Neues Auto nach dem Berufseinstieg
Hallo liebe MotorTalk Gemeinde,
da ich bisher immer nur stiller Mitleser war, habe ich mich nun auch mal angemeldet, um euch nach einem hilfreichen Rat zu meiner derzeitigen Situation zu fragen.
Kurz zu mir:
Ich bin 23 Jahre alt, habe seit einem Jahr mein duales Studium beendet und bin seitdem fest eingestellt in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis. Durch einen Tarifvertrag kann ich mich über ein montatliches Gehalt von ca. 2.400€ netto freuen. Da ich im Studium einiges zurücklegen konnte und auch an der Börse ein recht glückliches Händchen habe, hätte ich ein Budget von ca. 12.000€ zur Verfügung, wobei ich das zur Not vielleicht auch noch etwas aufstocken könnte.
Da ich ein großer Autofan bin und mein derzeitiges Auto schon seit Beginn des Studiums fahre, ist es langsam für mich an der Zeit sich ein neues Auto anzuschaffen, auch da ich pro Jahr ca. 25.000-30.000 km fahre und somit ein neueres, vielleicht auch größeres Auto durchaus Sinn machen würde.
Nun aber zu meiner eigentlichen Frage, bei der es sich eher um eine Grundsatzentscheidung, anstatt um eine konkrete Frage handelt.
Ich habe jetzt soweit drei verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl:
1. Barkauf:
Falls ich mein Auto bar kaufen würde, wäre es natürlich die mit Abstand simpelste Variante ein Auto zu kaufen. Das größte Problem sehe ich hier jedoch darin, dass ich natürlich recht viel Geld auf einmal ausgebe und somit ein hoher Liquiditätsverlust damit einhergeht.
Bei Autos würde ich hier eher nach 6-7 Jahre alten Mittelklasse Modellen Ausschau halten.
2. Finanzierung:
Meine zweite Überlegung wäre es. einen 3-4 Jahre alten Gebrauchtwagen zu finanzieren und somit ein aktuelleres/besseres Auto fahren zu können, was halt finanziert werden müsste. Dabei würde ich mich im Bereich von 20.000€ - 25.000€ bewegen.
Vorteil an der Finanzierung wäre hier natürlich, dass man ein viel moderneres und vielleicht auch besseres Auto fahren kann, als beim Barkauf.
Da ich in einem recht stark gefragten Bereich arbeite, sehe ich meinen Job als ziemlich sicher an und bin somit bereit das Risiko der Finanzierung einzugehen, auch da ich einige Monate ohne Gehalt auskommen könnte, jedoch würde ich hier gerne eure Meinung zu hören.
3. Jahreswagen-Leasing:
Ich bin kürzlich auf die Website leasingmarkt.de gestoßen, die einen mit Vertragshändlern vermittelt, die Jahreswagen/Vorführwagen zum Leasing anbieten.
Der große Vorteil ist hier, dass diese Autos schon einen Wertverlust von 20-30% hinter sich haben und dementsprechend die Raten ziemlich attraktiv sind und oft für einen Leasingfaktor zwischen 0,5 und 0,8 zu haben sind.
Diese Variante finde ich auch recht interessant, da man hier faktisch einen Neuwagen zu sehr guten Konditionen bekommen KANN, wenn man vielleicht manche Abstriche machen muss.
Einen großen Vorteil sehe ich hier, dass die Liquidität nicht besonders stark belastet wird und man berechenbare Kosten hat, da sich bei dem Fahrzeugalter die Reperatur/Werkstattkosten doch sehr in Grenzen halten sollten.
Nun wollte ich euch nochmal um euren Rat fragen, was ihr mir raten würdet oder ob ihr vielleicht noch irgendwelche Tipps für mich habt?
Vielen Dank schon mal im Voraus 🙂
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Shepardo schrieb am 21. Juni 2020 um 16:33:09 Uhr:
Nun ja, kommt drauf an, was man in die monatlichen Kosten alles reinrechnet.Die Finanzierungsrate, die Spritkosten und der Versicherungsbeitrag, auf den Monat gerechnet sollten 600€ nicht übersteigen.
Puh, da wird es aber schon "eng".
- Diesel: ca. 200€ abgezogen
gerechnet mit 7l und 1,1€. Klar, jetzt kann man auch 5l annehmen, oder, dass der Spritpreis in naher Zukunft wieder auf Vorkriesenniveau von 1,2€ steigt... alles möglich, ändert aber die Dimensionen hier wenig 😉
- 50-100€ Versicherung. 50€, wenn über die Eltern/Oma/etc was geht, eher 100€ wenn man als Fahranfänger (eher Versicherungsanfänger... mit 23 Jahren ja nicht selten der Fall) ins Rennen um eine, mutmaßlich sinnvolle, VK geht
Bleiben also noch 300€.
Davon ab, sollte sicherlich noch die Steuer, die Wartung und, bei 30tkm auch der Verschleiß. Ein Satz neue Reifen, Bremsen und eine Jährliche Wartung sind da eher die Regel, als die Ausnahme.
- würde ich also nochmal 50-100€ abziehen, sonst betuppt man sich selbst!
Bleibt also rein für das Auto irgendwas um die 200-300€/Monat an Rate. Ganz ehrlich? Eine Mittelklasse Neu bzw. im Leasing als Jahreswagen kannst du dir bei der Laufleistung abschminken!
Beim 36/10/0-Leasing hätte man da noch mal einen Schnapper machen können, aber 30tkm ist da zu viel.
Ich würde dir raten: Ansprüche runter, oder Budget hoch schrauben.
P.S. in der modernen Kompaktklasse lässt es sich auch super 30tkm p.a. abspulen.
Aus eigener Erfahrung wird es aber auch da mit einem realistischen Budget schon knapp!
P.P.S. du sagst, bei Barkauf fehlt dir die Liquidität. Brauchst du diese denn aktuell? Also z.B. Auszug aus dem elterlichen Nest geplant? Familiengründung? etc.
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24 Antworten
Die Finanzierungsformen verschieben ja nur den Cashflow, der Wertverlust bleibt meist der gleiche.
Wenn du die Leasingbörsen beobachtest, kannst du ggf. ein gutes Angebot finden, bei dem du weniger als den tatsächlichen Wertverlust zahlst, weil der Händler den Wagen vom Hof haben will, der Hersteller das Modell gerade besonders fördert, oder eine BaFa Prämie mit eingerechnet werden kann. Mit 600-700€ pro Monat bei 30tkm wird es dennoch eng.
Als Referenz nehme ich mal mein vorheriges BMW 430i GC, neu und freikonfiguriert zu einem Leasingfaktor von 1,0 kostete mich der Wagen bei 25 tkm. p.a. knapp über 1.000€ im Monat.
Für die anvisierten 700€ im Monat findest du mit etwas Glück einen 1-2 Jahreswagen als 2 Liter Diesel bei der Laufleistung. Auch die vermeintlich günstigen Leasingangebote werden bei 30 tkm p.a. teuer.
Ggf. kannst du auf einem Angebot wie diesem hier aufbauen:
https://www.bundk.de/.../...uring-leasab299-naviprof-hifi-panorama?...
Ich habe beim Berufseinstieg einen A4 für 30.000 DM genommen, 3-Wege-Finanzierung und die 30.000 DM waren knapp die Hälfte des Jahresbruttos. Der Wagen war damals 4 Jahre und hat mich danach 2 Jahre top begleitet.
Wenn du die Hälfte anzahlst, kannst du dir die monatliche Rate aussuchen. 50 Euro wären auch denkbar mit entsprechend hoher Schlussrate. Einfach mal entscheiden, was du am Ende stehen haben willst.
Für 25.000 Euro bekommt man sehr gute Autos in der Kompaktklasse. Leasing oder Jahreswagen würde ich vergessen. Erstmal im Arbeitsleben ankommen.
In der Golfklasse solltest du auch mit deiner Größe etwas finden. Ich würde immer einen BMW empfehlen, und der 1er F20 mit Hinterradantrieb hat vorne für die Füße sehr viel Platz. Deutlich mehr als z.B. ein Passat oder A4. Die haben aufgrund des Vorderradantriebes für die Füße deutlich weniger Platz.
Also bei hohem BAB Anteil und 30tkm p.a. würde ich nicht in der Kompaktklasse schauen. Dann doch lieber von den Premiumherstellern abweichen und bspw. einen Insignia Jahreswagen nehmen. Reparaturen sind dann die nächsten Jahre kein Thema und das mtl. Budget muss nicht mal ausgereizt werden.
Warum sollte man bei 30.000 km p.a. keinen Golf oder 1er nehmen? Die sind absolut langstreckentauglich. Der f20 als Hecktriebler hat sogar richtig viel Fußraum für den Fahrer.
Ich bin zwei Jahre lang jeweils fast 30.000 km p.a. mit einem Audi A1 gependelt. War super sparsam und dank denn Sportsitzen war das aber auch sehr angenehm. Lediglich die Handschaltung war eine doofe Idee.
Als nächstes gibt es einen Golf. Also eine Ecke mehr Platz und Automatik.
Sehe ich auch so. Wer nicht außerordentlich groß ist, sollte auch mit einem Kompaktwagen ohne Probleme viele Kilometer fahren können. Aus meinem gti steige ich nach 300 Kilometern aus und habe keinerlei Schmerzen. Automatik hätte ich auch bestellen sollen. Nach 2,3 Staus ist man schlauer. Man lernt eben immer aus Fehlern.
Strecken von 800km gingen auch Problemlos. Bin aber auch nur 170 groß bzw. klein 🙂
Da der TE nicht grundlos seine Präferenzen kundgetan hat, orientiere ich mich auch daran. Selbstverständlich lassen sich Langstrecken auch mit kleineren Fahrzeugen bewerkstelligen. Mein F20 lässt sich mit Adaptivfahrwerk problemlos auf der BAB bewegen, dennoch ist mir der G30 dort lieber.
Zitat:
@Shepardo schrieb am 20. Juni 2020 um 18:50:51 Uhr:
Da ich zu 80% Autobahn fahre ist mir ein etwas höherer Radstand ebenfalls wichtig, weshalb ich gerne in die Mittelklasse, vielleicht sogar obere Mittelklasse, aufsteigen würde, da diese bekanntlich mehr Komfort bieten.
Ich habe nirgends gelesen, dass er größer als Kompaktklasse braucht. Das Budget und die Ansprüche sprechen aber dafür. Einen G30 wird er in keinem Fall kaufen können, oder denkst du da anders?
Einfach mal genau lesen, was andere User schreiben. Einerseits habe ich dem TE keinen G30 empfohlen, andererseits hat @Shepardo klar kommuniziert, was er sich wünschen (Komfort, langer Radstand, Mittelklasse-/obere Mittelklasse) würde.