Netto-/ Bruttokapazität von Akkus
Hallo Leute,
da ich aktuell versuche mich etwas tiefer in das Thema Elektromobilität zu versetzen nun mal eine Frage zur Netto-/Bruttokapazität und deren Bemessung vom Hersteller.
Das es bei Akkus in Elektroautos nicht ratsam ist diese generell auf 100% zu laden und unter 5-10% zu entladen ist für mich logisch. Um den Verschleiß der Batterie niedrig zu halten, sollte man sich also in einem gewissen Rahmen bewegen.
Jetzt kommt aber der Punkt mit der Netto-/ Bruttokapazität, welcher jeder Hersteller unterschiedlich zu bemessen scheint. Wollen sich Hersteller mit einem weiten "spread" bei der N-/B.Kapazität mehr absichern als andere und machen dafür Abstriche bei den Reichweiten? Gerade der Mercerdes EQA hat wenn ich das richtig sehe einen relativen großen Unterschied zwischen Netto & Brutto (66,5 kwh Netto zu 79,8 kwh Brutto).
Ist es also "gesünder" z.B. einen EQA auf 100% zu laden, als beispielsweise ein M3 oder einen Ioniq 5?
70 Antworten
Zitat:
@Tom9973 schrieb am 2. September 2021 um 09:15:59 Uhr:
Zitat:
@BaldAuchPrius schrieb am 1. September 2021 um 19:09:04 Uhr:
wie groß ist denn deine Solaranlage, sprich, wieviele kWh hast du denn so im Schnitt am Tag "über", die in den Autoakku wandern könnten? Daran kannst du am ehesten abschätzen, wie groß der Autoakku mindestens sein müsste, um den Überschuss, vielleicht auch von mehreren Tagen, aufnehmen zu könnenJeder der mal eine Solaranlage selbst betrieben hat inkl. dem Ziel möglichst viel für den Eigenbedarf damit zu bewerkstelligen weiß, dass man sich den Schnitt sonst wo hin stecken kann. Der bringt einen nicht weiter, einfach weil es Tage gibt, da ist der Überschuss riesig und es gibt Tage, da kommt echt nur sehr wenig bei rum, so dass nicht eine Wh fürs Auto über bleibt. Und das ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel.
Umso größer der Akku, desto besser kann man das natürlich ausgleichen. Und man operiert dann eher in der Regel, als in der Ausnahme an den Grenzen des Akkus (sowohl oben wie unten). Und Ladegrenzen beim Akku zu nutzen, wäre für dieses Ziel eben hochgradig kontraproduktiv.
Vielleicht habe ich mich zu umständlich ausgedrückt.
Ich meine, dass es auf die Leistungsdaten der PV ankommt.
Wenn du eine Anlage mit 10 kW Peak hast, und deine Verbraucher eh schon optimiert hast, um das auszunutzen, verbleiben max. 9 kW fürs Laden ( eher weniger, da ja auch am Besten Waschmaschine, Brauchwassererwärmung... so gesteuert werden, dass sie dann arbeiten, wenn die Anlage liefert) und das auch nur über 2 bis 3 Stunden, dann sinkt die Leistung, weil die Sonne ja "wandert", das heist dann, selbst an einem optimalen Tag wirst du mit dieser Anlage eher 6 kW zum Laden im Durchschnitt des Tages haben (über Mittag 9, ansonsten eher 6 und weniger), was dann bei maximal nutzbaren 10 Stunden Tageslicht (Dämmerung kann man wohl ugnorieren) im Idealfall auf 60 bis 90 kWh abzüglich Ladeverlust hoffen ließe.
Realistisch wird man aber nicht mit der Peakleistung rechnen, sondern mit maximal 80% davon, dann hat es in der Spitze nur noch 7 kW, und ansonsten eher unter 5, was dann auf 50 bis 70 kWh abzüglich Ladeverlust hoffen lässt. (aber nur, wenn der Rest der Verbraucher im Mittel nur 1 kW zieht)
Hast du "nur" 5 kW Peak, wirst eher unter 4 kW zum Laden über haben, was dann auf maximal 40 kWh hoffen ließe.
Und hast du eine "richtig große" Anlage, und mehr als 11 kW Überschuss, hast du nix davon, weil die allermeisten BEV Bordlader eben maximal 11 kW können.
Zitat:
@BaldAuchPrius schrieb am 2. September 2021 um 09:29:24 Uhr:
Realistisch wird man aber nicht mit der Peakleistung rechnen, sondern mit maximal 80% davon, dann hat es in der Spitze nur noch 7 kW, und ansonsten eher unter 5, was dann auf 50 bis 70 kWh abzüglich Ladeverlust hoffen lässt. (aber nur, wenn der Rest der Verbraucher im Mittel nur 1 kW zieht)
Hast du gut und vernünftig vorgerechnet. Schaue ich so aus dem Fenster, dann ist heute so ein Tag, der sehr stark in die Richtung geht. Gestern war so lala und etliche Tage davor, da wird es bestenfalls dafür gereicht haben, den Bedarf der restlichen Verbraucher im Haushalt gedeckt zu haben.
Und genau diese Schwankungen kann ein großer Autoakku durchaus zu einem guten Teil auffangen. Aber nur, wenn man auch die gesamte Größe nutzt, ansonsten bringt einen auch der große Akku nicht weiter.
Da bringt es nichts, wenn der "Tipp" kommt die Ladegrenze auf den Alltag einzustellen.
Ähm, meine Peakleistung habe ich bisher nur ein einziges Mal erreicht: Im Februar bei -12°
Ansonsten waren bei "volle Sonne" bestenfalls 75% drin und das auch nur kurzzeitig. Anders lassen sich die 1000kWh/kW(p)*a auch nicht erklären, also "durchschnittlich" verteilen sich also 2,73kWh auf 1kW(p) täglich. Anders ausgedrückt: es werden jahresdurchschnittlich 2,73 Sonnenstunden täglich zu Nennleistung produziert. Also am 21.9. kann man bei einer 4 kW-Anlage bei "durchschnittlichem Wetter" ca 10,9kWh Bruttoertrag rechnen.
Den Autoakku als Puffer einzusetzen macht bei Wechselrichter-Modus "Überschussladung" absolut Sinn. Das geht bei einem alten Nissan Leaf mit end-of life Batterie und 150km täglicher Fahrstrecke wohl eher nicht, zumal ja der Karren am Tage unterwegs ist. Aber alle "Homeofficler" werden das schon zu schätzen wissen, selbst bei kleiner PV-Anlage die Überschüsse zur Not "tröpfchenweise" in den Akku für den Wochenendausflug zu bunkern.
Um das Thema zusammenzufassen, würd ich immer sagen: (Auto-) Akku so groß wie möglich und PV-Anlage so groß wie möglich. Ist das regulär täglich E-Auto längere Zeit "außer Haus" lohnt sich ein stationärer Akku (z.B. 2nd.life oder LiFePO)
Wir haben eine 17,6 KWh Anlage auf dem Dach.
E-Auto wird von einer Krankenschwester gefahren.
Also Schichtbetrieb.
Da gehts jetzt dann darum, dass man auch in den Wintermonaten ein paar Tage mit Sonne hat, dann aber eine Woche viel zu wenig runter kommt, um auch das Auto laden zu können.
Wenn an so einem Sonnentag das Auto zu Hause ist, dann will man das so voll wie möglich haben, damit man einen möglichst langen Zeitpunkt überbrücken kann, bis man entweder aus der Dose laden muss, oder bis wieder ein Sonnentag kommt, bei dem auch das Auto da ist.
Im Sommer ist das jetzt kein Problem.
Da würde es leicht ausreichen den Akku nur 90% zu laden.
Da kommt genug Sonne runter.
3 Monate vor Sonnwende und 3 danach ist das kein Problem.
Aber in den Wintermonaten ist es wichtig, möglichst viel Sonne speichern zu können, wenn das Auto und die Sonne mal da ist.
Da würde ich den Akku ohne zu zögern auf 100% vollpumpen.
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Ja. Kann ich nachvollziehen.
Allerdings besteht doch die Absicht auch darin, Geld zu sparen?
Egal ob Fahrzeugkauf, oder Leasing, hat es eine Grundregel:
Je größer der Akku, desto teurer das Auto. Im Kauf ist das offensichtlich, aber auch im Leasing steigt die monatliche Rate an. Und dann stellt sich irgendwann die Frage, lohnen sich 10€ höhere Leasingrate, die jeden Monat anfällt, also 120€ im Jahr, um im Gegenzug dann in 3 oder 4 Monaten 20€, also 60 bis 80€ im Jahr beim Laden einzusparen?
Ne, natürlich nicht.
Wegen mehr PV laden können, werden sich niemals 20,- € Leasingrate im Monat rechnen.
Aber darum solls hier ja nicht gehen.
Hier gehts ja darum, was ich maximal aus dem dann schon vorhandenen Akku rausholen kann.
Den will ich nicht nur auf 80% vollladen, sondern komplett.
Zitat:
@BaldAuchPrius schrieb am 2. September 2021 um 12:57:48 Uhr:
Egal ob Fahrzeugkauf, oder Leasing, hat es eine Grundregel:Je größer der Akku, desto teurer das Auto. Im Kauf ist das offensichtlich, aber auch im Leasing steigt die monatliche Rate an. Und dann stellt sich irgendwann die Frage, lohnen sich 10€ höhere Leasingrate, die jeden Monat anfällt, also 120€ im Jahr, um im Gegenzug dann in 3 oder 4 Monaten 20€, also 60 bis 80€ im Jahr beim Laden einzusparen?
Korrekt!
Um aber genau den Schluss ziehen zu können, muss ich alle die Parameter kennen und verstehen. Das ist das was Holgor2000 die ganze Zeit nicht verstehen wollte, dass das halt Kriterien sinddie zur Entscheidungsfindung beitragen.
Dem sollte nichts entgegenstehen. Die 100% Nettokapazität kannst eigentlich immer nutzen. Mein I3 wird täglich auf 100 netto geladen, wird demnächst 3 Jahre, hat knapp 150.000 km runter, und dem Akku geht es gut, State of Health 91%, und damit absolut im Rahmen, das haben andere, die nicht täglich auf 100% laden bei ähnlichem alter/ähnlicher Laufleistung auch.
Zitat:
@Tom9973 schrieb am 2. September 2021 um 13:30:57 Uhr:
Zitat:
@BaldAuchPrius schrieb am 2. September 2021 um 12:57:48 Uhr:
Egal ob Fahrzeugkauf, oder Leasing, hat es eine Grundregel:Je größer der Akku, desto teurer das Auto. Im Kauf ist das offensichtlich, aber auch im Leasing steigt die monatliche Rate an. Und dann stellt sich irgendwann die Frage, lohnen sich 10€ höhere Leasingrate, die jeden Monat anfällt, also 120€ im Jahr, um im Gegenzug dann in 3 oder 4 Monaten 20€, also 60 bis 80€ im Jahr beim Laden einzusparen?
Korrekt!
Um aber genau den Schluss ziehen zu können, muss ich alle die Parameter kennen und verstehen. Das ist das was Holgor2000 die ganze Zeit nicht verstehen wollte, dass das halt Kriterien sinddie zur Entscheidungsfindung beitragen.
Ich denke nein. Der Parameter des Unterschieds zwischen Brutto und Netto kann dir egal sein, da du mit der PV eh nur maximal die Nettokapazität laden kannst.
Beispiel:
Auto 1: Netto 58, brutto 62 kWh.
Auto 2: Netto 58, brutto 63 kWh.
Welchen Unterschied sollte diese Info nun machen für dich als Benutzer von PV? Keine.
je mehr brutto desto länger hält der Akkupack
Man muss vor allem wissen, ob die Zahl die man vor sich hat, die Brutto- oder Nettokapazität ist.
Zitat:
@Kaesespaetzle schrieb am 2. September 2021 um 14:33:49 Uhr:
je mehr brutto desto länger hält der Akkupack
Nein, es kommt u.a. auf das Verhältnis(!) zwischen Brutto-Kapazität und max. Ent-/Ladeleistung an. Ein doppelt so großer Akku geht bei 4fachen Leistungen die rein-/rausgehen schneller kaputt.
notting
Wenn ich immer zu 100% Prozent (Netto) vollknalle kann das gut gehen muss aber nicht.
Davon abgesehen, dass ich das nicht gut finde, (gerade bei einem Leasingfahrzeug) kann das auch wenn es blöd läuft nachgewiesen werden.
Wenn wie beim VW id.3 Pure genug Puffer zwischen Netto (45 kWh) zu Brutto (55 kWh) vorhanden ist, sollte das der Akku aber verkraften.
Zitat:
@Foxhunter66 schrieb am 2. September 2021 um 17:00:59 Uhr:
Wenn ich immer zu 100% Prozent (Netto) vollknalle kann das gut gehen muss aber nicht.
Davon abgesehen, dass ich das nicht gut finde, (gerade bei einem Leasingfahrzeug) kann das auch wenn es blöd läuft nachgewiesen werden.Wenn wie beim VW id.3 Pure genug Puffer zwischen Netto (45 kWh) zu Brutto (55 kWh) vorhanden ist, sollte das der Akku aber verkraften.
Und wo ist da das Problem?
Wenn man nicht bis 100% laden darf, dann muss man Warnmeldungen einbauen, die einen darauf hinweisen und man diese aktiv weg klicken muss.
VW ermöglicht es also nutze ich es
Ich kenne jetzt das Kleingedruckte der Garantie auf den Akku nicht, aber der Hersteller wird sich schon entsprechend absichern.
Davon abgesehen, ist es ja wohl bekannt, dass man das nur in Ausnahmesituationen machen soll und kann sich da nicht rausreden.
Du kannst es natürlich trotzdem machen, aber hinterher nicht jammern.