Negative Erfahrungen mit der Zürich Versicherung
Hallo,
hab mein Auto bei der Neuanmeldung bei der Zürich versichert, ein 320er BMW - Vollkasko für knapp 1000 € im Jahr.
Kaum einen Monat später hatte ich einen Steinschlag, die Scheibe zerriß komplett ich habe ausstauschen lassen. Anderthalb Jahre später: Schon wieder Steinschlag - ebnso wandernder Sprung. Musste erneut komplett getauscht werden. Sonst, wie die letzten 10 Jahre, keine Kasko-Schäden.
Die Versicherung droht mich nun rauszuwerfen oder Alternativ auf
TK und VK mit 500 € Selbstbehalt umzusteigen - um mein Konto zu "sanieren".
Dafür würde die Prämie sich auch um kanpp 100 € vergünstigen...
Eure Tipps, Ideen, Meinungen?
Stellt es für mich ein Problem dar bei einer anderen Versicherung genommen zu werden, wenn ich aktiv von der Zürich rausgeworfen werde, oder ist sinnvoller für dieses Jahr klein beizugeben und dann nach Lust und Laune im November zu wechseln?
Grüße
Beste Antwort im Thema
Hallo,
naja die Zurich verhält sich wie ein rational denkender Kaufmann und prüft "schlechtes" Geschäft. Soweit so normal. Das hat auch nichts negativ zu tun.
Du prüfst ja auch verschiedene Angebote (in allen Lebenslage) und wählst das für Dich am vorteilhaftesten. Warum verwehrst Du dem Versicherer selbiges Recht?
Zudem ist der Versicherer grundsätzlich der Versichertengemeinschaft gegenüber im Sinne der dauerhaften Erfüllbarkeit der Verträge verpflichtet. Er muss sich also so verhalten, um die aufsichtsrechtlichen Bestimmungen zu erfüllen. Geht er pleite, hat keiner was davon. Insofern ist - wenn man schon bewerten will - das Verhalten der Gesellschaft als positiv anzusehen, wenn auch nicht für Dich.
Es ist ein Irrglaube, das man aus Versicherungen was herausbekommt. Es ist richtig kalkuliert für den Versicherungsnehmer immer nachteilig, weil der Versicherer wie oben ausgeführt neben dem Schadenbedarf auch seine Verwaltungskosten decken muss. Ein Kunde "trägt sich" (d.h. der Versicherer macht weder Gewinn noch Verlust) wenn die Schadenquote (Schadenaufwand/Beitragszahlungen) bei 75%-80% liegt. Der Rest ist für die Verwaltung.
Jetzt kannst Du "alleine" weiterrechnen. Du bist seit 19 Monaten (1 Monate + 1,5 Jahre) bei der Versicherung und hast 1,75 Jahresbeiträge ca. 1750 bezahlt. Dem gegenüber stehen 2 Glasschäden. Hier muss Du jetzt den Schadenaufwand einsetzen. Ich gehe weiterhin von 750€ pro Scheibe aus. Macht eine Schadenquote von 1500/1750 = 85%. Du bist somit für die Versicherung ein "Schlechtläufer". Addiest zu den 85% 25% Verwaltungskosten bist Du bei 110%, was nichts anderes bedeutet, als dass die Versicherung pro Euro den Du einzahlst 1,10€ aufwendet. Da würdest Du auch handeln, und das tut die Zürich, in dem sie spezifisch auf das Risiko "Glas" reagiert (andere schmeißen direkt raus!)
Ich würde die Versicherung anrufen und den mitteilen, dass Du zu selbigen Konditionen wie bisher bis zum Ende des Jahres bleiben möchtest und dann selbst kündigt. Wenn den das nicht erreicht (ich glaube es aber schon), dann musst Du die Schadenkündigung in Erwägung, weil wie Du schon vermutest ein von Dir gekündigter Vertrag immer angenehmer ist, als ein vom Versicherer gekündigter Vertrag.
Insofern keep cool und ruf morgen mal an.
phaeti
8 Antworten
Ist gängige Praxis, dass beim zweiten Schaden in "soo-kurzer-Zeit" direkt gekündigt wird.
In so fern ist die Zurich bei dir noch "richtig-Nett".
Beiss in den sauren Apfel, für den Rest des Jahres, und wechsle dann als Selbstkündiger.
Hallo,
naja die Zurich verhält sich wie ein rational denkender Kaufmann und prüft "schlechtes" Geschäft. Soweit so normal. Das hat auch nichts negativ zu tun.
Du prüfst ja auch verschiedene Angebote (in allen Lebenslage) und wählst das für Dich am vorteilhaftesten. Warum verwehrst Du dem Versicherer selbiges Recht?
Zudem ist der Versicherer grundsätzlich der Versichertengemeinschaft gegenüber im Sinne der dauerhaften Erfüllbarkeit der Verträge verpflichtet. Er muss sich also so verhalten, um die aufsichtsrechtlichen Bestimmungen zu erfüllen. Geht er pleite, hat keiner was davon. Insofern ist - wenn man schon bewerten will - das Verhalten der Gesellschaft als positiv anzusehen, wenn auch nicht für Dich.
Es ist ein Irrglaube, das man aus Versicherungen was herausbekommt. Es ist richtig kalkuliert für den Versicherungsnehmer immer nachteilig, weil der Versicherer wie oben ausgeführt neben dem Schadenbedarf auch seine Verwaltungskosten decken muss. Ein Kunde "trägt sich" (d.h. der Versicherer macht weder Gewinn noch Verlust) wenn die Schadenquote (Schadenaufwand/Beitragszahlungen) bei 75%-80% liegt. Der Rest ist für die Verwaltung.
Jetzt kannst Du "alleine" weiterrechnen. Du bist seit 19 Monaten (1 Monate + 1,5 Jahre) bei der Versicherung und hast 1,75 Jahresbeiträge ca. 1750 bezahlt. Dem gegenüber stehen 2 Glasschäden. Hier muss Du jetzt den Schadenaufwand einsetzen. Ich gehe weiterhin von 750€ pro Scheibe aus. Macht eine Schadenquote von 1500/1750 = 85%. Du bist somit für die Versicherung ein "Schlechtläufer". Addiest zu den 85% 25% Verwaltungskosten bist Du bei 110%, was nichts anderes bedeutet, als dass die Versicherung pro Euro den Du einzahlst 1,10€ aufwendet. Da würdest Du auch handeln, und das tut die Zürich, in dem sie spezifisch auf das Risiko "Glas" reagiert (andere schmeißen direkt raus!)
Ich würde die Versicherung anrufen und den mitteilen, dass Du zu selbigen Konditionen wie bisher bis zum Ende des Jahres bleiben möchtest und dann selbst kündigt. Wenn den das nicht erreicht (ich glaube es aber schon), dann musst Du die Schadenkündigung in Erwägung, weil wie Du schon vermutest ein von Dir gekündigter Vertrag immer angenehmer ist, als ein vom Versicherer gekündigter Vertrag.
Insofern keep cool und ruf morgen mal an.
phaeti
Naja, die Frage war ja nicht wie die Züricher rechnet (das ist mir schon klar). Ich finde es nur nach 10 Jahren keinen Kaskoschaden dann eben unverhältnismäßig. Aber gut, vermutlich war ich dumm genug, dass ich nicht öfters wechsle, offensichtlich weint ja niemand jemand nach.
Die eigentliche Frage ist ja, was wäre wenn ich auf die 150 € Selbstbehalt bei der TK für dieses Jahr noch bestände (hätte ich ja machen können) und dann wie angedroht rausgeworfen würde.
FRAGE:
Welche KONKRETEN Nachteile hatte das den bei den neuen Versicherungen?
Im übrigen ist deine Kalkulation nicht ganz richtig. Der Jahresbeitrag teilt sich in Haftplicht und Kasko auf. Den Haftplichtanteil muss du nochmals aus gesetzlcihen Gründen in einen adneren Topf rechnen (sind andere Rücklagenverpflichtungen etc.). Von daher hat die Versicherung in diesem Zeitraum richtig miese gemacht mit mir. Gut allerding habe ich die letzen 10 Jahre davor absolut miese gemacht mit der Versicherungen (Vollkasko gezahlt und nix gehabt, hätte ich auch nur Haftplicht machen könne, aber das ist eben das Risiko dabei, dafür bin ich ja die lezten 18 Monate sehr gut gefahren... egal...).
Eigentlich tut sich gleich noch die Zusatzfrage auf, weil die Züricher davon geredet hat, dass ich mein Konto "sanieren" müsste.
FRAGE:
Was konkret habe ich denn davon, wenn ich bei der Züricher jetzt mein Konto "saniere" (also denen wohl mehr Geld in den Rachen werfe soll um das Minus aus der Vergangenheit auszugleichen) als wenn ich einfach den aus der Züricher sicht negative Summe stehen lasse und zu einer anderen Versicherung gehe?
Du kannst ja auch einfach jetzt eine Ablaufkündigung aussprechen und neuen Versicherungsschutz beantragen. Hier gibt's einige Anbieter, die jetzt schon eine Preisgarantie bieten. Somit hättest Du weiter die bisherige SB und garantiert einen Folgevertrag, der Deinen Wünschen entspricht.
Es hat durchaus Nachteile, wenn die Zürich Deinen Vertrag kündigt. Wenn Du überhaupt einen Versicherer findest, der Dir noch Kaskoschutz bietet, musst Du mit Sicherheit den Geldbeutel weiter aufmachen!
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Wenn dir die Versicherung kündigt , wird die neue Versicherung teurer.
Rechne dir doch mal bei einigen Versicherungen online aus was sie wollen aber gib auch die Vorschäden an wenn danach gefragt wird! Rechne einmal ohne Schäden und einmal mit!
Zitat:
@wuffidog schrieb am 20. Juni 2015 um 08:55:39 Uhr:
Naja, die Frage war ja nicht wie die Züricher rechnet (das ist mir schon klar). Ich finde es nur nach 10 Jahren keinen Kaskoschaden dann eben unverhältnismäßig. Aber gut, vermutlich war ich dumm genug, dass ich nicht öfters wechsle, offensichtlich weint ja niemand jemand nach.ah ok, das ging auf deinem Eingangspost (für mich) nicht hervor. Dann ist die Kalkulation der Zurich nicht korrekt. Die Beiträge der Vorjahre sind natürlich zu betrachten!!!
Das Sanierungsverfahren läuft in der Regel maschinell. Möglicherweise bist Du bei denen im System unter mehreren Kundennummer geführt (ist bei uns immer wieder ein Problem). Klär das mal nach zehn Schadenfreiheit bei einer Gesellschaft saniert man den Kunden - gerade in der Sparte Kfz - nicht. Du bist mit 10 Jahren Kundentreue eine aussterbende Art an Kunde!Die eigentliche Frage ist ja, was wäre wenn ich auf die 150 € Selbstbehalt bei der TK für dieses Jahr noch bestände (hätte ich ja machen können) und dann wie angedroht rausgeworfen würde.
FRAGE:
Welche KONKRETEN Nachteile hatte das den bei den neuen Versicherungen?Die Annahme von Kunden ist in den internen Tarifierungsrichtlinien (bzw. genauer Annahmerichtlinien als Bestandteil ersterer) geregelt. Von der Nichtannahme bis zum Risikozuschlag oder der "normalen Annahme" zum Unternehmenstarif gibt es hier alles am Markt. Richtig ist aber das Du in der Marktauswahl bedingt durch benannte Annahmerichtlinien eingeschränkt sind. Ich bzw. wir hätten mit solch einem Schadenverlauf kein Problem. Bei anderen Gesellschaften sieht das ggf. eben anders aus.
Im übrigen ist deine Kalkulation nicht ganz richtig. Der Jahresbeitrag teilt sich in Haftplicht und Kasko auf. Den Haftplichtanteil muss du nochmals aus gesetzlcihen Gründen in einen adneren Topf rechnen (sind andere Rücklagenverpflichtungen etc.). Von daher hat die Versicherung in diesem Zeitraum richtig miese gemacht mit mir. Gut allerding habe ich die letzen 10 Jahre davor absolut miese gemacht mit der Versicherungen (Vollkasko gezahlt und nix gehabt, hätte ich auch nur Haftplicht machen könne, aber das ist eben das Risiko dabei, dafür bin ich ja die lezten 18 Monate sehr gut gefahren... egal...).
Du musst unterscheiden zwischen einer aufsichtsrechtlichen Betrachtung (im dem Sinne hast Du vollkommen Recht) und einer wirtschaftlichen Betrachtung. Bei letzterer ist interessant was (um es in Kohls Worten zu sagen) Hinten rauskommt. Eine Sanierung ist immer ein Wirtschaftlichkeitskalkül. Bei Sanierung muss der Kunde in seiner Gesamtheit betrachtet werden. Also auch die letzten Jahre. Wir gesagt, klär das mal, wenn Du nach der Aktion noch bei der Gesellschaft bleiben möchtest.
Eigentlich tut sich gleich noch die Zusatzfrage auf, weil die Züricher davon geredet hat, dass ich mein Konto "sanieren" müsste.
FRAGE:
Was konkret habe ich denn davon, wenn ich bei der Züricher jetzt mein Konto "saniere" (also denen wohl mehr Geld in den Rachen werfe soll um das Minus aus der Vergangenheit auszugleichen) als wenn ich einfach den aus der Züricher sicht negative Summe stehen lasse und zu einer anderen Versicherung gehe?
Gerade bei dem Glasrisiko steht aus meiner Erfahrung eher die Prävention im Vordergrund. Ansonsten gehst Du natürlich davon aus, dass sich Dein Konto zulüntig nicht weiter verschlechtert, wovon die Versicherung nicht unbedingt ausgeht. Man spricht in der Branchen nicht nur vom Risikoausgleich im Kollektiv (alle für einen, einer für alle) sondern auch vom Risikoausgleich in der Zeit (zukünftige / historische Beiträge subventionieren Schäden in der Gegenwart).
Letztlich ist es immer eine subjektiv Betrachtung. Die Zukunft macht eine "sichere" / "richtige" Betrachtung unmöglich, da man eben nie weiß was passiert. Man versucht daher die Vergangenheit (die hier nicht so dolle war, zumindest nicht jüngste) auf die Zukunft zu projezieren.Nochmal kläre mal mit Versicherung, was mit den letzten Jahrzehnt Kundentreue aus deren sich passieren müsste. Vielleicht einfach nur ein technisch bedingter Fehler..
gurß
Die Versicherer schauen normals auf: Schadenhäufigkeit in den letzten 3-5 Jahren, Schadenquote und ob noch anderes Geschäft versichert ist.
Normal ist es wenn man 1-3 Schäden hat und KFZ-Solokunde ist, wird gekündigt.
Ist man Rundumkunde (Haftpflicht, Unfall, Hausrat, Leben, usw.) ist man netter zum Kunden.
Hier wird erst ab 3 Schäden geprüft. Das Angebot die SB in der Kasko-Versicherung zu erhöhen ist eine Möglichkeit. Dazu spart der Kunde ja auch noch Prämie.
Die Frage bei Dir ist, hast Du noch weitere Versicherungen bei der Zurich?
Wenn nein, selbst wegen Schaden kündigen und anderswo versichern. Es ist immer besser wenn man selbst kündigt, als wenn man gekündigt wird.
Hast Du noch mehr, dann nett darauf aufmerksam machen, dass man alles anderweitig versichert, wenn der Vertrag geändert oder gekündigt wird.
Eventuell bei einem Makler oder Online-Portalen mal Angebote einholen. Ein Wechsel lohnt sich vielleicht auch finanziell.