neulich in der Werkstatt....
Nachdem ich meinen 9-5 Kombi (2,3l Troll E) heute aus der Werkstatt wiederbekam, habe ich nicht schlecht gestaunt ! Der Wagen wurde vor einigen Wochen auf Flüssiggas umgerüstet und seitem ca. 4Tkm gefahren (meist auf Gas). Aber immer der Reihe nach....
Gründe für den Werkstattbesuch waren: Leistungsverlust (seit ein paar Tagen drastisch), Ruckeln beim Beschleunigen, unrunder Leerlauf, Motor geht ab und zu beim Heranfahren an eine Kreuzung/Ampel aus (selten und meist auf Gas). Zündkassette und Kerzen sind neu.
Was war die Ursache ? Zuerst mal wurde die Druckdichtigkeit des gesamten Ansaugsystems vom Luftmassenmesser bis zum Zylinderkopf geprüft (mit Druckluft). Dabei war schon bei geringem Überdruck ein deutliches Zischen zu vernehmen, was bei laufendem Motor niemals zu hören gewesen wäre. Lecksuche mit Seifenlösung ergab eine deutliche Undichtigkeit an der Dichtung zwischen Zylinderkopf und Ansaugbrücke. Dazu muss ich sagen, das ich bei der Umrüstung auf Gas auf einer Demontage der Ansaugbrücke bestanden habe (damit beim Löcherbohren für die Gasinjektoren keine Aluspäne in den Kopf kommen). Also Ansaugbrücke ausbauen, Dichtung ersetzen usw. Dabei hatte ich schon ein ungutes Gefühl, denn bei einer so kurzen Lebensdauer der Brückendichtung kommen einem schon Bedenken, dass evtl. die Montage durch den Umrüster nicht ganz korrekt war.
Nun, nach dem Ausbau haben sich die Bedenken zur Gewissheit verdichtet, denn die Dichtung war schlicht falsch herum eingebaut ! Und weil die Dichtung so nicht passt, wurde eben noch ein zusätzliches Loch reingebohrt (Rand). Die Dichtung lag also irgendwo nicht richtig auf und der Motor atmete im wahrsten Sinn des Wortes frei durch. Bläst Gemisch raus und zog Falschuft rein. Vielleicht wurde die Ansaugbrücke damals auch gar nicht richtig ausgebaut, denn zur korrekten Demontage muss die Lichtmaschine raus. Und beim Ausbauversuch der Lichtmaschine wurde eine Schraube abgedreht (Bild), die jetzt, bei der erneuten Demontage aufwändig wieder herausoperiert werden musste. Was fällt einem dazu ein ? Mir jedenfalls fehlen wirklich die Worte !
Zum Abschluss noch ein Foto der Zündkerzen; die am rechten Rand ist deutlich heller. Das war diejenige in dem Zylinder, der einem Menge Falschluft bekommen hat.
Die Reparatur war insgesamt richtig teuer (kein Wunder bei der Arbeitszeit); das muss ich jetzt mit dem Umrüster regeln (knurr). Eigentlich schade, denn mit dem Einbau der Gasanlage bin ich bisher zufrieden; das war (bis auf den Tankstutzen) recht gut gemacht. Kompetenz bei allen Fragen rund ums Gas war reichlich vorhanden, aber bei so viel Spezialisierung hapert es dort ganz offensichtlich am klassischen KFZ-Handwerk. Oder mein Wagen war in den Händen des Hilfs-HiWis. Oder was auch immer; ich bin jedenfalls richtig stinkig. Immerhin - der Wagen hat jetzt wieder seinen Ladedruck (1,15bar max.) und fährt sich einwandfrei. Sowohl auf Benzin, als auch auf Gas. Ohne Ruckeln, herumwürgen im Leerlauf usw. Das ist eine ganz neue Erfahrung.....
Den Namen des Umrüsters behalte ich erstmal für mich; ist im Hinblick auf eine Schadensregulierung vielleicht besser, denn ich möchte ihm erstmal die Gelegenheit zu einer Stellungnahme einräumen.
Wieder hergerichtet hat den ganze Schlamassel Heuschmid. Muss nochmal nachfragen, wie die eine solche Schraube wieder herausbekommen haben, denn das ist mir als Laie völlig unbegreiflich.
http://132.180.68.114/~gemm/_Bilder/Dichtung.JPG
http://132.180.68.114/~gemm/_Bilder/Schraube.JPG
http://132.180.68.114/~gemm/_Bilder/Kerzen.JPG
23 Antworten
Vorsatz hat hier auch keiner unterstellt, bestenfalls Gedankenlosigkeit.
Also ich weiß ja nicht, wie die Platzverhältnisse bei deinem Saab sind, aber wenn ich ne Dichtung neu mach,e egal ob Ansaugkrümmerdichtung, oder sonst irgend eine, ich lege die erstmal vor die Schraubenlöcher, oder schiebe die über die Bolzen drüber, bevor ich da nen neues Loch rein bohre, und wenn das dann nicht passen sollte, dann bestelle ich halt eine orginale Dichtung, weil die Zubehörschei** passt auchnicht immer perfekt, die Erfahrung mußte ich schonmal bei einer Ölwanne von einem Ford machen, da passte die Wölbung nicht wirklich und die Ölwanne wollte einfach nicht dicht werden...
Ich habe die 2 mal unter gebaut, dann beim dritten mal ne orginale bestellt, und die passte da wunderbar drunter, auch ohne eine Tub Dichtmasse zusätzlich zu verschwenden ( zusätzlich zur Kork Dichtung)
Aber so eine Dichtung falsch zu montieren, das finde ich schon hardcore.
Machen die auch ab und zu mach ne Kopfdichtung neu ???
Wie viel hat denn jetzt der Umrüster von der Werkstattrechnung übernommen???
Grüße
Kamui 😉
Würde mich auch mal interessieren wie es ausging.
ist noch immer am laufen. Der Umrüster hatte sich Zeit erbeten um mit seinem Mechaniker zu sprechen, der den Umbau durchgeführt hat. Selbiger war offenbar krank.
Nachdem das erledigt war, hatte er telefonisch die Übernahme der Kosten für die falsch eingebaute Dichtung zugesagt und ein Schreiben an mich angekündigt. Die Kosten für das entfernen der abgedrehten Schraube wollte er allerdings nicht tragen, da diese bereits defekt gewesen sein soll (wurde mir bei Fahrzeugübergabe nicht mitgeteilt). Zwischenzeitlich war ich 10 Tage beruflich unterwegs, weshalb sich die Sache etwas hingezogen hat. Allerdings habe ich das angekündigte Schreiben bis heute nicht erhalten. Der Umrüster legt also offenbar keine grosse Eile mit der Regulierung an den Tag.
Ich habe mit heute mal die Brücke und die Lichtmaschine angesehen; nach Auskunft meiner Werkstatt sei es nicht möglich, die Ansaugbrücke zu demontieren, ohne den Lichtmaschinenträger auszubauen. Die Befestigungsschraube (Brücke an Zylinderkopf) ganz links (von vorne betrachtet - also auf der Beifahrerseite) ist nicht zugänglich ohne die Lichtmaschine rauszunehmen. Das ganze stelle ich jetzt schriftlich zusammen und schicke das meinem Umrüster mit einer Frist von 14 Tagen. Sollte er darauf nicht eingehen, werde ich das ganze an die Schiedsstelle der Kfz-Innung übergeben. Soweit ich weiss, ist deren Urteil für ihn als ordentliche Kfz-Meisterwerkstatt bindend.
Hat jemand Erfahrung mit diese Vorgehensweise ? Oder gibt es eine Alternative (erstmal ohne Rechtsweg) ?
Eigentlich schade, denn der Umrüster hat einen guten Namen im Bereich der Umrüstung skandinavischer Fahrzeuge.
Ähnliche Themen
Und wie siehts aus?
Die Innungskammer fällt einen Schiedsspruch, sie kann in dem Sinne nicht "verurteilen". Dies kann aber auch eine Absage für den Kunden sein oder ein Deak zwischen beiden Parteien. Im Falle gegen den Betrieb ist dieser angehalten den Schiedsspruch umzusetzen. Wird der von dem Betrieb nicht anerkannt heisst das Ausschluss aus der Innung. Man ist dann das schwarze Schaaf.
Korrigiert mich, wenn dem nicht mehr so ist.
@gemm
Viel Glück
Zitat:
Und wie siehts aus?
Tja - keine Antwort vom Umrüster. Ganz schwaches Bild, das er hier hinterlässt.
Geht jetzt vor ein Schiedsgericht. Es gibt da wohl mehrere, die in Frage kommen (Dachorganisation der Handwerkskammern), ich kläre das gerade.
@93tid
Danke !
Und? Wie gibt es denn jetzt ein Ergebnis?
Gruß
Skirfe