Nachrüsten Anhängerkupplung vs. Gewicht
Hallo zusammen,
für unser Wohnmobil auf Basis Fiat Ducato 250 überlege ich, eine Anhängerkupplung nachzurüsten.
Da wir eine 3,5 Tonnen-Zulassung haben und auch beibehalten möchten, habe ich davon bislang Abstand genommen, weil wir voll beladen schon im Bereich von 3,5 Tonnen liegen. Mit dem Zusatzgewicht der Anhängerkupplung selbst plus der Stützlast sind wir dann aber definitiv drüber.
Mit meinem Gewichtsreduktionsplan bin ich dabei, ca. 80kg abzuspecken (25kg = LiIon Aufbaubatterie, 20kg = LiIon Starterbatterie, 18kg GFK Blattfedern, 10kg Folienpanels, + Kleinvieh), d.h. ggf. wäre da doch Luft eine möglichst leichte AHK nachzurüsten. Allerdings brauche ich mindestens 75kg Stützlast und 2200kg Anhängelast.
Hat das zufällig schon jemand nachgerüstet und kann Hinweise geben, wo man eine möglichst leichte Nachrüst-AHK bekommt?
Und: Die orig. Fiat Ducato Drehsitze sind weder sehr bequem, noch leicht. Hat jemand eine Idee ob es vielleicht Nachrüstsitze mit Drehkonsolen gibt, die signifikant leichter sind?
Eine weitere Idee ist, die Rahmen der Lattenroste anstelle aus Stahl aus Aluminium zu machen. Die Dinger sind echt schwer. Zwei mal im Heck + Hubbett ist sicher auch nochmal eine 2-stellige Gewichtsreduktion drin. Hat dazu jemand eine Idee?
Grüße, Markus.
41 Antworten
Alu-Gasflaschen fallen mir noch ein.
@Hulper
Ich geb Dir den einzigen vernünftigen Rat, geh zu einem TÜV/Dekra Stützpunkt oder zum Termin in einer Werkstatt und stell Dein Fahrzeug samt Zulassung vor. Genau da bekommst Du die gesuchten Antworten.
Bei einem Wohnmobil gelten bestimmte Voraussetzungen um die 3,5 t zu behalten. Meist wird auch die CoC benötigt und so weiter.
Die Antworten die Du suchst und dann auch funktionieren, wirst Du hier nicht erhalten.
Das ist leider verschwendete Zeit.
Danke OSon, das klingt nach einer guten Idee.
Mache ich.
Grüße,
Markus
Zitat:
@orginalholgi schrieb am 20. September 2024 um 15:18:57 Uhr:
Alu-Gasflaschen fallen mir noch ein.
Guter Hinweis, ham wa aber schon, war direkt bei der Erstauslieferung dabei.
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Du hast nach dem Foto so was "schönes" mit Heckgarage und langem Überhang. Das dürfte vor der Anhängekupplung auf Rahmenverlängerung/-verstärkung hinauslaufen. Dazu die Hebelwirkung mit dem langen Überhang und 75kg Stützlast.
Neben den 3,5t würde ich mir da eher Gedanken um die Hinterachslast machen.
In der Konsequenz was du alles investieren musst um die 3,5t zu halten würde ich mir trotzdem mal nüchtern die Option der Auflastung gegenüberstellen ob das nicht doch eine Option ist. Idealerweise mit Luftfederung hinten. Wie gesagt, der lange Überhang ist für den Zugbetrieb von der Hebelwirkung her eh nicht optimal. Da bringen dir 75kg Stützlast weit über 100kg auf die Hinterachse.
Hast du beladen mal achsweise wiegen lassen? Würde ich mit anfangen.
Ansonsten würde ich mal Richtung Stahlfelgen gucken, Markise gegen eine Sackmarkise tauschen und auch die Idee mit dem Gewicht auf den Anhänger nicht so einfach wegwischen. Auch beim Autoanhänger hat's ggf. Optionen Sachen in das darauf stehende Auto zu packen, eine Deichselbox oder seitlich angebrachte Staukiste Sachen wie Werkzeug, Unterlegkeile etc.. auszulagern.
Zitat:
@Moers75 schrieb am 20. September 2024 um 20:47:02 Uhr:
Du hast nach dem Foto so was "schönes" mit Heckgarage und langem Überhang. Das dürfte vor der Anhängekupplung auf Rahmenverlängerung/-verstärkung hinauslaufen. Dazu die Hebelwirkung mit dem langen Überhang und 75kg Stützlast.Neben den 3,5t würde ich mir da eher Gedanken um die Hinterachslast machen.
[...]
Hast du beladen mal achsweise wiegen lassen? Würde ich mit anfangen.
Danke, das sind in der Tat relevante Punkte die man durchdenken muss.
Ja, wir wiegen leer ca. 2950kg (mit nicht vollem Diesel- und AdBlue-Tank), und voll beladen inkl. Wasser bei knapp 3400kg (ohne Passagiere). Dabei hat die Hinterachse grob 1800kg, vorne 1600kg. Die beiden Insassen belasten vermutlich mehr die Vorderachse, das haben wir aber nicht gemessen wie sich das auf die Achsen auswirkt.
Die Achslast hinten ist im CoC mit 2000kg angegeben, d.h. mit Gewicht der AHK + 75kg Stützlast müssten wir grad so hinkommen. Aber dennoch eine knappe Kiste.
Immerhin ist in den oben genannten Zahlen nur die Li-Ion Aufbaubatterie schon drin, der Rest meiner Abspeck-Kur noch nicht, d.h. wenn ich das erledigt habe sind nochmal grob 55kg weniger auf der Uhr. Plus ggf. weitere Einsparpotentiale.
Zitat:
Ansonsten würde ich mal Richtung Stahlfelgen gucken, Markise gegen eine Sackmarkise tauschen und auch die Idee mit dem Gewicht auf den Anhänger nicht so einfach wegwischen. Auch beim Autoanhänger hat's ggf. Optionen Sachen in das darauf stehende Auto zu packen, eine Deichselbox oder seitlich angebrachte Staukiste Sachen wie Werkzeug, Unterlegkeile etc.. auszulagern.
Wiegen denn Stahlfelgen weniger? Ich dachte immer das wäre einer der Vorteile von Alus?!
Laut Internet-Recherche wiegt einer meiner orig. Fiat 16" Felgen 11,78kg - für Stahlfelgen hab ich ad hoc keinen plausiblen Wert gefunden - weiss das vielleicht jemand?
Bzgl. Gewicht in den Hänger ist tatsächlich kaum was möglich, das Auto reitzt die Nutzlast vom Hänger im Prinzip aus. Ich müsste das Auto mal wiegen, denke aber inkl. Sprit liege ich da bei ~1500kg, und der Hänger um den es geht knapp 700kg leer. Aber in der Tat, wenn es sonst gar nicht anders geht könnte man einen anderen Hänger mit einer höheren Nutzlast in Betracht ziehen.
Auflastung ist wirklich keine Option, zumindest für den Moment.
Wenn ich das alles so reflektiere, alles in allem vermutlich ein teurer Spass.
Hab eben mal nach Alternativen gesucht und das hier gefunden:
https://linertreff.com/.../
Laut dem Thread ist das in DE grundsätzlich nicht zulässig - ist das (noch) so? Oder gibt es da vielleicht spezielle Lösungen mit denen das geht, z.B. wenn eine Achse angehoben ist oder so?
Grüße, Markus
Hallo Markus,
Moers75 hat Dir schon einige wichtige Infos gegeben.
Es ist leider so, dass die vom Hersteller genannten Leergewichte häufig nicht stimmen, zumal bis 5% Abweichung hinsichtlich des Kaufvertrages zulässig sind. Der Käufer ist da leider immer der "Dumme" und muss mit der reduzierten Zuladung leben.
Oder hast Du ein offizielles Übergabe-Wiege-Protokoll ?
Hinsichtlich der AHK (Du benötigst 2200 kg , vermutlich Boot oder Autotransporter ?)
würde ich damit anfangen, was von seiten des Grundfahrzeuges möglich ist.
-Handelt es sich um einen Fiat-Tiefrahmen oder einen Fiat-Triebkopf mit angehängtem Alko-Fahrgestell.
-Daraus ergeben sich dann gute oder weniger gute Möglichkeiten.
Ggf. führt auch ein zulässiges Gesamtzuggewicht dazu, dass die gewünschte Hängerlast nicht geht.
Bei der klassischen AHK selbst wirst Du kein Gewicht sparen können. Aufgrund der geforderten Festigkeiten wirst Du da (ohne evtl. Hilfsrahmen durch den langen Überhang) nicht unter 30-40 Kg wegkommen.
Hinsichtlich der Stützlast ist nach meinen Erfahrungen in der 3,5 to Klasse mit Teilintegrierten vermutlich bei 75 Kg Schluss.
(bei Kastenwagen sieht es anders aus).
Bin mal gespannt, wie die Sache bei Dir ausgeht, soweit Du das Forum auf dem Laufenden hälst.
Auf jeden Fall, gutes Gelingen !
Gruss Jazzer 2004
Hobby 600 auf Fiat 244
...mit ähnlichen Gewichtsproblemen, die ich mittlerweile überwiegend ignoriere.
...um Ösiland mache ich diesbezgl. eine Bogen !
Hallo Markus,
kurzer Nachtrag. Deine Antwort auf Moers75 Hinweise hat sich mit meiner überschnitten.
Gerade lese ich noch, dass das Fzg. mit Michelin Agilis Camping 225 75 16 ausgerüstet ist.
Diese Reifen haben den Index 116 - 1250 kg Traglast pro Rad.
Vor diesem Hintergrund sollte eine Auflastung möglich sein, was angesichts des Hänger-Projekts sicher vorteilhaft wäre.
Gruss nochmal
Jazzer2004
Zitat:
@jazzer2004 schrieb am 20. September 2024 um 22:49:52 Uhr:
Es ist leider so, dass die vom Hersteller genannten Leergewichte häufig nicht stimmen, zumal bis 5% Abweichung hinsichtlich des Kaufvertrages zulässig sind. Der Käufer ist da leider immer der "Dumme" und muss mit der reduzierten Zuladung leben.
Oder hast Du ein offizielles Übergabe-Wiege-Protokoll ?
Ja, ich habe es selbst gewogen. Herstellerangabe ist 2885kg (Fahrbereites Leer-Gewicht), tatsächlich 2950kg. Wir haben allerdings Veränderungen vorgenommen, z.B. Markise + 2 Solarpanels kamen dazu, Aussendusche und Aussengas, Ladebooster und ein paar Kleinigkeiten. Dafür auch zwei 11kg Alugasflaschen anstelle der Stahlflaschen. Von daher erscheint mir die Herstellerangabe plausibel.
Zitat:
Hinsichtlich der AHK (Du benötigst 2200 kg , vermutlich Boot oder Autotransporter ?)
würde ich damit anfangen, was von seiten des Grundfahrzeuges möglich ist.
-Handelt es sich um einen Fiat-Tiefrahmen oder einen Fiat-Triebkopf mit angehängtem Alko-Fahrgestell.
-Daraus ergeben sich dann gute oder weniger gute Möglichkeiten.
Ggf. führt auch ein zulässiges Gesamtzuggewicht dazu, dass die gewünschte Hängerlast nicht geht.
Es geht um einen Autohänger, den ich kostenfrei nutzen kann. Das WoMo selbst kann laut CoC 2500kg Anhängelast bei einem Gesamtzuggewicht von 6150kg, d.h. nach meinem Verständnis ist meine Idee seitens des Basisfahrzeugs machbar.
Zitat:
Bei der klassischen AHK selbst wirst Du kein Gewicht sparen können. Aufgrund der geforderten Festigkeiten wirst Du da (ohne evtl. Hilfsrahmen durch den langen Überhang) nicht unter 30-40 Kg wegkommen.
Hinsichtlich der Stützlast ist nach meinen Erfahrungen in der 3,5 to Klasse mit Teilintegrierten vermutlich bei 75 Kg Schluss.
Hab heute eine abnehmbare entdeckt die 23kg wiegt - zzgl. dem Hilfsrahmen für mein WoMo - da hab ich aber noch keine Gewichtsangaben rausfinden können. Wenn das zusammen inkl. Elektrosatz 30-40kg wiegen würde, dann wäre ich mega happy. Ich befürchte allerdings dass dass eher 60-70 kg werden - daher hab ich ja hier nach Hinweisen gefragt, ob jemand was besonders leichtes kennt.
Zitat:
Bin mal gespannt, wie die Sache bei Dir ausgeht, soweit Du das Forum auf dem Laufenden hälst.
Auf jeden Fall, gutes Gelingen !
Gruss Jazzer 2004
Hobby 600 auf Fiat 244
...mit ähnlichen Gewichtsproblemen, die ich mittlerweile überwiegend ignoriere.
...um Ösiland mache ich diesbezgl. eine Bogen !
Danke, sammel jetzt erstmal Infos und denke darüber nach. Und dann muss ich die Regierung überzeugen wie wichtig das alles ist ;-) Und dann kommt irgendwann vielleicht die Umsetzung, mal sehen.
Ösiland ist in der Tat ein Thema, daher versuche ich das ernst zu nehmen. Wir sind da recht oft (Berge, Skifahren, Mountainbiken) bzw. fahren auf dem Weg nach Italien durch.
Grüße, Markus.
PS Edit: Die Reifen sind meine geringste Sorge (hab zwar mittlerweile Conti VanContact Camper, die haben aber sogar einen 118er Lastindex anstelle der 116 beim Michelin). Die Auflastung wollen wir aus verschiedenen anderen Gründen lieber nicht, aber das würde hier zu weit führen.
Zitat:
@Hulper schrieb am 20. Sept. 2024 um 22:37:07 Uhr:
Wiegen denn Stahlfelgen weniger? Ich dachte immer das wäre einer der Vorteile von Alus?!
Laut Internet-Recherche wiegt einer meiner orig. Fiat 16" Felgen 11,78kg - für Stahlfelgen hab ich ad hoc keinen plausiblen Wert gefunden - weiss das vielleicht jemand?
Alufelgen sind leichter, waren aber nur ca.2 kg. Hatte mal verglichen als ich auf Alus umgerüstet habe. Orginale Fiat Felgen, aber Winter und Sommerreifen.
Zitat:
@Hulper
Hab eben mal nach Alternativen gesucht und das hier gefunden:
https://linertreff.com/.../Laut dem Thread ist das in DE grundsätzlich nicht zulässig - ist das (noch) so? Oder gibt es da vielleicht spezielle Lösungen mit denen das geht, z.B. wenn eine Achse angehoben ist oder so?
Grüße, Markus
Ja das ist auch weiterhin in Deutschland verboten.
Guten Morgen Markus,
danke für deine ausführlichen Reaktionen auf die Antworten.
Eines ist mir beim Morgenkaffee noch eingefallen:
Soweit ich es richtig gelesen habe, ist dein Basisfzg. mit einem 9-Gang-Automaten und der 140 PS Version ausgerüstet.
Hierzu folgendes, von einem "alten" Automatikfahrer:
Aus Gründen der Kraftstoffersparnis ist die Anz. der Schaltstufen bei den Automaten immer weiter angehoben worden.
Das spart Diesel, erhöht aber wiederum die Anzahl der Schaltvorgänge erheblich, und damit den Verschleiß.
Die Automaten beim (final beladenen) Womo sind alle thermisch hoch belastet. Ein schwerer Anhänger machts für das System nicht einfacher.
Ich schreibe dies, weil Du von Österreich und Italienfahrten geschrieben hast.
Lange Autobahnrampen, ggf. noch im Einsatz mit hohen Aussentemperaturen (plus Klima?), fordern dem System alles ab.
Gruss aus dem sonnigen Südwesten
Jazzer2004