Neuer Hobel - bin zwiegespalten
Hallo allerseits,
bedingt durch einen (unverschuldeten) Autounfall muss ich mir leider einen Ersatz für meinen geschrotteten Kleinwagen suchen. Ich fahre an den Wochenenden ca. 400 km Autobahn und werde auch beruflich die eine oder andere Autobahn-Tour fahren, von dahr sollte es möglichst ein Fahrzeug mit angenehmer hoher und ruhiger Reisegeschwindigkeit werden (also 200 km/h aufwärts, gerne im Sommer auch 250 km/h, die Strecke gibt es her!) und es sollte nicht gefühlt 10 Kilometer dauern, bis die Vmax erreicht ist. Es darf also ruhig ein Fahrzeug mit viel PS sein. In dieser Beziehung war ich mit dem alten immer unzufrieden, da zu langsam und zu hochtourig + zu laut bei höheren Geschwindigkeiten.
Ich habe jetzt ca. 2 Wochen bei mobile den Markt bis ca. 11.000 Euro sondiert und mir folgende subjektive Meinung über die deutschen "Premium"-Marken gebildet:
Mercedes -> momentan sehr viel Diesel im Angebot, viel hohe KM (wegen dem drohenden Fahrverbot bin ich bezüglich Diesel etwas skeptisch, es gibt aber auch E- und C-Klassen mit Benzinern)
BMW -> gefühlt teurer als andere Hersteller bzw. Suche findet bei vergleichbaren Parametern 1- 2 Jahre ältere BJ und oft auch weniger PS
Audi -> A3-Schwemme, von außen fast schon langweilig, von der Qualität her schlecht einschätzbar, bei stärkeren Modellen (z.B. A6) scheinbar Problem-Motoren (z.B. 3.2 FSI)
VW -> Serien-FZ oft nicht viel mehr als 200 PS und bei einem aufgemotzten Polo hätte ich das Gefühl, in meinem alten Kleinwagen zu sitzen.
Das ist nur meine unqualifizierte, subjektive Meinung und sicherlich nicht zu verallgemeinern, aber es soll zeigen, wie schwierig es für mich ist, die Angebote zu filtern, ohne exakte Kentnisse über die Baujahre zu haben.
Natürlich habe ich auch mal bei anderen Herstellern gesucht, dort bekommt man dann schon neuere Fahrzeuge (teilweise 2010) mit weniger Kilometern für mein Budget (z.B. Opel Insignia, Ford Mondeo, Skoda Oktavia, etc.).
Was haltet ihr von ca. 7 Jahre alten Insignias, Mondeos und Oktavias >= 200 PS?
Oder würdet ihr doch eher bei den Premium-Marken suchen und z.B. einen VW Scirocco mit 200 PS kaufen?
Alternativ wäre auch ein Neuwagen über eines dieser Rabatt-Portale denkbar, allerdings geht der Preis da ziemlich schnell nach oben, wenn man im Konfigurator stärkere Motoren wählt. Knapp 27.000 müsste ich da wohl investieren, um z.B. einen Skoda Octavia Kombi RS mit 230 PS mit dem nicht näher erläuterten "Basisrabatt" zu ergattern. Beruflich bin ich Angestellt und habe zum Thema Neuwagen von einem Verwandten gehört, das dieser seine Fahrzeuge mit Hilfe einer besonderen Form der Finanzierung nutzt. Es ist wohl kein Leasing, sondern eine Finanzierung mit z.B. 200 Euro monatlicher Rate, wo aber der Händler das Fahrzeug nach ein paar Jahren zu einem vertraglich fest vereinbarten Preis zurücknimmt und dann selbst weiter verkauft. Der Brief befindet sich wohl bei der Bank. Angeblich müssen nur Inspektionen sowie Benzin bezahlt werden und der Trick besteht laut meinem Bekannten darin, dass man Abstriche bei der Modellwahl macht und der Händler einem ganz bestimmte Modelle günstig finanziert, die er aus strategischen Gründen vom Hof haben möchte (z.B. um Hersteller-Vorgaben zu erfüllen). Er meinte aber auch, dass man dazu schon einen guten Draht zu einem größeren Autohändler haben müsste, den er aber hat und für mich als Verwandten nutzbringend einsetzen könnte. Kennt jemand diese spezielle Form der Finanzierung und wenn ja, gibt es da einen oder mehrere Haken?
Es geht mir auch etwas um die Frage, ob mein Verwandter Recht hat, dass ich mit einem gebrauchten Fahrzeug in aller Regel hohe Instandhaltungs- und Reparaturkosten habe und das in Summe meist sogar meist deutlich mehr kosten würde, als seine monatlichen Raten, weil bei den Neuwagen in den ersten Jahren bzw. bis 30.000 km in der Regel keine Reparaturen notwendig seien. Er sagte aber auch, dass das preislich nur funktioniert, wenn man nicht auf einen bestimmten Wagen fixiert ist, sondern eben bereit ist, einen vom Händler besonders stark rabattierten Wagen zu fahren. Mir ist klar, dass ich da mit meinem Wunsch nach viel PS womöglich nicht zum Zuge komme, aber eventuell gibt es ja ein rabattiertes Modell mit 160 PS, welches durch moderne Technologie dann auch zügig Beschleunigt und 200 km/h fährt.
Vielen Dank und Viele Grüße
BonBeat
Beste Antwort im Thema
Bescheidenes Budget aber ballern wollen, sorry. Halte ich für eine schlechte Idee.
19 Antworten
Hier z. B. ein neuer Ford Mondeo mit 240 PS für 263,- Monatsrate bei 10 tkm/a (KLICK). Der ist vielleicht günstiger, auf jeden Fall aber bezüglich der Kosten kalkulierbarer, als ein stark motorisierter Gebrauchtwagen für 11 TEUR.
Dann ist bei 10.000 km im Jahr bei 200 km/h, aber bei 50h im Jahr auch schon wieder Schluss. Also 1h pro Woche und diese 1 Stunde kostet um 155-175 EUR: 65 EUR Leasing, 60-80 EUR Sprit, 20 EUR Versicherung, 10 EUR Wartung/Service.
Wer mal 2h wohin und 2h zurückfahren wollte, hätte dann schon 800 km verballert, das ginge also nur 1x im Monat.
Und schon wird klar, warum bei den PS-Lastern so gern am Tacho gedreht wird. 😁 😁 😁 😁
Ich würde bei dem Wunsch von 200km/h über ne längere _ZEIT_ auf jeden Fall zu nem Diesel greifen.
Ein sparsamer Heizöler saugt dir dann 10-12 Liter aus dem Tank. Ein Benziner dürfte sich, wenn man die Geschwindigkeit hält und gen Limit gehen möchte, gerne auch 22-25 Liter schlucken. Rechne dir das mal aus.
Das sind im günstigsten Fall ca. 3.300 EUR auf 30 tkm, im Benziner-Fall bei 1,35 EUR/L rd. 7.300 EUR (bei 17 L Durchschnitt gerechnet).
Diesel lohnen sich nicht wie hier kurzgedacht oft behauptet und gesprochen wird nur/vorwiegend bei hohen Laufleistungen, sondern auch/immer dann wenn die Laufleistung mit umso höherer Durchschnittsgeschwindigkeit abgespult werden soll.
Ich würde hier mein Limit auf 180 km/h setzen. Diesel sind vielleicht momentan etwas abgeschlagen, dürften aber immernoch eine Ecke teurer sein als Benziner (hier bin ich aber nicht auf dem aktuellen Stand).
Dann tuts jedenfalls auch ein deutlich schwächerer Benziner.
Ich hatte mal eine Formel bei der Hand, die die Höchstgeschwindigkeit (ja, über alle Luftwiderstände) relativ gut approximiert hat.
Nur mal grob abgesteckt: für 100 km/h brauchst du vielleicht 50 PS, für 200km/h vielleicht 140 PS, für 300km/h sind es ca. 400 PS und für 400km/h rund 1000 PS. Was lernt man? Die Ansprüche etwas herunterzuschrauben eröffnet deutlich mehr Möglichkeiten.
Stimmig ist das in etwa so für einen VW Golf V (in der Ebene, bei Windstille):
Konstantgeschwindigkeit 100 km/h - 14 kW (19 PS)
Konstantgeschwindigkeit 150 km/h - 37 kW (50 PS)
Konstantgeschwindigkeit 200 km/h - 88 kW (120 PS)
Konstantgeschwindigkeit 250 km/h - 171 kW (230 PS)
Die nötige Motorleistung und auch der zeitbezogene Verbrauch (Liter pro Stunde) geht also mit der 3. Potenz rauf. Im streckenbezogenen Verbrauch (Liter/100 km) kürzt sich dann ein v raus, und es geht mit v^2 rauf.
Schlimm ist beim Schnellfahren an sich vor allem, wenn man dann aus hoher Geschwindigkeit auch noch bremsen muss, z.B. wegen einem langsameren Auto auf 2-spuriger Fahrbahn oder wegen Tempolimit. Dann vernichtet man sehr viel kinetische Energie in den Bremsen und muss danach wieder beschleunigen. Wer also nervös schnell fährt, wo gar nicht wirklich frei ist, braucht durch viel Bremsen und viel Beschleunigen richtig viel Sprit und hat enormen Bremsverschleiß. An den Reifen auch. Und Fahrwerk nochmal.
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Zitat:
Diesel lohnen sich nicht wie hier kurzgedacht oft behauptet und gesprochen wird nur/vorwiegend bei hohen Laufleistungen, sondern auch/immer dann wenn die Laufleistung mit umso höherer Durchschnittsgeschwindigkeit abgespult werden soll.
Quatsch, sie lohnen sich nicht. Sie reduzieren die Verschwendung bei solch hohen Geschwindigkeiten.