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NG1 läuft zu fett

Audi 90 B3/89
Themenstarteram 14. Mai 2018 um 19:49

Moin moin allerseits,

ich muss trotz intensivem googeln doch mal um Rat fragen.

Mein NG1 von 1988 läuft viel zu fett. Kurios ist, dass das völlig plötzlich kam. Vorher lief er soweit ganz gut mit 9,9l/100km bei sportlicher Fahrweise über Land und etwas Autobahn. Errechnet, nicht nach BC.

Auf einmal drehte er dann bei heißem Motor 1200 statt 800 U/min im Leerlauf.

Dann war der Leerlauf zunächst entweder bei 1200 oder bei 200-600 Umdrehungen oder er ging direkt aus beim Abtouren mit getretener Kupplung.

Habe schon einiges geprüft mittlerweile.

Den Kaltlaufregler von Twintec habe ich zuerst abgeklemmt.

Das Leerlaufregelventil mit WD40, nicht Bremsenreiniger gereinigt. Es ist gängig, bewegt sich und wird vom Steuergerät mit bis zu 1A angetaktet. Die Temperaturfühler haben 200 Ohm heiß und 3kOhm kalt.

Der Leerlaufschalter hat 0 Ohm bei geschlossener Drosselklappe.

Fehlerspeicher sagt meistens 2232, also Stauscheibenpoti. Referenzspannung liegt bei 4,8V. Der Widerstand vom Poti liegt bei 1,5kOhm bei stehendem Motor. Durch hochziehen der Stauscheibe steigt der Widerstand sehr schnell, schwankt auch bedenklich im ersten Bereich. Der Widerstand geht bis auf 11-12 kOhm und fällt dann wieder etwas.

Jetzt das Interessante: Lambdasonde ist laut Vorbesitzer neu, die Kabel sehen auch noch neu aus und sind sauber. Aber die hängt bei 0,85V fest und tut eigentlich nichts. Dementsprechend sehen auch die Zündkerzen aus, die sind jetzt schwarz. Waren bis vor kurzem noch hellbraun. Verbrauch kann ich jetzt nicht sagen, mache bisher nur Messfahrten.

Das Steuergerät müsste eigentlich abmagern, meistens wird der Drucksteller aber nicht bestromt. 0mA. Bei Schubabschaltung korrekt -60mA, vor dem Kaltstart +100mA und vor dem Warmstart +10mA. Während der konstanten Fahrt entweder 0 oder +8 konstant, oder -10, je nach Lust und Laune. Im Standgas bei 1200 meistens 0. Lambdasonde immer über 0,8V, wenn der Lüfter anspringt geht die Drehzahl auf 1100 runter und dann knapp unter 0,8V.

Stauscheibenpoti habe ich schon abgezogen, dann rastet das Steuergerät so richtig aus und die MKL leuchtet oder flackert oder ist aus, geht wieder an, aus. Drucksteller regelt dann quasi gar nicht mehr, Lambda hängt nach wie vor bei über 0,8V. Schubabschaltung geht nur in den Momenten wo die MKL aus ist.

Wagen stinkt nach Sprit. Kaltstartventil ist elektrisch abgeklemmt.

Ohne vernünftig regelnden Drucksteller bringt es auch nichts an der CO Schraube Richtung mager zu drehen.

Zündung steht bei 15° v.OT. Habe ich aber noch nicht wieder kontrolliert. Prüfen ich noch. Steuerzeiten waren einigermaßen ok. Markierung am Nockenwellenrad höhe Zylinderkopfoberkante. Muss ich aber auch nochmal kontrollieren. Kompression 13,5 - 15 bar bei warmem Motor.

Auf Falschluft habe ich schon geprüft:

Schläuche vom Leerlaufregelventil

Kurbelgehäuseentlüftung

Ansaughutze

Ölpeilstab (Drehzahl fällt)

Öleinfülldeckel (Motor geht aus, obwohl er 1200 gedreht hat vorher)

Ich weiß gerade nicht so recht, wo ich noch ansetzen soll.

Lambdasonde würde ich erstmal sagen ist ok, sie sagt ist fett, Zündkerzen sind schwarz, passt.

Falschluft wäre gerade eher förderlich und dann wären die Kerzen wohl auch nicht so schwarz.

Stauscheibenpoti ist möglicherweise im Eimer, es bringt aber nichts es abzustecken.

Starten tut er übrigens kalt und warm immer sehr gut, auch wenn er vorher ausgegangen ist.

Hat noch jemand Vorschläge? :confused:

Ich bin für jeden Rat sehr dankbar.:)

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19 Antworten

Bin leider gerade unterwegs, daher nur ein paar Stichwortartige Tipps:

Stromlaufpläne auf Audi100.Net, oder Audi100-Online.Net

Spannungsversorgung der Steuergeräte prüfen....Wackler in der Zentralelektrik?

Massepunkte/Leitungen ok? Besonders der am Saugrohr?

Vermutung(da bei einigen Audi so geregelt): Züündsteuergerät hat eigenen Fehlerspeicher und wird beim auslesen als erstes abgefragt, also irgendwie prüfen, ob dort schon Fehler 2122 ausgegeben wird, oder erst im KE-Steuergerät.

Themenstarteram 23. August 2018 um 19:23

Habe heute mit Stromlaufplan von beiden Steuergeräten einiges überprüft.

Kein Fehler festzustellen. Alle Massepunkte und Verbindungen zwischen den Steuergeräten passen. Strom bekommen sie auch.

2122 gibt es laut der Fehlerliste nur im KE3 Steuergerät.

Zur Info:

Er geht ja zwischendurch auch mal aus im Standgas von 1200 Umdrehungen oder sackt ab und fängt sich gerade noch so. Das liegt daran, dass das KE Steuergerät am Drucksteller die Schubabschaltung einleitet, ihm also den Sprit abdreht. Mit abgezogenem Drucksteller läuft er dann logischerweise ohne Aussetzer im Stand durch.

Leerlauf wird nie geregelt. Abziehen vom Leerlaufsteller ändert nichts an der Drehzahl, der hängt also auf dem Notlaufspalt in Grundstellung, was dann die 1200 Umdrehungen ergibt.

Ich fasse mal zusammen, bitte korrigieren, falls ich etwas falsch erfasst habe:

- Der Motor, die Mechanik ist fit

- Der mechanische Teil der Einspritzanlage ist fit, ein Motorlauf bei abgezogenem Drucksteller ist ja möglich

- Drucksteller, Drosselklappenschalter, Leerlaufregler, Temperaturgeber, Lambdasonde, Stauscheibenpoti sind in Ordnung bzw. zumindest nicht am Problem Schuld.

- Drehzahlmesser funktioniert, der Motor läuft, also kann der Hallgeber auch nicht defekt sein, ebenso die Verkabelung zum Zündsteuergerät

- Verbindung von Pin 17 <-> 30, die laut Dokumentation für die Drehzahlübertragung zur KE3 zuständig ist, ist neu und trotzdem nochmal zusätzlich mit einer fliegenden Leitung gebrückt.

- 2122 Drehzahlsignal fehlt, steht immer im KE3 Fehlerspeicher, sonst nichts anderes.

Ich versuche mal günstig neue Steuergeräte zum Testen zu bekommen, falls mir erstmal nichts mehr einfällt.

Grundlose Einleitung der Schubabschaltung klingt plausibel. Hast Du das gemessen? Geht der Druckstellerstrom im Leerlauf einfach mal auf -60ma?

Da das KE-Steuergerät unter anderem, das Drehzahlsignal für die Schubabschaltung benötigt, läge doch nahe, daß noch immer ein Problem mit dem Signal vorliegt, oder? Der abgelegte Fehler spricht dafür. Ich muss mir die Beiträge hier am WE nochmal in Ruhe durchlesen, vielleicht fältere mir ja noch etwas auf.

Dein Ehrgeiz bei der Sache gefällt mir. Bleib drann!

Wenn du noch Unterlagen brauchst, dann gib mir Bescheid. Ich gucke dann was ich habe bzw. besorgen kann.

Good Fight!!!

Themenstarteram 25. August 2018 um 11:43

Danke für das Angebot mit den Unterlagen, ich weiß nur im Moment nicht mehr, was ich noch prüfen soll :D

Den Druckstellerstrom habe ich zu Beginn des Problems im Frühjahr mal gemessen, da war auch schon das Phänomen, dass grundlos mal -60mA, also Schubabschaltung, im Standgas angezeigt wurden. Ich werde den Druckstellerstrom nochmal überprüfen. Damit bestätige ich dann, dass er im Stand ausgeht, weil die KE3 ihm den Sprit wegnimmt.

Vielleicht sollte ich bei der Gelegenheit am Kabelbaum der KE3 gleich ein paar Anschlüsse für die Zukunft vorsehen, damit man auf kurzem Dienstweg wichtige Dinge messen kann, ohne im Motorraum an diverse Stecker gehen zu müssen mit fliegenden Leitungen durch die Tür in den Innenraum. Gerade am Druckstellerstrom lässt sich so viel erkennen.

Ehrgeiz, ja ich mag den 90er obwohl ich ihn noch nicht mal ein Jahr habe und noch etwas Arbeit benötigt. Aber er hat ein bisschen Ausstattung wie Bordcomputer, SSD, eFh, Vollleder, Scheinwerferreinigung, ABS, Fahrwerk, 16" Competition Felgen usw. Hat auch bisschen gekostet. Die flache Drehmomentkurve mit dem Leichtgewicht macht Spaß zu fahren. Obwohl ich im Alltag mit über 200 PS unterwegs bin. Man ist tatsächlich im NG recht zügig. Für damalige Verhältnisse war das bestimmt noch zügiger. Und dann der Klang in Verbindung mit BN Pipes, mannoman. Eine echte Seltenheit! Ich will natürlich wieder fahren! :D

Ich kann mir derzeit nur noch vorstellen, dass die KE3 kaputt ist. Das Drehzahlsignal ist da, der Motor läuft, der Drehzahlmesser funktioniert einwandfrei. Der hängt am gleichen Pin wo die KE3 auch ihr Signal bekommt. Die KE3 schmeißt nach kurzer Zeit immer den gleichen Fehler, obwohl der Motor - mechanisch eingespritzt - ohne Probleme läuft.

Moin moin,

möglicherweise und hoffentlich habe ich das Problem nun endgültig gelöst.

Ich habe mir das Zündsteuergerät und Motorsteuergerät gebraucht besorgt und vorgestern eingebaut. Sofort lief der NG wie er sollte. Gemisch und Leerlauf wird wieder geregelt und die Schubabschaltung funktioniert. Die ersten 100 km sind abgespult.

Ich habe so viel gelesen und oft wurde geschrieben, dass Steuergeräte eigentlich nie kaputt gehen. Wahrscheinlich war das bei mir eine Ausnahme :)

Vielleicht teste ich nochmal, welches der beiden Steuergeräte den Fehler verursacht. Aber im Moment bin ich ganz froh, dass er wieder so schön läuft. :D

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