Neutralschalter
Hallo Leute,
ich habe eine R 1100 RT aus dem Jahr 2000. Es ist eigentlich eine recht zuverlässige Maschine, es sind aber einige Mucken drin die immer wieder kommen.
Mein aktuelles Problem:
Die Anzeige für den Leerlauf (grüne Neutrallampe) kommt verzögert oder gar nicht. Habe ich schon zweimal reparieren lasse, das war nicht gerade billig.
Das Problem ist, wenn ich das Bike starten will und die Neutrallampe ist nicht da, dann kann ich nur mit gezogener Kupplung starten. Der Elektrik wird vor gegaukelt das ein Gang eingelegt ist.
Kann mir einer von Euch sagen wo dieser Neutralschalter sitzt und wie ich den am geschicktesten ausbauen/austauschen/reparieren kann.
Ich wäre für einen Hilfe dankbar.
Gruß
Dirk
Beste Antwort im Thema
Bei meinem Boxer R1100GS Baujahr 1997 habe ich gerade den Neutralschalter selbst ausgetauscht, denn die Neutrallampe zeigte Dauerlicht. Im Prinzip gilt die Beschreibung hier auch für den Schalter der Ganganzeige des FID, denn der sitzt mit dem Leerlaufschalter auf einer Welle. Außerdem gilt es für alle 1100er Boxer, also auch für R1100R, R1100RS und R1100RT.
Laut BMW-Anleitung muss tatsächlich die Schwinge ausgebaut werden, ich habe aber nur die Schwingenlagerbolzen gelöst und herausgeschraubt, nachdem das Hinterrad, das Federbein und der etwa 10x15 cm messende Schmutzfanglappen am Innenkotflügel abmontiert waren.
Dann erst die von unten durch einen Holzklotz am Ende abgestützte Schwinge vorsichtig so nach rechts drücken, dass das linke Lager eben zum Gehäuse herausschaut und z.B. einen Zimmermannsbleistift oder sonst was zur Fixierung reinstecken. Die Schwinge lässt sich dann vorsichtig bewegen, ca. 30 mm nach oben und etwas knapper nach unten. Das reicht, um mit einer Stecknuss 7mm und Verlängerung an die beiden Sechskantschrauben des dahinter liegenden Schalters zu kommen. Der Schalter selbst ließ sich dann bei mir mit einem langen Inbusschlüssel von der Schaltwelle herunterhebeln. Das lässt sich natürlich ebenso gut mit einem zum Haken gebogenen Draht oder was Ähnlichem bewerkstelligen. Den neuen Schalter gab es für 33 Euro beim Freundlichen. Kauft euch gleich den kleinen Wellendichtring dazu, der im Neutralschaltergehäuse sitzt (glaube der hat 10x22x6mm), hatte versäumt den zu kaufen und jetzt den alten wieder reingebaut, aber kein besonders gutes Gefühl dabei.
Der Vorteil bei dieser etwas fummeligen Methode ohne kompletten Ausbau der Schwinge ist, dass die Schwinge nicht zerlegt werden muss. Das ist nämlich nötig für den Widereinbau der Schwinge, wenn sie ganz herausgezogen wurde. Der Aufwand für die Arbeit hält sich auch in Grenzen, mit Händewaschen etwa 2 bis 3 Stunden (ich schraube nur gelegentlich und lasse mir dabei Zeit).
Wer noch nie die Schwingenlager draußen hatte, sollte vielleicht jemanden fragen, der etwas Erfahrung beim Schrauben hat, aber wenn man weiß wie, ist es zu schaffen. Es genügt, die beiden Lager der Schwinge mit einer Heißluftpistole (Fön reicht nicht) vor dem Herausschrauben jeweils etwa 1 bis 2 Minuten zu erhitzen. Nebenbei sei bemerkt, dass die beiden Bolzen aus dem Hightech-Werkstoff Titan bestehen. Ich hab links angefangen, das ist das sog. Loslager. Nach dem Erwärmen zunächst die flache Kontermutter aus Stahl (30mm, glaube ich) lösen. Dann der kritische Teil, am besten nimmt man eine passende Stecknuss mit Inbus (kann der 12er gewesen sein) mit einer normalen Ratsche hat man keine Chance, ich habe die Stecknuss auf einen ausziehbaren Radmutterhebel (so einen mit Vierkant für Stecknüsse) gesteckt. Macht man die Bolzen vorher nicht heiß, hat man aber auch mit so einem langen Hebel keinen Erfolg, eher ruiniert man den Innensechskant der Titanbolzen. Hat man den linken Bolzen raus, kann man beim Anfönen des rechten, sog. Festlagers, kurz durchschnaufen, denn dieses Lager saß bei mir noch fester. Ist der erste Widerstand aber überwunden, geht alles leicht und man muss nur noch mit einem feinen Schraubendreher und unter vorsichtiger zu Hilfenahme einer Drahtbürste jegliche Loctitereste aus den Gewindegängen der Bolzen entfernen (wichtig besonders beim Loslager). BMW empfiehlt Aceton, hatte ich auch da, brauchte es aber nicht. Auch musste ich aus den empfindlichen Innengewinden aus Alu am Getriebe nur ein paar Krümel wegblasen, hier sehr vorsichtig mit harten Gegenständen sein. Zum Wiedereinsetzten der Lagerbolzen werden diese auf der ganzen Länge mit Loctite bestrichen. Vorne darf ein wenig MoS2-Fett drauf, vorsichtig, damit nichts ins Gewinde gelangt. Den rechten Bolzen (Festlager) nach Positionieren der Schwinge eindrehen und gleich mit dem vollen Drehmoment anziehen (150Nm?). Das linke Lager (Loslager) nach Einstreichen mit Loctite und Positionieren der Schwinge lediglich mit 8Nm anziehen und dann die flache Kontermutter festziehen (85Nm?)
Fast geschafft, Schmutzfanglappen, Federbein und Hinterrad wieder dran, und die grüne Leuchte tut`s nur noch, wenn sie`s auch soll. Ach ja, während des Schalterwechsels sind bei mir in 1/2 Stunde etwa 50 ml Getriebeöl aus dem Loch für den Schalter gelaufen, also was unterstellen und nachher auffüllen. Oder nur `nen Lappen drunter und schnell den neuen Schalter rein…
Verlasst euch nicht auf die angegebenen Drehmomente, lieber beim Freundlichen nachfragen. Der hat garantiert auch das richtige Loctite da, einfach beim Schalterkauf die gereinigten Bolzen mitbringen und in der Werstatt auf die Gewinde geben lassen. Die klebstoffbeaufschlagten Bolzen in einer alten Plastikdose/ Marmeladenglas o.ä. nach Hause transportieren, nicht in der Plastiktüte, der Klebstoff härtet unter Luftabschluss aus.
Viel Spaß beim Schrauben und Grüße aus dem Bergischen, euer Jan
13 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Fasti_1
Kann mir einer von Euch sagen wo dieser Neutralschalter sitzt und wie ich den am geschicktesten ausbauen/austauschen/reparieren kann.
Hi Dirk,
gemeinhin sollte der Schalter von "hinten" im Getriebe sitzen.
Der Austausch wäre eigentlich denkbar einfach.
Leider lässt er sich erst dann rausschrauben, wenn man die Schwinge ausgebaut hat......
Das macht die Sache dann unerquicklich teuer und komplex.
Aber frag mal hier den User BombaTBB (ist hier der 4V-Boxer-Experte), der ist immer der meinung ich würde dazu raten Dinge unnötig abzuschrauben.

Er hat sicherlich einen Tip für dich, wie es ohne Schwingenausbau geht.
Du erreichst ihn per PN hier:
http://www.motor-talk.de/.../UserDetails.html?userId=523142@ Fasti 1
Glaub nicht alles was ein Dummschwätzer schreibt.Der Typ hat für mich ne Profilneurose.Muss an der vielen Seeluft liegen der er da unten einatmet.
Hatte ihm mal schriftlich was belegt u.das kann er irgendwie nicht ab hab ich das Gefühl.
Zitat:
Original geschrieben von BombaTBB
@ Fasti 1
Glaub nicht alles was ein Dummschwätzer schreibt.Der Typ hat für mich ne Profilneurose.Muss an der vielen Seeluft liegen der er da unten einatmet.
Hatte ihm mal schriftlich was belegt u.das kann er irgendwie nicht ab hab ich das Gefühl.
Wie?
Du schwächelst mit deinem Expertenwissen bei solch einfacher Fragestellung?
Kannst den armen Dirk doch nich unnötig Teile abschrauben lassen......tztz.
Das ist aber nicht nett von dir.
BTW:
Es geht nach wie vor um das "wie" du es geschrieben hast, nicht um das "was"....
Stichwort Netiquette....(hier mal ein hilfreicher Link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Netiquette)
Hallo!
Ich habe das gleiche Problem mit meiner 1100´er GS.
Hatte mal vor ein paat Jahren beim Meister nachgefragt. Der erzählte mir dann was, daß das Teil selbst ein paar Pfenning kostet, aber, wie Jörg schon geschrieben hat, der Einbau ein großes Loch in den Geldbeutel reißt, da die Schwinge raus muss. Ich hab dem Meister dann das geglaubt und nicht weiter nachgefragt.
Seitdem lebe ich damit und hab mich in der Zwischenzeit auch daran gewöhnt. Ist zwar manchmal ein bißchen blöd, da ich hin und wieder das ABS nicht abschalten kann (da fehlt mir dann doch noch eine dritte Hand ;-) ), ging aber bisher auch so irgendwie.
Überleg Dir einfach, ob Du nicht einfach die Kupplung beim Anlassen hin und wieder ziehst oder viel Geld/Zeit investieren möchtest!
mfG
Jens
Bei meinem Boxer R1100GS Baujahr 1997 habe ich gerade den Neutralschalter selbst ausgetauscht, denn die Neutrallampe zeigte Dauerlicht. Im Prinzip gilt die Beschreibung hier auch für den Schalter der Ganganzeige des FID, denn der sitzt mit dem Leerlaufschalter auf einer Welle. Außerdem gilt es für alle 1100er Boxer, also auch für R1100R, R1100RS und R1100RT.
Laut BMW-Anleitung muss tatsächlich die Schwinge ausgebaut werden, ich habe aber nur die Schwingenlagerbolzen gelöst und herausgeschraubt, nachdem das Hinterrad, das Federbein und der etwa 10x15 cm messende Schmutzfanglappen am Innenkotflügel abmontiert waren.
Dann erst die von unten durch einen Holzklotz am Ende abgestützte Schwinge vorsichtig so nach rechts drücken, dass das linke Lager eben zum Gehäuse herausschaut und z.B. einen Zimmermannsbleistift oder sonst was zur Fixierung reinstecken. Die Schwinge lässt sich dann vorsichtig bewegen, ca. 30 mm nach oben und etwas knapper nach unten. Das reicht, um mit einer Stecknuss 7mm und Verlängerung an die beiden Sechskantschrauben des dahinter liegenden Schalters zu kommen. Der Schalter selbst ließ sich dann bei mir mit einem langen Inbusschlüssel von der Schaltwelle herunterhebeln. Das lässt sich natürlich ebenso gut mit einem zum Haken gebogenen Draht oder was Ähnlichem bewerkstelligen. Den neuen Schalter gab es für 33 Euro beim Freundlichen. Kauft euch gleich den kleinen Wellendichtring dazu, der im Neutralschaltergehäuse sitzt (glaube der hat 10x22x6mm), hatte versäumt den zu kaufen und jetzt den alten wieder reingebaut, aber kein besonders gutes Gefühl dabei.
Der Vorteil bei dieser etwas fummeligen Methode ohne kompletten Ausbau der Schwinge ist, dass die Schwinge nicht zerlegt werden muss. Das ist nämlich nötig für den Widereinbau der Schwinge, wenn sie ganz herausgezogen wurde. Der Aufwand für die Arbeit hält sich auch in Grenzen, mit Händewaschen etwa 2 bis 3 Stunden (ich schraube nur gelegentlich und lasse mir dabei Zeit).
Wer noch nie die Schwingenlager draußen hatte, sollte vielleicht jemanden fragen, der etwas Erfahrung beim Schrauben hat, aber wenn man weiß wie, ist es zu schaffen. Es genügt, die beiden Lager der Schwinge mit einer Heißluftpistole (Fön reicht nicht) vor dem Herausschrauben jeweils etwa 1 bis 2 Minuten zu erhitzen. Nebenbei sei bemerkt, dass die beiden Bolzen aus dem Hightech-Werkstoff Titan bestehen. Ich hab links angefangen, das ist das sog. Loslager. Nach dem Erwärmen zunächst die flache Kontermutter aus Stahl (30mm, glaube ich) lösen. Dann der kritische Teil, am besten nimmt man eine passende Stecknuss mit Inbus (kann der 12er gewesen sein) mit einer normalen Ratsche hat man keine Chance, ich habe die Stecknuss auf einen ausziehbaren Radmutterhebel (so einen mit Vierkant für Stecknüsse) gesteckt. Macht man die Bolzen vorher nicht heiß, hat man aber auch mit so einem langen Hebel keinen Erfolg, eher ruiniert man den Innensechskant der Titanbolzen. Hat man den linken Bolzen raus, kann man beim Anfönen des rechten, sog. Festlagers, kurz durchschnaufen, denn dieses Lager saß bei mir noch fester. Ist der erste Widerstand aber überwunden, geht alles leicht und man muss nur noch mit einem feinen Schraubendreher und unter vorsichtiger zu Hilfenahme einer Drahtbürste jegliche Loctitereste aus den Gewindegängen der Bolzen entfernen (wichtig besonders beim Loslager). BMW empfiehlt Aceton, hatte ich auch da, brauchte es aber nicht. Auch musste ich aus den empfindlichen Innengewinden aus Alu am Getriebe nur ein paar Krümel wegblasen, hier sehr vorsichtig mit harten Gegenständen sein. Zum Wiedereinsetzten der Lagerbolzen werden diese auf der ganzen Länge mit Loctite bestrichen. Vorne darf ein wenig MoS2-Fett drauf, vorsichtig, damit nichts ins Gewinde gelangt. Den rechten Bolzen (Festlager) nach Positionieren der Schwinge eindrehen und gleich mit dem vollen Drehmoment anziehen (150Nm?). Das linke Lager (Loslager) nach Einstreichen mit Loctite und Positionieren der Schwinge lediglich mit 8Nm anziehen und dann die flache Kontermutter festziehen (85Nm?)
Fast geschafft, Schmutzfanglappen, Federbein und Hinterrad wieder dran, und die grüne Leuchte tut`s nur noch, wenn sie`s auch soll. Ach ja, während des Schalterwechsels sind bei mir in 1/2 Stunde etwa 50 ml Getriebeöl aus dem Loch für den Schalter gelaufen, also was unterstellen und nachher auffüllen. Oder nur `nen Lappen drunter und schnell den neuen Schalter rein…
Verlasst euch nicht auf die angegebenen Drehmomente, lieber beim Freundlichen nachfragen. Der hat garantiert auch das richtige Loctite da, einfach beim Schalterkauf die gereinigten Bolzen mitbringen und in der Werstatt auf die Gewinde geben lassen. Die klebstoffbeaufschlagten Bolzen in einer alten Plastikdose/ Marmeladenglas o.ä. nach Hause transportieren, nicht in der Plastiktüte, der Klebstoff härtet unter Luftabschluss aus.
Viel Spaß beim Schrauben und Grüße aus dem Bergischen, euer Jan
@ q Treiber:
Ich bin zwar von diesem Problem nicht betroffen aber wegen solcher Beiträge wie Deinem liebe ich dieses Forum .
Wenn ich sehe , was hier auf eine Bitte nach Hilfe von 2 einzelnen für ein Mist geschrieben wird und dann Deinen Bericht lese , der sicherlich etwas Recherche und Zeitaufwand bedeutet , kann ich nur laut "Dankeschön" sagen.
Da sollten sich ein paar von den Schwätzern ( egal ob dumm oder nicht) mal ein Beispiel dran nehmen.
Super!
Hallo liebe Gemeinde, ich habe dieses Problem auch, aber bei mir hilft auch nicht das ziehen der Kupplung.... wahrscheinlich auch ein Schalter der nicht mehr so schaltet, wie er eigentlich soll..... Weiß jemand, woran das liegen könnte????
Im Übrigen bin ich demnächst aber sowieso in der Werkstatt.... mein Freundlicher meinte im Sommer bei einer Inspektion, dass meine Kupplung neu müsste..... aber er kann mir einen Winterpreis machen.... hat jemand ne Ahnung, was ein guter Winterpreis wäre oder weiß jemand, was ein Kupplungswechsel bei einer 1100 RT kostet????
gruß aus der Hauptstadt....
stephy
Übern Daumen ca. 800 Euro bei Komplett-Tausch ist der normale Kurs (bei Tausch aller Kupplungsteile).
Ggf. bei ner RT etwas teurer weil halt mehr Verkleidungsteile ab-/angebaut werden müssen.
Wenn du aber den Schalter auch tauschenlassen willst, dann wird das teurer, da zur Kupplungsmontage zwar die Schwinge ausgebaut wird, aber normalerweise nimmt man die mitsamt Getreibeeinheit "en bloc" ab und zerlegt das nicht noch.....
hallo stephy,
der freundliche wechselt gern kupplungen, besonders gern im winter, wenn sich nicht so viele leute für seine werkstattleistungen interessieren. wenn du wissen willst, ob das mit der kupplung wirklich not tut, solltest du jemanden finden, der den anlasser aus und wieder einbauen kann und eine schieblehre besitzt.
die kupplung muß bei deiner 1100er erst raus, wenn die reibscheibe bis auf 4,5mm abgenutzt ist. bei meiner gs bin ich nach jetzt 100000km bei 5mm, das heißt bevor da was neues rein kommt, fahre ich noch drei, vier jahre. klar hängt der verschleiß extrem von der fahrweise ab. fährt man mit seiner q rennen auf dem ring, geht das sicher sehr schnell. wieviel km hast du denn auf der uhr und was weisst du über die geschichte von deiner maschine?
ich schließe mich im übrigen der meinung meines vorredners an, das auswechseln des neutralschalters kann man beim kupplungswechsel nicht eben mit erledigen, denn dazu wird, wie richtig beschrieben, nicht die schwinge abgebaut, sondern diese zusammen mit schaltgetriebe en bloc entfernt und auch so wieder montiert.
an deiner stelle täte ich erst mal nur den kupplungsschalter wechseln lassen, der für die gezogene kupplung zuständig ist, der muss direkt an der linken lenkerarmatur sitzen und vom kupplungshebel betätigt werden, wenn dieser gezogen wird. hab den aber noch nie gesehen, weil ich bisher keinen ärger damit hatte. den neutralschalter und insbesondere die kupplung täte ich nur wechseln, wenn ich selbst schrauben kann. oder von beruf sohn wär.
hier noch der link zur anleitung zum nachmessen der kupplungsbelagstärke:
http://powerboxer.de/index.php?...
gruß nach berlin, der jan
Hallo Jan, vielen Dank für deine Antwort.....
meine Kupplung muss wohl wirklich raus..... wenn ich mal schnell beschleunigen muss, dann geht nur die Drehzahl hoch und ich habe keinen richtigen Vortrieb.....
Das mit dem Kupplungsschalter könnte es wohl auch schon sein.... ich kann glaub ich seit längerem nicht mehr mit eingelegtem Gang starten, bislang war das nicht weiter schlimm, aber wenn dann auch noch der Neutralschalter nicht funktioniert.... obwohl er es zur Zeit wieder tut, komisch....
ist übrigens meine Erstzulassung.... Baujahr 2000, muss aber oft im Stau fahren und da kann die Kupplung wohl schon gelitten haben, oder ich hatte mal nen "öldurchbruch", kann auch sein, sie hat so um die 78.000 KM runter.....
aber ich mag sie sehr!
vielen Dank aber wie gesagt
stephy
Zitat:
@q-treiber schrieb am 19. November 2007 um 17:16:48 Uhr:
Bei meinem Boxer R1100GS Baujahr 1997 habe ich gerade den Neutralschalter selbst ausgetauscht, denn die Neutrallampe zeigte Dauerlicht. Im Prinzip gilt die Beschreibung hier auch für den Schalter der Ganganzeige des FID, denn der sitzt mit dem Leerlaufschalter auf einer Welle. Außerdem gilt es für alle 1100er Boxer, also auch für R1100R, R1100RS und R1100RT.
Laut BMW-Anleitung muss tatsächlich die Schwinge ausgebaut werden, ich habe aber nur die Schwingenlagerbolzen gelöst und herausgeschraubt, nachdem das Hinterrad, das Federbein und der etwa 10x15 cm messende Schmutzfanglappen am Innenkotflügel abmontiert waren.
Dann erst die von unten durch einen Holzklotz am Ende abgestützte Schwinge vorsichtig so nach rechts drücken, dass das linke Lager eben zum Gehäuse herausschaut und z.B. einen Zimmermannsbleistift oder sonst was zur Fixierung reinstecken. Die Schwinge lässt sich dann vorsichtig bewegen, ca. 30 mm nach oben und etwas knapper nach unten. Das reicht, um mit einer Stecknuss 7mm und Verlängerung an die beiden Sechskantschrauben des dahinter liegenden Schalters zu kommen. Der Schalter selbst ließ sich dann bei mir mit einem langen Inbusschlüssel von der Schaltwelle herunterhebeln. Das lässt sich natürlich ebenso gut mit einem zum Haken gebogenen Draht oder was Ähnlichem bewerkstelligen. Den neuen Schalter gab es für 33 Euro beim Freundlichen. Kauft euch gleich den kleinen Wellendichtring dazu, der im Neutralschaltergehäuse sitzt (glaube der hat 10x22x6mm), hatte versäumt den zu kaufen und jetzt den alten wieder reingebaut, aber kein besonders gutes Gefühl dabei.
Der Vorteil bei dieser etwas fummeligen Methode ohne kompletten Ausbau der Schwinge ist, dass die Schwinge nicht zerlegt werden muss. Das ist nämlich nötig für den Widereinbau der Schwinge, wenn sie ganz herausgezogen wurde. Der Aufwand für die Arbeit hält sich auch in Grenzen, mit Händewaschen etwa 2 bis 3 Stunden (ich schraube nur gelegentlich und lasse mir dabei Zeit).
Wer noch nie die Schwingenlager draußen hatte, sollte vielleicht jemanden fragen, der etwas Erfahrung beim Schrauben hat, aber wenn man weiß wie, ist es zu schaffen. Es genügt, die beiden Lager der Schwinge mit einer Heißluftpistole (Fön reicht nicht) vor dem Herausschrauben jeweils etwa 1 bis 2 Minuten zu erhitzen. Nebenbei sei bemerkt, dass die beiden Bolzen aus dem Hightech-Werkstoff Titan bestehen. Ich hab links angefangen, das ist das sog. Loslager. Nach dem Erwärmen zunächst die flache Kontermutter aus Stahl (30mm, glaube ich) lösen. Dann der kritische Teil, am besten nimmt man eine passende Stecknuss mit Inbus (kann der 12er gewesen sein) mit einer normalen Ratsche hat man keine Chance, ich habe die Stecknuss auf einen ausziehbaren Radmutterhebel (so einen mit Vierkant für Stecknüsse) gesteckt. Macht man die Bolzen vorher nicht heiß, hat man aber auch mit so einem langen Hebel keinen Erfolg, eher ruiniert man den Innensechskant der Titanbolzen. Hat man den linken Bolzen raus, kann man beim Anfönen des rechten, sog. Festlagers, kurz durchschnaufen, denn dieses Lager saß bei mir noch fester. Ist der erste Widerstand aber überwunden, geht alles leicht und man muss nur noch mit einem feinen Schraubendreher und unter vorsichtiger zu Hilfenahme einer Drahtbürste jegliche Loctitereste aus den Gewindegängen der Bolzen entfernen (wichtig besonders beim Loslager). BMW empfiehlt Aceton, hatte ich auch da, brauchte es aber nicht. Auch musste ich aus den empfindlichen Innengewinden aus Alu am Getriebe nur ein paar Krümel wegblasen, hier sehr vorsichtig mit harten Gegenständen sein. Zum Wiedereinsetzten der Lagerbolzen werden diese auf der ganzen Länge mit Loctite bestrichen. Vorne darf ein wenig MoS2-Fett drauf, vorsichtig, damit nichts ins Gewinde gelangt. Den rechten Bolzen (Festlager) nach Positionieren der Schwinge eindrehen und gleich mit dem vollen Drehmoment anziehen (150Nm?). Das linke Lager (Loslager) nach Einstreichen mit Loctite und Positionieren der Schwinge lediglich mit 8Nm anziehen und dann die flache Kontermutter festziehen (85Nm?)
Fast geschafft, Schmutzfanglappen, Federbein und Hinterrad wieder dran, und die grüne Leuchte tut`s nur noch, wenn sie`s auch soll. Ach ja, während des Schalterwechsels sind bei mir in 1/2 Stunde etwa 50 ml Getriebeöl aus dem Loch für den Schalter gelaufen, also was unterstellen und nachher auffüllen. Oder nur `nen Lappen drunter und schnell den neuen Schalter rein…
Verlasst euch nicht auf die angegebenen Drehmomente, lieber beim Freundlichen nachfragen. Der hat garantiert auch das richtige Loctite da, einfach beim Schalterkauf die gereinigten Bolzen mitbringen und in der Werstatt auf die Gewinde geben lassen. Die klebstoffbeaufschlagten Bolzen in einer alten Plastikdose/ Marmeladenglas o.ä. nach Hause transportieren, nicht in der Plastiktüte, der Klebstoff härtet unter Luftabschluss aus.
Viel Spaß beim Schrauben und Grüße aus dem Bergischen, euer Jan
Hallo Jan,
vielen Dank für diese umfangreiche Anleitung, hat sicher eine Weile gedauert und neben der Schraubarbeit auch noch Sekretärinnenarbeit erfordert.
Ich habe in irgendeinem Forum auch gelesen, dass der Fehler evtl an der Steckverbindung im Kabelstrang durch isolierende Korrosionsschichten entstehen kann. Mal sehen ob nach dem Durchmessen der Fehler dort zu finden ist, ansonsten bin ich mit deiner Anleitung zu Gange.
Gruß aus Nordhessen vom Gespannfahrer
}Räusper{
Hallo, Kloeser,
Du hast aber schon gesehen, dass der Thread 8 Jahre alt ist?!? Nur, falls du noch auf Antwort wartest …
Lieben Gruß Volker