Neues Auto oder alte Schüssel weiterfahren?

Hallo zusammen,

ich fahre ein Golf 4 Cabrio auf LPG, 300.000 km, nur noch haftpflichtversichert - entsprechend günstig im Unterhalt. Das Ding läuft und und läuft und läuft.... Demnächst ist mal eine neue Kupplung fällig. Aber sonst keine Probleme. Ich fahre 1500-2000 km im Monat.

Ich überlege immer wieder, ob ich mir ein anderes, neueres Auto zulegen soll. Finanziell überhaupt kein Problem. Ich verdiene 4500,- netto monatlich. Aber will ich das? Viel Geld auf den Tisch legen nur für "was Neues und Schickes"?

Was meint ihr? Sollte ein Auto das monatliche Gehalt widerspiegeln? Ist es merkwürdig eine alte Schüssel zu fahren trotz hohem Einkommen? Ich bin hin- und hergerissen.

Ich gebe viel Geld für Reisen, Kultur und Restaurants aus. Vielleicht fällt das Thema Auto dabei hinten runter. In Deutschland ist das Auto ein Symbol für Status. Manchmal denke ich, ich müsste mehr bieten als ein Golf Cabrio Baujahr 1999.

Worüber man so grübelt, wenn man zwischen den Jahren Urlaub hat....

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Hanie1 schrieb am 28. Dezember 2019 um 20:40:54 Uhr:


fahre das alte Auto weiter und gehe mit dem ersparten Geld öfter in den Puff

Was soll die Themenstartin dort? Dich treffen?

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Top.

Moin,

Die Antworten sind ganz einfach - wer rund 25tkm im Jahr im Auto sitzt, möchte möglicherweise bei einem Unfall möglichat gut aus dem Auto rauskommen. Oder nicht mit Rückenschmerzen aussteigen oder eventuell doch seine Lieblingsmusik vom Handy hören. Oder vielleicht einfach ein besseres Licht als zwei Teelichter vorne drin haben.

Die Vorteile sind alle da - ganz jenseits von den Kosten. In wieweit man dafür bereit ist zu investieren ist eine andere Frage.

Ich kann dir z.B. sagen, dass ich es doch sehr genieße, dass mein Clio BJ2010 bis 120 und ab 140 deutlich leiser ist als mein Volvo (der ja nun bereits nicht schlecht ist), dass er gute 5-15m weniger Bremsweg hat ist auch nicht wegzudiskutieren.

Das mit aber der Golf kostet ja nix wegzudiskutieren zu probieren ist leider völlig weltfremd, denn das sind Punkte die einem auf der Gegenrechnung eben auch viel Geld "sparen" können. Auch wenn man es ja niemandem wünscht - aber ein Unfall, der mit einem Golf IV möglicherweise bereits unvermeidbar ist und zu 4-8 Wochen Arbeitsunfähigkeit führen kann, wäre mit einem Golf VIII ggf. gar nicht passiert, weil man entweder hätte ausweichen können oder anstelle mit 30 einzuschlagen eben 1m vorher zum stehen gekommen wäre. Und dann rechne Mal das verlorene Geld dagegen 😉

Es ist keineswegs sinnvoll ein Auto beliebig lang zu fahren - es macht bestenfalls auf der persönlichen Ebene zufrieden oder glücklich. 😉 Oder was denkst du, weshalb Firmen ihre Flotte derartig regelmäßig erneuern? Sicherlich nicht, weil sie damit Geld sparen.

LG Kester

Zitat:

@wuenschelroute schrieb am 30. Dezember 2019 um 08:47:19 Uhr:


Danke an alle für die Kommentare. Tatsächlich bin ich mit meinem Golf zufrieden. Er fährt sich sehr gut. Ich hatte neulich mal einen neuen Opel Astra als Werkstattwagen und war froh, wieder in meinem Golf zu sitzen. Der Astra war mir viel zu schwammig.
Ein großes Plus ist die Autogas-Anlage. Die hat sich schon 4x amortisiert und steigende Benzinpreise verursachen bei mir nur ein Achselzucken.

Ich werde den Golf erst einmal weiterfahren. Ich habe immer investiert in das Auto (Roststellen ausbessern, Dach neu...), entsprechend gut sieht er aus für seine fast 21 Jahre. Ich gönn mir für weitere Strecken im Urlaub öfter mal einen Mietwagen, so komme ich auch mal in den Genuss eines Neuwagens. Und ja, irgendwie ist es auch ein Statement. Ich glaube, ein neuer Mercedes passt gar nicht zu mir :-) 4x im Jahr in den Urlaub zu fahren schon eher...

Grüße in die Runde und einen guten Rutsch!

Genau richtig. Wir verbrennen unser Geld lieber auf Kreuzfahrten oder ab mitte Januar, erst Kreuzfahrt und dann 4-6 Woch bei Freunden in Amerika. Nicht das die Kinder noch Erbschaftssteuer zahlen müssen.
MfG aus Bremen

Zitat:

@Rotherbach schrieb am 30. Dezember 2019 um 08:11:24 Uhr:


Dazu kommt mathematisch/statistisch das permanent steigende Risiko des Wirtschaftlichen Totalausfalls - meist zum ungünstigsten Zeitpunkt. Ist man dann beruflich auf das Fahrzeug angewiesen, wird es ggf. Kritisch - auch ein brauchbarer Grund für einen Fahrzeugwechsel.

Der Unwägbarkeiten sind doch viele, selbst ein neues Auto kann mal streiken, selbstverständlich unwahrscheinlicher als ein altes. Aber man denke nur an die klassische Reifenpanne.

Wenn sich so was kritisch auswirken kann, muss man das in seine Planung einbeziehen, Stau, Zug - und Flugausfälle / -verspätungen, selbst eigene Unpässlichkeiten muss man dann auch im Auge behalten.

So eine Autopanne sehe ich in Dtl / Westeuropa relaxed, dann kommt der Pannendienst, binnen Stunden ist man wieder flott, uU auch mit Mietwagen. Alles schon durchgespielt. Bares ist für die kurzfristige Anschaffung eines Ersatzwagens offenbar vorhanden. Würde sagen: soll der Golf erstmal zicken, dann kann man situativ entscheiden.

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Bei einer Reifenpanne ist das Risiko gleich hoch. Bei allen anderen Defekten aber um ein vielfaches höher. Das eine ist ein Neuwagen, das andere eine 20 Jahre alte Karre mit 300 tkm die ihre Lebenserwartung längst überschritten hat.

Zitat:

@Railey schrieb am 30. Dezember 2019 um 10:54:51 Uhr:


...Bares ist für die kurzfristige Anschaffung eines Ersatzwagens offenbar vorhanden. Würde sagen: soll der Golf erstmal zicken, dann kann man situativ entscheiden.

Richtig, mit einem entsprechenden Polster ist ein Auto ganz schnell ausgetauscht... ich hab z.B. die Fühler immer ein wenig ausgestreckt und beobachte was so auf dem Markt da ist.
Falls mein alter durchreparierter Volvo morgen ein Totalschaden ist, dann weiß ich schon ungefähr was gekauft wird.

Zitat:

@Beulendoktor88 schrieb am 30. Dezember 2019 um 11:09:09 Uhr:


Bei einer Reifenpanne ist das Risiko gleich hoch. Bei allen anderen Defekten aber um ein vielfaches höher. Das eine ist ein Neuwagen, das andere eine 20 Jahre alte Karre mit 300 tkm die ihre Lebenserwartung längst überschritten hat.

...komischerweise sehe ich überwiegend eher neuere Modelle am Straßenrand oder auf irgendwelchen Pannenstreifen rumstehen.

Ich möchte mal behaupten ein gut gepflegtes altes Auto ohne Reparaturstau gepaart mit einem technikaffinen Fahrer, der sein Auto über Jahre kennt, vernünftig / schonend / mit Gefühl dafür damit umgeht und daher auch sich ankündigende Defekte erkennt ist genau so zuverlässig als irgendein Neuwagen.

Gerade dieser Techniksprung von einem Golf 4 zu heute mit Elektronik und Sensoren ohne Ende bricht den neuereren Autos das Genick.

Zitat:

@gast356 schrieb am 30. Dezember 2019 um 11:22:22 Uhr:



Zitat:

@Railey schrieb am 30. Dezember 2019 um 10:54:51 Uhr:


...Bares ist für die kurzfristige Anschaffung eines Ersatzwagens offenbar vorhanden. Würde sagen: soll der Golf erstmal zicken, dann kann man situativ entscheiden.

Richtig, mit einem entsprechenden Polster ist ein Auto ganz schnell ausgetauscht... ich hab z.B. die Fühler immer ein wenig ausgestreckt und beobachte was so auf dem Markt da ist.
Falls mein alter durchreparierter Volvo morgen ein Totalschaden ist, dann weiß ich schon ungefähr was gekauft wird.

Zitat:

@gast356 schrieb am 30. Dezember 2019 um 11:22:22 Uhr:



Zitat:

@Beulendoktor88 schrieb am 30. Dezember 2019 um 11:09:09 Uhr:


Bei einer Reifenpanne ist das Risiko gleich hoch. Bei allen anderen Defekten aber um ein vielfaches höher. Das eine ist ein Neuwagen, das andere eine 20 Jahre alte Karre mit 300 tkm die ihre Lebenserwartung längst überschritten hat.

...komischerweise sehe ich überwiegend eher neuere Modelle am Straßenrand oder auf irgendwelchen Pannenstreifen rumstehen.

Ich möchte mal behaupten ein gut gepflegtes altes Auto ohne Reparaturstau gepaart mit einem technikaffinen Fahrer, der sein Auto über Jahre kennt, vernünftig / schonend / mit Gefühl dafür damit umgeht und daher auch sich ankündigende Defekte erkennt ist genau so zuverlässig als irgendein Neuwagen.

Gerade dieser Techniksprung von einem Golf 4 zu heute mit Elektronik und Sensoren ohne Ende bricht den neuereren Autos das Genick.

Was die PannenFahrzeuge angeht ist nur deine selektive Wahrnehmung. Die Pannenstatistik sagt eindeutig das Gegenteil.

Und die TEin ist denke ich mal keine techninaffine Fahrerin die alle paar Tage den Markt beobachtet. Also ist der Vergleich irgendwie sinnlos

...unterschätze mal die Frauen nicht, ich kenne welche... wenn die ein Auto erst einmal "lieb gewonnen haben" und über Jahre kennen... die hören wenn vorne im LuFi "ne Stecknadel fällt", fragen bei Leuten die sich auskennen nach und kümmern sich drum.

Gut das Gegenteil gibts natürlich auch... ich kenne da jemanden, eine Cousine -ich nenne keine Namen 😁- die is vor einigen Jahren mitm alten VW Golf II GTD mal eben nachts noch die 20-25km von der Disse nach Hause gefahren und hat ihren Papi beim Frühstück gefragt, dass da evtl. was mitm Auto ist und er mal gucke müßte, da brennt so ein komisches rotes Licht... mit einer Ölkanne drauf.

Die Frauen unterschätze ich nicht, aber wenn man den Thread liest scheint die TE keine besondere Autoaffinität zu haben.

Moin,

Naja - wenn da nicht Mal der Faktor subjektive Wahrnehmung und die pure Anzahl neuere Autos essentiell ist. Sprich wir von einer Mischung von was nehme ich bewusst wahr und was passiert einfach, weil es von etwas einfach viel gibt?

Kleines Gedankenexperiment - laut VW wurden in DE und 1.5 Mio Golf VII verkauft, wenn die 1 Panne pro 1000 Fahrzeuge hätten - dann wären das 1500 Pannen im Jahr. Laut KBA gab es im Jahr 2013 (aktuellere Zahlen hab ich auf die Schnelle nicht gefunden) noch 125.000 Golf 3 inkl. Cabrio in DE. Wenn die eine Quote von 3 Pannen je 1000 Fahrzeugen hätten - dann wären das trotz höherer Wahrscheinlichkeit nur 375 Pannen. Dazu kommt die deutlich höhere Wahrscheinlichkeit einem Golf VII als einem Golf III zu begegnen. Der Golf 3 müsste eine Pannenquote von 12/1000 haben, damit die Gesamtzahl vergleichbar wird 😉

Sprich - die Statistik sagt - passt total, nix ungewöhnliches.

LG Kester

@Rotherbach:

Respekt. Du bist der erste der mir vor wirft Weltfremd zu sein.

Klar kann man es auch so sehen wie du es tust aber dann bitte Tausch auch deine Autos jedes Mal aus wenn eine neuere Generation auf den Markt kommt weil die noch sicherer und noch mehr Assistenten haben wird. Jeder das nicht tut weil er es sich nicht kann oder möchte oder auch nicht die Notwendigkeit sieht wird dann mit diesem Risiko leben müssen. Ich persönlich beziehe sowas nur in meine Rechnung mit ein wenn ein offensichtlicher Mangel vorliegt der die Verkehrssicherheit beeinträchtigt. ESP oder der zwanzigste Airbag sind hingegen bei so einer Berechnung nicht relevant. Das interessiert mich erst bei einem Neukauf. Auch die Pannenstatistik interessiert mich nicht weil man das auch so in etwa einschätzen kann wenn man sein Auto länger fährt. Dann weiß man in der Regel wie es gewartet ist, ob irgendwo Mängel sind und kennt die Schwachstellen. Wenn man dann trotzdem liegen bleibt ist es halt Pech. Kann einem aber auch mit dem Jahreswagen passieren wenn auch unwahrscheinlicher.

Man muss nicht jedes mal die neue Generation kaufen. Aber zwischen Golf 3 und Golf 8 (aktuell) liegt auch mehr als nur 1 Generation. Der Golf 3/4 Cabrio ist technisch gesehen ein Oldtimer und wurde Mitte der 80er entwickelt. Und gerade in den letzten 30 Jahren hat sich viel getan.

Dreimal null ist null... Auch eine hundertmal höhere Pannenwahrscheinlichkeit ist eine immens niedrige Wahrscheinlichkeit.
Bei einem durchschnittlich gut gewarteten Altwagen kann man das Risiko durchaus mal eingehen, so lange es nicht existenziell notwendig ist auf jeden Fall morgens pünktlich loszufahren. Und wenn doch, sollte man sich so oder so überlegen, eine Alternative immer parat zu haben. Sei es ein Zweitwagen, ein Motorrad, oder die 24/7 Sixt-Filiale in Fußmarschnähe.
Wenn der Wagen dann ein oder zweimal in kürzeren Zeiträumen liegen geblieben ist, kann man ja nochmal nachdenken.
Bis dahin ist es witzlos die Pferde scheu zu machen, wenn sonst keine Not besteht.

Ob der technische Fortschritt in Form von Komfort oder Sicherheitsgewinn, den es auf dem Papier sicherlich gibt, so notwendig ist, müsste man auch eher mit seinem subjektiv-Empfinden ausmachen. Das Unfallrisiko beträgt, nach schneller Recherche 0,25 pro einer Millionen Personenkilometern. Im Schnitt. Jetzt kann man das sicherlich durch die Wahl eines besseren Fahrzeugs reduzieren, oder man halbiert es gleich auf einen Schlag, indem man auf den Bus umsteigt...

Ich kann jeden verstehen, der für sich sagt ich möchte mehr Komfort und Sicherheit, ich kann niemanden verstehen, der es für seine Argumentation, andere zu überzeugen, ins Rennen wirft. Das ist nichts weiter als "German-Angst"-verbreiten.

Moin,

Du solltest vielleicht nicht so selektiv lesen. 😉 Dann nimmst du das auch nicht so ärgerlich an. Mein Beitrag ist nämlich etwas ausgewogener.

Du reduzierst den Umstand auf genau EINEN Fakt und das ist es, was deine Argumentation an der Stelle weltfremd macht. Niemand entscheidet sich aufgrund eines isolierten Umstandes für A oder B. Oder möchtest du ernsthaft bezweifeln, dass ein neues Auto sicherer ist als ein altes? Nicht nur wegen des Fortschrittes, sondern auch wegen der Alterung. Da kannst du auch z.B. das gleiche Modell aus dem ersten Produktionsmonat und eines aus dem letzten nehmen - die Alterung einiger Teile wird dem jüngeren Auto Vorteile verschaffen (wenn gleich ggf. Nur in Nuancen).

Daneben existieren aber - hatte ich ja erwähnt - noch eine Menge anderer Argumente, die bei jedem sehr legitim gleichwertig oder wichtiger sein können. Eben die persönliche Ebene. Sei es das Lebensgefühl mit einem Cabrio vs. einer doch eher vernunftorientierten neueren Limo, oder das Fahrgefühl, dass im Youngtimer eben ein ganz anderes ist als im Neuwagen (da ist man teilweise wie in Watte gepackt) oder vielleicht die Freude daran an dem Auto irgendwas selbst zu machen und selbst der Gag einfach das auf dem Firmenparkplatz herausstechende Auto zu fahren kann einem etwas bedeuten. Und dann auch nicht zu vergessen, die vielleicht positiven Erinnerungen, die eben der alte Gefährte mit sich bringt - vielleicht ist man damit schon vor 15 Jahren in der Toskana gewesen usw.pp.

Genau deshalb boomen doch Old- und Youngtimer obwohl sie eigentlich technisch kaum eine Schnitte gegen neue Autos haben. Und dagegen spricht auch nix - aber die Gleichung aufzumachen - ist billiger = ist besser oder gleichwertig ist doch arg simplifizierend, oder nicht? 😉

LG Kester

Das hat nichts mit German Angst zu tun. Das sind Fakten und Realität und exestiert nicht nur auf dem Papier.

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