zitat:

Original geschrieben von bob_TR


Hi,
vielen Dank an Alle für die Antworten, ich denke eine Hawker wird's werden...
Grüsse,
bob_TR

ein Bekannter von mir hat sich eine Hawker gekauft,weil er meinte die üblichen Batterien bringen es einfach nicht,da er täglich viel Kurzstrecke fährt .

Also hat er sich eine Hawker Batterie für viel Geld gekauft,eingebaut,paar Tage gefahren und futsch war se.

Ende der Geschichte.

Zitat:

Original geschrieben von coolwater1


M.W. soll die nächste Prius-Generation mit LiIons ausgestattet werden.

Und ich kenne auch die Bilder/Videos von abfakkelnden Akkus.
Als Modellbauer habe ich aber auch schon NiCds und BleiGel-Akkus zum Gasen gebracht!

Ihr wisst sicher das Heute in fast jedem Handy LiPo bzw LiIons sitzen ?

Gruss Jürgen

Das Abfackeln von Akkus hab ich auch schon hinter mir, angefangen von den "hochkapazitiven" Akkus für Modelle (NiCd mit flüssiger Kalilaugefüllung, gab's mal als ca. 30x 40x5 Einzelzellen in den 60ern, Robbe?), modernen NiCd-Zellen (in die Tasche gesteckt, Kurzschluss erzeugt🙁) und auch einen etwas größeren Bleiakku (6V, 80Ah für VW-Käfer. 5mm Stahldraht zu "Testen" drüber gelegt, ging aber nicht wieder ab, der blöde Draht😉. Akku hin, drüber geworfene Decke hin, Ebbe im Geldbeutel = Taschengeld hin 🙁. Das ist aber m.W. nichts gegen einen explodierenden LiPo.

Die Miniakkus für Handys tragen ihre Lade-/Entladeregelung als kleine Platine mit sich, das ist aber auch mit Miniaturbauteilen locker machbar. Bein Hochstromentladungen und Ladungen ist dafür aber auch Hochleistungselektronik erforderlich (o. mech. Relais, die hohe Ströme vertragen können), der dafür erforderliche Aufwand ist ein ganz anderer, als der für Handys, die schlimmstenfalls grad mal ein paar wenige Milliampere ziehen.

LiPo hab ich zuletzt in den MP3/4-Billigstplayer einer Freundin eingebaut, nachdem der originale LiPo Akku nach nur einem Jahr Betrieb den Geist aufgab. Bin nicht sicher, daß der neue Akku länger hält, die Ladetechnik über 5V USB-Anschluss ist sicher nicht "so ganz" ausgereift (nur äußerlich und schlecht kopiert, nicht aber auch innerlich 😉).

@TR
Nicht wenige Fahrer von BMW GS-Modellen haben gute Erfahrungen mit FIAMM Akkus (das italienische Gegenstück zu Varta, nur, das es noch italienisch ist, während Varta, dank effizienten deutschen Managements, nicht mehr deutsch ist 🙁) oder auch Akkus von Reichelt (Kung-Long. Die sind auf alle Fälle preislich deutlich attraktiver als die Hawker, die weder in Harleys (mit Elektronikgeraffel) noch in BMW "Geh essen" nachhaltig positiven Eindruck hinterlassen haben. Besonders letztgenannte Mopeds zeigen sich wg. ihres Elektronikgeraffels, explizit des ABS, sehr kritisch gegenüber Spannungsabfall z.B. beim Starten (einfach einen Spannungsabfalleimer drunter stellen hilft, nur gibt's den nicht mit Propeller o. Bar&Shield, deswg. die Probleme 😉).

Grüße
Uli
('68er Graupner "Taxi" mit 6.5ccm Doppelkerzen Merco -ersatzweise 6.5ccm OS, der Merco ist zu selten u. zu schade zum Fliegen-, Hegi "Kalif" 3m Segler, Graupner "Beta" 2m Segler, Marutaka/Robbe "nur Holz" Pitt's Special (~ '76) mit 10ccm HB -inzwischen zu schade zum Fliegen, weil jeder "Kopfstand" unendlich viel Arbeit bedeutet, "GeeBee" 2m in Arbeit, für die aber auch der Sternmotor noch fehlt 🙁 -das wird ein Eigenbau, aber die Zeit dafür ...-, zum Entspannen Hegi "Saudade" aka "Rote Sau" 1,90m Mast Segelboot, Robbe "Smaragd" 3m Mast Segelboot, eine kleine Sammlung Modellmotore, ... 😉)

Hi Uli,

ist zwar OT, aber schöne Modellsammlung hast Du da!

Gruss Jürgen
Crackerbox mit 6,5cm Mvvs, F1-Kat mit 3,5 K&B OutBoard, Crackerbox mit 26ccm Zenoah Stock, Bandit Cat mit 26ccm Zeni Full Tuned. Micro Iceberg mit Brushless und 3SLipo, Eco mit China-Brushless und 2SLipo. Diverse Monos mit bis zu 24 NimHs an Plettenberg sind alle in die Bucht gegangen.
Zur Entspannung Graupner Saphir und Mico Magic 😁

P.S. Die GeeBee finde ich genial, nur habe ich vom Fliegen keine Ahnung

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